DE1021522B - Verfahren zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffoelen mittels einer ein geloestes Alkaliplumbit und suspendiertes Bleisulfid enthaltenden waessrigen Alkalihydroxydloesung - Google Patents
Verfahren zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffoelen mittels einer ein geloestes Alkaliplumbit und suspendiertes Bleisulfid enthaltenden waessrigen AlkalihydroxydloesungInfo
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Description
Es ist bekannt, Kohlenwasserstofföle, insbesondere Benzingasoline und Kerosin, von Merkaptanen zu befreien,
indem man das Öl nach dem sogenannten "Doktorverfahren« behandelt. Bei diesem Verfahren wird eine
Lösung von Natriumplumbit in wäßriger Natriumhydroxydlösung benutzt. Diese Natriumplumbitlösung
wird gewöhnlich hergestellt, indem man PbO in überschüssiger wäßriger Natriumhydroxydlösung löst. Wenn
ein merkaptanhaltiges Kohlenwasserstofföl mit einer alkalischen Natriumplumbitlösung gemischt wird, findet
eine chemische Reaktion statt, wobei die Merkaptane mit dem Natriumplumbit reagieren unter Bildung von öllöslichen
Bleimerkaptiden. Das Kohlenwasserstofföl wird von diesen Bleimerkaptiden durch Zufügen von elementarem
Schwefel befreit, welcher mit den Merkaptiden reagiert zu Bleisulfid, das ausfällt, und zu Disulfiden, die
in dem Kohlenwasserstofföl gelöst bleiben. Die Reaktion der Merkaptane mit dem Natriumplumbit und die Umsetzung
der so gebildeten Bleimerkaptide mit elementarem Schwefel kann durch die folgenden Reaktionsgleichungen,
worin R einen organischen Rest darstellt, wiedergegeben werden;
2RSH +Na2PbO2-)-Pb(RS)2 "+2NaOH
Pb(RS)2+S -^PbS +R_s —S — R
Pb(RS)2+S -^PbS +R_s —S — R
Die gebräuchlichen Natriumplumbitlösungen enthalten 25 bis 60 g PbO (gelöst in Form von Natriumplumbit)
und 100 bis 150 g NaOH je Liter.
Die verbrauchte PbS-haltige Natriumplumbitlösung
läßt sich durch Erhitzen auf 90° oder mehr in Gegenwart von Sauerstoff regenerieren, wobei die folgenden Reaktionen
stattfinden:
Verfahren zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffölen mittels einer
ein gelöstes Alkaliplumbit und
suspendiertes Bleisulfid enthaltenden wäßrigen Alkalihydroxydlösung
Anmelder:
N. V. De Bataafsche Petroleum Maatschappij, Den Haag
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Cherti. Dr. rer. nat. 1E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität: Niederlande vom 13. August 1954
Turiddu Martini und Johan Tousijn, LaSpezia (Italien),
sind als Erfinder genannt worden
PbS
PbSO,
PbSO,
+ 2O2
+ 4NaOH
PbSO4
Na2PbO2
Na2PbO2
-Na2SO4+2H2O
Wenn nach wiederholter Regenerierung der Natriumsulfatgehalt in der Natriumplumbitlösung zu hoch geworden
ist, ist diese Lösung zum weiteren Gebrauch für die Entfernung von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffölen
nicht mehr gebrauchsfähig.
Aus dem Obigen folgt, daß mit der Anwendung des .»Doktorverfahrens« der Nachteil eines hohen Verbrauches
an Chemikalien (Schwefel, NaOH und Bleioxyd) verbunden
ist.
Außerdem erfordert das Erhitzen der verbrauchten Natriumplumbitlösung während ihrer Regeneration zusätzlich
Energie.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde bereits vorgeschlagen (s. USA.-Patentschrift 1 745 649), Kohlenwasserstofföle
merkaptanfrei zu machen, indem man das Öl in Gegenwart von Sauerstoff mit einer Suspension von Bleisulfid
in einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung behandelt. Das Bleisulfid wird in Form eines vorher bereiteten,
verhältnismäßig kompakten pulverförmigen
Stoffes benutzt. Der Mechanismus, nach welchem die Merkaptane gemäß diesem Verfahren in Disulfide übergeführt
werden, kann durch die folgenden Reaktionsgleichungen dargestellt werden:
PbS +V2O2 -^PbO +S
PbO +2NaOH -> Na0PbO0 + H2O
2RSH +Na2PbO0 +(RS)2Pb" +2NaOH
(RS)2Pb +S -*- R2S2 + PbS
Kombiniert man diese vier Reaktionsgleichungen, so ergibt sich als Endergebnis der stattfindenden Reaktion
das Folgende:
