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Nachstellvorrichtung zur Einstellung von Ausschlagen von Messgeräten, insbesondere von selbst- tätigen Waagen.
Die Erfindung betrifft eine Nachstellvorrichtung für Messgeräte, insbesondere von selbsttätigen Waagen, bei der das Gewicht bzw. der Preis der Ware, unabhängig vom eigentlichen Waagenmechanismus, durch ihr Nachlaufen entsprechend dem Waagenausschlage über geeignete Zwischenglieder in Anzeigevorrichtungen zahlenmässig eingestellt und nach ihrer Einstellung gedruckt werden kann.
Bei den bisher bekannten Konstruktionen musste man-um innerhalb einer praktisch brauchbaren Zeit ein genaues Stillsetzen der Nachlaufbewegung beim Erreichen des Waagenausschlages zu ermöglichen - die Waage selbst für die ganze Dauer des Einstell-und Druckvorganges sehr fest arretieren und die entsprechenden Teile sehr kräftig bauen, damit beim Anprallen des Nachläufers an das Waagenglied die Einstellung der Waage nicht geändert wird. Diese Ausführung ergibt mit der Zeit Ungenauigkeiten, wirkt schädlich auf den empfindlichen Waagenmechanismus und bei plötzlicher Veränderung der Belastung während der Arretierung kann sie sogar Brüche herbeiführen. Man hat versucht, dieses Übel durch elektromagnetische Abschaltung bzw.
Absperrung der Nachlaufbewegung beim Erreichen des Waagenausschlages zu vermeiden, jedoch konnte dies mit den angewandten Mitteln nicht erreicht werden.
Diese Nachteile werden bei der erfindungsgemässen Vorrichtung dadurch behoben, dass die Nachlaufgeschwindigkeit am Anfang sehr hoch ist, jedoch beim Erreichen des Waagenausschlages bereits so weit vermindert wurde, dass bei dieser langsamen Geschwindigkeit das Anhalten des Nachläufers bzw. der Anzeigevorrichtung ein um geringes Arretieren der Waage bedingt. Durch die hohe Anfangsgeschwindigkeit der Nachlaufbewegung dagegen wird erreicht, dass trotz der sehr niedrigen Endgeschwindigkeit des Nachläufers die gesamte Einstellung des Messwertes nicht mehr, wie etwa zwei Sekunden in Anspruch nimmt.
Die Erfindung ist auf den Zeichnungen in mehreren Ausführungsformen schematisch veranschaulicht. Zur Vereinfachung der Darstellung sind verschiedene Getriebeteile bzw. Bestandteile, z. B. die Kontaktvorrichtung 8-12 in Fig. 2, in die Zeichenebene verdreht dargestellt. Fig. 1 zeigt das Sshaltungssehema einer Ausführungsform der Erfindung und Fig. 2 eine weitere Ausbildung der Steuerkontakte, wobei auch das Nachlaufglied abgeändert ist. Fig. 3 zeigt die Steuerung der Nachlaufbewegung durch die Dämpfung der Waage, Fig. 4 das Sehaltungsschema einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, Fig. 5 eine Ausführungsform, bei der die Nachlaufbewegung durch Flüssigkeitskontakte gesteuert wird, Fig. 6 ist eine photoelektrisch gesteuerte Ausführung.
Fig. 7 zeigt die- Stromkreisanordnung für die Steuerung der Nachlaufbewegung mit veränderlichen Kondensatoren und Fig. 8 und 9 die Stromkreisanordnungen für die Steuerung der Nachlaufbewegung mit Elektronenröhren und abgestimmten Schwingungskreisen.
Bei der Waage nach Fig. 1 bezeichnet 1 den Waagenzeiger, 2 den an sich bekannten Nachläufer, der vom Waagenzeiger unabhängig in der geometrischen Achse des letzteren gelagert ist. An diesem Nachläufer ist ein Rüekstellgewicht (oder-feder) 3 befestigt. Die Anzeigevorrichtung 4 ist ein Umlaufzähler, der durch die Welle 5 und das Zahnrad 5 a am Ende der Welle mit dem Nachläufer 2 verbunden ist.
