DE1167470B - Verfahren zur Umwandlung von in Kohlenwasserstoffoelen geloesten Mercaptanen und/oder aus diesen gebildeten Mercaptiden in Disulfide - Google Patents
Verfahren zur Umwandlung von in Kohlenwasserstoffoelen geloesten Mercaptanen und/oder aus diesen gebildeten Mercaptiden in DisulfideInfo
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- C10G27/00—Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by oxidation
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: ClOg
Deutsche Kl.: 23 b-1/05
Nummer: 1167 470
Aktenzeichen: N12284IV d / 23 b
Anmeldetag: 29. Mai 1956
Auslegetag: 9. April 1964
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Verfahrens nach Patent 960 918 zur Umwandlung von
Mercaptanen und/oder Mercaptiden in Disulfide mit Sauerstoff, aber ohne Oxydationskatalysator, in einem
Zweiphasensystem.
Das neue Verfahren dient zur Umwandlung von in Kohlenwasserstoffölen gelösten Mercaptanen und/
oder aus diesen gebildeten Mercaptiden in Disulfide durch Behandlung des Kohlenwasserstofföles mit
einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxyds und eines Phenolates, dessen Alkylgruppen 1 bis 3 Kohlenstoffatome
enthalten, wobei die Alkalihydroxydlösung einen Wassergehalt von höchstens 54 Volumprozent
und mindestens 2MoI pro Liter an freiem Alkalihydroxyd aufweist, nach Patent 960 918, und
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangszusammensetzung der wäßrigen Lösung so gewählt
wird, daß sie mit einer weiteren wäßrigen Lösung der gleichen Komponenten koexistieren könnte,
deren Phenolatgehalt kleiner ist. ao
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In F i g. 1 ist das Phasendiagramm
des ternären Systems Wasser, Kaliumhydroxyd, Kresol bei 20° C als Beispiel für ein
Wasser-Alkalihydroxyd-Phenol-System angegeben. In diesem Diagramm umgrenzt A B CDE das Gebiet,
in welchem die Punkte die Zusammensetzung der wäßrigen kresolathaltigen Kaliumhydroxydlösungen
angeben, die gemäß Hauptpatent verwendet werden können. Bisher wurde es als unerwünscht betrachtet,
innerhalb dieses Gebietes Zusammensetzungen auszuwählen, welche durch Punkte in der Nähe oder
auf den Phasengrenzlinien AE, DE und CD dargestellt werden, da hierdurch die Gefahr auftaucht,
daß eine zweite flüssige phenolhaltige Alkaliphase gebildet wird oder daß feste Bestandteile aus den
Behandlungslösungen auskristallisieren, wenn die Temperatur sinkt. Es ist nun jedoch gefunden
worden, daß die Verwendung von Alkalihydroxydlösungen, deren Zusammensetzung, sofern Kaliumhydroxyd
verwendet wird, durch die Punkte auf der Linie AE dargestellt werden kann, sehr viele Vorteile
bietet, im Vergleich mit welchen der Nachteil, daß die Temperatur ziemlich konstant gehalten
werden muß, nicht so wichtig ist.
Die Lösungen, deren Zusammensetzung durch Punkte auf der Phasengrenzlinie AE dargestellt wird,
können neben anderen Lösungen existieren, welche weniger Kresolat enthalten als die erstgenannten Lösungen,
und deren Zusammensetzung durch den linken Teil der Linie FH dargestellt werden kann.
