DE114122C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Verbesserung an Fahrtrichtungsanzeigern für die Angabe der Route und der Aufenthaltsstationen, welcher Anzeiger im Innern des Wagens angebracht ist, so dafs der Reisende sich beim Einsteigen durch einen Blick davon überzeugen kann, ob er in den richtigen Zug eingestiegen ist. Die Verbesserung bezieht sich in der Hauptsache auf den Antrieb der Anzeigescheibe.

Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen den Erfindungsgegenstand, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Scheibe mit den gedachten Aufschriften.

Fig. 2 und 3 zeigen den Bewegungsmechanismus in einem Anzeiger.

Auf einer in Fig. 1 dargestellten Scheibe 1 sind die Namen der Stationen verzeichnet, welche der Zug durchfährt. Diese Scheibe ist durch eine Platte des Gehäuses überdeckt, welche mit einer Schauöffnung versehen ist, in welcher vor der Abfahrt des Zuges die Fahrtrichtung zu lesen ist, während späterhin die einzelnen Aufenthaltsstationen der Reihe nach automatisch angezeigt werden.

Die Scheibe 1 kann aus starkem Papier mit Aufdruck oder aus irgend einem Metall mit aufgemalter Schrift bestehen und ist leicht auswechselbar mittelst Schrauben 4 auf der Metallplatte 5 (Fig. 2) befestigt. Es können gleichzeitig auch mehrere Scheiben über einander angeordnet werden, welche in Abständen mit Schlitzöffhungen versehen sind, durch welche die Aufschrift der darunter liegenden Scheiben sichtbar wird. Die eine Scheibe erhält alsdann ausschliefslich das Stationsverzeichnifs, während die folgenden Scheiben z. B. auf die Stationen bezügliche, für den Reisenden wissenswerthe Bemerkungen enthalten können.

Der Mechanismus zum Drehen der Scheibe 1 ist in Fig. 2 dargestellt. Die beiden Cylinder 6 und 7 stehen durch die Rohrstutzen 8 bezw. 9 des Druckluftreservoirs, ζ. B. einer Westinghouse-Bremse, derart in Verbindung, dafs unabhängig vom Arbeiten der Bremse die Kolben 10 und 11 in den Cylindern 6 bezw. 7 bewegt werden können. Die Kolbenstangen sind hierbei als Zahnstangen 12 und 13 ausgebildet, welche kurz nach Beginn der Kolbenbewegung mit den Zahnrädern 14 und 15 der Welle 16 in Eingriff kommen. Während die eine Zahnstange 13 vor der Welle 16 liegt, ist die andere 12 hinter der Welle 16 vorbeigeführt, so dafs bei gleichgerichteter Bewegung der Druckkolben eine entgegengesetzte Drehbewegung der Zahnräder 14 und 15 auf der Welle 16 hervorgerufen wird. Beide Zahnräder sitzen lose auf der Welle 16 und sind mit Kupplungsmuffen versehen, deren Kupplungshälften 17 und 18 auf der Welle 16 in Längsnuthen verschiebbar sind und durch Federn 19 und 20 gegen die losen Kupplungshälften der Zahnräder 14 und 15 angedrückt werden.

Treibt nun die Druckluft die Kolben 10 bezw. 11 in die Höhe, so bleiben die Zahnräder 14 bezw. 15 mit der Welle 16 gekuppelt, und es findet eine Drehung der letzteren in der einen oder anderen Richtung statt, welche durch Schnecke 21 und Schneckenrad 22 auf die Scheibenachse 23 übertragen wird. Die

Anzeigescheibe i dreht sich hierbei jedesmal um genau eine Spaltbreite in der Deckplatte 2 des Anzeigeapparates fort.

Sobald nun die Kolben ihren Hub vollendet haben, tritt die Druckluft durch ein Ventil aus dem Cylinder heraus, während je eine an die Hebel 24 angreifende Feder 25 die Kolben wieder in die Anfangsstellung zurückführt, ohne dafs dadurch die Welle 16 und die weiteren Bewegungsorgane eine Drehung erfahren, weil die Kupplungshälften 17, 18 unter Zusammendrücken der Federn 19, 20 seitlich ausweichen.

Um die Endstellungen der Anzeigescheibe 1 nach jeder Fortrückung zu sichern, ist auf der Welle 16 eine Sperrvorrichtung angebracht (Fig. 3), bestehend aus einer mit einem oder mehreren Einschnitten 26 versehenen Scheibe 27, welche so auf die Welle 16 aufgeschraubt ist, dafs bei Beendigung der Drehbewegung eine Sperrfeder 28 in einen Einschnitt 26 einschnappt. Die Zahl der Einschnitte 26 richtet sich nach der erforderlichen Gröfse des Drehungswinkels der Welle 16 für jede Fortrückung.

Um den Reisenden den erfolgten Stellungswechsel der Anzeigescheibe anzukündigen, kann eine Signalglocke 29 angebracht werden (Fig. 2).

Beim jedesmaligen Anheben einer Kolbenstange schlägt ein an dieser angeschraubter Stift 30 bezw. 31 gegen einen Winkelhebel 32 bezw. 33, welcher durch eine Zugstange mit einem Klöppelhebel der Glocke 29 in Verbindung steht.

Für zwei neben einander liegende Wagenabtheile ist selbstverständlich nur eine Anzeigevorrichtung der beschriebenen Art nothwendig, wenn die Achse 23 durch die Trennungswand hindurchgeführt und auf dieser Seite mit einer zweiten Anzeigescheibe versehen ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stationsanzeiger mit Schaltvorrichtung, bei welcher die die Anzeigescheibe bewegende Antriebswelle je. nach der Fahrtrichtung abwechselnd von zwei als Zahnstangen ausgebildeten Kolbenstangen ruckweise in der einen oder anderen Richtung vorwärts gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, dafs zwei auf der Welle sitzende, einseitig wirkende und unter Federdruck stehende Schaltkupplungen beim Hochgange der Kolbenstangen die Welle mitnehmen , dagegen beim Niedergange zur Seite ausweichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.