Vorrichtung an einem Messgerät, insbesondere an einer selbsttätigen Waage, zur zahlenmässigen Erfassung und Einstellung des Messansschlages, sowie zum Registrieren desselben. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einem Messgerät, insbesondere an einer selbsttätigen Waage, zur zahlenmässigen Er fassung und Einstellung des Messausschlages, sowie zum Registrieren desselben,
bei der zum Beispiel das Gewicht oder sogar der Preis der Ware unabhängig vom eigentlichen Waagenmechanismus durch Nachlaufen des Wäagenausschlages über geeignete Zwischen glieder in dazu bestimmte Anzeigevorrich tungen zahlenmässig eingestellt und nach ihrer Einstellung gedruckt werden kann.
Bei den bisher bekannten Konstruktionen von Waagen musste man - um innerhalb einer praktisch brauchbaren Zeit eine genaue Absperrung der Nachlaufbewegung beim Erreichen des Waagenausschlages zu ermög lichen - die Waage selbst für die ganze Dauer des Einstell- und Druckvorganges sehr fest arretieren und die entsprechenden Teile sehr kräftig bauen, damit beim Anprallen des Nachläufers an das Waagenglied die Einstellung der Waage nicht geändert wird. Man hat versucht,
dieses Übel durch elektro magnetische Abschaltung bezw. Absperrung der Nachlaufbewegung beim Erreichen des Waagenausschlages zu vermeiden, jedoch konnte dies mit den angewandten Mitteln nicht einwandfrei erreicht werden.
Diese Nachteile werden bei der vorlie genden Erfindung dadurch behoben, dass die Geschwindigkeit des Nachlaufgliedes vor dessen Einstellung auf die jeweilige Einstell lage der Messvorrichtung vermindert wird. Durch diese Verminderung der Nachlaufge- schwindigkeit kann anfangs eine hohe Nach laufgescUwindigkeit zugelassen werden, so dass trotz der sehr niedrigen Endgeschwin digkeit erreicht werden kann, dass die ge samte Einstellung des Messwertes nur wenig Zeit,
zum Beispiel nicht mehr wie etwa zwei Sekunden, in Anspruch nimmt. Die Erfindung ist auf den Zeichnungen in mehreren beispielsweisen Ausführungsfor men schematisch veranschaulicht. Zur Ver einfachung der Darstellung sind verschiedene Getriebeteile in die Zeichenebene verdreht dargestellt.
Bei der Ausführungsform .nach Feg. 1, einer Waage, bezeichnet 1 den Waagen zeiger, 2 das an sich bekannte Nachstellglied, das, vom Waagenzeiger unabhängig, um die gleiche Drehachse drehbar gelagert ist.
An diesem Nachstellglied ist ein Rückstell- gewicht 3 (oder eine Feder) befestigt. Die eigentliche Anzeigevorrichtung ist hier ein Umlaufszähler 4, der auf der Welle 5 sitzt und die Umdrehungen derselben. zählt, so wie anzeigt. 6 ist ein Elektromotor, dessen Bewegung durch die Welle 5 auf das Nach stellglied und auf die Anzeigevorrichtung übertragen wird.
Derr Waagenzeiger 1 ist mit einer als elektrischer Kontakt dienenden Verlängerung 7 versehen. Am Nachstellglied 2 ist oben ein Elektromagnet 10 angebracht, in dessen Hülse ein Arm 11 als Verlän gerung des Nachstellgliedes so angeordnet ist, dass er normalerweise durch eine Feder in der gezeichneten Stellung (gehoben) gehal ten wird.
An diesem Arm befinden sich ein Kontakt 8, der zur Betätigung der Sperre 9 dient, und ein weiterer Kontakt 12, der mit Kontakt 7 die Verzögerung der Nachlauf bewegung kurz vor Erreichen des Zeigers über das Umschaltgetriebe 13 einschaltet. In unerregtem Zustande des Magnetes 10 sind die Kontakte ,8 bizw. 12 in gehobener Stel lung, so dass sie mit ihren .Gegenkontakten 1 bezw. 7 nicht in Berührung sind.
