Verfahren zur Darstellung eines p-Aminobenzolsulfonacylamids. Es wurde gefunden, dass man wertvolle p-Aminobenzolsulfonacylamide der allgemei nen Formel
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erhält, in der R1 einen ungesättigten, ver zweigten, aliphatischen Rest, R_. Wasserstoff, Alkyl oder Aralkyl und R3 Wasserstoff oder Alkyl bedeuten, wenn man Sulfonamide der Benzolreihe,
die in p-Stellung zur Sulfon- amidgruppe eine stickstoffhaltige Gruppe enthalten, mit ungesättigten, verzweigten, aliphatischen Carbonsäuren bezw. ihren funktionellen Derivaten umsetzt und die p- ständige Stickstoffgruppe gegebenenfalls in eine Aminogruppe überführt.
Verbindungen dieser Art sind bis heute nicht bekannt ge- #orden; sie unterscheiden sich von andern p- Aminobenzolsulfonamiden durch ihre über legene ZVirl.:samkeit gegenüber Infektions erregern und durch ihre geringe Giftigkeit.
Als Sulfonamide der Benzolreihe, die in p-Stellung zur Sulfonamidgruppe eine stick- stoffhaltige Gruppe enthalten, .seien genannt: p-Aminobenzolsulfonamid, p-Alkyl-, p-Ar- a.lkyl-aminobenzolsulfonamide, p-Acylamino- benzolsulfonamide, p-Nitrobenzolsulfonamid usw. An Stelle der Nitrogruppe kann auch jede andere, durch Reduktion in die Amino- gruppe überführbare Gruppe stehen, z.
B. die Nitroso-, Azo-, Azogy- oder Hydrazogruppe, ferner die Azomethin- oder Acylaminogrup- pen, welche sich durch Hydrolyse in Amino- gruppen überführen lassen. Mit Vorteil wählt man unter den Acylresten solche aus, die leicht wieder abspaltbar sind.
Derartige Reste sind zum Beispiel der Acetyl- oder der Carbomethogyrest, .die leicht durch hydro- lytische Behandlung wieder abgespalten wer den, ohne dass dabei die acylierte Sulfonamid- gruppe verändert wird.
Die in p-Stellung durch eine stickstof f- haltige Gruppe substituierten Sulfonamide der Benzol-reihe können als solche oder auch in Form ihrer Salze, z. B. das p-Nitrobenzol- sulfonamidnatrium oder das p-Acetylamino- benzolsulfonamidkalium verwendet werden.
Die Umsetzung mit den Acylierunbsmit.teln kann auch wie üblich in Gegenwart von Ba sen wie Pyridin, Dimethylanilin ete. erfol gen.
Als ungesättigte, verzweigte aliphatische Carbonsäuren seien fl,ss-Dimetliy laery ls#iiure, ss-Äthylcrotonsäure, a-llethyl-a-ally @essib- säure, Isobutylidenessigsäure, a-1lethylerotoia- säure, a-Isopropylcrotonsäure ete. benannt.
Die Säuren können als solche zum Beispiel in Gegenwart von Katalysatoren oder in Form ihrer funktionellen Derivate verwen det werden, wobei säurebindende oder kon densierend wirkende Mittel mitverwendet werden können.
Eine besondere Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens, die zu den gleichen Produkten führt, besteht darin, dass man Benzolsulfohalogenide, die in p-Stellunb eine stickstoffhaltige Gruppe enthalten, mit Ami- den von ungesättigten, verzweigten,,
aliplia- tischen Carbonsäuren umsetzt und gebebenen- fa.lls die p-ständibe Stickstoffgruppe in eine Aminobruppe überführt.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Darstellung eines p- Amino- benzolsulfonacylamids, welches dadurch ge kennzeichnet ist, dass man ein p-Acylamino- benzolsulfona-mid mit einer den Rest (CHZ)_C = CHCO- a-bbebenden Verbindung acyliert und das ent standene p-Acylaminobenzolsulfon-ss.f'-(Ii- methylacrylsä.ure derart mit;
verseifenden Mitteln behandelt, da,ss man p-Aminobenzol- sulfon-ss,ss-dimethylacrylsä.ureamid erhält.
Die neue Verbindung ist ein farbloses Pulver vom F. 177-178 . Sie besitzt wert volle therapeutische Eigenschaften. <I>Beispiel</I> r: 21,4 \feile p-Acetylaminobenzolsiilfon- a.mid und 18,2 Teile I)imethylaerylsäui-e- anhydrid (dargestellt aus trockenem di- methylacrylsa.urem Natrium und Dimethyl- acrylsäureohlorid, Kp." 140-145 ) werden zusammen in einem Kolben iin Ölbad auf 200-210 erhitzt.
Dabei entsteht langsam eine homogene Schmelze. Nach einstündigem Erhitzen wird in heisser, verdünnter Soda- lösunb gelöst, mit etwas Tierkohle versetzt und filtriert. Aus dem Filtrat wird das Kon densationsprodukt durch Ansäuern mit Salz säure befällt. abgesaugt und aus Alkohol um kristallisiert. F. 231 .