6 ist ein Elektromotor, dessen Bewegung durch die Welle 5 auf den Nachläufer bzw. auf die Anzeige-
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Zustand der Spule 10 sind die Kontakte 8 und 12 in gehobener Stellung, so dass sie mit ihren Gegenkontakten 1 bzw. 7 nicht in Berührung sind. 14 ist ein Elektromagnet, der bei seiner Erregung den Waagenzeiger 1 nur so leicht arretiert, dass sich der Zeiger durch den kleinen Schleif widerstand bei Kontaktherstellung zwischen 7 und 12 nicht bewegt. In dem Stromkreis der Stillsetzvorrichtung 9 liegt weiterhin ein Relais 15, das bei seiner Erregung einen Stempel 16 zum Abdrucken des eingestellten Gewichtes freigibt. 1. 7 ist ein Schalter, durch dessen Betätigung die positive Netzspannung zugeleitet werden kann. 18 ist ein Kontakt, der bei Erregung der Vorrichtung 9 geöffnet wird.
Um zu verhindern, dass beim Öffnen des Kontaktes 1, 8 die Sperre 9 abfällt, besitzt sie einen Selbsthaltekontakt 18', über welchen sie auch weiterhin bis zur Auslösung des Schalters 17 Spannung erhält.
Als Anzeigevorrichtungen 4 werden zylindrische oder Scheibenumlaufzähler verwendet. Da die bekannten Umlaufzähler gewöhnlich Zahlen von 0 bis 9 tragen, müsste z. B. die letzte, den niedersten Stellenwert anzeigende Scheibe des Zählers bei der hier erforderlichen Genauigkeit und dem grossen Wägebereiche 200 bis 300 Umdrehungen ausführen, was bei einer praktisch verfügbaren Zeit von 2-3 Sekunden für die Einstellung 100 Umdrehungen und damit 100 Weiterschaltungen der nächsten ZäHerscheibe pro Sekunde ergeben würde. Um dies zu vermeiden, sind die Zählerscheiben längs ihres Umfanges mit mehreren Reihen von Zahlen von 0 bis 9 versehen. Werden z.
B. die Zahlen von 0 bis 9 zehnmal 1 intereinander am Scheibenumfang angeordnet, so können die Kilogrammzahlen von 0 bis 99 am Umfang einer einzigen Scheibe angebracht werden. Dadurch wird die Umdrehungszahl der Zählerwelle und die Zahl der Weiterschaltungen zwischen zwei Scheiben auf ein Zehntel heruntergesetzt und der Verschleiss und die erforderliche Zeit für die Einstellung erheblich vermindert.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Wenn die Waage in einer bestimmten Lage eingespielt hat, wird der Schalter 17 durch Handgriff geschlossen. Dadurch werden folgende zwei Stromkreise eingeschaltet : positive Netzspannung, Kontakt 18, Magnete 14 und 10, negative Netzspannung ; weiterhin positive Netzspannung, Kontakt 18, Elektromotor 6, negative Netzspannung. Der Magnet 14 wird hiedurch erregt und arretiert den Zeiger leicht in seiner Stellung. Durch die Magnetspule 10 wird der Arm 11 angezogen und die Kontakte 8 und 12 in den Bereich ihrer Gegenkontakte gebracht. Gleichzeitig läuft der Motor 6 an und führt den Nachläufer 2 dem Waagenzeiger nach.
Wenn der Nachläufer den Zeiger so weit erreicht hat, dass zwischen den Kontakten 7 und 12 Kontaktschluss erfolgt, wird durch das elektromagnetische Umschaltgetriebe 13 die Geschwindigkeit der weiteren Nachlaufbewegung rasch herabgesetzt, bis durch Kontaktschluss zwischen den Kontakten 1 und 8 die Vorrichtung 9 ausgelöst wird, die die Anzeigevorrichtung zum Stempeln festhält. Gleichzeitig wird bei Auslösung der Vorrichtung 9 der Stromkreis für die Magnetspulen 10 und 14 bei 18 unterbrochen. Diese werden stromlos und der Zeiger ganz freigegeben. Das Gewicht bleibt jedoch bis zum Öffnen des Schalters 17 eingestellt und kann durch den Stempel 16 gestempelt werden.