14 ist ein Elektromagnet, der bei seiner Erregung den Waagenzelger 1 nur so leicht arretiert, dass sich der Zeiger .durch den kleinen mecha nischen Schleifwiderstand bei Kontakther stellung zwischen 7 und 12 nicht bewegt.
In dem Erregerstromkreis der Sperre 9 liegt weiterhin ein Relais 15, das bei seiner Er regung einen Stempel 16 zum Stempeln des eingestellten Gewichtes freigibt. 17 ist ein Schalter, ,durch dessen Betätigung die ganze elektrische Einrichtung unter Spannung ge- setzt wenden kann. 18 ist ein Kontakt, der bei Erregung der Sperre 9 geöffnet wird.
Um zu verhindern, dass bei Lösung des Kon- taktes 1, 8 die Sperre 9 abfällt, besitzt sie einen Selbsthaltekontakt 18', über welchen sie auch weiterhin bis zur Auslösung des Schalters 17 Strom erhält. .
Als Anzeigevorrichtungen 4 werden vor teilhaft zylindrische oder Scheibenumlauf zähler verwendet. Da die bekannten Umlauf zähler an ihren .Scheiben gewöhnlich nur eine Serie von Zahlen von 0 bis 9 tragen, müsste zum Beispiel die letzte (die Einer-) Scheibe eines Umlaufzählers bei der hier erforder- licben Genauigkeit bei Maximalbelastung 200 bis 300 Umdrehungen ausführen, was bei einer praktisch verfügbaren Zeit von zwei bis drei Sekunden für die Einstellung,
100 Umdrehungen und damit 100 Weiter- schaltungen der nächsten Zählerscheibe pro Sekunde ergeben würde. Um dies zu vermei den, sind die Zählerscheiben an ihrem Um fang zweckmässig mehrfach nacheinander mit Zahlen von 0 bis 0 versehen. Natürlich kön nen .dabei diese Zahlenreihen verschiedene Grundzahlen, zum Beispiel 1, 2... 5 usw., haben. Werden zum Beispiel die Zahlen von 0 bis 0 zehnmal am Scheibenumfang ange ordnet, so könnten die Einheiten, zum Bei spiel Kilogramme, von 0 bis 99 am Umfang einer einzigen Scheibe angebracht werden.
Dadurch wird die Umdrehungszahl der Zäh lerwelle und die Zahl der Weiterschaltungen zwischen zwei Scheiben auf '/1o herunterge- setzt und Verschleiss und erforderliche Zeit für die Einstellung erheblich vermindert. Die Reihe der Zahlen kann auch in mehr facher Folge auf laufenden Bändern (Film- streifen)
angeordnet werden.
Die Wirkungsweise der soeben beschrie benen Vorrichtung ist wie folgt: Wenn sich die Waage in einer bestimmten Lage ein gespielt hat, wird der Kontakt 17 durch Handgriff geschlossen, ,dadurch werden fol gende Stromkreise eingeschaltet: Positive (+) Leitung über Kontakt 18, Magnete 14 und 10 zur negativen (-) Leitung, weiter- hin von -@ Leitung über den Kontakt 18, Elektromotor 6 zur -Leitung.
Der Magnet 11 zieht an, arretiert den Zeiger 1 leicht in seiner Stellung; durch Magnet 10 wird der Arm 11 angezogen und die Kontakte 8 und 12 in den Bereich ihrer Gegenkontakte ge bracht. Gleichzeitig läuft der Motor 6 an und führt den Nachläufer 2 dem Waagen zeiger nach.
Wenn der Nachläufer den Zei ger soweit erreicht hat, dass zwischen 7 und 1 2 Kontaktherstellung erfolgt, wird durch das elektromagnetische Umschaltgetriebe 13 die Geschwindigkeit der weiteren Nachlauf bewegung rapid herabgesetzt, bis durch Kontaktsehluss zwischen 1 und 8 die Sperre 9 ausgelöst und die Anzeigevorrichtung zum Stempeln festgehalten wird. Gleichzeitig wird bei Auslösung der Sperre 9 der Strom kreis für Magnete 10 und 14 und Motor 6 bei 18 unterbrochen. Die Magnete werden entregt, der Zeiger 1 von beiden Magneten ganz freigegeben und in seiner weiteren Be wegung nicht gehindert.
