Batterielose elelztrische Viehhüteeinrichtung. Die bisher bekannt gewordenen Elektro- viehhüteapparate werden durchwegs durch eine Batterie elektrischer Elemente gespienen, so dass beim Betrieb solcher Apparate ein häufiger kostspieliger Ersatz dieser Strom quellen notwendig ist. Anderseits schwebt der Viehbesitzer in beständiger Gefahr, durch eine infolge Erschöpfung der Batterie ver ursachte Stillegung der Viehhüteapparatur zu Schaden zu kommen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine elektrische Viehhüteeinrichtung, für deren Betrieb keine elektrischen - Batterien mehr notwendig sind.
Die Erfindung zeichnet sich. dadurch aus, dass sie eine an ein elektrisches Kraftnetz angeschlossene Gleichrichtereinrichtung, eine von dieser Gleichrichtereinrichtung zum Induktionsapparat führende Speiseleitung und zwischen den Anschlussklemmen für den Anschluss des Induktionsapparates an diese Speiseleitung einen Kondensator aufweist.
In Serie mit der Induktionsspule kann noch ein regelbarer Widerstand geschaltet sein, der die Einstellung der Stärke des Stromstosses in der Induktionsspule gestattet.
In beiliegender Zeichnung ist eine bei spielsweise Ausführungsform des Erfin dungsgegenstandes dargestellt.
An die .Speiseleitung 1 des elektrischen Kraftnetzes ist die die Teile 2 bis 6 aufwei sende Gleichrichtereinrichtung angeschlossen. Von dieser Gleichrichtereinrichtung führt die Speiseleitung 7 zum Induktionsapparat B. Die Gleichrichtereinrichtung weist einen Transformator 2, welcher die Spannung des Kraftnetzes auf einen Wert von 10-20 V hinuntertransformiert, auf. Der Transforma tor ist primärseitig mit einstellbaren Anzap- füngen versehen, damit er den verschiedenen Spannungen der vorhandenen Kraftnetze an gepasst werden kann.
Die Sekundärspannung des Transformators wird durch einen Gleich richter 3 gleichgerichtet, wodurch der Kon densator 4 auf eine Spannung von 10-20 V aufgeladen wird. Im vorliegenden Falle ist der Gleichrichter aus Trockengleichrichter elementen aufgebaut und in Grätzschaltung geschaltet. Selbstverständlich sind auch an dere Gleichrichterkonstruktionen anwendbar. Als Kondensator 4 wird vorzugsweise ein Elektrolytkondensator gewählt. Mit 5 ist ein Schutzwiderstand bezeichnet, welcher bei all fälligen Kurzschlüssen auf der Speiseleitung 7 den Kurzschlussstrom des Gleichrichters auf einen Wert begrenzt, der den Gleich richter nicht zu zerstören vermag.
Von den Klemmen 6 des Gleichrichters führt die Speiseleitung 7 zu den Klemmen 9 des In duktionsapparates. Zwischen den letztgenann ten Klemmen liegt der Kondensator 1.0. Der Kondensator 10 dient im Moment des Strom stosses als Stromquelle für den aus bekannten Elementen aufgebauten Induktionsapparat. Mit 11 ist der pendelnde Unterbrecher, mit 12 der von der Magnetspule 13 taktweise angezogene Wagnersche Hammer und mit 14 die Induktionsspule des Induktionsapparates bezeichnet. Die Sekundärwicklung 15 der In duktionsspule ist in bekannter Weise einer seits zu erden und anderseits an die nicht gezeichnete Drahtumzäunung des Weideplat zes anzuschliessen.
Die Sekundärwicklung ist zur Einstellung des auf die Drahtumzäunung gelangenden Induktionsstosses mit wählbaren Anzapfungen 16 versehen. Zur Vermeidung des Unterbrechungsfunkens ist der Unter brecher 12 durch einen Löschkondensator 19 überbrückt. Die Grösse des Induktionsstosses kann auch auf der Primärseite der Induk tionsspule durch Einstellen des Dämpfungs- widerstandes 18 einreguliert werden.
Eine weitere Möglichkeit zum Einstellen der Grösse des Induktionsstosses besteht in der Parallel schaltung des grossen Kondensators 20 mit dem in Serie dazu liegenden regelbaren Dämpfungswiderstand 21 zum Löschkonden- sator 19. Bei Verkleinerung des Widerstan des 21 tritt die stromstossdämpfendeWirkung des Kondensators <B>20'</B> immer stärker in den Vordergrund. Selbstverständlich kann zur Veränderung der Grösse des Stromstosses der Löschkondensator 19 veränderlich ausgeführt werden.