Bei Stromunterbrechung durch den Schalter 17 wird die Vorrichtung 9 stromlos und die ganze Nachstellvorrichtung durch das Rückstellgewicht 3 in die Nullage zurückgeführt.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Waage dargestellt, bei der auf der Zeigerwelle eine spiralförmige Scheibe 1 mit einer dem Ausschlag proportionalen Steigung befestigt ist. Der Nachläufer 2 ist hier als Zahnstange ausgebildet, deren eines Ende, ähnlich wie in Fig. 1, mit hülsenartigen Lagerungen versehen ist, in denen sich ein Arm 11, auf welchem die Kontakte 8 und 12 voneinander isoliert angebracht sind, verschieben kann. Eine Elektromagnetspule 10 bewegt bei Erregung den Kontaktarm 11 in der Pfeilrichtung, so dass die Kontakte 8 und 12 in die Ebene der spiralförmigen Scheibe 1 gebracht werden. In stromlosem Zustande der Spule 10 sind die Kontakte 8 und 12 mit der Scheibe 1 nicht in Berührung, so dass letztere sich frei bewegen kann.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende : Unter der Wirkung der Last verdreht sich die Scheibe 1 in der Pfeilrichtung a. Wenn die Waage eingespielt hat, wird, wie in Fig. 1 beschrieben, die Spule 10 erregt und rückt die Kontakte 8 und 12 in die Ebene der Scheibe 1. Der Motor läuft an und bewegt über die Welle 5 die Zahnstange 2 in der Pfeilrichtung b. Wenn nun der Kontakt 12 mit der Scheibe 1, der die positive Netzspannung führt, in Berührung kommt, wird ein Stromkreis für die Verzögerung der Nachlaufbewegung geschlossen und die Zahnstange langsam weiterbewegt. Da die Bewegungsrichtung des Kontaktes 12 in radialer Richtung auf den Drehpunkt der Scheibe 1 hin geschieht, wird die Lage des letzteren durch die Kontaktreibung nicht beeinflusst.
Wenn nun der Kontakt 8 die Scheibe 1 erreicht hat, löst er die Vorrichtung 9 aus, die die weitere Nachlaufbewegung unterbindet und, wie in Fig. 1 beschrieben, die Magnetspule j ! ss entregt und die Kontakte 1, 8, 12 ausser Berührung bringt.
In Fig. 3 ist eine mit der Dämpfung der Waage verbundene rein mechanisch wirkende Verzögerung- vorrichtung dargestellt. 19 ist der Dämpferkolben, der mit der Waage verbunden ist. Mit dem eigentlichen Dämpfungszylinder 20 steht ein zweiter Zylinder 21 durch die Schlitze 22 in Verbindung. Im Zylinder 21 bewegt sich der mit dem Nachläufer verbundene Kolben 23. Das Saugventil 24 dient zur Ermöglichung einer Rückbewegung des Kolbens 23. In der dem Waagenausschlag entsprechenden Lage des Nachläufers
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liegen die oberen Stirnflächen der beiden Kolben in einer Ebene. Wenn nun der Kolben 19 unter der Wirkung der Last z. B. die punktierte Lage eingenommen hat, wird bei Bewegen des Nachläufers der Kolben 23 ebenfalls nach unten bewegt.
Dabei wird das Dämpfungsmittel aus dem Zylinderraum 21 über die Öffnungen 22 verdrängt. Erreicht nun die untere Stirnfläche des Kolbens 23 die obere Stirnfläche des Kolbens 19, so sind alle Öffnungen 22 geschlossen. Bei weiterer Bewegung des Kolbens 23 bis zum Einholen des Waagenzeigers tritt demzufolge eine kräftige Bremsung der Nachlaufbewegung ein. Ein Kontakt 24'könnte zur Betätigung einer elektrischen Bremsvorrichtung noch vorgesehen werden.