Bei denjenigen Verfahren, bei welchen die in Verfahren zur Umwandlung von in Kohlenwasserstoffölen
gelösten Mercaptanen und/oder
aus diesen gebildeten Mercaptiden in Disulfide
aus diesen gebildeten Mercaptiden in Disulfide
Zusatz zum Patent: 960 918
Anmelder:
Bataafse Petroleum Maatschappij N.V.,
Den Haag
Vertreter:
Dr. K. Schwarzhans, Patentanwalt,
München 19, Romanplatz 10
Als Erfinder benannt:
Cornelis David ten Have,
Willem Johan Pieters, Amsterdam (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 31. Mai 1955 (197 666)
Kohlenwasserstoffölen, insbesondere in Benzin oder Leuchtöl, vorliegenden Mercaptane zu Disulfiden oxydiert
werden, indem man das betreffende Kohlenwasserstofföl mit einer wäßrigen, phenolathaltigen
Alkalihydroxydlösung in Anwesenheit von Sauerstoff in Berührung bringt, erfolgt die Oxydation selbst in
der Alkalihydroxydlösung. Die Mercaptane werden aus dem Kohlenwasserstofföl durch die Alkalihydroxydlösung
extrahiert, und in dieser Lösung, in welcher sie als Mercaptide vorliegen, werden sie
durch den vorhandenen Sauerstoff zu Disulfiden oxydiert, welche dann wiederum in das Kohlenwasserstofföl
übergehen.
Die Lösungen, welche gemäß dem verbesserten Verfahren verwendet werden sollen, extrahieren die
Mercaptane aus dem Öl sehr weitgehend, denn der Verteilungskoeffizient, d. h. das Verhältnis zwischen
der Gleichgewichtskonzentration des Mercaptanschwefels in der wäßrigen Phase und derjenigen in
der Kohlenwasserstoffphase, ist wesentlich höher als bei Anwendung von Lösungen gemäß Hauptpatent.
Infolge dieser Verhältnisse ist eine geringere Menge Alkalihydroxydlösung zur Behandlung der gleichen
Menge Kohlenwasserstofföl erforderlich, als bisher der Fall war; z. B. die Hälfte oder sogar weniger, so
409 558/399
daß mit einer gegebenen Anlage in der gleichen Zeit mehr Kohlenwasserstofföl behandelt werden kann
(z.B. 30% und mehr).
Das Verhältnis zwischen dem Volumen der wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxyds und eines
Phenolates und dem Volumen des Kohlenwasserstofföls liegt zwischen 0,03 und 3.
Das Verteilungsgleichgewicht der vorhandenen Alkylphenole zwischen den beiden Phasen ist so
stark nach der Seite der Alkalihydroxydlösung ver- "> schoben, daß praktisch keine Phenolate verlorengehen,
indem solche von dieser Lösung in das öl aufgenommen und mit diesem abgezogen werden.
Gemäß der Erfindung wird außerdem beim Regenerieren der verwendeten Alkalihydroxydlösung eine ts
beträchtliche Verbesserung erzielt. Bei der Umwandlung von Mercaptanen in Disulfide durch Sauerstoff
wird Wasser gebildet. Die Zusammensetzung der Alkalihydroxydlösung wird dadurch geändert. Dies
kann in dem Phasendiagramm dargestellt werden ao durch Verschieben des Punktes, welcher die Zusammensetzung
angibt, von der Phasengrenzlinie AE in Richtung auf diejenige Ecke des Dreiecks, welche
100% Wasser anzeigt. Wenn die benutzte Lösung nun mit einer geeigneten Menge einer Lösung in Berührung
gebracht wird, die sowohl ein Alkaliphenolat als auch ein Alkalihydroxyd enthält, so kann man
schließlich zwei miteinander im Gleichgewicht stehende Lösungen erhalten, z. B. durch die Punkte /
und G in Fig. 1 dargestellt. Die eine dieser Lösungen weist dabei die Zusammensetzung der ursprünglichen
Ausgangslösung auf und kann daher nach Abtrennung der zweiten Lösung wieder verwendet
werden.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nur diejenige Alkalihydroxydlösung, welche zum Regenerieren der
zur Umwandlung von Mercaptanen in Disulfide benutzten Alkalilösung verwendet wurde, und welche
wenig Alkyphenolat enthält, zwecks Verdampfen des Wassers nach der Regeneration erhitzt. Infolgedessen
ergeben sich keine oder praktisch keine Verluste an Alkylphenolaten und also auch keinerlei Verluste an
Alkalihydroxyd. Außerdem ist die Regenerierlösung, nachdem sie Wasser aufgenommen hat, praktisch
frei von gelösten Kohlenwasserstoffölen, so daß es nicht erforderlich ist, besondere Maßnahmen zur
Wiedergewinnung derselben zu ergreifen.
