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Doppellaschenkette, insbesondere Schleusenkette
Die Erfindung bezieht sich auf eine vorteilhaftere Ausgestaltung der Einzelelemente einer sogenann :- ten Schleusenkette, um gewisse durch Verschleiss oder Korrosion geschwächte oder geschädigte Kettenteile oder-glieder leicht und schnell auswechseln zu können.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Schleusenketten neben einem normalen Verschleiss ! einem zusätzli- chen Verschleiss durch Korrosion unterliegen, die bei salz-oder säurehaltigem Wasser besonders gross sein kann. Dies trifft vor allem für jene Kettenzonen zu, die einem ständigen Wechsel zwischen Wasser und
Luft unterliegen.
Da beim Betrieb einer Schleusenkette nur geringe Beschleunigungen auftreten, ist eine relativ sehr hohe Belastung der Kette zulässig, was aber eine ständige Kontrolle der Kette auf stets betriebssicheren
Zustand erforderlich macht, und es ergibt sich, dass die zwischen Wasser und Luft wechselnden Kettenteile oft früher als normal erneuerungsbedürftig sind, wogegen die übrigen Kettenteile ohne jede Gefahr weiter verwendet werden können.
Man hat bereits, erkannt, dass es aus diesem Grunde zweckmässig ist, bei Schleusenketten die Kettenbolzen nicht wie bei andern Ketten einzunieten, sondern sie durch lösbare Sicherungen festzuhalten, so dass die Kette ohne Beschädigung zu öffnen ist, wobei einzelne Bolzen oder Laschen ausgewechselt werden können. Darüber hinaus ist bei der Konstruktion einer solchen lösbaren Kette darauf zu achten, dass, um die Kette zu öffnen, so wenig Laschen als möglich gelost oder entfernt zu werden brauchen.
Aus diesem Grunde verwendet man heute bei den bekannten schleusenketten glatte, durchgehende Bolzen, bei denen Sicherungsscheiben, wie Seegerringe od. dgl., die Kettenlaschen vor Verschiebung auf dem Kettenbolzen sichern.
Die Verwendung solcher bekannter Sicherungsscheiben hat aber den Nachteil, dass man den Bolzen zum Zweck des Festklemmens der Ringe um den ganzen Umfang herum einstechen muss. Hiedurch wird die Biegefestigkeit des Bolzens erheblich herabgesetzt. Ausserdem erfordern die an den Ketteninnenseiten zur Befestigung der Innenlaschen angebrachten Sicherungsscheiben besondere Decklaschen, damit die Sicherungsscheiben beim Eingriff der Kette in die Kettenräder nicht durch die Kettenradzähne beschädigt werden. Hiedurch wird neben entstehenden Mehrkosten auch die Kettenbreite und damit das Kettengewicht erheblich erhöht.
Um die eben erwähnten Decklaschen und die damit verbundenen Nachteile einzusparen, hat man bei einer bekannten Konstruktion, die ebenfalls mit einem glatt durchgehenden zylindrischen Bolzen ausgerüstet ist, nur die Zwischenlaschen durch Axialsicherungen gegen Verschieben auf dem Bolzen geschützt. Die Aussen- sowie die Innenlaschen, die wie bei allen bekannten Schleusenketten beiderseitig der Zwischenlaschen angeordnet sind, werden nur lose bis zur Anlage an die Zwischenlaschen auf die Kettenbolzen aufgeschoben und in ihrem Mittelteil durch eine normale Schraubverbindung miteinander verbunden, so dass sie durch die gesicherten Zwischenlaschen beide auf dem Kettenbolzen festgehalten werden.
Die Schraubverbindung macht es aber erforderlich, dass die Innenlaschen mit einer Gewindebohrung versehen werden, während die Aussenlaschen ein für die entsprechende Schraube passendes versenktes Durchgangsloch erhalten. Ausserdem muss zwischen die Innen- und die Aussentasche ein der Breite
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der Zwischenlasche entsprechendes Distanzstück eingesetzt werden, damit beim Festziehen der Schraube die Aussen- bzw. Innenlaschen nicht auf die Zwischenlaschen aufgepresst werden, was zur Folge hätte, dass die Kette in ihren Gelenken nicht mehr beweglich wäre.
Eine solche Konstruktion hat aber die Nach- teile, dass die Laschen durch die notwendigen Bohrungen geschwächt werden und dass sich die Verbindungs- schrauben beim Betrieb der Kette leicht lösen können, was in jedem Fall ein Verschieben der Kettenla- schen auf dem Kettenbolzen zur Folge hätte und den einwandfreien Eingriff der Kettenräder beeinträchti- gen würde. Zum andern können die Schrauben durch Korrosion sich derart festfressen, dass sie sich später auf normale Weise nicht mehr lösen lassen.
