DE1041536B - Elektrisch leitender Stoff in Pulver- oder Griessform als Mikrofonfuellung fuer Fernsprechmikrofone - Google Patents
Elektrisch leitender Stoff in Pulver- oder Griessform als Mikrofonfuellung fuer FernsprechmikrofoneInfo
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Description
- Elektrisch leitender Stoff in Pulver-oder Grießform als Mikrofonfüllung für Fernsprechmikrofone In den modernen Mikrofonen wird als Mikrofonfüllung fast ausschließlich Kohlegrieß verschiedener Korngrößen verwendet. Sie haben einige Nachteile, wie z. B. Rauschanfälligkeit, geringe Überlastbarkeit, Abnahme des Mikrofoneffektes durch Alterung. Versuche, die große Streuung in der Fertigung von Kohlegrießmikrofonen zu beseitigen, zeigten, daß ausschließlich der Kohlegrieß und seine Vorbehandlung von maßgebendem Einfluß auf Verstärkung und Rauschpegel sind. Andere Versuche, den Kohlegrieß durch Metallgrieß zu ersetzen, befriedigten nicht, da einerseits durch die erhöhte metallische Leitung der Kontaktwiderstand ungünstig klein, andererseits die Ansprechempfindlichkeit durch Oxydhäute zeitlich inkonstant werden.
- Es ist bekannt, als Kontaktstoff für Mikrofone Leiter zweiter Klasse zu verwenden, wie z. B. Magnesia. Dieses setzt allerdings voraus, daß diese Kontaktkörper vor Benutzung des Mikrofons durch Erwärmen in den leitfähigen Zustand versetzt werden. Auch Kupfersulfid und andere Metallverbindungen sind bereits als Kontaktstoff für Mikrofone vorgesehen worden. Ferner ist es bekannt, die Körnermasse aus nichtleitenden Körpern, wie z. B. Glaskörner, mit einem Metallüberzug zu versehen, um die Widerstandsänderungen ohne wesentliche Erhöhung des spezifischen Gewichtes zu erleichtern und die Reibungswiderstände zwischen den einzelnen Körnern zu vermindern. An Stelle nichtleitenderTrägerkörper, wie z. B. Glas, Porzellan, ist es bekannt, Metalle als mikrofonische Kontaktkörper zu benutzen, die mit einem Hartkohleüberzug versehen sind.
- Alle die bekannten Vorschläge haben jedoch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt, da der mikrofonische Effekt nach neuerer Erkenntnis nicht allein auf der Widerstandsänderung in der Mikrofonfüllung beruht, sondern von einem Halbleitereffekt überlagert ist.
- Die Erfindung geht von dieser Erkenntnis aus und benutzt einen elektrisch leitenden Stoff in Pulver-oder Grießform als Mikrofonfüllmasse für Fernsprechmikrofone, der nach der Erfindung so geschaffen ist, daß wenigstens die Oberfläche der einzelnen Partikelchen des Stoffes aus Halbleitermaterial mit Ausnahme von Hartkohle besteht, das Überschuß- und/ oder Defektelektronen als Ladungsträger bereits bei Zimmertemperatur hat, wobei die Zahl der diese Ladungsträger liefernden Störatome, verglichen mit der Gesamtzahl dieser Atome, äußerst gering ist.
- Zweckmäßigerweise wird die Halbleiteroberflächenschicht in gleichmäßiger Stärke auf die Kernpartikelchen aufgebracht, die entweder aus massivem Halbleiterkorn oder aus elektrisch leitenden oder elektrisch nichtleitenden Kernpartikelchen bestehen. Die halbleitenden Oberflächenüberzüge über die Kernpartikelchen, wofür sich besonders Germanium, Silicium, Tellur und Wismut eignen, können mit definierter, gut ausgebildeter Kristallstruktur aufgebracht werden, zeigen große Härte mit geringer Haftneigung und sind infolge der homogenen Kristallstruktur in Richtung zum Einkristall rauscharm. Durch Fehlen der Haftneigung wird die Mikrofonempfindlichkeit nicht verringert. Gegenüber dem porösen Kohlegrieß zeigt sich größere Feuchtigkeitsunempfindlichkeit.
- Die Herstellung der Halbleiter-Oherfläche kann nach einem Kondensationsverfahren, d. h. durch Ausscheidung aus der flüssigen Phase und durch ein Aufdampfverfahren, d. h. durch Ausscheidung aus der gasförmigen Phase und durch Sublimation aus der festen Phase erfolgen.
- Mit den Partikelchen gemäß der Erfindung lassen sich rauscharme Fernsprechmikrofone höherer Empfindlichkeit, die ebenso wie die herkömmlichen Kohlegrießmikrofone aufgebaut sind, herstellen.
- Da die Mikrofonwirkung auf der Beeinflussung des Oberflächenkontaktes von Halbleiter gegen Halbleiter, durch Schalldruckamplituden hervorgerufen, beruht, ist es zweckmäßiger, auch mit Rücksicht auf eine homogene Kristallstruktur die Halbleiterstoffe nicht massiv in grießförmiger Gestalt, sondern einen halbleitenden Überzug über grießförmige Teilchen anzuwenden.
- Durch die Wahl des für die Kernpartikelchen zu verwendenden Materials hat man es in der Hand, dem Gleichstromwiderstand, wobei sich die Leistungsabgabe des Mikrofons entsprechend mitverändert, in gewissen Grenzen eine gewünschte Größe zu geben, da einerseits bei Leiterkernpartikelchen der Widerstand quer durch das Gesamtpartikelchen hindurch sehr klein ist und praktisch nur durch die Halbleiter-Kontaktdruckwiderstände verursacht wird, während andererseits bei \Tichtleiterkernpartikelchen derWiderstand quer durch das Gesamtpartikelchen hindurch groß wird und die Stromführung lediglich durch die Halbleiter-Oberflächenschicht um das nichtleitende Kernpartikelchen herum erfolgt.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Elektrisch leitender Stoff in Pulver- oder Grießform als ::Mikrofonfüllung für Fernsprechmikrofone, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Oberfläche der einzelnen Partikelchen des Stoffes aus Halbleitermaterial mit Ausnahme von Hartkohle besteht, das Überschuß- und/oder Defektelektronen als Ladungsträger bereits bei Zimmertemperatur hat, wobei die Zahl der diese Ladungsträger liefernden Störatome, verglichen mit der Gesamtzahl dieser Atome, äußerst gering ist.
- 2. Elektrisch leitender Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikelchen aus massiven Halbleiterkörnern bestehen.
- 3. Elektrisch leitender Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch nichtleitende Kernpartikelchen eine Halbleiter-Oberflächenschicht haben.
- 4. Elektrisch leitender Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch leitende Kernpartikelchen eine Halbleiter-Oberflächenschicht haben.
- 5. Elektrisch leitender Stoff nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiter-Oberflächenschicht in gleichmäßiger Stärke auf die Kernpartikelchen aufgebracht ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 135 716, 163 050, 166 521, 535 972, 551707, 809 831; Fernmeldetechnische Zeitschrift (F. T. Z.) , 1950, S.23.
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DE (1) | DE1041536B (de) |
Cited By (2)
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-
1952
- 1952-01-30 DE DES26982A patent/DE1041536B/de active Pending
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