Das verwendete Alkalihydroxyd ist vorzugsweise Kaliumhydroxyd, da sich die Lösungen dieser Verbindung
in dem erfindungsgemäßen Verfahren als höchst wirksam erwiesen haben. Besonders geeignete
Alkylphenolate sind die Kresolate und Xylenolate. Die Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf
Fig. 2 durch das folgende Beispiel erläutert.
55
70 m3 Benzin mit einem Mercaptanschwefelgehalt von 0,02 Gewichtsprozent, 4 m3 einer kresolathaltigen
Kaliumhydroxydlösung mit einer Zusammensetzung entsprechend Punkt/ in Fig. 1 und 18m3 Luft
(unter Normalbedingungen gemessen) werden pro Stunde kontinuierlich durch die Leitungen 2, 3
bzw. 4 in einen dreistufigen Turbomischer/ unter heftigem Rühren eingeführt. Während der Verweilzeit
in dem Turbomischer (das sind 6 Minuten) werden die Mercaptane fast vollständig zu Disulfiden
oxydiert. Das Gemisch aus Benzin und Hydroxydlösung wird kontinuierlich über die Leitung 5 in den
Absetzbehälter 6 abgezogen, aus welchem das Benzin mit einem Mercaptanschwefelgehalt von weniger als
0,0005 Gewichtsprozent durch die Leitung 7 in einen Lagerbehälter geführt wird.
Die kresolathaltige Kaliumhydroxydlösung wird vom Boden des Absetzbehälters 6 über Leitung 8,
Pumpe 9 und Leitung 10 zum unteren Ende einer Berührungsvorrichtung 11 geführt und im Gegenstrom
mit einer wäßrigen konzentrierten kresolhaltigen Kaliumhydroxydlösung geeigneter Zusammensetzung
in Berührung gebracht. Die regenerierte Lösung von Kresolat und Alkali, welche eine Zusammensetzung
entsprechend Punkt / in F i g. 1 hat, verläßt den Kontaktapparat 11 am oberen Ende und
wird durch die Leitung 3 wieder zu dem Turbomischer zurückgeführt. Die mit Wasser verdünnte
Kaliumhydroxydlösung wird vom Boden der Berührungseinrichtung über Leitung 12 und Erhitzer 13 in
einen Gleichgewichtsverdampfer (Flash-Verdampfer) 14 geführt, aus welchem der Wasserdampf am
oberen Ende abgezogen wird, während wieder eingestellte Alkalilösung vom Boden durch die Leitung
16 und den Kühler 17 zu der Vorrichtung 11 zurückgeführt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Umwandlung von in Kohlenwasserstoffölen gelösten Mercaptanen und/oder
aus diesen gebildeten Mercaptiden in Disulfide durch Behandlung des Kohlenwasserstofföles mit
einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxydes und eines Phenolates, dessen Alkylgruppen 1 bis
3 Kohlenstoffatome enthalten, wobei die Alkalihydroxydlösung einen Wassergehalt von höchstens
54 Volumprozent und mindestens 2MoI pro Liter an freiem Alkalihydroxyd aufweist,
nach Patent 960 918, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangszusammensetzung der wäßrigen Lösung so gewählt wird, daß sie
mit einer weiteren wäßrigen Lösung der gleichen Komponent koexistieren könnte, deren Phenolatgehalt
kleiner ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem
Volumen der wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxyds und eines Phenolates und dem Volumen
des Kohlenwasserstofföls zwischen 0,03 und 3 liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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