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Kolbenschiebersteuerung.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenschiebersteuerung, bei der für jede Zylinderseite mehrere voneinander unabhängige, hintereinander gelegene und durch dieselbe Schieberstange angetriebene Schieberteile von gleichem Durchmesser benutzt werden.
. Die vorliegende Steuerung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Kante eines nicht verschiebbaren Schieberteiles Voreinströmung und Füllung unveränderlich steuert und dass durch selbsttätige oder von Hand während des Betriebes erfolgende axiale Verstellung nur eines Schieberteiles die Steuerkanten derart verstellt werden, dass die Zeitpunkte der Eröffnung und des Schlusses des Auslasskanals gemeinsam geändert werden. Die Steuerung kann auch so eingerichtet werden, dass die beiden Kanten des während des Betriebes von aussen verstellbaren Schieberteiles nicht nur den Auslass und somit Kompressionsbeginn und-ende sondern auch einen Hilfseinlass veränderbar steuern.
Zweck der Steuerung ist, die Maschine so einzurichten, dass dieselbe abwechselnd mit Kondensation und mit Auspuff, also mit veränderlichem Gegendruck, betrieben werden und den jeweiligen Betriebsverhältnissen unter Vermeidung besonderer Auspuff-und Kondensationsschieber oder zusätzlicher schädlicher Räume angepasst werden kann.
Unter Umständen ist es erwünscht, an einem Tage mehrmals zwischen Auspuff-und Kondensationsbetrieb zu wechseln. Der Wechsel kann aber natürlich auch mit grossen Zwischenräumen geschehen. So kann z. B. eine Einzylindermaschine im Sommer mit Kondensation und im Winter mit Auspuff arbeiten.
Die Fig. i bis 4 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes..
In Fig. i ist die Ausführung, wie sie bei einer Einzylindermaschine zur Verwendung kommen kann, gezeigt, wogegen die Fig. 2, 3 und 4 die Ausführung veranschaulichen, wie sie für den Niederdruckzylinder von Verbundmaschinen geeignet ist.
In Fig. i und 2 sind S'und S2 Kolbenschieber für dieselbe Zylinderseite, die auf einer gemeinsamen Schieberstange sitzen. Der Schieber S2 ist fest auf der durch ein Exzenter angetriebenen Schieberstange befestigt. Der Schieber S'kann durch Drehen an einem Handrad o. dgl. dem Schieber S2 genähert oder von ihm entfernt werden.
Ausführungsformen für die Verstellung des Schiebers Sl sind in Fig. 3 und 4 veranschaulicht.
In Fig. 3 ist mit der Schieberstange Stl, die vom Exzenter angetrieben wird, eine Schieberstange St2 durch ein Querhaupt T verbunden. Auf der Stange St2 werden durch Rechts-und Linksgewinde die beiden Schieber S'foui die beiden Zylinderseiten festgehalten. Bei einer Drehung des Handrades H und der Stange St2 wird die Entfernung der beiden Schieber S, und ihr Abstand von den Schiebern S2 verändert.
In Fig. 4 greift die Spindel Sil axial und die Schieberstange St1 darunterliegend an.
Der Einfluss der Verstellung der Schieber Sl auf die Dampfverteilung ist aus Fig. 1, 2 und 3
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auch für einen zweiten Einlass dar. In Fig. i steuert somit Kante 1 den Einlass, Kante 4 den Auslass, während die Kanten 2 und 3 nicht öffnen. In Fig. 2 steuern Kante 1 und 3 den Einlass, Kante 4 den Auslass. Die Auslassüberdeckung ist gleich Null angenommen. Unter Zugrunde-
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schiebung des Schiebers S1 zu S2 um den Betrag a (Fig. 5) kann die Kompression von 21 v. H. bis auf 5 v. H. verringert werden.
Hiedurch kann bei Auspuffbetrieb, also bei höherem Gegendruck, nicht nur die Kompression verkleinert. sondern auch der Eröffnungsspalt e2 für den Auslass wesentlich vergrössert werden. Durch die Verkleinerung der Kompression wird späterer Kompressionsbeginn erzielt, durch die Vergrösserung des Eröffnungsspaltes e2 grösserer Auslassquerschnitt und damit ein niedriger Verlauf der Dampfausschublinie ohne Druckanstieg. Durch beide Massnahmen wird somit eine niedrige Kompressionsendspannung erzielt. Die Verstellung des Schiebers 51 zu S2 kann nach beiden Seiten in weiten Grenzen erfolgen, so dass die bei jedem Gegendruck günstigste Dampfverteilung in einfacher Weise erzielt werden kann.
In Fig. 2 wird bei einer Verstellung der steuernden Kanten 4 nach links die Einlasseröffnung durch die steuernde Kante 3 zu einem späteren Zeitpunkte beginnen als die Eröffnung durch die Kante 1. Für Voreinströmung und Füllung ist die steuernde Kante 1 massgebend, während die Eröffnung durch die steuernde Kante 3 in diesem Falle als eine Hilseröffnung zur Verminderung des Druckverlustes zwischen Hoch-und Niederdruckzylinder anzusehen ist.
Fig. 3 zeigt im besonderen die Ausbildung des Schiebers S2 als Muschelschieber. Kl-bedeutet den Dampfaustrittskanal aus dem Hochdruckzylinder, K2 den Eintrittskanal zum Niederdruckzylinder. Der der doppelten Eröffnung entsprechende zweifache Dampfweg ist gestrichelt eingezeichnet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
I. Kolbenschiebersteuerung, bei der für jede Zylinderseite mehrere voneinander unabhängige, hintereinander gelegene und durch dieselbe Schieberstange angetriebene Schieberteile von gleichem Durchmesser benutzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kante (1) eines nicht verschiebbaren Schieberteiles ) Voreinströmung und Füllung unveränderlich steuert und dass durch selbsttätige oder von Hand während des Betriebes erfolgende axiale Verstellung nur eines Schieberteiles fez die Steuerkanten (3 und 4) derart verstellt werden, dass die Zeitpunkte der Eröffnung und des Schlusses des Auslasskanals gemeinsam geändert werden.