2 RSH + V2 O2 -*- R2S2 + H2O.
Obwohl also theoretisch kein Verbrauch von chemischen Stoffen nach diesem Verfahren stattfindet, zeigte es sich
in der Praxis, daß die Suspension von Bleisulfid in wäßriger Natronlauge längere Zeit nur dann benutzt werden kann,
wenn die Arbeitsbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Sauerstoffzuführung, sorgfältig eingehalten werden
(vgl. hierzu Kalichevsky und Stagner: "Chemical Refining of Petroleum« [New York, 1942], S. 205 und 206,
und USA.-Patentschrift 2 049 423).
In der USA.-Patentschrift 1 789 335 wird vorgeschlagen, ein Kohlenwasserstofföl von Merkaptanen zu
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befreien, indem man es mit einer Suspension von Bleisulfid in einer wäßrigen Lösung behandelt, die etwa 10 °/0
Natriumhydroxyd und elementaren Schwefel in einer Menge enthält, die ungefähr die Hälfte der in dem Kohlenwasserstofföl
anwesenden Merkaptanschwefelmenge beträgt. Bei diesem Verfahren findet infolgedessen ein beträchtlicher
Schwefelverbrauch statt, insbesondere wenn die Kohlenwasserstofföle einen hohen Merkaptangehalt
aufweisen.
Kohlenwasserstofföl größer ist als die für die Oxydation der Gesamtmenge an Merkaptanen zu Disulfiden nach
dem obigen Reaktionsschema benötigte Menge.
Die Behandlung des Kohlenwasserstofföles mit der 5 erfindungsgemäß anzuwendenden Lösung wird im allgemeinen
bei Raumtemperatur durchgeführt. Es können jedoch gegebenenfalls auch etwas erhöhte oder verringerte
Temperaturen angewandt werden.
Die Behandlung wird durchgeführt, indem man das
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, Kohlen- io Kohlenwasserstofföl und die Behandlungslösung miteinwasserstofföle
mittels eines Verfahrens merkaptanfrei zu ander in inniger Berührung hält, bis die anwesenden
machen, welches im Vergleich zum - Doktorverfahren« Merkaptane sich vollständig oder doch im wesentlichen
eine beträchtliche Einsparung von chemischen Stoffen mit vollständig umgesetzt haben. Die hierfür benötigte Zeit
sich bringt und gegenüber dem Verfahren, bei dem eine hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie von der Menge
Suspension von Bleisulfid in wäßriger Natronlauge ange- 15 und Natur der zu entfernenden Merkaptane und der
wandt wird, den Vorteil aufweist, daß man kein getrennt Intensität, mit welcher das Kohlenwasserstofföl und die
bereitetes Bleisulfid anwenden muß und daß die Arbeits- Behandlungslösung miteinander in Kontakt gehalten
bedingungen wesentlich stärker abgewandelt werden werden. Zur Abkürzung der Behandlungsdauer ist es
können, ohne daß die Aktivität der benutzten Lösung ratsam, eine kräftige Mischvorrichtung zu benutzen, um
nachläßt. Erfindungsgemäß wird das merkaptanfrei zu 20 den Kontakt zwischen dem Kohlenwasserstofföl und der
machende Kohlenwasserstofföl mit einer wäßrigen Lösung Behandlungslösung zu fördern. Eine geeignete kräftige
behandelt, die im Liter 2 bis 25 g eines Alkalihydroxydes, Mischvorrichtung stellt beispielsweise der Turbomischer
2 bis 5 g PbO (gelöst in Form von Alkaliplumbit) und dar. Die gewöhnlich zur Durchführung des bekannten
5 bis 15 g PbS (suspendiert) enthält. Bei der Herstellung "Doktorverfahrens« benutzten Mischvorrichtungen sind
dieser Lösung braucht man kein vorher bereitetes Blei- 2S im allgemeinen ebenfalls geeignet.
sulfid zu benutzen. Man kann von einer Lösung aus- Obwohl der Mechanismus der bei dem Verfahren nach
gehen, die im Liter etwa 7 bis 20 g PbO (gelöst in Form der Erfindung stattfindenden Reaktionen noch nicht ganz
von Alkaliplumbit) und 2 bis 25 g Alkalihydroxyd ent- geklärt ist, ist es möglich, daß gleichzeitig einerseits
hält, und kann diese Lösung, die wesentlich verdünnter Reaktionen stattfinden, die auch bei der bekannten Beist
als die beim »Doktorverfahren.« benutzten Alkali- 3o handlung eines Kohlenwasserstofföles mit einer Suspenplumbitlösungen,
dazu benutzen, einem Kohlenwasser- sion von vorher bereitetem Bleisulfid in einer wäßrigen
Alkalihydroxydlösung verlaufen, während andererseits Reaktionen eintreten, die auch bei dem gebräuchlichen
" Doktorverfahren« zu beobachten sind.
