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Blockflöte
Die üblichen Holzbloekfloten bestehen aus einem konisch gebohrten Körperrohr und einem mit die- sem zusammensteckbaren Pfeifenrohr mit Mundstück. Die relative Lage dieser beiden Teile wird mitunter zum Zwecke der Anpassung der Stimmung an andere Instrumente geringfügig so geändert, dass bisweilen in der durchgehenden Bohrung des Instrumentes ein schmaler Spalt von 1-3 mm auftritt.
In neuerer Zeit wurde wiederholt versucht, die nur schwer herstellbare konische Bohrung des Körperrohres durch eine leicht herstellbare zylindrische Bohrung zu ersetzen. Diese Versuche wurden insbesondere gleichzeitig mit der Einführung von metallischen Rohren unternommen.
Die zylindrische Bohrung brachte es jedoch mit sich, dass die reine Stimmung des Instrumentes verlorenging. Die bisher bekanntgewordenen Blockflöten 0mit zylindrischer Bohrung konnten diesem Übel nicht abhelfen.
Erfindungsgemäss wurde erstmalig ein Weg beschritten, der den Vorteil der zylindrischen Bohrung mit dem Erfordernis einer völlig reinen Stimmung des Instrumentes verbindet. Die Erfindung bezieht sich auf eine Blockflöte, die aus einem zylindrisch gebohrten Körperrohr, einem damit verbindbaren Pfeifenrohr und einem an dieses ansetzbaren Mundstück besteht, und ist dadurch gekennzeichnet, dass das mittels einer Steckhülse mit dem Körperrohr verbindbare Pfeifenrohr in seiner Länge derart bemessen ist, dass sein Ende von dem Ende des Körperrohres in der Steckhülse einen derart grossen Abstand hat, dass die durch die zylindrische Bohrung an sich verlorengegangene reine Stimmung des Instrumentes wieder erreicht wird.
Durch Versuche wurde festgestellt, dass der Abstand der beiden Rohrenden ungefähr 12 mm betragen soll.
In der durchgehenden Bohrung des Instrumentes entsteht also auf diese Weise ein erweiterter Ringraum. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass dieser Ringraum nicht nur die reine Stimmung des Instrumentes bewirkt, sondern auch die durch die zylindrische Bohrung an sich hervorgerufene Erhöhung des Tonumfanges bis zu 2 1/2 Oktaven praktisch zur Wirkung kommen lässt.
Weitere Vorteile der Erfindung sollen an Hand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel zeigt, näher erklärt werden. Fig. 1 zeigt das Pfeifenrohr der Blockflöte mit angesetztem Mundstück im Schnitt, Fig. 2 zeigt das Körperrohr mit Steckhülse in Draufsicht, Fig. 3 zeigt das gesamte Instrument in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemässen Klemmring für das Mundstück.
Das Pfeifenrohr 1 ist mit dem Körperrohr 2 mittels der Steckhülse 3 verbunden. Die Länge des Pfeifenrohres 1 ist derart bemessen, dass in der Gebrauchslage sein Ende 6 vom Ende 7 des Körperrohres einen Abstand von ungefähr 12 mm hat, so dass innerhalb der Steckhülse die durchgehende Bohrung einen 12 mm langen, erweiterten Ringraum'aufweist. Die Steckhülse 3 besteht mit dem Körperrohr vorzugweise aus einem einzigen Stück. Da die beiden letzten Tonlöcher 18,19 nämlich bereits im Bereich der Steckhülse 3 liegen und daher auch diese durchsetzen müssen, sollen Steckhülse 3 und Körperrohr 2 ge- geneinander 0 unverschiebbar sein.
Als Material für die Rohre und Steckhülse kommen vorzugsweise dünnwandige Metallrohre in Betracht, Auch diese Dünnwandigkeit trägt zur bereits genannten Erhöhung des Tonumfanges bei.
Das Pfeifenrohr weist im Bereiche des Labiums einen ringförmigen Wulst 4 auf. Hiedurch wird es ermöglicht, die Seitenwände 22 des Labiums in an sich bekannter Weise erhöht zu gestalten.
Das Mundstück besteht aus einem in das Ende des Pfeifenrohres 1 eingesetzten Kern 9 und einer darauf festklemmbaren Deckplatte 8. Durch diese neuartige Konstruktion des Mundstückes wird eine leichte Verlegung und damit Reinigung ermöglicht. Ferner kann dadurch der Luftkanal 11 in einfacher Weise ent-
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te Massnahme war bei den bisher bekannten Mundstücken nicht so einfach zu verwirklichen. Auch die Labiumkante 23 ist bei der erfindungsgemässen Blockflöte dementsprechend zylindrisch gekrümmt.
Die Deckplatte 8 des Mundstückes wird durch einen federnden Klemmring 10 (s. Fig. 3) am Ende des Pfeifenrohres 1 festgehalten. Der Kern 9 kann durch eine nicht dargestellte kleine, Schraube am Pfeifenrohr 1 befestigt werden.
Statt des federnden Klemmringes 10 kann auch ein mit einer Schraube 21 festziehbarer Klemmring 20 verwendet werden. Ähnliche Klemmringe sind bereits bei Klarinettmundstücken bekannt.
Zweckmässig wird man bei der Herstellung neuartiger Blockflöten von der internationalen (deutschen) Griffweise nicht abweichen. Um diese bei der erfindungsgemässen Konstruktion der Blockflöte beibehalten zu können, mussten die Abstände der Tonlöcher 12-19 sowie ihre Durchmesser neu bestimmt werden. Die im folgenden genannten Angaben beziehen sich auf ein Körperrohr von210 mm Länge, 1 mm Wandstärke und 14 mm innerem Durchmesser. In diesem Falle sollen die Abstände der Tonlacher, jeweils von dem mit einem Zierring 5 versehenen Ende des Rohres aus bis zum Mittelpunkt der Tonlöcher gemessen, 48. 77, 102, 127,149, 168, 5, 197, 205 mm betragen.
Die Durchmesser der Löcher sind : 6,4, 7,3, 3,2, 5,0, 5,3, 5,5, 4,7 und 4, 7 mm.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die erfindungsgemässe Blockflöte bei einfacher und somit billiger Herstellung bezüglich der Tonqualität den bisher bekannten Vstrumeslta) nicht nur gleichwertig, sondern sogar wegen des grossen Tonumfanges und durch volleren Klang überlegen ist. Ausserdem ist sie wegen des verwendeten Materials gegen Witterungseinflüsse, insbesondere Feuchtigkeit, weitestgehend unempfindlich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Blockflöte, bestehend aus einem zylindrisch gebohrten Körperrohr, einem damit verbindbaren Pfeifenrohr und einem an dieses ansetzbaren Mundstück, dadurch gekennzeichnet, dass das mittels einer Steckhülse mit dem Körperrohr verbindbare Pfeifenrohr in seiner Länge derart bcrressen ist, dass sein Ende von dem Ende des Körperrohres 11'der Steckhülse einen derart grossen Abstand hii, dass die durch die zylindrische Bohrung an sich verlorengegangene reine Stimmung des Instrumentes wieder erreicht wird.