DE1152999B - Verfahren zur Anreicherung von Deuterium im Ammoniak durch Isotopenaustausch zwischen Wasserstoff und Ammoniak in Gegenwart von Kaliumamid - Google Patents
Verfahren zur Anreicherung von Deuterium im Ammoniak durch Isotopenaustausch zwischen Wasserstoff und Ammoniak in Gegenwart von KaliumamidInfo
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Description
Ein besonders gutes Verfahren für die Deuterium-Anreicherung ist die Isotopenaustauschreaktion zwischen
gasförmigem Wasserstoff und flüssigem Ammoniak, bei welcher das Deuterium eine Anreicherung
in der Ammoniakphase auf Kosten der Wasserstoffphase erfährt. Der Austausch verläuft bei Temperaturen
von etwa — 60° C in Gegenwart eines Katalysators, besonders Kaliumamid, der im flüssigen
Ammoniak gelöst ist, besonders gut.
Die von der Temperatur abhängige Austauschgeschwindigkeit ist jedoch sehr klein, so daß sich der
Gleichgewichtszustand nur relativ langsam einstellt. Das ist insbesondere bei kontinuierlich arbeitenden
Gegenstrom-Austauschanlagen, in denen die großtechnische Anreicherung vorgenommen wird, von
Nachteil.
Es hat sich nun herausgestellt, daß der Austausch von Wasserstoffisotopen zwischen gasförmigem
Wasserstoff und flüssigem Ammoniak in Gegenwart von Kaliumamid dadurch erheblich gefördert
werden kann, daß man dem flüssigen Ammoniak ein primäres oder sekundäres aliphatisches Amin,
z. B. Methylamin, Dimethylamin oder Diäthylamin, zusetzt. Eine noch größere Förderung des Austauschs
wird erreicht, wenn das Amin ein vollhydriertes zyklisches Sekundäramin, wie Pyrrolidin,
oder Homologene derselben, z. B. 2-Methyl-Pyrrolidin,
ist. Das bevorzugte Amin ist Pyrrolidin.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, daß das dem flüssigen Ammoniak zugesetzte Amin möglichst frei
von oxydierenden Verunreinigungen, wie Wasser und Sauerstoff, ist, da diese Stoffe den Amidkatalysator
angreifen.
Die folgenden Beispiele dienen der Verdeutlichung der Erfindung.
Zu 100 ml flüssigen Ammoniak, das 1,82 g Kaliumamid enthielt, wurden 100 ml Dimethylamin zugesetzt.
Durch das in einer Vertikalsäule befindliche Gemisch wurde bei — 46° C Wasserstoff geleitet,
der durch eine Glasfritte dem Boden der Säule zugeführt wurde. Die Menge Deuterium, die vom
Wasserstoff zum Ammoniak übertragen wurde, wurde massenspektographisch ermittelt. Sie betrug
40 % der Menge, die übertragen worden wäre, wenn man den Gleichgewichtszustand erreicht hätte. Ein
gleichartiges Experiment, bei welchem die gleiche Vorrichtung verwendet wurde, man aber flüssigen
Ammoniak ohne Zusatz von Dimethylamin benutzte, ergab eine Deuteriumüberführung, deren Menge nur
3% derjenigen betrug, die beim Gleichgewichts-Verfahren zur Anreicherung von Deuterium
im Ammoniak durch Isotopenaustausch
zwischen Wasserstoff und Ammoniak
in Gegenwart von Kaliumamid
in Gegenwart von Kaliumamid
Anmelder:
United Kingdom Atomic Energy Authority, London
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Schubert, Patentanwalt,
Siegen, Oranienstr. 14
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 4. Februar und 22. September 1960
Großbritannien vom 4. Februar und 22. September 1960
(Nr. 4087 und Nr. 32 679)
Albert Raymond Kenyon, London,
und Arthur John Birch, Stockport, Cheshire
und Arthur John Birch, Stockport, Cheshire
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
zustand übertragen worden wäre. Somit wurde durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Uberführungsverbesserung
von Deuterium entsprechend einem Faktor von etwa 13 erreicht.
Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht die Verwendung von Pyrolidin als Amin.
Zu 210 ml flüssigen Ammoniak, enthaltend 7 g Kaliumamid, wurden 40 ml Pyrrolidin zugefügt.
Wasserstoff wurde in Form von Blasen durch das in einer Säule befindliche Gemisch bei -440C hindurchgeleitet,
wobei man eine Glasfritte benutzte, um das Gas am Boden der Säule zu verteilen. Die Säule
war außen gekühlt, um das Sieden des Ammoniaks zu vermeiden. Die Menge Deuterium, die vom Wasserstoff
zum Ammoniak übergeführt wurde, betrug 23,6 % der Menge, welche übertragen worden wäre, hätte
man den Gleichgewichtszustand erreicht.
Ähnliche Experimente, bei welcher die gleiche Vorrichtung benutzt wurde, die indessen einmal mit
309 668/271
Ammoniak ohne Zusatz von Pyrrolidin und beim zweiten Mal flüssiges Ammoniak versetzt mit 48 Volumprozent
Diethylamin enthielt, ergaben, daß die Mengen übergeführten Deuteriums nur 4,5 bzw. 14%
der Menge entsprachen, die bei Erreichen des Gleichgewichtszustands übergeführt worden wäre.
Daraus ergibt sich zweifelsfrei, daß durch die Verwendung von Pyrrolidin eine weitere Übertragungszunahme von Deuterium erreicht werden kann, wobei
diese Zunahme einem Faktor von etwa 5 ent- ίο sprach, wenn man 16% Pyrrolidin verwandte, verglichen
mit nur etwa 3, wenn man 48% Dnnethylamin benutzte.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist von dem besonderen Vorteil, wenn es bei einem Zweifach-Temperatur-Austauschsystem
Anwendung findet, bei welchem ein Strom von flüssigem Ammoniak hintereinander durch auf zwei verschiedene Temperaturen
gehaltenen Vorrichtungen hindurchgeschickt wird, in denen es in Kontakt mit einem Gegenstrom
aus gasförmigem Wasserstoff gebracht wird und sowohl der Ammoniak, als auch der Wasserstoffstrom
in Wiederumlauf gebracht werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Anreicherung von Deuterium im Ammoniak, bei dem Wasserstoff mit Kaliumamid
als Katalysator enthaltenden flüssigen Ammoniak in Kontakt gebracht wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß das mit dem Wasserstoff in Kontakt zu bringende Ammoniak außer dem
Amidkatalysator noch ein primäres oder sekundäres aliphatisches Amin enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem ein zyklisches
sekundäres AmJn3 besonders Pyrrolidin, enthaltenden
Ammoniak durchgeführt wird.
® 309 668/271 8.63
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4087/60A GB896269A (en) | 1960-02-04 | 1960-02-04 | Improvements in or relating to deuterium concentration processes |
GB3267960 | 1960-09-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=26238857
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU7772A Pending DE1152999B (de) | 1960-02-04 | 1961-02-04 | Verfahren zur Anreicherung von Deuterium im Ammoniak durch Isotopenaustausch zwischen Wasserstoff und Ammoniak in Gegenwart von Kaliumamid |
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GB (1) | GB896269A (de) |
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GB1066470A (en) * | 1965-03-10 | 1967-04-26 | Atomic Energy Authority Uk | Improvements in or relating to isotopic exchange processes |
CA909483A (en) * | 1969-04-08 | 1972-09-12 | K. Rae Howard | Extraction of deuterium from ammonia synthesis gas |
US4036720A (en) * | 1976-10-22 | 1977-07-19 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Hydrogen isotope separation |
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-
1961
- 1961-02-04 DE DEU7772A patent/DE1152999B/de active Pending
- 1961-02-04 CH CH129461A patent/CH401931A/de unknown
- 1961-02-06 US US87490A patent/US3377135A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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GB896269A (en) | 1962-05-16 |
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