Die Gewichtsangabe bleibt jedoch bis zum Öffnen des Kontaktes 17 über 18' ungestört eingestellt und kann durch den Stempel 16 gestempelt werden. Bei Öffnen von Schalter 17 wird die Sperre 9 entregt und die ganze Vorrichtung durch das Rückstellgewicht 3 in ,die 0-Lage zurück geführt.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform dar gestellt, bei der auf der Zeigerwelle eine spiralförmige Scheibe 1 mit einem dem Aus schlag proportionalen Radiusvektor befestigt ist. Der Nachläufer 2 ist hier als eine Zahn stange ausgebildet, dessen ein Ende mit hül senartigen Lagerungen versehen ist, in denen sich ein Arm 11 befindet, auf welchem die Kontakte 8 und 12 voneinander isoliert an gebracht sind.
Dieser Teil ist zur besseren Übersicht in die Zeichenebene verdreht dar gestellt. 10 ist ein Elektromagnet, der bei seiner Erregung den Kontaktarm 11 in Pfeil richtung c, das heisst senkrecht zu der Scheibe 1. bewegt, so dass die Kontakte 8 und 12 in die Ebene .der spiralförmigen Scheibe 1. gebracht werden. In entregtem Zu stande des Magnetes 10 sind die Kontakte 8- und 12 mit der Scheibe 1 nicht in Berüh rung, so dass letztere sich frei bewegen kann.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Unter der Wirkung der Last ver dreht sich die Scheibe in Pfeilrichtung "a". Wenn die Waage sieh eingespielt hat, wird (wie für Fig. 1 beschrieben) .durch Einschal ten von Hand der Magnet 10 erregt und rückt die Kontakte 8 und 12 in die Ebene der Scheibe 1.
Der Motor läuft an und be wegt über die Welle 5 die Zahnstange \? in Pfeilrichtung "b". Wenn nun der Kontakt 12 mit der Scheibe 1, die die +Spannung führt, in Berührung kommt, wird ein Strom kreis für die Verzögerung der Nachlaufbe- wegung geschlossen und die Zahnstange langsam weiter nach rechts bewegt.
Da die Bewegungsr ichtung des Kontaktes 12 in ra dialer Richtung auf den Drehpunkt der Scheibe 1 hin geschieht, wird die Lage des letzteren durch die Kontaktreibung nicht be einflusst. Wenn nun der Kontakt 8 die Scheibe 1 erreicht hat, wird über ihn die Sperre 9 ausgelöst, die weitere Nachlaufbe- wegung abgesperrt und, wie für Fig. 1 be schrieben., Magnet 10 entregt und die Kon takte 1, 8, 12 ausser Berührung gebracht.
In Fig. 3 ist eine mit der Dämpfung der Waage verbundene, rein mechanisch wir kende Verzögerungsvorrichtung dargestellt. 19 ist der Dampferkolben, der mit der Waage (also mit dem Zeigersystem dersel ben) verbunden ist. Mit dem eigentlichen Dämpfungszylinder 20 steht ein zweiter Zy linder 21 durch die Schlitze 22 in Verbin dung. Im Zylinder 21 bewegt sich der mit dem Nachläufer verbundene Kolben 23. Saugventil 24 dient zur Ermöglichung einer Rückbewegung des Kolbens 23. In der dem Waagenausschlag entsprechenden Lage des Nachläufers liegen die obern Stirnflächen der beiden Kolben in einer Ebene.