Durch Verseifen der Acetylaminobruppe mit verdünnter Natronlauge auf dem -N#@rasser- bad erhält man das p- Aminobenzolsulfon- j),ss-diniethyl@.erylsäureamid vom F. 177 bis <B>178</B> .
Beispiel <I>2:</I> 21,4 Teile p - Acetylaminobenzolsulfon- aniid, 10 Teile Dimethylacrylsäure und 20 Teile Phosphorpentoyy d werden mit 150 Vo- lunateilen Chlorbenzol versetzt und unter Rückfluss 4 Stunden bekocht.
Dann wird etwas Wasser zugegeben und das Chlorbenzol mit Wasserdampf abdestilli.ert. Der Rück stand wird < alsdann in Sodalösung aufgenom men, mit etwas Kohle versetzt, filtriert und das Filtrat mit Salzsäure angesäuert, wobei sich das Kondensationsprodukt abscheidet. Es wird abgesaugt und aus Alkohol um kristallisiert. F. 233 .
Durch Verseifen erhält man leicht die freie Aminoverbindung.
<I>Beispiel 3:</I> 535 Teile 4-Acetvlaininobenzolsulfonamid werden in 1000 Teilen Chlorbenzol mit 300 Teilen ss.f-Diniethylacrylsäurechlorid und Teilen Kupferpulver vermischt und unter Riiekfluss bis zum Aufhören der Salzsäure- entwieklung gekocht.
Dann wird erkalten be lassen, die Reaktionsmischung in<B>50-60'</B> warme 10 3ö i,e Sodalösunb eingerührt, wäh rend ? := Stunde kräftig durchgerührt, abge kühlt und filtriert. Das Filtrat wird dampf destilliert. und daraus durch Ansäuern das Kondensationsprodukt isoliert.
Das abgesaugte feuchte Rohprodukt wird zur #7e,rseifunb mit 13110 Teilen 30%iger Na tronlauge und 200 Teilen Wasser 40 Mi nuten zum Sieden erhitzt. Dann wird abge kühlt und die freie Aminoverbind>mg mit Essibs'äure ausgefällt und abbesaubt. Zur Reinigung kann in verdünnter Sodalösung aufgenommen, mit Tierkohle behandelt, nach einiger Zeit filtriert und mit Essigsäure wie der ausgefällt werden.
Das p-Aminobenzol- sulfon-,B,ss-dimethylacrylsäureamid schmilzt, aus verdünntem Alkohol umkristallisiert, bei 177-178'. Ausbeute = 340 Teile.
An Stelle von Kupferpulver können auch andere Katalysatoren wie Aluminiumchlorid, Eisenchlorid, Zinntetrachlorid, Kupferchlorid usw. verwendet werden.
Beispiel 160 Teile p - Acetylaminobenzolsulfon- amid und 80 Teile calc. Soda werden in 500 Teilen Chlorbenzol suspendiert, mit 100 Tei len f,ss-Dimethylacrylsäureehlo@rid versetzt und unter Rückfluss 2 Stunden gekocht. Das Reaktionsgemisch wird in 1500 Teile<B>60'</B> warmes Wasser eingerührt, schwach soda- alkalisch gestellt und wenig Ungelöstes ab gesaugt. Die wässrige Lösung wird im Scheidetrichter vom Chlorbenzol getrennt und hierauf angesäuert.
Das sich abschei dende, bald erstarrende Harz wird abgesaugt und mit etwas Wasser gewaschen.
Nach Verseifung der Acetylaminogruppe mit verdünnter Natronlauge lässt sich das Di- methylacrylsäurederivat in .gewohnter Weise gewinnen.
<I>Beispiel 5:</I> 24,4 Teile 4-Carbäthoxy-aminobenzolsul- fonamid werden in chlorbenzolischer Lösung mit der berechneten Menge ss,ss-Dimethyl- acrylsäurechlorid und 5 Teilen Kupferpulver versetzt und das Ganze 6 Stunden zum Sie- den erhitzt.
Nachher wird wasserdampfdestil- liert, der Rückstand in Sodalösung aufge nommen, vom unveränderten Carbäthoxy- aminobenzolsulfonamid und vom Kupferpul ver abfiltriert, mit wenig Tierkohle versetzt, filtriert und mit Salzsäure angesäuert. Das ausgefällte 4-Carbäthoxy-aminobenzolsulfon- ss,ss-dimethylacrylsäureamid wird aus ver dünntem Aceton umkristallisiert.
Zur Abspaltung der Carbäthoxygruppe wird das Kondensationsprodukt in doppelt normaler Natronlauge gelöst und 15 Minuten auf dem Wasserbad erwärmt. Durch An säuern mit Essigsäure erhält man das 4 Aminobenzolsulfon - ss,ss - dimethylacrylsäure- amid. e An Stelle der 4-Carbäthoxy-aminobenzol- sulfonamidverbindung kann auch die entspre chende Carbomethoxyverbindung verwendet werden.