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Pansflöte Die bekannten Pansflöten mit den -eifizelinen Tönen zugeordneten
Pfeifen, die eng aneinanderliegend zu einer Gruppe vereinigt sind, haben im neuzeitlichen
Instrumentenbau keinem Platz gefunden, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß,
damit nur sehr einfache Tonfolgen hervorgebracht werden :können; dtie den neuzeitlichen
Bedürfnissen von heute nicht entsprechen. Wenn @es auch möglich ist, Doppeltöne
zu erzeugen, indem zwei benachbarte Pfeifen gleichzeitig angeblasen werden, so bietet
doch das Spielen von größere Intervalle @aufweisenden Tonfolgen wegen der notwendygen
starken Verschiebung der Pfeifenreihe erhebliche Schwierigkeiten, so daß im allgemeinen
nur getragene Molochen, nicht aber. Märsche; Ländler :oder Volkslieder ,ausführbar
sind, die insbesondere als Marschmusik, bei Ausflugsrasten usw. wünschenswert wären.
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Die Erfindung betrifft Parisflöten mit den einzelnen Tönen zugeordneten
aneinandergereihten Pfeifen und bezweckt, durch Beine besondere Anordnung der Pfeifen
hinsichtlich ihres Tonwertes ein leichtes Spielen ohne allzu große fortwährende
Verschiebungen des Instrumentes zu ermöglichen.
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Im' wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß beiderseits einer
die Qwint des Grundtones der betreffenden Tonart gebenden Mittelpfeife je eine Gruppe
von in TerzÜrtervallen angeordneten drei Pfeifen vorgesehen ist, von denen die eine
Gruppe mit der Terz, die andere Gruppe mit der Quart zur Mittelpfeife beginnt und
daran anschließend je eine weitere Gruppe von- fünf in Terzintervallen angeordneten
Pfeifen angeschlossen ist, die mit der Sekunde zur letzten Pfeife der ersten Gruppe
beginnt. Bei dieser Anordnung besteht die Möglichkeit, den musiktheoretisch vorgezeichneten,
am häufigsten vorkommenden Tonfolgen der in Betracht kommenden einfachen Tonstücke,
wie Märsche, Ländler und Volkslieder, sehr leicht und in entsprechendem Zeitmaß
folgen zu können.
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Die Zeichnung zeigt seine Ansicht der Pansflöte mit einer Notenzeile,
die die Tonwerte der einzelnen Pfeifen angibt.
Die Pansflöte hat
17 Pfeifen in symmetrischer Anordnung, deren Länge von der Mitte beiderseits nach
außen abnimmt. Die Pfeifen sind vorteilhaft beiderseits offene Röhrchen, in die
am unteren Ende Stöpsel eingeschoben sind, wodurch die Tonhöhe genau abgestimmt
werden kann. Sie sind mit den Buchstabenbezeichnungen der einzelnen Töne und überdies
mit Ordnungsnummern versehen. Die ganze Pfeifengruppe wird durch eine- Fassung z
zusammengehalten. Das Anblasen der Pfeifen geschieht durch einen quer über die Mündung
derselben streichenden Luftstrom, wozu die Pfeifenreihe vor den Mund gehalten wird.
Hierbei können auch gleichzeitig zwei benachbarte Pfeifen angeblasen werden.
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Die Pfeife t entspricht der Quint des Grundtones es der Tonart, also
einem b. Die links benachbarte Pfeife 2 gibt die Terz d, die rechts benachbarte
die Quart es. Die daran anschließenden Pfeifen 3, 4 einerseits und 3', 4' anderseits
:entsprechen dem Terzenanstieg f, as bzw. g, b. Die Pfeifen 5 und 5' bilden die
:ersten Pfeifen einer äußeren zweiten Gruppe von Terzen und entsprechen. der Sekunde
b bzw. c zu den Pfeifen 4 bzw. 4'. Daran schließen sich die Pfeifen 6 bis 9 entsprechend
den Terzreihen d, f, as, c bzw. es, g, b, d. Die durch den ungleichen Anfang der
inneren Terzengruppen bedingte Unsymmetrie der Tonfolgen hat nicht nur eine zweckmäßige
Gruppeneinteilung der Pfeifen beiderseits der Mitte zur Folge,asondern rückt auch
den in der vorliegenden Tonart besonders häufig gebrauchten, viermal vorkommenden
Ton b beiderseits ziemlich nahe zur Mitte (Pfeifen 4' und 5), was den musikalischen.
Erfordernissen entspn.cht. _ »Der aus zwei Tongruppen bestehende Melodienkreis der
erwähnten Art von Volksmusik stützt sich nämlich im allgemeinen auf die Quint des
Grundtons der betreffenden Tonart, im vorliegenden Fall auf den Ton b., der sich
in beiden Tongruppen (nicht zu verwechseln mit den Pfeifengruppen) immer wiederholt.
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Wie .ersichtlich, ermöglicht die besondere Bauart der Pansflöte, periodisch
nur auf der einen bzw. anderen Seite zu spielen, wodurch das Spiel außerordentlich
erleichtert und die Flöte für die Wiedergabe flotterer Weisen überhaupt erst geeignet
wird. Insbesondere durch das Anblasen zweier benachbarter Pfeifen und die hierdurch
erzielten Doppeltöne werden sehr hübsche Wirkungen erzielt. Die Pansflöte kann aus
künstlichen Werkstoffen hergestellt werden.