Bei der in Fig. 4 gezeichneten Vorrichtung sind am Nachstellglied 2 ausser den Kontakten 7 und 8, zwei weitere kleine Blattfederkontakte 19 und 20 angebracht, die vom Zeiger 1 weiter abstehen, als die Kontakte'1, 8. Sie dienen zur Rückwärtsbewegung des Nachläufers, falls die durch die Dämpfungsvorrichtung der Waage beeinflusste und als elektrischer Kontakt ausgebildete Klappe 26 nicht empfindlich genug sein sollte. In den Motorstromkreis sind die Widerstände 23 und 23'eingeschaltet. Jeder Widerstand besteht aus einer Anzahl Teilwiderständen und jeder Teilwiderstand hat einen kleinen Blattfedernkontakt 25.
Die Schaltung der Widerstände geschieht durch die Klappe 26, die je nach Bewegung des Waagenzeigers in + oder in-Richtung gleichfalls in + oder-Richtung (Fig. 4) bewegt wird. 27 ist ein elektromagnetisch geschaltetes Wechselgetriebe, dessen Magnet durch Kontaktherstellung zwischen 26 und 28 erregt wird und das Getriebe 27, der Zeigerbewegung entsprechend, nach + oder-Richtung umschaltet. Die Änderung der Drehrichtung der Anzeigevorrichtung könnte auch durch Umschaltung des Motorstromkreises erreicht werden. 29 ist eine Kupplung, deren Magnetspule 30 durch Schliessen des Kontaktes 31 erregt wird und die Kupplung entkuppelt. 32 ist ein Selbsthaltekontakt für die Spule 30, der durch Öffnen des Kontaktes 33 entregt werden kann. 34 ist ein elektromagnetisch betätigter Stempel.
Die Scheiben der Anzeigevorrichtung sind für einen Stift 35 mit je einer Kerbung 36 versehen. Wenn alle Scheiben in der Nullstellung sind, fällt der Stift 35 in die Kerbungen und unterbricht den Kontakt bei 33. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende : Wenn der Waagenzeiger 1 in die + Richtung ausschlägt, wird die Kontaktklappe 26 auch in + Richtung bewegt (Fig. 4). Da die durch die Last ausgeübte Kraft in diesem Augenblick am grössten ist, wird die Klappe 26 gegen die Wirkung der Federn 25 bis zu ihrem maximalen Ausschlag gelangen und den Widerstand 23'ausschalten. Mit der Bewegung des Zeigers 1 wurde die Vorrichtung 9 stromlos und bei 18 der Stromkreis des Motors geschlossen.
Da der Widerstand 23'ausgeschaltet wurde, läuft der Motor schnell, jedoch mit einer bestimmten Verspätung an und bewegt den Nachläufer und die Anzeigevorrichtung in der + Richtung (Fig. 4) dem Waagenzeiger nach. Wenn der Zeiger über den der Last entsprechenden Ausschlag hinausschlägt, wird seine Geschwindigkeit bis zu 0 abnehmen. Hiebei wird der Druck auf die Klappe 26 auch geringer, die Federn 25 drücken die Klappe nach ihrer Mittellage, der Motor bekommt den Strom durch einen immer grösser werdenden Widerstand und wird ebenfalls langsamer laufen. Beim Zurückpendeln des Zeigers in der-Richtung wird auch die Klappe 26 in der-Richtung bewegt und schliesst zunächst den Kontakt 28 für das Wechselgetriebe 27, wonach der Nachläufer auch in der-Richtung bewegt wird.
Wenn nach beendigtem Pendeln der Waage die Klappe 26 zum Stillstand gekommen ist, unterbricht sie den Stromkreis überdie Kontakte 25.
