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DE108504C - - Google Patents

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Publication number
DE108504C
DE108504C DENDAT108504D DE108504DA DE108504C DE 108504 C DE108504 C DE 108504C DE NDAT108504 D DENDAT108504 D DE NDAT108504D DE 108504D A DE108504D A DE 108504DA DE 108504 C DE108504 C DE 108504C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reserve
water
blue
reserves
lye
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT108504D
Other languages
English (en)
Publication of DE108504C publication Critical patent/DE108504C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/12Reserving parts of the material before dyeing or printing ; Locally decreasing dye affinity by chemical means

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.
WOLDEMAR GANDOURINE in MÜLHAUSEN i. E.
. mittels kaustischer Alkalien.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. November 1898 ab.
Das neue Verfahren beruht auf der bekannten Thatsache, dafs das Diazo-p-Nitranilin bei Gegenwart von starken Alkalien sich nicht mit Phenolen, z. B. Naphtol, kuppelt, eine Beobachtung, welche in der Kattundruckerei zur Herstellung von Reserven bis jetzt nicht verwendet worden war.
Nach dem neuen Verfahren prä'pärirt man den Baumwollstorf wie gewöhnlich für p-Nitranilin-Roth mit ß-Naphtol oder Naphtol R, trocknet in der Hotflue und druckt eine der folgenden Reserven auf.
A. Weifs-Reserven.
Weifs-Reserve 1.
ι kg Natronlauge 50 pCt.,
160 g Britishgum-Lösung 650 : 1 1.
Weifs-Reserve 2.
r kg Weifs-Reserve 1,
140 g Aetznatron, trocken,
200 g Natronlauge 50 pCt.,
100 g Glycerin.
Weifs-Reserve 3.
Y4 1 Dextrin-Wasser 650 : 1 1,
ι 1 Natronlauge 5:4(i25Og:il Wasser).
Weifs-Reserve 4.
Y4 1 Indischgummi-Wasser 300 : 1 1,
ι 1 Natronlauge 5 : 4.
Weifs-Reserve 5. Y4 1 Leiogomme-Wasser 650 : 1 1, ι 1 Natronlauge 5:4.
Weifs-Reserve 6. Y4 1 Weizenmehl-Wasser 250 : 1 1, ι 1 Natronlauge 5:4.
Weifs-Reserve 7. Stärke-Wasser 150g: 1 1, ι 1 Natronlauge 5 : 4.
1U Weifs- Reserve 8. Y4 1 gebrannte Stärke-Wasser 650 : 1 1, ι 1 Natronlauge 5:4.
Zu diesen Reserven kann man mit Vortheil für schwer zu druckende Muster (z. B. bei sehr feiner oder nicht tiefer Gravüre) Glycerin allein oder Glycerin mit Ricinusöl oder auch Olivenöl zusetzen, z. B.
Weifs-Reserve 9. ι 1 Weifs-Reserve 6, 100 g Glycerin,
■100 g Oliven- oder Ricinusöl.
Nachdem eine dieser Reserven aufgedruckt ist, kann die Waare entweder ohne Trocknen durch die Diazo- ρ -Nitranilin- Lösung gehen (nur für einfarbige weifse Reserven), oder sie kann zuerst wie gewöhnlich zwischen den
Trockenplatten der Druckmaschine nicht stark, aber gut getrocknet werden.
Dann passirt man die Waare am Foulard durch die Diazo-p-Nitranilin-Lösung.
Nach der Diazo-Passage soll die Waare sofort mit kaltem Wasser gut gewaschen und sodann geseift, gechlort und getrocknet werden. Man kann auch nach der Diazo-Passage zuerst durch schwache Salzsäure (20B.) passiren und dann waschen und wie vorher beendigen.
B. Indigo-Blau-Reserven. Blau-Reserve 1 (Mittelblau).
. \ ι kg Weifs-Reserve 1, ( 150 g Aetznatron (gepulvert)
werden bis zur vollständigen Lösung zusammengerieben.
1 Indigo in 2oprocentiger Paste (z. B. Indigo rein der B. A. S. F).
100 g Glycerin,
200 g Glucose,
20 cc Wasser
werden durch schwaches . Erwärmen gelöst.
A und dann C giefst man sehr langsam unter Umrühren und Abkühlen in B.
Blau-Reserve 2 (Dunkelblau). . j ι kg Weifs-Reserve 1,
150 g Aetznatron, trocken.
1 Indigo in 2oprocentiger Paste.
40 g Glycerin,
300 g Glucose,
40 cc Wasser.
Alles mischen wie vorher.
Man druckt die Blau-Reserve 1 oder 2 auf den mit Naphtol präparirten Stoff, trocknet nicht stark und dämpft mit feuchtem Dampf 8/4 bis ι Minute z. B. im Dämpfapparat für den Sch lieper-Baum'sehen Türkischroth-Indigo-Artikel.