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist fol gende: Wie bereits erwähnt, wird der Konden sator 10 des Induktionsapparates von der Gleichrichtereinrichtung aufgeladen. Beim Schliessen der Kontakte 22 des Unterbrechers entladet sich der Kondensator über die Ma gnetspule 13 des Wagnerschen Hammers, die Primärwicklung der Induktionsspule 14 und den Dämpfungswiderstand 18. Durch den da bei entstellenden Stromstoss entsteht in der Sekundärwicklung der Induktionsspule in bekannter Weise ein hochgespannter Induk tionsstoss.
Der Stromstoss bewirkt ferner, dass der @Vagnersche Hammer 12 von der Magnet spule angezogen -wird und den beweglichen. Kontakt des Unterbrechers 11 in Pendelung versetzt. Durch diesen Vorgang entladet sich der Kondensator 10 praktisch vollständig. Da nun aber bei Viehhüteapparaturen die Sehwingurigsdaner- des Unterbrechers verhält nismässig gross ist, so steht zwischen zwei Stromstössen genügend Zeit zur Verfügung um den Kondensator 10 wieder aufzuladen.
Eine genügende Aufladung des Kondensators 10 ist selbst bei einer- verhältnismässig gro ssen Widersta-nde der Speiseleitung 7 gewähr leistet.
Würde der Induktionsapparat 8 ohne Kondensator 10 an die Gleichrichtereinrich- tung angeschlossen, so wäre ein einwandfreies Arbeiten des Induktionsapparates bei grossem jVidersta.nd der Speiseleitung 7 ausgeschlos sen, indem der Stromstoss in der Primär- wickInng der Induktionsspule durch den Widerstand der Leitung allzusehr begrenzt würde.
Man müsste bei Abwesenheit des Kon- densators 1.0 den Widerstand der Speiselei tung v orschreiben, was bei langen Leitungen einen dicken Leitungsquerschnitt erforderte.
Durch die Ausnützung des verhältnismässig langen Zeitintervalles zwischen zwei Unter brechungen znr Aufladung des Kondensators 10 wird rna.n vom ZViderstand der Speise leitung weitgehend unabhängig, was zur Folge hat, dass man selbst bei sehr langen Speiseleitungen verhältnismässig dünne und billige Drähte verwenden kann.
Um die soeben erwähnte strombegren zende Wirkung des Widerstandes der Speise leitung bei Nichtvorhandensein des Konden- sators 10 zu kompensieren, könnte allenfalls eine Erhöhung der von der Gleichrichterein- richtung gelieferten gleichgerichteten Span nung zur Anwendung kommen; doch müsste man bei langen Speiseleitungen zu derart hohen Spannungen greifen, dass sie nicht mehr ungefährlich für Mensch und Vieh wären und eine sehr sorgfältige und teure Isolation der Speiseleitung erfordern würde.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine solche Spannungserhöhung vollkommen über flüssig, indem, wie bereits erwähnt, der Wi derstand der ,Speiseleitung praktisch keine Rolle mehr spielt. Für die angegebene Span nung von 10-20 V können deshalb sehr bil lige, unter Umständen blanke, lediglich durch Holzpfähle gestützte oder von Baum. zu Baum gezogene Drähte verwendet werden.
Bei genügender elektrischer Leitfähigkeit des Bodens ist es unter Umständen sogar mög lich, den einen Draht derSpeiseleitung 7 weg zulassen, indem die entsprechenden Klemmen des Gleichrichters und des Induktionsappa rates mit Hilfe einer Erdungsplatte oder eines Erdungsstabes geerdet werden. Die beschrie bene Einrichtung gestattet im Gegensatz zu batteriegespeisten Viehhüteeinrichtungen, bei welchen zur Erreichung einer annehmbaren Lebensdauer der Batterie eine sehr sparsame Verwendung der elektrischen Energie not wendig ist, äusserst kräftige Induktionsstösse auf die Drahtumzäunung des Weideplatzes zu gehen.
Um bei Anwesenheit von empfind lichem Kleinvieh diese Spannungsstösse her absetzen zu können, ist im Induktionsapparat in dem über die Speiseleitung an die Gleich richtereinrichtung angeschlossene Stromkreis der einstellbare Dämpfungswiderstand 18 vorgesehen. Selbstverständlich kann dieser Dämpfungswiderstand auch an einer andern Stelle vorgesehen werden als in der Figur eingezeichnet worden ist.