Um den Nachläufer bis zum Einholen des Zeigers weiterzubewegen, wird der Strom über den Widerstand 23' und die Leitung 37 dem Motor zugeführt, der ganz langsam weiterlaufen wird, bis der Nacrläufer den Zeiger eingeholt hat. In dieser Stellung wird nach Auslösung der Vorrichtung 9 die Anzeigevorrichtung von der Nachstellvorrichtung entkuppelt und die eingestellte Zahl durch Betätigen des Stempels 34 beliebig oft gestempelt. Die Betätigung des Stempels 34 erfolgt durch Sehliessen des Knopfscralters 41, wobei ein Stromkreis von der positiven Leitung, über Leitung 40, Kontakt 22, Magnet 34, Knopfschalter 41, Kontakt 32 und Leitung 42 zur negativen Leitung geschlossen wird. Nach beendetem Druckvorgang wird durch Herausziehen des Knopfes 43 die Anzeigevorrichtung in bekannter Weise auf Null zurückgestellt.
Wenn die Last von der Waage genommen wird, bewegen sich der Zeiger 1 und die Klappe 26 in entgegengesetzter Richtung und berühren die Kontakte 19, 20 bzw. 28. Dadurch wird einerseits die Stillsetzvorrichtung 9 über die Kontakte 7, 19 kurzgeschlossen, anderseits wird der Stromkreis für den Magneten des Wechselgetriebes 27 bei Kontakt 20 geschlossen und das Getriebe in entgegengesetzter Richtung umgeschaltet. Durch Kurzschliessung der Stillsetzvorrichtung 9 schnellt diese zurück und schliesst bei Kontakt 18 den Stromkreis für den Elektromotor, der anläuft und den Nachläufer 2 in entgegengesetzter Richtung in die Nullage zurückbewegt, wo durch Lösen des Kontaktes zwischen den Teilen 1 und 19 die Stillsetzvorrichtung wieder erregt wird, den Stromkreis bei Kontakt 18 unterbricht und die weitere Bewegung der Welle 5 sperrt.
In der Nullage wird der Stromkreis bei Kontakt 33 unterbrochen und auch der Kontakt 22 geöffnet, so dass die Anzeigevorrichtung mit der Nachstellvorrichtung wieder gekuppelt und die Waage wieder wägebereit ist.
In Fig. 5 ist eine Waage mit einem von Flüssigkeitskontakten gesteuerten Nachläufer dargestellt.
Die Teile 4,5, 6,9, 13, 18 entsprechen den gleichbezeichneten Teilen der Ausführung nach Fig. 1. Das Neigungsgewicht 44 ist mit dem Arm 45 und dem Kreissegment 46 fest verbunden. An diesem Segment ist ein Stahlband befestigt, an welchem die Last Q angreift. Hat das Segment 46 eine kreisförmige Begrenzung mit dem Mittelpunkt im Drehpunkt 47, dann ist bekanntlich der Sinus des Ausschlagwinkels
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des Neigungsgewichtes der Waage, proportional der Belastung. 48-51 sind fingerartig ausgebildete
Kontakte, die zur Steuerung der Nachlaufbewegung dienen und verschieden lang ausgebildet sind. Sie sind am gemeinsamen Träger 52 starr befestigt, der mittels der Arme 45 und 53 parallel geführt wird.
Auf diese Weise kommt also eine Bewegung der Kontaktfinger zustande, deren lotrechte Komponente proportional dem Sinus des Ausschlagwinkels und nach dem vorher Gesagten somit auch proportional der Grösse der Last selbst wird. Die Kontaktfinger 48-51 tauchen in Gefässe 54-57, die bis zu einem bestimmten Niveau Quecksilber oder eine andere leitende Flüssigkeit enthalten. Die Gefässe 54-57 werden in ähnlicher Weise wie der Kontaktträger 52, parallel nach oben geführt. Die Kontaktgefässe 54-57 sind voneinander isoliert und mit je einer Stromzuführung versehen. Während die Kontaktfinger am Träger 52 isoliert befestigt, jedoch untereinander leitend verbunden sind. In der Zeichnung ist die Waage in der Nullage dargestellt.
