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Anschlussleitungen aufweisender Deckel zum Verschluss von Milchkannen
Die Erfindung betrifft einenDeckel zur Verwendung in Verbindung mit Milchsammeigefässen in Melkanlagen jener Art, gemäss welcher die abgemolkene Milch unmittelbar in eine Reihe von hintereinander geschaltete Milchtransportkannen eingefüllt wird. In Fig. 1 der Zeichnung ist eine Reihe solcher Kannen dargestellt. Die Milch gelangt bekanntlich aus der Milchleitung 1 in die erste Kanne 2, each Füllung derselben in die Kanne 3 und so fort, bis in die letzte Kanne 4, die über die Vakuumleitung 5 mit der (nicht dargestellten) Pumpe verbunden ist.
Für die Funktion einer solchen Anlage ist es wesentlich, dass die einzelnen durch die Überführungslei- tungen verbundenen Deckel 6 dicht auf demKannenrand aufruhen. Unter dem Einfluss der durch die Pumpe hervorgebrachten Saugwirkung werden die Deckel, die mit einem Dichtungsring versehen sind, hinreichend fest gegen ihren Sitz gepresst, aber es verursacht oft Schwierigkeiten, diesen dichten Sitz bei Inbetriebnahme der Anlage herbeizuführen. Durch den Gebrauch der Kannen kann es nämlich leicht geschehen, dass der Kannenrand örtlich deformiert wurde;
derartige, den dichten Sitz der Deckel störende Deformationen können den Aufbau jenes Masses an Unterdruck im ganzen Behältersystem, welches Voraussetzung für das richtige Funktionieren der Melkanlage ist, so stören, dass es nötig wird, die Deckel sämtlicher Kannen kurzzeitig von Hand aus gegen ihren Sitz zu pressen, aber bei mehr als zwei Kannen kann dies von einer einzigen Person nicht bewerkstelligt werden.
Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, geht die Erfindung von einem Deckel aus, welcher einen elastischen Dichtungsring trägt, der gegen den Rand des Kannenhalses anliegt. Die Erfindung kennzeichnet sich bei einem solchen deckel dadurch, dass der Dichtungsring aus einem Ringkörper besteht, der den Deckelkörper unterhalb des Deckelflansches seitlich umschliesst, an seinem oberen Ende einen am Deckelflansch anliegenden Ringflansch aufweist und an seinem unteren Ende mit einer Ringlippe versehen ist, die vorzugsweise unter einem spitzen Winkel zum Ringkörper nach aussen und oben verläuft und gegen ihren freien Rand im Querschnitt abnimmt.
Es sind bereits Milchkannendeckel vorgeschlagen worden, die mit einem am Deckelhals anliegenden Dichtungsring von winkelförmigem Querschnitt versehen sind, wobei der eine Winkelschenkel nach aussen und oben gerichtet ist und beim Aufsetzen des Deckels auf die Kanne an der Innenseite des Kannenhalses nach abwärts gleitet. Dieser Verschluss soll jedoch nur ein Verschütten von Milch ausschliessen, wogegen die Erzielung eines ausreichend vakuumdichten Verschlusses weder gewollt ist noch erreicht werden kann.
Indem nämlich beim eingangs beschriebenenMelken mit direkter Füllung der 11ilchversandkannen sich die in allen zusammengeschalteten Kannen vorhandenen Undichtheiten wirkungsmässig addieren, muss der Dichtungsring nicht nur ausreichen, um ein Verschütten der Milch zu vermeiden (eine Forderung, die für die immerhin nicht eben dünnflüssige, in den oberen Schichten noch dazu mit Fett angereicherte Milch nicht schwierig zu erfüllen ist), sondern er muss so beschaffen sein, dass er für den anfänglichen Aufbau einer die Deckel gegen die Kannenränder anpressenden Saugwirkung ausreicht, und er muss ferner ge- währleisten, dass er, sobald einmal diese Anpressbewegung zustandegekommen ist,
einen vakuumfesten Verschluss herbeiführt, Im vorliegenden Fall wird dies durch die Kombination der Ringlippe mit dem Ringflansch so erreicht, dass hiezu eine Nachhilfe von Hand aus nicht nötig ist. Diese Kombinationswir- kung kann bei den bekanntgewordenen Dichtungen nicht eintreten.
Ein Ausführungsbeispiel des vorliegenden Deckels ist in Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Die linke Hälfte dieser Figur zeigt den Deckel im Abstand vom oberen Kannenrand und lässt das Profil des noch nicht de- formierten Dichtungsringes erkennen, wogegen die rechte Hälfte den Deckel in den Kannenhals eingesetzt
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aber noch nicht gegen den Kannenhalsrand gepresst darstellt ; diese Stellung nimmt er vor InDetriebnahme der Pumpe ein.
Der beispielsweise aus rostfreiem Stahl gezogene Deckel 10 hat die übliche Form ; er trägt einen Griff 11, ein Milcheintrittsrohr 12 und einen Rohrstutzen 13, der zur Herstellung der Verbindung mit dem Eintrittsrohr des Deckels der folgenden Kanne dient. Der Dichtungsring besteht aus einem Ringkörper 15, der den Deckelkörper unterhalb des Decke1f1ansches 10 seitlich umschliesst, an seinem oberen Ende einen am Deckelflansch 10 anliegenden Ringflansch 14 aufweist und an seinem unteren Ende mit einer Ringlippe 16 versehen ist, die vorzugsweise unter einem spitzen Winkel zum Ringkörper nach aussen und oben verläuft und gegen ihren freien Rand im Querschnitt abnimmt, zweckmässig einen dünnen, z. B. keilig zulaufenden, besonders anschmiegsamen Rand besitzt.
Im undeformierten Zustand ist der grösste Durchmesser dieser Lippe grösser als der grösste Innendurchmesser des Kannenhalses 17. Wenn man nun den Deckel, wie dies die rechte Hälfte der Fig. 2 erkennen lässt, auf die Kanne setzt, so deformiert sich die Dichtung 14, 15, 16 in der Weise, dass sich die Lippe 16 mit ihrem äussersten Rand und einem sich daran anschliessenden Bereich an die Innenseite des Kannenhalses anlegt und sämtlichen allfälligen Unrundheiten, unterschiedlichen Konizitäten, örtlichen Verbeulungen oder sonstigen Unebenheiten des Halses folgt.
Auf diese Weise wird ein Verschluss der Kanne nach aussen erreicht, der jedenfalls genügt, einen vorerst nur mässigen Unterdruck im Inneren der Kanne herzustellen, unter dessen Wirkung der Kannendeckel un- verzüglich weiter nach abwärts gedrückt wird, bis der Ringflansch 14 am Kannenrand anliegt und der Deckel die Kanne nunmehr vollständig dicht verschliesst. Diese Wirkung tritt auch ein, wenn eine grosse Zahl von Kannen hintereinander geschaltet ist und diese Kannen durch langen Gebrauch keine Gewähr dafür bieten, dass der Kannenrand hinreichend plan ist. Die beschriebene Initialdeformation führt nämlich automatisch zu einer Vergrösserung der Druckdifferenz zwischen Kanneninnendruck und dem äusseren Luftdruck und damit sofort zum dichten Aufsetzen des Deckelflansches auf den Kannenrand.
Der Dichtungsring besteht zweckmässig aus Gummi einer mit Milch verträglichen Qualität oder aus einem in Verbindung mit Lebensmitteln verwendbaren elastischen Kunststoff.