Die Stücke gehen dann durch gewöhnliche Diazo-p-Nitranilin-Lösung, ähnlich wie bei den Weifs-Reserven, werden alsdann gesäuert (2 procentige Schwefelsäure), stark mit kaltem Wasser, gewaschen, bei 500 C. geseift und getrocknet. <
C. Reserven mit Substantiven Baumwollfarbstoffen.
Alle Substantiven BaumwollfarbstofFe, d. h. solche, welche Baumwolle ohne Beize anfärben und welche durch kaustische Alkalien nicht zersetzt werden, können für das Buntreserviren Verwendung finden. Z. B. Chloramingelb (Bayer), Chrysamin G (Bayer), Chrysophenin (Bayer), Diaminechtgelb A (Cassella), Azorcein (Gay, Picard & Monnet), Diaminscharlach B (Cassella), Geranin (Bayer), Diaminblau 2B (Cassella), Diaminblau BX (Cassella), Diaminblauschwarz E (Cassella), Diaminogen B (Cassella), Diaminreinblau FF (Cassella), Diaminbraun M (Cassella)
u. s. w.
Verdickte Lauge, ι kg Weifs-Reserve (z. B. 6), g Glycerin.
Gelb-Reserve 3.
20 g Chloramingelb,
100 cc Wasser,
ι kg verdickte Lauge.
Gelb-Reserve 4. 40 g Chrysamin G, 100 cc Wrasser, . ι kg verdickte Lauge.
Gelb-Reserve 5. 20 g Chrysophenin, 100 cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Gelb-Reserve 6. 20 g Diaminechtgelb A, 100 cc Wassser, ι kg verdickte Lauge.
Rosa-Reserve 7. ' 5 g Azorcei'n, 100 cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Rosa-Reserve 8. 12 g Diaminscharlach B, ido cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Rosa-Reserve 9. 5 g Geranin G, 190 cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Blau-Reserve 10. 30 g Diaminblau 2 B, ioo cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Blau-Reserve 11. 30 g Diaminblau BX, 100 cc Wasser, ι kg verdickte Lauge. ,
Blau-Reserve 12. g Diaminblauschwarz E, g Natronlauge 360B, g Glycerin, cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Blau-Reserve 13. 30 g Diaminogen B, ι ο g Diaminreinblau F F, 200 cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Blau-Reserve^. 30 g Diaminreinblau F F, 100 cc Wasser, ι kg verdickte Lauge.
Braun-Reserve 15.
40 g Diaminbraun M,
100 cc Wasser,
ι kg verdickte Lauge.
Grün-Reserve (Dunkelgrün) 2 1 Gelb-Reserve 4, ι 1 Blau-Reserve 14.
Grün-Reserve (Mittelgrün) 4 1 Gelb-Reserve 3, ι 1 Blau-Reserve 14.
Nach dem Druck trocknet man und .passirt durch das Para-Nitranilin-Diazo-Bad, dann ohne zu waschen durch ein Kreide-Bad (30 g : 1 1.) Hierauf folgt Waschen, leichtes Säuern, Waschen und Trocknen. Diese Reserven können nach Bedarf mit alkalischer Kupfer-Lösung gedruckt werden, wobei sie an Echtheit gewinnen. Zum Beispiel:
Blau-Reserve mit Kupfer g Diaminreinblau F F, cc Wasser,
ι kg verdickte Lauge, g alkalische Kupfer-Lösung.
Alkalische Kupferlösung. g Kupferacetat krystallisirt, cc Wasser,
cc Glycerin,
ι kg Natronlauge 5 : 4 (1250 g : 1 1).
D. Chromgelb-Reserven. Chromgelb-Reserve ig. Man druckt auf den Naphtolstoff
Alkalische Blei-Lösung. g Bleinitrat (oder entspechende Menge
Bleiacetat oder. Bleichlorid), g Glycerin,
cc Wasser,
ι kg Weifs-Reserve (z. B. 6).
Dann passirt man durch das Diazo-Bad, Kreide (30 g : ι 1), Natriumbichromat (50 g : 1 1) und wäscht zum Schlufs.
Chromgelb-Reserve 20.
400 g Chromgelb in 5oprocentigem Teig, ι kg Weifs-Reserve (z. B. 6).
Diese Reserve druckt man auf den Naphtolstoff, passirt dann durch das Diazo-Bad, 5 procentige Schwefelsäure und wäscht.
E. Berlinerblau-Reserven.
Berlinerblau-Reserve 21.
Auf den Naphtolstoff druckt man
Alkalische Eisen-Lösung.