Wenn nun der Kolben 19 unter der Wirkung der Last zum Beispiel die punktierte Lage eingenom men hat, wird bei Bewegen des Nachläufers Kolben 23 ebenfalls nach unten bewegt. Da bei wird das Dämpfungsmittel aus dem Zy linderraum 21 über die Öffnungen 22 ver- drängt. Erreicht nun- die untere .Stirnfläche des Kolbens 23 die obere Stirnfläche des Kolbens 19, so sind alle Öffnungen 22 ge schlossen. Bei weiterer Bewegung des Kol bens 23 bis Erreichen des Waagenausschla- ges; tritt demzufolge eine kräftige Bremsung der Nachlaufbewegung ein.
Ein Kontakt 24' könnte zur Betätigung einer elektrischen Bremsvorrichtung noch vorgesehen werden.
Bei der in Fig. 4 gezeichneten Vorrich tung sind am Nachstellglied 2 ausser den federnden Kontakten 7 und $ noch zwei wei tere kleine Blattfederkontakte 19 und ,20 an gebracht, die vom Zeiger 1 weiter abstehen; sie dienen zur Rückwärtsbewegung des Nachläufers, falls das Steuerorgan 26 nicht empfindlich genug sein sollte. In dem Mo torstromkreis sind die Widerstände 23 und 24 angebracht; jeder Widerstand besteht aus einer Anzahl Teilwiderständen, und jeder Teilwiderstand hat einen kleinen Blattfeder- kGntakt 25.
Die Schaltung der Widerstände geschieht durch eine, durch die Dämpfungs- vorrichtung der Waage beeinflusste und als elektrischer Kontakt ausgebildete Klappe 26, die je nach Bewegung des Waagenzeigers gleichfalls in + oder -Richtung bewegt wird.
27 ist ein elektromagnetisches Wech selgetriebe, dessen Magnet durch Kontakt herstellung zwischen 26 und 28 erregt wird und das Getriebe, der Zeigerbewegung ent sprechend, nach - Richtung umschaltet. Die 3nderung der Drehrichtung der Nachstell- und Anzeigevorrichtung könnte auch .durch Umschaltung des Motorstromkreises erreicht werden.
29 ist eine elektromagnetische Kupp lung zwischen Motor und Anzeigevorrich tung, deren Magnet 30 .durch Schliessen des Kontaktes 31 erregt und die Kupplung ent- kuppelt wird. 32 ist ein Selbsthaltekontakt für den Magneten 30, der erst durch Öffnen des Kontaktes 33 wieder entregt werden kann. 34 ist ein elektromagnetischer Stem pel.
Die .Scheiben .der Anzeigevorrichtung sind mit je einer Kerbung 36 für den .Stift 35 versehen; wenn alle Scheiben in der 0-Stellung sind, fällt der Stift 35 in die Ker bungen und unterbricht den Kontakt bei 3,3. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Wenn der Waagenzeiger 1 in -I- Rich tung ausschlägt (Fig. 4), wird die Kontakt klappe 26 auch in -I- Richtung bewegt.
Falls nämlich auf eine Waage, eine Last gelegt wird, so entsteht dadurch ein Dreh moment, das den Waagenbalken bewegt. Diesem Moment wirkt das Moment des Nei- gungs- oder Ausgleichsgewichtes entgegen, und zwar in der Weise, dass während der Bewegung des Wagenbalkens das Moment der Last sich immer vermindert und das selbe des Neigungs- oder Gegengewichtes mit Bezug auf den Drehpunkt zunimmt.
Diese Momentendifferenz ist am Anfang des Waagenausschlages am grössten und wird bei der in Fig. 4 gezeichneten Ausführungsform zur Bewegung der Klappe 26 verwendet. Da die durch die Last auf die Klappe 26 aus geübte Kraft in diesem Augenblick maai- mum ist, wird die Klappe 26 gegen die Wirkung der Federn 25 bis zu ihrem maxi malen Ausschlag gelangen und den Wider stand 24 ganz ausschalten. Bei Bewegung des Zeigers 1 nach rechts (Unterbruch bei 7/8) wird die Sperre 9 entregt und bei Kon takt 18 der Stromkreis des Motors geschlos sen.