In dieser Lage taucht der Kontakt 50, der die positive Netzspannung den andern Kontakten zuführt, und der Kontakt 48, der die Verzögerung der Nachlaufbewegung über ein Übersetzungsgetriebe beeinflusst, in ihr Gefäss. Der Kontakt 49 taucht gerade noch mit seinem Ende in das Quecksilber. Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist folgende : Wenn Last auf die Waage gelegt wird, schlägt das Neigungsgewicht 44 in der Pfeilrichtung aus und demzufolge verlässt zuerst der
Kontakt 49 die Flüssigkeit. Alsbald verlassen auch die Kontakte 48 und 50 die Flüssigkeit, ausgenommen der Fall, wo nur eine sehr kleine Last auf die Waage gelegt worden ist. Der Strom über 9 ist jetzt unter- brochen, er lässt den Nachläufer frei und schaltet durch den Kontakt 18 den Motor 6 ein. Das Quecksilber- gefäss wird damit rasch gehoben.
Sobald die Kontakte 50 und 48, die ungefähr gleich lang sind, wieder eintauchen, schaltet das Getriebe 13 auf den langsamen Gang. Nunmehr kommt der Kontakt 49 mit dem Quecksilber im Gefäss 55 in Berührung, die Vorrichtung 9 wird erregt und stellt den Nachläufer unverzüglich fest, wobei gleichzeitig der Kontakt 18 die Zuleitung zum Motor 6 unterbricht. Beim Herab- nehmen der Last schliesst der Kontaktfinger 51 über den Dämpferwiderstand 58 die ganze elektrische
Einrichtung kurz, die Einrichtung 9 wird ausgeschaltet und die Nachlaufvorrichtung wird durch die
Feder 59, dem Waagenzeiger folgend, in die Nullage zurückgeführt. Zur Erhöhung der Lebensdauer der Kontakte, können die Ströme für die Magnetspulen über gittergesteuerte Gleichrichter geschaltet werden.
In diesem Falle liegen der Motoranker und die Einrichtung 9 in dem Anodenstromkreis des
Gleichrichters.
In Fig. 6 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei welcher die Steuerung des Nachläufers mit Hilfe von lichtempfindlichen Elementen bewirkt wird. Die dazu notwendige Vorrichtung besteht aus einer an der Zeigerwelle der Waage befestigten, mit Ausschnitten versehenen Scheibe 1, aus den Lampen 60, 61, den Sammellinsen 62, 63 und den lichtempfindlichen Zellen 64, 65, welche am Nachläufer 2 befestigt sind und eine mit der Scheibe 1 konzentrische Drehbewegung ausführen können. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist prinzipiell genau dieselbe wie die der in den Fig. 1-5 dargestellten Ausführungsformen. Das eine System, z.
B. 60,62, 64, dient zur Auslösung der Verzögerung vor Erreichen der der Waageneinstellung entsprechenden Lage des Nachläufers. Die Länge des zugehörigen Ausschnittes 67 in der Scheibe 1 kann etwa der Länge des Kontaktes 7 in Fig. 1 entsprechen, wobei dieses System 60,62, 64 die Aufgabe des Gegenkontaktes 12 zu erfüllen hat. Das andere System 61, 63,65 mit dem zugehörigen Ausschnitt 66 in der Scheibe 1 dient zur Auslösung der Stil1setzvorrichtung 9 und kann mit den Kontakten 1 und 8 in Fig. 1 verglichen werden. Selbstverständlich steuern diese Systeme über entsprechende Zwischenrelais ihre Stromkreise (Magnet und Motorstromkreis).
