DE1085292B

DE1085292B - Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Polyacrylnitril und bzw. oder seinen Mischpolymerisaten

Info

Publication number: DE1085292B
Application number: DEV16441A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Chem Dr Kurt Lange; Dipl-Chem Gyoergy Dutka; Dipl-Ing Laszlo Dutka
Original assignee: Filmfabrik Wolfen VEB
Current assignee: Filmfabrik Wolfen VEB
Priority date: 1959-04-25
Filing date: 1959-04-25
Publication date: 1960-07-14

Description

Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Polyacrylnitril und bzw. oder seinen Mischpolymerisaten Es ist bekannt, daß man das Aussehen oder die Anfärbbarkeit von Fasern und anderen Gebilden aus Polyacrylnitril und dessen Mischpolymerisaten durch Hinzufügen von Substanzen, wie Titandioxyd oder Phenolaldehydharzen, verbessern kann. Man hat auch schon Aldehyde, insbesondere Formaldehyd, für die Behandlung von pulverförmigem, gelöstem oder bereits verformtem Polyacrylnitril (rein oder Mischpolymerisat) verwendet. Der dabei erreichte Effekt dient vor allem der Verbesserung der Löseeigenschaften des Pulvers und der thermischen Beständigkeit der Gebilde. Ferner ist bereits Harnstoff für die Stabilisierung salpetersaurer Polyacrylnitrillösungen zur Anwendung gelangt. Diese Zusätze verändern die physikalischen Eigenschaften der Gebilde nur wenig. Insbesondere werden dabei die Kräuselungseigenschaften der Fäden nicht verbessert. Die Kräuselung ist ungenügend und ungleichmäßig, der Griff oft hart und rauh.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil dadurch beseitigt und außerdem eine Aufhellung der Gebilde erreicht, wenn man den zu verspinnenden Lösungen von Polyacrylnitril und bzw. oder seinen Mischpolymerisaten in einem organischen Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, Formaldehyd und bzw. oder seine Derivate sowie Harnstoff und bzw. oder seine Derivate zusetzt und nach dem Verformen die zugefügten Verbindungen durch eine thermische Behandlung polykondensiert. Diese Polykondensation wird vorteilhaft bei Temperaturen bis zu 180°C durchgeführt. Zweckmäßig beträgt die Gesamtmenge der der Spinnlösung zugesetzten Substanzen bis zu 10°/0 (auf die Spinnlösung bezogen).
Als Zusätze gemäß der Erfindung seien beispielsweise genannt: Formaldehyd oder Paraformaldehyd sowie Harnstoff oder Thioharnstoff.
Die Polykondensation wird z. B. durch Kontakterhitzung auf geeigneten Platten oder Kalanderwalzen, durch Strahlungsheizung (z. B. Infrarotstrahlen), durch Induktionsheizung oder mit Hilfe von geeigneten Heizflüssigkeiten, wie Gase oder Dämpfe, erreicht. Der nach der thermischen Behandlung vorliegende Faden zeigt eine gute und beständige Kräuselung, einen sehr fülligen der Schafwolle ähnlichen Griff und eine starke Vergrößerung des Weißgehaltes.
Beispiel 1 Eine Spinnlösung wird aus 1275 g Dimethylformamid 225 g Polyacry1nitril (K-Wert 109) 10,12 g Harnstoff 0,25 g Paraformaldehyd 4,50 g Oxalsäure hergestellt und nach einem bekannten Spinnverfahren versponnen. -Ein Teil der Verstreckung der erhaltenen Fäden wird über einer Heizplatte bei einer Temperatur von 170 bis 180°C durchgeführt. Der so behandelte Faden ist weiß, weich, matt, hat einen geschlossenen Querschnitt und weist gute Kräuselung auf.
Beispiel 2 Eine Spinnlösung aus 1275 g Dimethylformamid 225 g Polyacrylnitril (K-Wert 107) 0,56 g Harnstoff 1,69 g Paraformaldehyd 4,50 g Oxalsäure wird in bekannter Weise versponnen. Die Verstreckung der Fäden wird zum Teil über einer Heizplatte bei einer Temperatur von etwa 170°C durchgeführt. Der Faden wird dadurch ebenfalls weiß, weich, matt und erhält auch einen geschlossenen Querschnitt. Außerdem wird eine sehr gute und beständige Kräuselung erzielt.
Beispiel 3 Eine Spinnlösung aus 1275 g Dimethylformamid 225 g Polyacrylnitril (K-Wert 103) 0,56 g Thioharnstoff 2,25 g Paraformaldehyd 4,50 g Oxalsäure wird versponnen und die Nachbehandlung in gleicher Weise wie in den vorangehenden Beispielen vorgenommen. Der Faden hat die gleichen Eigenschaften, wie im Beispiel 2 angegeben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Polyacrylnitril und bzw. oder seinen Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man den in- einem organischen lösungsmittel gelösten Polymeren Formaldehyd und bzw. oder seine Derivate sowie Harnstoff und bzw..oder seine Derivate zusetzt und anschließend die zugefügten Verbindungen in den frisch erzeugten Formlingen durch eine thermische Behandlung polykondensiert. in Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 313 961; französische Patentschriften Nr. 905 039, 1032 839.