Da der Widerstand 24 zur Zeit aus geschaltet ist, läuft der Motor schnell, jedoch mit einer bestimmten Verspätung an und be wegt das Nachstellglied und die Anzeigevor richtung in -E- Richtung dem Waagenzeiger nach. Wenn der Zeiger über den der Last entsprechenden Ausschlag hinausschlägt, wird seine Geschwindigkeit bis zu 0 abneh men, da das Drehmoment des Gegengewich tes schon grösser ist als dasselbe der Last, und dadurch wird auch die auf die Klappe 26 übertragene Momentdifferenz kleiner, demzufoge drücken die Federn 25 die Klappe nach ihrer Mittellage.
Der Motor bekommt also den Strom durch einen stufenweise immer grösserer werdenden Widerstand 24 und wird ebenfalls (praktisch stufenlos), langsamer laufen. Beim. Zurückpendeln des Zeigers in - Richtung wird auch die Klappe 26 in. - Richtung bewegt, und zu- nächst wird der Kontakt 28 für das Wech selgetriebe 27 geschlossen, wonach der Nach läufer auch in -Richtung bewegt wird. Wenn nach beendigtem Pendeln der Waage die Klappe,2.6 zum Stillstand gekommen ist, unterbricht sie den Stromkreis über die Kon takte 25.
Um den Nachläufer bis zum Ein holen des Zeigers weiterzubewegen, wird der Strom über Widerstand 24 und Leitung 37 dem Motor zugeführt, der ganz langsam weiterlaufen wird, bis der Nachläufer den Zeiger eingeholt hat. Hier wird nach Kon taktgabe 7, 8 Und dadurch bedingte Sperr wirkung der Sperre 9 Kontakt 31 geschlos sen und der Stromkreis des Kupplungsmag netes 30 über folgendem Weg geschlossen: -Leitung, Zuführung 39, Kontakt 31, Mag netwicklung 30, Kontakt 33 (geschlossen), Zuführung 40, -I- Leitung.
Durch Anziehen des Magnetes 30 wird die Anzeigevorrich tung von der Einstellungsvorrichtung ent- kuppelt, und die eingestellte Zahl kann durch auf den Knopf 41 beliebige Male :gestempelt werden.
Beim Drücken auf den Knopf 41 wird der Stromkreis des Stempelmagnetes 34 ge schlossen und die angezeigte bezw. einge stellte Zahl wird auf gewünschter Stelle ab gedruckt. Wenn die Last von der Waage genommen wird, bewegt sich der Zeiger 1 in - Richtung, wodurch die Einstellvorrich tung auf beschriebene Weise beeinflusst wird. Nach beendetem Stempeln kann durch Aus ziehen des Knopfes 43 die Anzeigevorrich tung auf 0 zurückgestellt werden, wodurch der Stromkreis bei 33 unterbrochen wird.
Wenn die Last von der Waage genom men wird, so bewegt sich .der Zeiger 1 in -Richtung und unterbricht bei den Kon takten 7, 8 den Stromkreis der Sperre 9. Die Sperre 9 fällt zurück, lässt die Einstellvor richtung los und schliesst bei Kontakt 18 den Stromkreis des Motors. Da jedoch zufolge der negativen Zeigerbewegung auch die Klappe 26 sich in negativer Richtung be wegt hat, wird das Getriebe 27 den Nach läufer ebenfalls in negativer Richtung nach dem Zeiger bis in die Nullage bewegen.
Der Zeiger bleibt in der Nullage stehen und un terbricht mittelst des Anschlages 21 den Kontakt 22. .Da die Anzeigevorrichtung ebenfalls in der Nullage ist, ist Kontakt 33, wie schon beschrieben offen, so dass die Kupplung 2-9 wieder eingeschaltet ist. In der Nullage bleibt auch der Nachläufer ste hen, da die Klappe 26 sich von dem An schlag 28 entfernt und den Motorstromkreis unterbricht. Somit ist die Waage wieder wägebereit gestellt.
In Fig. 5 ist eine Waage mit einem von Flüssigkeitskontakten gesteuerten Nachläufer dargestellt. Die Teile 4, 5, 6, 9, 1.3, 18, wel che denjenigen der Ausführung nach Vig. 1 entsprechen, tragen auch hier dieselben Num mern.
