Verfahren zur Herstellung von p-Amino-benzolsulfo-2-amino-4-ogy-thiazol. Es wurde von uns früher gefunden, dass 2-Amino-thiazole, welche in der Amino- gruppe mit einer Arylsulfogruppe, besonders mit einer Acyla.mino- bezw. Amino-arylsulfo- gruppe substituiert sind, wertvolle Heilmittel oder wertvolle Ausgangsstoffe zur Darstel lung von Heilmitteln sind.
Derartige Ver bindungen sind in unserem ungarischen Pa tent Nr. 128881 beschrieben.
Nach vorliegender Erfindung kann das p-Amino-benzolsulfo- 2 -amino- 4 -oxy-thiazol so dargestellt werden, dass man p-Amino-ben- zolsulfo-thiocarbamid der Formel
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der Einwirkung von Halogenessigsäure- bezw. -Estern unterwirft.
Die als Ausgangsstoff dienende Thio- ca.rbamidverbindung der obigen Formel war bisher unbekannt, da infolge Vorgängen von ganz anderer Richtung bisher überhaupt keine Methoden vorlagen, die eine Einfüh rung einer Benzolsulfogruppe in das Thio- carbamid zuliessen. Es war daher vorerst not wendig, Verfahren zu schaffen, die zu den Benzolsulfothiocarbamiden führen.
Diese Körper können so dargestellt werden, dass man Benzolsulfo-Abkömmlinge von Iso-thio- carbamid-alkoxy-m-ethyläthern einer alkoho lytischen Behandlung unterwirft, wobei die Alkoxy-methylgruppe in. Form von Acetalen des Formaldehyds abgespaltet wird.
Der zu dieser Behandlung verwendete Ausgangs stoff, nämlich der Benzolsulfo-Abkömmling von Iso-thiocarbamid-alkoxy-methyläthern war bisher ebenfalls unbekannt. Diese kön nen aus den Alkoxy-methyläthern des Iso- thiocarbamids mittels BenzoIsulfo-halogeni- den erhalten werden.
Die wiederum als Aus gangsstoffe dienenden, bisher unbekannten Alkoxy-m-ethyläther des Iso--thiocarbamids können aus All,oxy-methyl-halogeniden, wie aus Clilormetliy1-methyläther oder Chlor meth3-1-äthvläther und aus Thiocarbamid er halten werden, in analoger Weise, wie man gewöhnliehe 1..;o--thiocarbamid-allyläther dar zustellen pflegt.
Näheres über die bisher unbekannten Ausgangsstoffe findet man nachfolgend. Das @letlioxy-methyl-iso-tliiocarl)amid- äther-ehlorhydrat stellt man etwa wie folgt dar: \l2.8 g fein gepulvertes Thiocarbamid wer den in 430 cm" heissem Aceton gelöst, nach her abgekühlt und unter Rühren mit 28.8 g Chloi-methyliitlier, gelöst in 30 ein' trockenem Aeei-on, portionsweis-e versetzt. Die entstan dene Reaktionswärme leitet man mit äusserer Eisl@iihlung ab.
Man lässt zweckmässig die innere Teniperaiur Tiber 30" nicht. steigen. Nach Stehen für einige Stunden saugt man < las Chlorhydrat ab. Die Ausbeute entspricht fast der Theorie. Das Chlorhydrat schmilzt um etwa 102<B>'</B>. In analoger Weise kann man auch andere All,oxy-metliylätlier oder Ar- alkoxy-methyläther darstellen.
Die Aufarbeitung des llethoxy-methy 1 ätliers des Iso-tliiocarbaniids auf Benzolsulfo- produkte wird nachfolgend näher beschrie ben: 300 cm' abs. Methylalkohol werden auf -10" C gekühlt und mit 62.4g 1letlioxy- methyl-iso-thiocarIiamid-chlorhydr,ct versetzt. Nach Riihren löst sich das Clilorhvdr@iat auf.
Die Lösung wird jetzt mit einer abgekühlten Natriunimetlivlatliisung, erhalten aus 8,5 g Natrium und 300 cm' abs. Methylalkohol, portionsweise versetzt. Hierbei wird das Re aktionsgemisch bei etwa<B>-10'</B> C erhalten.
Jetzt -versetzt man das Reaktionsgemisch un ter weiterem Rühren bei etwa<B>-10'</B> C mit 4? gepulvertem p-Aeetainiino-lienzolsulfo- eblorid: man rührt. weiter bei -10" C und :schliesslich für 1 Stunde bei etwa 0 ". Das p- Acetamino - benzolsulfo - iso - thiocarbamid- metboxy-methyläther scheidet sich in Kri stallbrei aus.