In Fig. 7 ist eine Ausführung der Erfindung schematisch dargestellt, bei welcher eine Belegung 68 eines veränderlichen Kondensators an einem beweglichen Teil der Waage und die andere Belegung 69 an einem mit dem Zeiger 1 koaxial drehbaren Teil des Nachläufers angebracht ist. Der Kapazitätswert des Kondensators hängt somit von der gegenseitigen Lage der Teile 1 und 2 ab. Man kann auch mehrere Schichten von Belegungen nebeneinander stellen. Der Kondensator 68, 69 ist in den Gitterkreis einer Verstärkerröhre 70 eingeschaltet, deren Anodenstrom über den Elektromagnet der Vorrichtung 9 und über die Wicklung x, die die Erregung des Antriebsmotors 6 beeinflusst, fliesst.
Als Antriebsmotor 6 wird hier ein Gleichstrommotor mit zwei Erregerwicklungen verwendet, u. zw. wirkt die Wicklung : 2 :, welche von dem Anodenstrom ia der- Verstärkerröhre durchflossen ist, der Nebenschlusserregerwieklung y entgegen. Mit 73 sind hier, sowie in Fig. 8 und 9 die Anodenstromquellen angedeutet. An das Gitter der Verstärkerröhre 70 ist neben dem Gitterableiterwiderstand 71 eine möglichst konstante Wechselspannungsquelle 72 über den Kondensator 68-69 geschaltet, so dass die Gitterspannung der Röhre abhängig von dem Winkelausschlag air zwischen den Teilen 1 und 2 wird. Es wird also auch die Stromstärke ira in Anodenkreis des Verstärkers 70 von Ao,. abhängig sein.
Bei der in Fig. 7 angedeuteten Form der Belegungen würde z. B. der Anodenstrom ta abnehmen, wenn der Winkelausschlag Ao, abnimmt. Die Schwächung des Feldes des Motors 6 durch die Spule : 2 : verschwindet also allmählich, wenn ha kleiner wird. Damit wird die Drehzahl des Motors vermindert und somit die Verzögerung der Nachlaufbewegung bewirkt. Wird Sa = 0, so erreicht ia einen ganz bestimmten Wert ial. Die Stillsetzvorrichtung 9 ist nun so justiert, dass die Magnetspule ihren Anker anzieht und damit den schon vorher verzögerten Nachläufer stillsetzt, wenn gerade ira = val wird. Im übrigen kann die Wirkungsweise so sein, wie vorher beschrieben.
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In Fig. 8 bildet der veränderliche Kondensator 68, 69, der hier schematisch angedeutet ist, einen
Zweig einer Brücke, die in bekannter Weise aus Ohmschen Widerständen und sonstiger Impedanzen 74, 75 zusammengestellt und derart abgeglichen ist, dass die Spannung am Brückenwiderstand 74, welcher gleichzeitig Gitterableitewiderstand der Verstärkerröhre 70 ist, dann verschwindet, wenn die Kapazität 68, 69 den den Winkel Au = 0 entsprechenden Wert annimmt. Die Vorrichtung 9 ist vom Anodenstrom der Röhre 70 durchflossen und setzt den Nachläufer still, wenn dieser Strom verschwindet. Das Umschalt- getriebe ist in der Schaltung nach Fig. 8 von einer besonderen Verstärkerröhre 77 gespeist, die ebenfalls vom Kondensator 68, 69 gesteuert wird.
In Fig. 9 ist eine Schaltung dargestellt, bei welcher eine besondere Wechselstromhilfsquelle ent- behrlich ist. Der veränderliche Kondensator 68, 69 bildet hier den Teil eines in bekannter Weise aus
Spulen und Kondensatoren bestehenden Schwingungskreises 78 im Gitterkreis der Verstärkerröhre 70.
Im Anodenkreis dieser Röhre liegen zwei ebenfalls aus Spulen und Kondensatoren bestehende, auf je eine feste Frequenz abgestimmte Schwingungskreise 79 und 80, u. zw. sollen diese Frequenzen voneinander verschieden sein und auch die Dämpfungen dieser beiden Schwingungskreise sollen voneinander merklich abweichen. Der Schwingungskreis 79 erhält z. B. einen besonderen Dämpfungswiderstand 81. 82 und 83 sind Rückkoppelungsspulen, 82 ist mit den Schwingungskreis 79 und 83 mit dem Schwingungskreis 80 gekuppelt. Die Vorrichtungen 9 und 13 liegen hier mit dem Nebenwiderstand 84 ebenfalls in dem Anodenstromkreis der Röhre 70 und sind so justiert, dass z. B. die Vorrichtung 13 bei einer merklich kleineren
Stromstärke anspricht als die Vorrichtung 9.