Das Pendelgewicht 44 ist mit Arm 45 und dem Kreissegment 46 fest verbunden; an diesem Segment ist ein Stahlband be festigt, an welchem die Last Q angreift. Hat das Segment 46 eine kreisförmige Begren zung mit dem Mittelpunkt im Drehpunkt 47, dann ist bekanntlich der Sinus des Aus schlagwinkels der Waage proportional mit der Belastung Q. 48 bis 51 sind fingerartig ausgebildete Kontakte, die zur Steuerung der Nachlaufbewegung dienen.
Sie sind an einem gemeinsamen Träger 52 starr befe stigt, dieser selbst ist mit dem Arm 45 und mit dem Arm 53 in gelenkiger Verbindung. Die Arme 45 und 53 bewirken für die Kon taktfinger eine Parallelführung. Auf diese Weise kommt also ein Ausschlag der Kon taktfinger zustande, dessen lotrechte Kom ponente proportional mit dem Sinus des Aus sehlagwinkels und somit nach den vorher ge sagten auch proportional mit der Grösse der Last Q selbst wird.
Die Kontaktfinger 48-51 tauchen in Ge fässe 54---.57, die bis zu einem bestimmten Niveau Quecksilber oder eine andere leitende Flüssigkeit enthalten, welche mit einer nicht leitenden Schutzflüssigkeit bedeckt ist. Die Gefässe 54-57 werden in ähnlicher Weise wie der Kontaktträger 52 mit sich selbst parallel geführt. Die Kontaktgefässe 54-57 sind von einander isoliert und mit je einer Stromzu führung versehen, während die Kontakt finger am Träger 5,2 isoliert befestigt, jedoch untereinander leitend verbunden sind. In der Zeichnung ist. die Waage in der 0-Lage dar gestellt.
Hier tauchen der Kontakt 50, der die -I- :Spannung den andern Kontakten zu führt, und der Kontakt 48, der die Verzö gerung der Nachlaufbewegung über ein Über setzungsgetriebe beeinflusst, in ihr Gefäss, der Kontakt 49 taucht gerade noch mit seinem Ende in das Quecksilber und Kontakt 51 ist ausserhalb der Flüssigkeit.
Die Wirkungsweise der Waage ist fol gende: wenn Last auf die Waage gelegt wird, schlägt das Pendelgewicht 44 in Pfeil richtung aus und demzufolge verlässt zuerst der Kontakt 49- die Flüssigkeit. Alsbald ver lassen auch 48 und 50 die Flüssigkeit, aus- genommen im Fall, wo nur eine sehr kleine Last auf die Waage gelegt worden ist. Der über Kontakt 49 geschlossene Stromkreis der Sperre 9 ist jetzt unterbrochen, er lässt den Nachläufer frei und schaltet mit dem Kon takt 1.8 den Motor 6 ein. Das Quecksilber gefäss wird damit gehoben, und zwar im schnellen Gang.
Sobald idie Kontakte 50 und 48, .die ungefähr gleich lang sind, ein tauchen, schaltet das Getriebe 13 in den langsamen Gang über, da sein Stromkreis über Kontakte 48, 50 geschlossen ist. Nun mehr kommt der Kontakt 49 mit dem Queck silber im Gefäss .55 in Berührung, der Mag net 9 zieht an und stellt den Nachläufer unverzüglich fest, wobei gleichzeitig bei Kontakt 18 die Zuleitung zum Motor 6 un terbrochen wird. Bei Herabnehmen der Last schliesst Kontaktfinger 51 über den Dämpfer widerstand 5.8 die ganze elektrische Einrich tung kurz,
Magnet 9 fällt zurück und die Nachlaufvorrichtung wird durch Feder 59 dem Waagenzeiger nach in die 0-Lage zu rückgeführt. Zur Erhöhung der Lebens dauer der Kontakte können die Spulen ströme über Gitter gesteuerte Gleichrichter geschaltet werden. In diesem Falle liegen der Motoranker und der Sperrmagnet 9 in dem Anodenstromkreis des Gleichrichters. In Fig. 6 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei welcher die Steue rung des Nachläufers mit Hilfe von licht elektrischen Elementen bewirkt wird.