Es wird abgenutscht, mit Was ser gewaschen und zweckmässig unter ver- niindertein Drucl: getrocknet. Das Produkt kann aus Alkohol umkristallisiert werden. Es schmilzt bei etwa 167 " C. In analoger Weise kann man das Acylieren mit p-Nitro-benzol- sulfo-chlorid oder mit 2-Acetamino-pyridin- 5-sulfosäure-bromid ausführen.
Die Darstellung des Alkoxy-methyl-iso- thiocarbamids und dessen Acylierung mit. einer Benzolsulfogruppe kann auch in einem einzigen Arbeitsgang vorgenommen werden, zum Beispiel so, dass man 38 g Thiocarbamid mit 450 cm' Aceton vermischt, 42 g Chlor- methyläther und nach halbstündigem Rühren 50 cm' Wasser zusetzt, bei etwa 5 C 50 g Ca(OH)_ in kleinen Portionen zusetzt,
5 bis 10 Minuten weiter rührt und mit 117 g p- Acetylamino - benzolsulfo - chlorid portions- weise unter weiterem Kühlen und Rühren versetzt. Nach einstündigem Rühren versetzt man mit 500 cm' Wasser und säuert dann mit etwa 10 % iger Salzsäure auf Kongo schwach an. Das Produkt wird gesammelt, gewaschen und getrocknet.
Die Darstellung von Benzolsulfo-thio- carbamid wird zum Beispiel folgendermassen vorgenommen: 37 " fein gepulvertes p-Acetylamino-ben- zolsulfo-iso-thiocarbamid - methoxy - methyl- äther werden während einer 111inute mit 222 cm' etwa 99%igem Methylalkohol und 1.1 cm:
'<B>33%</B> Salzsäuregas enthaltendem abs. Äthylalkohol erwärmt, wobei der Ausgangs stoff in Lösung geht und alsbald Kristalli- sierung eintritt. Man gewinnt das p- Acetyl- amino-benzolsulfo-thiocarbamid als ein wei sses kristallines Pulver; Schmelzpunkt 200,5 . Es ist löslich in verdünnter Lauge und kann aus der Lösung mit Essigsäure wieder un verändert ausgefällt werden.
Die Abspaltung der Methoxy-methyl- gruppe kann in gleicher Weise in ä.thylalko- holischen Mitteln ausgeführt werden. Anstatt p-Acetylamino-benzolsulfo-iso-thiocarbamid- methoxy-methyläther kann man das Athoxy- methyl- oder das a-Athoxy-äthyläther ver wenden.
In gleicher Weise kann man aus dem llethoxy-methylätber des p-Nitro-benzol- sulfo-iso-thiocarbamids das p-\itro-benzol- sulfo-thiocarbami-d gewinnen. Das Amine-benzolsulfo-t.hiocarbamid kann durch Enta,cylieren des entsprechenden Ace- tylderivates erhalten werden: 10 g Acetyl- derivat werden mit 50 ein' 2 X normal Na tronlauge etwa 1? < , Stunden bei<B>80'</B> C ge haltert.
Nach Ansäuern mit Essigsäure kri stallisiert das, acetylfreie Produkt aus. Es kann aus Wasser oder wässrigem Methyl alkohol umkristallisiert werden. Das Produkt schmilzt um<B>175</B> C.
Als die andere Reaktionskomponente ver wendet man Essigsäureabkömmlinge der all gemeinen Formel Halogen. CH--. COOR in welcher Formel R Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest, zum Beispiel Methyl-, Äthyl-, Propylrest, bedeutet.
Die Reaktion zwischen dem Benzolsulfo- thioearbamid und dem Essigsä.ureabkömm- ling ist vorteilhaft in Gegenwart von säure bindenden Mitteln auszuführen. Als säure bindendes Mittel kann man mit Vorteil Pyri- din oder andere .tertiäre Basen verwenden.
Weitere Einzelheiten des. Verfahrens sind dem nachfolgenden Beispiel zu entnehmen. <I>Beispiel:</I> Man versetzt 12,5 g Chloressigester und 22g p-Amino-benzolsulfo-thiocarbamid mit 30 cm' Pyridin. Die Reaktionsteilnehmer lösen sich unter mässiger Erwärmung. Nach halbstündigem Digerieren auf dem Wasser bad verdünnt man die Lösung mit 150 cm' warmem Wasser, worauf das p-Amino-ben- zolsulfo-2-amino-4-oxy-thiazol beim Abküh- len auskristallisiert. Die Ausbeute beträgt 3s 60 % der Theorie. Schmp. 235-237 C.