35 Demgemäß läßt sich die Behandlung nach der Erfindung in vielen Fällen durch gleichzeitige Anwendung von
elementarem Schwefel abkürzen. Die verwendete Menge beträgt meist höchstens die Hälfte der in dem Kohlenwasserstofföl
bei Beginn der Behandlung anwesenden sie ist dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Lösung je 40 Menge an Merkaptanschwefel. In vielen Fällen jedoch
Liter 2 bis 25 g eines Alkalihydroxydes, 2 bis 5 g PbO werden geringere Schwefelmengen verwendet. Der Schwefel
kann zugegeben werden, sobald die Behandlung des Kohlenwasserstoff Öles mit der PbS- und alkaliplumbithaltigen
Lösung begonnen hat oder nachdem das Kohlen-45 wasserstofföl bereits einige Zeit lang mit dieser Lösung
behandelt worden ist. Der zugefügte Schwefel setzt sich dann mit den aus den Merkaptanen in dem Kohlenwasserstofföl
gebildeten und darin verbliebenen Bleimerkaptiden zu Disulfiden, die in dem Kohlenwasserstofföl gelöst
wendung Sauerstoff zuzuführen. Dies ist insbesondere der 50 bleiben, und zu Bleisulfid um, das ausfällt und als solches
Fall, wenn die Menge des in dem Kohlenwasserstofföl zu in der Behandlungslösung suspendiert werden kann, die
dann wieder zur Behandlung einer frischen Menge Kohlenwasserstofföl
dient.
Der elementare Schwefel kann als solcher oder in Form 55 einer Lösung benutzt werden, wobei ein Kohlenwasserstofföl
der gleichen Art wie dasjenige, aus dem die Merkaptane zu entfernen sind, als Lösungsmittel besonders
geeignet ist.
Die Menge an alkaliplumbit- und PbS-haltiger Alkalidie
so groß ist, daß der gesamte, d. h. der zugeführte und 60 hydroxydlösung, die auf eine gegebene Menge Kohlender im Kohlenwasserstofföl bereits anwesende Sauerstoff wasserstofföl anzuwenden ist, kann innerhalb weiter
zumindestens ausreichend ist, um die Merkaptane nach Grenzen schwanken. Im allgemeinen ist eine Menge von
dem obenstehenden Reaktionsschema zu oxydieren. 1 bis 10 Volumprozent, insbesondere von 1 bis 4 Volum-
Der Sauerstoff wird vorzugsweise in Form von Luft prozent, an Behandlungslösung, berechnet auf das Kohlenzugeführt
und kann in das Gemisch aus Kohlenwasserstoff 65 wasserstofföl, ausreichend.
und Behandlungslösung eingeleitet werden; er kann je- Das Verfahren kann, insbesondere wenn dabei elemen-
doch auch in dem Kohlenwasserstofföl gelöst werden, tarer Schwefel benutzt wird, in beträchtlich kürzerer Zeit
bevor dieses mit der Behandlungslösung in Berührung durchgeführt werden als das bekannte "Doktorverfahren«,
kommt. Die letztere Durchführungsform ist angebracht, wenn in beiden Fällen die gleiche Apparatur benutzt wird
wenn die Sättigungskonzentration des Sauerstoffes im 70 und die Operationen unter vergleichbaren Bedingungen
stofföl die Merkaptane zu entziehen, wobei man gleichzeitig elementaren Schwefel verwendet, so daß Bleisulfid
gebildet wird, dessen Bildung in der erfindungsgemäß angewendeten Behandlungsfiüssigkeit erwünscht ist.
Die Erfindung bezieht sich demnach auf ein Verfahren zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffölen
mittels einer wäßrigen Alkalihydroxydlösung, die ein gelöstes Alkaliplumbit und suspendiertes Bleisulfid enthält;
(gelöst in Form von Alkaliplumbit) und 5 bis 15 g PbS
enthalten sind.
Das Alkalihydroxyd in der Behandlungslösung ist vorzugsweise Natriumhydroxyd.