Die dazu notwendige Vorrichtung besteht aus einer an der Zeigerwelle der Waage befestig ten, mit Ausschnitten versehenen Scheibe 1, aus den Lampen 60, 61, den Sammellinsen 62, 63 und den lichtelektrischen Zellen 64, 65, welche am Nachläufer 2 befestigt sind und eine mit der Scheibe 1 konzentrische Drehbewegung ausführen können.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist prinzipiell genau dieselbe, wie bei den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsformen. Das eine Lampensystem, zum Beispiel 60, 62, 64 dient .zur Auslösung der Verzögerung vor Erreichen der für die Waageneinstellung ent sprechenden Lage des Nachläufers, die Länge des zugehörigen Ausschnittes 67 in der Scheibe 1 könnte etwa der Länge des Kontaktes 7 in Fig. 1 entsprechen, wobei dieses Lampen system die Aufgabe des Gegenkontaktes 1? zu erfüllen hat.
Das obenliegende Lampen system 61, 63, 65 und der zugehörige Aus schnitt 66 in der Scheibe 1 dienen zur Aus lösung der Sperre 9 . und könnten mit den Kontakten 1 und,,8 in Fig. 1 verglichen wer den. Selbstverständlich steuern die Zellen systeme über entsprechende Zwischenrelais ihre Stromkreise (Magnet- und Motorstrom kreis).
In Fig. 7 ist eine Ausführung schema tisch dargestellt, bei welcher eine Belegung 6$ eines veränderlichen Kondensators auf einem beweglichen Teil der Waage und die andere Belegung 69 an einem mit dem Zei ger 1 koaxial drehbaren Teil des Nachläufers angebracht ist. Der Kapazitätswert des Kon- densators hängt von der gegenseitigen Lage der Teile 1 und 2 ab.
Es versteht sich von selbst, dass! man den Belegungen auch andere Formen geben kann, als in der Fig. 7 dar gestellt ist, insbesondere kann man mehren- Schichten von Belegungen hintereinander stellen.
Der Kondensator 68, 69 ist in den Gitterkreis einer Verstärkerröhre 70 einge schaltet, deren Anodenstrom den Elektromag- net 9 und über die Spule x die Erregung des Antriebsmotors 6 beeinflusst. Als An triebsmotor 6 wird hier ein Gleichstrom motor mit zwei Erregerwicklungen verwen det, und zwar wirkt die Wicklung x, welche von dem Anodenstrom i., der Verstärker röhre durchflossen ist, der Nebenschlusser- regerwicklung y entgegen. Mit 73 sind hier, so wie in Fig. 8 und 9, die Anodenstrom quellen angedeutet.
An das Gitter der Verstärkerröhre 70 ist neben den Gitterableitewiderstand 71 eine möglichst konstante Wechselspannungsquelle 72 über Kondensator 68-69 geschaltet, so dass die Gitterspannung der Röhre eine Funk tion des Kapazitätswertes, somit abhängig von dem Winkelausschlag J a zwischen den Teilen 1 und 2 wird. Es wird also auch die Stromstärke i., im Anodenkreis des Ver stärkers 70 eine Funktion von<I>J a</I> sein, wo bei J a der Winkel zwischen dem Waagen zeiger 1 und Nachlaufglied 2 bedeutet.
Bei der in Fig. 7 angedeuteten Form der Bele gungen würde zum Beispiel der Anodenstrom i" abnehmen, wenn der Winkelausschlag<I>J a</I> abnimmt. Die Schwächung des Feldes des Motors 6 durch die Spule x verschwindet also allmählich, wenn J a kleiner wird. Da mit wird die Drehzahl des Motors abgesetzt und somit die Verzögerung der Nachlauf bewegung bewirkt. Wird J a - 0, so er reicht ia einen ganz bestimmten Wert i"1. Der Feststellmagnet 9 ist nun so justiert, dass er seinen Anker anzieht und damit den schon vorher verzögerten Nachläufer feststellt, wenn gerade i" = i"1 wird. Im übrigen kann die Wirkungsweise so sein, wie vorher be schrieben.