Die Schwingungskreise und die Rückkoppelungen sind in bekannter Weise derart bemessen, dass Selbsterregung auftritt, wenn der veränderliche Schwingungkreis 78 auf den einen oder den andern der festen Schwingungskreise abgestimmt ist.
Die Wirkungsweise ist dabei die folgende : Erreicht Am den Wert Aoc"bei welchem die Umschaltvorrichtung 13 ausgelöst werden soll, dann ist der Schwingungskreis 78 genau auf den Schwingungskreis 79 abgestimmt, es tritt Selbsterregung auf und 13 wird unter der Einwirkung des erhöhten Anodenstromes ausgelöst. Infolge der starken Dämpfung des Schwingungskreises 79 erreicht jedoch der Anodenstrom nicht den Wert, der zur Auslösung der Vorrichtung 9 notwendig ist. Diese wird vielmehr erst ausgelöst, wenn der Schwingungskreis 78 auf den andern wenig gedämpften Schwingungskreis 80 abgestimmt ist, was bei dem Wert Aa = 0 erfolgen soll.
Ausser den hier dargestellten Schaltungen sind natürlich auch andere möglich, welche die angegebenen Bedingungen erfüllen, insbesondere könnte die Zurückführung des Nachläufers in die Nullage bei allen Ausführungsformen durch Anwendung einfacher schalttechnischer Mittel durch den Motor selbst erfolgen.
Um eine genaue Einstellung der Anzeigevorrichtung zu erreichen, wurde bei allen Ausführungs- formen die Bewegung des Nachläufers beim Erreichen der der Waageneinstellung entsprechenden Ein- stellung so verzögert, dass innerhalb der Auslöszeit der Stillsetzvorrichtung, das Nachstellglied höchstens den einer einzigen Wägeeinheit entsprechenden Weg beschreibt. Um die Verzögerung nicht bis zu diesem
Masse ausführen zu müssen, könnte man den Kontakt zwischen der Waage und dem Nachläufer mit einer bestimmten Voreilung schliessen lassen, so, dass innerhalb der Auslösezeit die Anzeigevorrichtung genau in der dem Zeigerausschlag entsprechenden Stellung bewegt wird.
Die Verzögerung der Nachlaufbewegung müsste in diesem Falle nur so weit erfolgen, dass innerhalb der Auslösezeit der Stillsetzvorrichtung die
Anzeigevorrichtung um nicht mehr als um eine Wägeeinheit weiterbewegt wird. Wenn die Auslösezeit z. B. 20% betragen würde, könnte man die Verzögerung in einem fünften Teil der nach den vorigen Methoden nötigen Zeit erreichen. Es könnte die Verzögerung auch vor Erreichen des Waagenzeigers auch durch Abschalten des Motorstromkreises erfolgen, wenn man die Unsicherheit in Kauf nimmt, dass bei
Erreichen des Zeigerausschlages die Geschwindigkeit des Nachläufers nie einen absolut konstanten Wert hat. Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann ausser für Waagen auch für Messinstrumente u. dgl. verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Nachstellvorrichtung zur Einstellung von Ausschlägen von Messgeräten, insbesondere von selbsttätigen Waagen, bei der zwecks Einstellung der Anzeigevorrichtung ein Nachläufer dem Ausschlag des Gerätes nach geführt wird, dessen Antriebsmotor beim Erreichen der Einstellage des Gerätes selbsttätig abgeschaltet wird, gekennzeichnet durch eine die Geschwindigkeit des Nachläufers vor dessen, endgültiger Einstellung auf die jeweilige Einstellage verzögernde Einrichtung.