Die Lösung kann längere Zeit zur Entfernung von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffölen benutzt werden,
ohne daß es notwendig ist, sie zu regenerieren. In vielen Fällen ist es jedoch wünschenswert, der Lösung bei VerBeginn
der Behandlung gelösten Sauerstoffes kleiner ist als die theoretische Sauerstoffmenge, die zur Oxydation
der gesamten in den Kohlenwasserstoffölen anwesenden Merkaptanmenge nach der Gleichung
2 RSH + V2 O2 -*· R2S2 + H2O
notwendig ist.
Der Sauerstoff wird daher in einer Menge zugeführt,
Der Sauerstoff wird daher in einer Menge zugeführt,
durchgeführt werden. So konnte die Behandlung eines Kuwait-Benzins mit einem Gehalt an Merkaptanschwefel
von 0,010 bis 0,012 Gewichtsprozent mittels des Verfahrens nach der Erfindung in einer Zeitspanne von
6 bis 7 Stunden (einschließlich der zum Absitzen des Reaktionsgemisches nach Beendigung der eigentlichen
Reaktion nötigen Zeit) zu Ende geführt werden, während die bei Anwendung des gewöhnlichen »Doktorverfahrens«
unter vergleichbaren Arbeitsbedingungen benötigte Zeit über 9 Stunden betrug. Bei der Behandlung eines Kirkuk-Benzins
mit einem Merkaptanschwefelgehalt von 0,020 bis 0,25 Gewichtsprozent konnte die gesamte Behandlung in
weniger als 9 Stunden beendet werden, wenn nach dem vorliegenden Verfahren gearbeitet wurde, während bei
Anwendung des gebräuchlichen »Doktorverfahrens« die Behandlung insgesamt 11 Stunden in Anspruch nahm.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann die Behandlungslösung mehrere Male, oft 500- bis lOOOmal oder
mehr, zur Behandlung von frischen Mengen an Kohlenwasserstoffölen benutzt werden, ohne daß es nötig wird,
die Lösung zu regenerieren oder aufzufrischen. Nachdem die Behandlungslösung viele Male benutzt wurde, kann es
jedoch wünschenswert sein, aus der Lösung das Kohlenwasserstofföl zu entfernen, das sich im Lauf der Zeit mit
der Behandlungslösung in Form einer Emulsion verbunden hat. Zu diesem Zweck ist es lediglich notwendig, die
Lösung auf 50 bis 80°, z. B. auf 60°, zu erhitzen, eine Temperatur, die wesentlich niedriger ist als diejenige, auf
welche eine gebräuchliche .»Doktorlösung«· beim Regenerieren
gebracht werden muß. Die Tatsache, daß die gemaß dem vorliegenden Verfahren zu benutzende Behandlungslösung
wesentlich längere Zeit benutzt werden kann als eine gebräuchliche »Doktorlösung«, bevor die Verwendungsfähigkeit
der Lösung im merklichem Umfang zurückgeht (wobei noch hinzukommt, daß zum Wiederauffrischen
der vorliegenden Lösung beträchtlich niedrigere Temperaturen nötig sind als beim Regenerieren einer
normalen »Doktorlösung«), macht das Verfahren nach der
Erfindung auch in dieser Hinsicht gegenüber dem bekannten »Doktorverfahren« besonders geeignet.
Das Verfahren nach der Erfindung ist anwendbar zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffölen verschiedenster
Art. Destillationsbenzin, reformiertes Benzin und Kerosin seien hier hervorgehoben.
Es wurde gefunden, daß die Eigenschaften eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Kohlenwasserstofföles
mindestens so gut sind als die eines nach dem bekannten »Doktorverfahren«- behandelten.
Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung der Erfindung.
Ein Benzin mit einem Siedebereich von 30 bis 132°, einem Gesamtschwefelgehalt von 0,041 Gewichtsprozent
und einem Gehalt an Merkaptanschwefel von 0,016 Gewichtsprozent, das jedoch keinen H2S enthielt, wurde
21Z2 Stunden bei Raumtemperatur innig mit einer wäßrigen
Lösung vermischt, die im Liter 15 g NaOH, 4 g PbO
(gelöst in Form von Natriumplumbit) und 10 g PbS (suspendiert) enthielt, wobei auf je 100 Volumteile Benzin
3 Volumteile dieser Lösung benutzt wurden. Später wurde dem Reaktionsgemisch elementarer Schwefel in einer
Menge von 0,006 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Benzin zugefügt, worauf die Bestandteile des Gemisches
weitere 2 Stunden miteinander in Berührung gehalten wurden. Nach 2stündigem Stehenlassen konnte die
Behandlungsflüssigkeit von dem Benzin abgetrennt und zwecks Behandlung einer frischen Menge Benzin abgezogen
werden.
