Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-4-aminochinolyl-6-melamin. Durch .die Patente Nr. 166787, 170877 und 173620 ist die Darstellung eines pri mären Py-Bz-Diaminochinolins bezw. eines in der Bz-Aminogruppe mit einer ein- bezw. zweibasischen Säure acylierten Abkömm lings desselben geschützt. Diese Erzeugnisse zeichnen sich besonders durch ihre bakteri zide Wirkung in vitro und in vivo aus.
Es wurde nun gefunden, dass man zu neuen Verbindungen gelangen kann, die neben den wertvollen Eigenschaften der in den oben genannten Patenten beschriebenen Erzeugnisse sich noch durch Wirksamkeit bei Protozoenerkrankungen auszeichnen, wenn man Cyanurhalogenid mit primären oder sekundären Py-Bz-Diaminochinolinen, Ammo niak, primären oder sekundären Aminen und Hydroxyl oder Alkoxyl austauschenden Mit teln in beliebiger Auswahl und Reihenfolge umsetzt, jedoch so, dass mindestens einmal ein Py-Bz-Diaminochinolin zur Einwirkung belangt,
oder dass man in den Pyridinkern eines Bz-Aminochinolins, dessen Bz-Amino- gruppe durch einen Cyanurrest substituiert ist, nach den üblichen Methodeneine Amino- gruppe einführt.
Da bekanntlich die drei basische Cyanursäure ihre Säurewirkung stufenweise ausüben kann, so hat man die Möglichkeit, neben einem Py-Aminochinolyl- aminrest noch andere Gruppen, wie Hydro- xyl, Alkogyl, primäre, sekundäre oder ter tiäre Aminogruppen usw. in den Cyanurring einzuführen.
Zweckmässig geht man von Cyanurchlorid aus und ersetzt darin die Chloratome ganz oder teilweise in beliebiger Auswahl und Reihenfolge durch die erwähn ten Reste, jedoch mindestens ein Chloratom durch einen Py-Aminochinolylaminrest.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl- 4-aminochinolyl-6-melamin, .das dadurch ge kennzeichnet ist, dass man ,ein Mol 4. 6-Di- amino-2-methylchinolin mit einem Mol Cya- rurchlorid umsetzt und das so erhaltene Hydrochlorid des (2-Methyl-4-aminocliinolyl- 6)-dichlorcyanuramids mit Ammoniak be handelt.
Die neue Verbindung bildet ein wasser lösliches Hydrochlorid, sie schmilzt bei 267 unter Dunkelfärbung. Sie soll als Arznei mittel Verwendung finden.
<I>Beispiel:</I> (2-Methyl-4-aminochinolyl-6) -dichlorcya- nuramid.
10,5 gr 4.6-Diaminochinaldinbase (Pa tent Nr. 166787, Beispiel 1), gelöst in 60 cm' Eisessig, werden bei 10 bis 15 unter Rüh ren langsam in eine Lösung von 12 gr Cya- nurchlorid* in 100 cm' Eisessig eingegossen.
Dabei bildet sich das Hydrochlorid des (2-Methyl-4-aminochinolyl - 6) -dichlorcyanur- amids als farbloser Niederschlag, der ab gesaugt und mit Eisessig und Äther ge waschen wird, in einer Menge von 20 gr. Die Verbindung erleidet beim Erhitzen bis <B>300'</B> ausser einer schwachen Rotfärbung keine Veränderung. Oberhalb 100 gibt sie Essigsäure ab. Sie löst sich leicht in Wasser; Natriumkarbonat fällt aus dieser Lösung die Base als Gallerte.
Die gleiche Verbindung wird als Hydro- chlorid auch erhalten, wenn man 1 Mol des Diaminochinaldins in Aceton, gelöst bei etwa 0 , zu der ätherischen Lösung von 1 Mol Cyanurchlorid gibt. Die Ausbeute entspricht fast der Theorie.
2-Methyl-4-aminochinolyl-6-melamin. 10 gr (2-Methyl-4-aminochinolyl-6)-di- chlorcyanuramidhydrochlorid werden mit 50 cm' alkoholischem Ammoniak 3 Stunden auf 120 bis 125 erhitzt. Darnach wird der Rohrinhalt zur Trockne verdampft. Der Rückstand, der offenbar ein salzsaures Salz des gebildeten 2-Methyl-4-aminochinolyl-6- melamins darstellt, wird in heissem Wasser aufgenommen und heiss mit etwa dem glei chen Volumen gesättigter Natriumchlorid- lösung versetzt.
Beim Erkalten scheidet sich das salzsaure Salz aus, das abgesaugt, mit wenig wässerigem Aceton und darauf mit reinem Aceton gewaschen wird. Ausbeute 6 gr. Das Salz löst sich leicht in Wasser mit neutraler Reaktion, auch in 2 n-Salzsäure ist es erheblich löslich unter teilweisem Ver schmieren. Durch Natronlauge wird die farb lose Base gefällt, die nach dem Umkristalli- sieren aus Wasser und Äthanol als feines Pulver erhalten wird. Sie schmilzt bei 267 unter Dunkelfärbung.