Um die Nachteile der bekanntenKonstruktionen zu vermeiden, schlägt die Erfindung eine Schleusen- kette mit lösbarem zylindrischem Kettenbolzen vor, bei der die Kettenbolzen zur Aufnahme der Siche- rungselemente für die Kettenlaschen nur einseitig sehnenförmige Einfräsungen aufweisen, in die an der
Kettenaussenseite mitKlemmnasen versehene Sicherungsringe und an der Ketteninnenseite halbkreisförmi- ge Keilscheiben eingreifen, die in Ausnehmungen der Innenlaschen eingebettet sind, wobei die Keil- scheiben die Kettenbolzen gegenüber den abgesicherten Laschen gleichzeitig auch gegen Verdrehung schützen. Ausserdem ist hiebei die Verriegelung der Kettenbolzen derart ausgeführt, dass sich jeder Kettenbolzen ohne Entfernung von Kettenlaschen einzeln ziehen lässt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Draufsicht mit teilweisem Schnitt auf die erfindungsgemässe Kette in gestreckter Lage, Fig. 2 eine Ansicht des gleichen Kettenstücks mit eingezeichnetem Schnitt A-B aus Fig. 1, Fig. 3 den nach der Erfindung ausgebildeten Kettenbólzen in zwei Ansichten, Fig. 4 die zur Erfindung gehörenden halbkreisförmigen Keilscheiben, die zur Sicherung der Innenlaschen dienen und Fig. 5 die zur Sicherung der Aussenlaschen verwendeten Sicherungsringe in zwei verschiedenen. Ausführungsformen a und b.
Durch die Kettenbolzen 1 werden die in üblicher und bekannter Weise angeordneten Aussenlaschen 2, die Zwischenlaschen 3, und die Innenlaschen 4 miteinander zu einer Kette verbunden (vgl. Fig. 1). Die zylindrisch ohne Ansätze ausgebildeten Kettenbolzen 1 sind, um die Aufnahmehalterungen für die Sicherungselemente der Kettenlaschen zu schaffen, nicht wie bei bekannten Ausführungen, rings um den gesamten Umfang eingestochen, sondern weisen,. wie aus Fig. 3 hervorgeht, nur auf einer Seite sehnenartige Einfräsungen 5 und 6 auf. Dies ist wichtig im Hinblick auf die Biegebeanspruchung der Bolzen, denn die Stabilität der Bolzen bleibt weitestgehend erhalten, so dass sie, um die nötige Sicherheit zu gewährleisten, nicht überdimensioniert werden brauchen, was für das Kettengewicht von grossem Vorteil ist.
Die Sicherung der Kettenlaschen gegen Axialverschiebung auf dem Kettenbolzen wird auf zweierlei Arten mit verschiedenen Sicherungselementen bewerkstelligt. Die Verriegelung der Aussenlaschen 2 erfolgt durch Klemmsicherungen 7a oder 7b (s. Fig. 5) die über die Kettenbolzen 1 übergestreift werden und die mit ihren Klemmnasen 8 in die Einfräsungen 5 der Kettenbolzen l eingreifen (vgl. Fig. 2). Nach Montage der Klemmsicherungen 7, ist somit ein Verschieben der Kettenlaschen auf dem Kettenbolzen nach aussen hin nicht mehr möglich.
Um ein Verschieben oder Verrutschen der Kettenlaschen zur Bolzenmitte hin zu verhindern, werden die in Fig. 4 gezeichneten halbkreisförmigen Keilscheiben 9 verwendet. Zur Aufnahme dieser Keilscheiben 9 erhalten die Innenlaschen 4 jeweils an einer Bohrung eine ebenfallshalbkreisförmige Ausnehmung 10.
Die Tiefe der Ausnehmung 10 entspricht der Stärke der Keilscheiben 9, was wiederum etwa der halben Materialstärke der Kettenlaschen gleichkommt. Bei montierter Kette greifen die Keilscheiben 9 mit ihrer geraden Seite in die Einfräsung 6 des Kettenbolzens l ein, während sich der über den Kettenbolzen hervorstehende Teil der Keilscheibe 9 in die entsprechende Ausnehmung 10 der Innenlasche 4 einlegt. Ein Herausfallen der Keilscheibe 9 ist nicht möglich, weil sie sich seitlich in Richtung der Bolzenachse inner-
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und Schnitt A-B Fig. 2).
Da die Keilscheibe 9 sich vollständig in die Ausnehmung 10 hineinlegt und mit der Innenseite der Innenlasche 4 glatt abschliesst, ist auch keine Decklasche zum Schutz der Keilscheibe notwendig. Die lichte Weite der Kette wird also nicht beeinträchtigt, so dass die Zahnräder ungehindert eingreifen können.