Das so erhaltene Benzin reagierte negativ auf den sogenannten »Doktortest« und hatte einen Gesamtschwefelgehalt
von 0,042 Gewichtsprozent.
Zu Vergleichszwecken wurde ein anderer Anteil des gleichen Ausgangsbenzins gemäß dem »Doktorverfahren«
behandelt, wobei eine Lösung benutzt wurde, die im Liter 110 g NaOH und 25 g PbO (gelöst in Form von Natriumplumbit)
enthielt. Nach 3stündigem Rühren des Benzins mit dieser Lösung in der gleichen Vorrichtung wie oben
wurden 0,009 Gewichtsteile Schwefel je 100 Gewichtsteile
Benzin zugefügt und das Gemisch weitere 3 Stunden gerührt. Dann ließ man das Gemisch abstehen. Die Behandlungslösung
konnte von dem Benzin nach 2stündigem Stehen abgetrennt werden.
In der folgenden Tabelle sind die Eigenschaften der gemäß den obigen beiden Behandlungsarten erhaltenen
Benzinanteile miteinander verglichen. Aus der Tabelle geht hervor, daß zwischen dem gemäß dem Verfahren
nach der Erfindung behandelten Benzin und dem nach dem .»Doktorverfahren« behandelten kein wesentlicher
Unterschied besteht.
Merkaptanschwefel,
in Gewichtsprozent
in Gewichtsprozent
»Doktortest«
Oktanzahl F 2 ohne Zufügung
von Tetraäthylblei
von Tetraäthylblei
Oktanzahl F 2 nach Zufügen
von 0,6 cm3 Tetraäthylblei
je Liter
von 0,6 cm3 Tetraäthylblei
je Liter
Gesamtschwefelgehalt,
in Gewichtsprozent
in Gewichtsprozent
Eigenschaften des Benzins
vor Behandlung
0,016 positiv
55,8
73,5 0,041 behandelt gemäß
der Erfindung
der Erfindung
negativ
55,3
55,3
73,4
0,042
0,042
behandelt gemäß
dem »Doktorverfahren rf
dem »Doktorverfahren rf
negativ
55,5
55,5
73,6
0,042
0,042
Claims (5)
1. Verfahren zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffölen, insbesondere aus Benzin und
Kerosin, mittels einer ein gelöstes Alkaliplumbit und suspendiertes Bleisulfid enthaltenden wäßrigen Alkalihydroxydlösung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung je Liter 2 bis 25 g eines Alkalihydroxydes,
2 bis 5 g Pb O (gelöst in Form von Alkaliplumbit) und 5 bis 15 g PbS enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung erhalten wird, indem man
von einer 2 bis 25 g Alkalihydroxyd und 7 bis 20 g Pb O (gelöst in Form von Alkaliplumbit) enthaltenden
Lösung ausgeht und hiermit unter gleichzeitiger Anwendung von elementarem Schwefel ein merkaptanhaltiges
Kohlenwasserstofföl behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihydroxyd in der Lösung
Natriumhydroxyd ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Kohlenwasserstofföl vor oder während seiner Behand-
lung mit der Lösung nach Anspruch 1 bis 3 Sauerstoff zufügt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Kohlenwasserstofföl während oder nach der Behandlung mit der Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 3
elementaren Schwefel in einer Menge zufügt, die nicht mehr als die Hälfte der Menge des in dem Kohlenwasserstoff
ursprünglich vorhandenen Merkaptanschwefels beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 056 618.
USA.-Patentschrift Nr. 2 056 618.
© 709 8Φ6/441 12.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL771179X | 1954-08-13 |
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DE1021522B true DE1021522B (de) | 1957-12-27 |
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DEN11047A Pending DE1021522B (de) | 1954-08-13 | 1955-08-11 | Verfahren zum Entzug von Merkaptanen aus Kohlenwasserstoffoelen mittels einer ein geloestes Alkaliplumbit und suspendiertes Bleisulfid enthaltenden waessrigen Alkalihydroxydloesung |
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NL (1) | NL85487C (de) |
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- 1955-08-11 DE DEN11047A patent/DE1021522B/de active Pending
- 1955-08-11 GB GB23194/55A patent/GB771179A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2056618A (en) * | 1932-12-27 | 1936-10-06 | Texas Co | Method of treating sour hydrocarbon oil |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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NL85487C (de) | |
GB771179A (en) | 1957-03-27 |
FR1135455A (fr) | 1957-04-29 |
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