160 g Eisennitrat 500B.,
160 g Glycerin,
ι kg Weifs-Reserve (z. B. 6).
Dann passirt man durch das Diazo-Bad, Kreide-Bad (30 g : ι 1), Wasser und angesäuertes gelbes Blutlaugensalz-Bad (50 g gelbes Blutlaugensalz, -f- 10 cc Salzsäure 190B. auf 1 1 Wasser).
Berlinerblau-Reserve 22.
750 g von einer Mischung von 1 kg Eisennitrat 500 B. und ι kg Glycerin.
900 g von einer Mischung von 500 g Ferrocyannatrium und 1 kg Weifs-Reserve 6.
1200 g Weifs-Reserve (z. B. 6).
Man druckt die Reserve auf Naphtolstoff, passirt durch das Diazo-Bad, Kreide, Wasser und 5 procentige Schwefelsäure..
Durch Mischen der Chrom- und Eisen-Farben kann man eine schöne Olive-Reserve erzielen. Z. B.
Olive-Reserve 23.
3 kg von einer Mischung von
300 g Bleinitrat krystallisirt,
100 cc Wasser,
ι kg Weifs-Reserve 6.
ι kg von einer Mischung von
160 g Eisennitrat 500B.,
160 g Glycerin, -
ι kg Weifs-Reserve 6.
Man druckt die Reserve auf den Naphtolstoff, passirt durch das Diazo-Bad, Kreide, ein Natriumbichromat-Bad (50 g : 1 1), Wasser, ein Ferrocyankalium-Bad (wie in Reserve 21) und wieder Wasser.
Durch Mischen von Indigo und Chromfarben kann .man ebenfalls Olive-Reserve erzielen. ^Zum Beispiel:
Mischung A:
Mischung B:
Olive-Reserve 24.
ι kg Weifs-Reserve 6,
250 g Indigo rein in 2oprocenti-
gem Teig (B. A. S. F),
60 g Glycerin,
200 g Glucose,
20 cc Wasser.
500 g Bleinitrat krystallisirt,
250 g Glycerin,
ι kg Weifs-Reserve 6.
Man vermischt Mischung A und B zu gleichen Theilen, druckt auf den Naphtolstoff, dämpft mit nassem Dampf eine Minute, passirt durch das Diazo-Bad, Natriumbichromat-Bad (50 g : ι 1) und Wasser.
Das neue Verfahren unterscheidet sich vollständig sowohl im Princip als auch in der Ausführung von dem bekannten Verfahren von Sc hlaepfer, Wenner & Co. (vergl. La üb er, Zeugdruck, Bd. 2, S. 416,), welches auf der reducirenden Wirkung der Glucose in einem alkalischen Mittel beruht, wobei fertiges Paranitranilin-Roth laut bekannter Reaction in wenig gefärbtes und leicht von der Faser wegzubringendes Amidonaphtol und Paranitranilin (und dieses letztere weiter in Diamidoazoxybenzol, Diamidohydrazobenzol, p-Phenylendiamin u. s. w.) übergeht. Die Ausführung ist demnach die, dafs man mit der Aetze die fertig gefärbte rothe Waare bedruckt.
Dagegen dient das neue Verfahren zum Reserviren von Para-nitranilin-Roth und beruht auf der kupplungsstörenden Wirkung von kaustischem Alkali, wobei gar keine Reduction stattfindet. Man bedruckt mit der stark alkalischen, aber kein Reductionsmittel enthaltenden Reserve die mit 8-Naphtol präparirte Waare, auf welcher die Farbstoffbildung noch nicht stattgefunden hat. Die Reserve hat eben den Zweck, diese Farbstoff bildung bei nachheriger Diazo-Bad-Passage auf den bedruckten Stellen zu verhindern, wäre aber nicht im Stande, den schon gebildeten Azofarbstoff zu entfernen, wie es die Aetze von Schlaepfer, Wenn er & Co. bewirkt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von weifsen oder farbigen Reserven unter Para-Nitranilin-Roth mittels kaustischer Alkalien, bestehend im Aufdrucken der letzteren mit oder ohne Zusatz von Farbstoffen, welche sich auf Baumwolle bei Gegenwart der Äetzalkalien befestigen lassen.
2. Als besondere Ausführungsform für die farbigen Reserven gemäfs Anspruch 1
a) für Blau-Reserven: der Aufdruck von Aetzalkali, Indigo und Glucose, wobei der Indigo durch kurzes Dämpfen befestigt wird;
b) für Bunt-Reserven: die Anwendung substantiver Farbstoffe, welche durch kaustisches Alkali nicht zersetzt werden und sich bei Gegenwart desselben fixiren;
c) für Bunt - Reserven: die Anwendung von Chromgelb und Berlinerblau.
DENDAT108504D Active DE108504C (de)

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