Verfahren zür Behandlung von Wasser zwecks Verhütung der Wassersteinbildung. Man hat bereits vorgeschlagen, beiWässern die Bildung von Wasserstein durch Zugabe von Säuren und sauren Salzen zu verhindern.
Diese Wassersteinverhütung führt bei Trink- und Kochwässern zu dem weiteren Erfolg, dass bei den mit diesen Wässern hergestell ten Getränken und Speisen die Geschmacks verschlechterung vermieden wird, die sonst dadurch hervorgerufen wird, dass die Kalk salze des Wassers mit den ätherischen Ölen und Säuren der den Wässern zugegebenen Nahrungs- oder Genussstoffe eine Verbindung eingehen.
Um bei diesem Wassersteinverhütungsver- fahren schädliche Einflüsse der zugegebenen Stoffe durch zu reichliche Bemessung der Zusatzmengen auszuschliessen, hat man bisher eine genaueDosierungderzuzugebenden Säuren und sauren Salze durch eine stets selbsttätig die richtige Zusatzmenge einstellende Zufüh rungsvorrichtung vorgenommen. Die Anwen dung dieser umständlichen und kostspieligen Dosiervorrichtungen wird nun nach der Er- findung in einfacher Weise dadurch erspart.
dass die Zugabe der sauren Agentien in Ge genwart eines einen etwaigen Säureüberschuh, aufnehmenden und bindenden; in Wasser höch stens wenig löslichen Stoffes bewirkt wird. Als solcher Stoff kann beispielsweise Kalzium karbonat oder Magnesiumkarbonat verwendet werden. Das feste Bindungsmittel kann dem Wasser pulverförmig in einem Behälter oder grobstückig zugesetzt werden und die Zugabe kann vor oder mit dem Säurezusatz erfolgen.
Die Wirkung der Anwesenheit von Kal- ziumkarbonat oder einem ähnlichen säurebin denden Mittel besteht darin, dass bei einem richtig bemessenen, d. h. für die Umbildung der wärmeunlöslichen in wärmelösliche Salze genügenden Zusatz an Säuren oder sauren Salzen das ausserdem zugegebene Kalzium karbonat unberübrt bleibt, während bei einem grösseren Zusatz an Säuren und sauren Salzen der Überschuss durch das galziumkarbonat als wärmelösliches Salz gebunden und so an einer schädlichen Beeinflussung des Wassers verhindert wird.
Auf diese Weise ergibt sich der Vorteil, dass eine Anpassung des Zusatzes von Säuren oder sauren Salzen an den Kar bonatgehalt des jeweiligen Ortswassers oder die Veränderlichkeit der Wasserhärte nicht erforderlich ist, vielmehr kann bei allen Wäs sern eine einheitliche, ein für allemal festge legte Menge von Säuren oder sauren Salzen zugesetzt werden, ohne eine geschmackliche Beeinträchtigung durch Säureüberschuss be fürchten zu müssen. Auch spielt es keine Rolle, wenn ein paar Tropfen zu viel zuge geben werden, weil diese stets von dem säure bindenden Mittel aufgenommen werden.
Wenn beispielsweise zur Wassersteinver- hinderung, d. h. zur quantitativen Bindung sämtlicher Karbonate und Bikarbonate ein Säurezusatz von 100 mg auf je einen .Liter Wasser erforderlich ist, so kann erfindungs gemäss die doppelte Menge der Säure absicht lich oder versehentlich zugesetzt werden, ohne dass das gebrauchsfertige Wasser eine Spur von Säure aufweist. Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht nur im Haushalt bei Trink- und Kochwässern, sondern auch sonst in allen den Fällen mit Vorteil verwendbar, wo erhitztes Wasser mit Säure behandelt wird, also auch z.
B. für die Kesselsteinver- hütung in Dampfkesseln, Warmwasserversor- gungsanlagen, Zentralheizungen und Kühlan lagen.
Im Hauhalt ist es zweckmässig, für den Säurezusatz Milchsäure zu verwenden. Erfin- dundsgemäss kann der Milchsäurezusatz nicht nur in einer zur Bindung der Erdalkalien im Wasser genügenden Menge, sondern auch im Überschuss zugesetzt werden, da eine Über- säurerung des Wassers durch die Gegenwart des praktisch wasserunlöslichen Säurebin- dungsmittels, z. B. von Kalziumkarbonat, un wirksam gemacht wird. Die Lösung der Milch säure wird z.
B. so gewählt, dass sie ausreicht, 200 mg Ca0 auf den Liter Wasser entspre chend 20 Karbonathärte in lösliche Laktate überzuführen. Wenn das Wasser nur 100 mg Ca0 auf den Liter, das heisst 10 Karbo- nathärte aufweist, so kann trotzdem die gleiche Lösung an Milchsäure zugeführt werden, in dem der Überschuss, der sonst dem Wasser einen sauren Charakter gibt, z. B. durch ein in das Wasser hineingebrachtes Marmorstück gebunden wird. Einem erfindungsgemäss be handelten Wasser kann man nachträglich noch Laktate einverleiben.