Neben diesem Vorzug bringen die zur Erfindung gehörenden Keilscheiben 9 gegenüber den bereits bekannten Sicherungselementen noch den Vorteil mit sich, dass sie die Kettenbolzen 1 gegenüber den abgesicherten Laschen gleichzeitig gegen Verdrehung schützen. Folglich findet zwischen den Aussenlaschen 2, sowie den Innenlaschen 4 einerseits und dem Kettenbjlzen 1 anderseits keine Verdrehung und somit auch kein Verschleiss infolge Verdrehung statt. Will man dem Verschleiss infolge Verdrehung Rechnung tragen, so genügt es, nur die Zwischenlaschen 3 mit Schleissbuchsen 11 zu versehen. Bei allen bisher bekannten
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Konstruktionen müsste man, um das gleiche Resultat zu erzielen, sämtliche Laschenbohrungen ausbüch- sen.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist es, dass auf jedem Kettenbolzen 1 jeweils nur eine Innen- lasche 4 durch eine Keilscheibe 9 abgesichert ist. Dies macht es jedoch erforderlich, die Kettenbolzen wechselseitig in die Kette einzubauen, damit die Keilscheiben 9 von der Kettenmitte aus betrachtet ab- wechselnd einmal rechts und einmal links zu sitzen kommen. Hiedurch erreicht man den bei bekannten
Schleusenketten noch nicht erzielten Vorteil, dass jeder Kettenbölzen einzeln gezogen werden kann. Zu diesem Zweck löst man auf jener Kettenseite, auf der sich die Keilscheibe 9 befindet, die Klemmsiche- rung 7 und zieht den Kettenbolzen zur andern Seite vorerst um etwa eine Laschenstärke so weit vor, bis die Keilscheibe 9 aus der Ausnehmung 10 herauskommt und sich aus der Einfräsung 6 des Kettenbolzens herausnehmen lässt.
Alsdann kann der Kettenbolzen vollständig herausgezogen werden. Das Einsetzen des
Kettenbolzens erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge. Jede Lasche, auch die Zwischenlaschen 3, lassen sich durch Lösen von nur zwei Kettenbolzen auf diese Weise leicht und schnell auswechseln. Bei allen bis- her bekannten Konstruktionen müssten dagegen 6 Bolzen gelöst werden, um die Kette vollständig zu öff- nen.
Obwohl bei dieser wechselseitigen Anordnung der Keilscheiben 9 die Innenlaschen 4 jeweils nur an einer Bohrung gegen Verschiebung zur Kettenmitte hin abgesichert sind, verliert die Kette dadurch nicht an Festigkeit und Betriebssicherheit, denn durch die Stabilität der Kettenlasche selbst, wird auch die nicht abgesicherte Bohrung auf dem benachbarten Kettenbolzen festgehalten. Da die Kettenbolzen gegenüber den Innen- und Aussenlaschen gegen Verdrehung gesichert sind, findet in den Bohrungen der Innen- bzw.
Aussenlaschen auch kein Verschleiss infolge Verdrehung statt, so dass der einwandfreie Sitz der Innenlaschen auf dem Kettenbolzen immer gewährleistet ist, weil auch bei längster Betriebsdauer die Laschenbohrung sich nicht ausweitet.
Grundsätzlich ist es natürlich möglich, in jeden Kettenbolzen zwei der zur Erfindung gehörenden Keilscheiben 9 einzubauen und somit die Innenlaschen 4 an beiden Bohrungen abzusichern. Jedoch wird, dadurch, wie aus dem vorigen Absatz zu erkennen ist, die Stabilität der Kette nicht erhöht. Dagegen ist das Öffnen der Kette wieder bedeutend umständlicher.
Wichtig für die Berechnung bei der Konstruktion der Kette ist es, dass der Radius der Ausnehmungen 10 nicht grösser ist als zwei Drittel des Radius der Laschenbohrung für den Kettenbolzen. Wird dieses Mass nicht überschritten, so befinden sich, wie Prüfungen ergeben haben, die Ausnehmungen 10 in einer Zone der Kettenlasche, die vollkommen frei von Spannungslinien der Zugkräfte ist. Dies bedeutet, dass die Kettenlaschen in keiner Weise durch die Ausnehmungen 10 geschwächt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Doppellaschenkette, insbesondere Schleusenkette mit lösbarem, zylindrischem Kettenbolzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenbolzen (1) zur Aufnahme der Sicherungselemente für die Kettenlaschen nur einseitig sehnenförmige Einfräsungen (5 und 6) aufweisen, in die an der Kettenaussenseite mit Klemmnasen (8) versehene Sicherungsringe (7) und an der Ketteninnenseite halbkreisförmige Keilscheiben (9) eingreifen, die in Ausnehmungen (10) der Innenlaschen eingebettet sind, wobei die Keilscheiben die Kettenbolzen gegenüber den abgesicherten Laschen gleichzeitig auch gegen Verdrehung schützen.