In Fig. 8 bildet der veränderliche Konden sator 68, 69 der hier schematisch angedeutet ist, einen Zweig einer Brücke, die in bekann ter Weise aus ohmschen Widerständen und sonstigen Impedanzen 74, 75, 76 zusammen gestellt und derart abgeglichen ist, dass die Spannung am Brückenwiderstand 74, wel cher gleichzeitig als Gitterableitewiderstand der Verstärkerröhre 70 wirkt, dann ver schwindet, wenn die Kapazität 68, 69 den, dem Fehlerwinkel J a = 0 entsprechenden Wert annimmt. Der Feststellungsmagnet 9 ist vom Anodenstrom der Röhre 70 durch flossen und stellt den Nachläufer fest, wenn dieser Strom verschwindet.
Der Magnet 13, der die Verzögerung bewirkt, ist in der Schaltung nach Fig. 8 von einer besonderen Verstärkerröhre 77 gespeist, der ebenfalls vom Kondensator 68, 69 gesteuert wird.
In Fig. 9 ist eine Schaltung dargestellt, bei welcher eine besondere Wechselstrom hilfsquelle entbehrlich ist. Der veränderliche Kondensator 68-69 bildet hier den Teil eines in bekannter Weise aus Spulen und Kondensatoren bestehenden Schwingungs kreises 7,8 im Gitterkreis der Verstärker röhre 70.
Im Anodenkreis dieser Röhre sind zwei, ebenfalls aus .Spulen und Konden satoren bestehende, jeder auf. je eine feste Frequenz abgestimmte Schwingungskreise 79 und 80 geschaltet, und zwar sollen diese Frequenzen voneinander verschieden sein und auch die Dämpfungen dieser beiden Schwin gungskreise sollen voneinander merklich ab weichen (indem etwa der Schwingungskreis 79 einen besonderen Dämpfungswiderstand 8 & 1 erhält). & 2 und 8,3 sind Rückkoppelungs spulen, 82 ist mit dem Schwingungskreis 79 und 83 mit dem Schwingungskreis 79 und 83 mit dem Schwingungskreis 80 gekuppelt.
Die Magnete 9 und 13 sind hier mit dem Nebenwiderstand 84 ebenfalls in dem Ano denstromkreis der Röhre 70 geschaltet und so justiert, dass der Magnet<B>13</B> etwa bei einer merklich kleineren Stromstärke anspricht, als Magnet 9. Die Schwingungskreise und die Rückkoppelungen sind in der bekannten Weise derart bemessen, dass Selbsterregung auftritt, wenn der veränderliche Schwin gungskreis 78 auf den einen oder den andern der festen,Schwingungskreise abgestimmt ist.
Die Wirkungsweise ist dabei die fol gende: Erreicht i., den Wert i"1, bei wel chem der Verzögerungsmagnet 13 ausgelöst werden soll, dann ist 7,8 auf 79 abgestimmt, es tritt Selbsterregung auf und 13 zieht unter der Einwirkung des erhöhten Anodenstromes an. Infolge der starken Dämpfung des Schwingungskreises 79 erreicht jedoch der Anodenstrom nicht den Wert, der zur Aus lösung des Magnetes 9 notwendig ist. Mag net 9 zieht vielmehr erst an, wenn 78 auf den- andern wenig gedämpften Schwingungs kreis 80 abgestimmt ist, was bei .dem Wert d a = 0, erfolgen soll.
Es versteht sich von selbst, dass ausser den hier dargestellten Schaltungen auch andere möglich sind, wel che die in der Einleitung und den Patent ansprüchen angegebenen Bedingungen erfül len, insbesondere könnte die Zurückführung des Nachläufers in die 0-Lage bei allen Aus führungsformen durch Anwendung einfacher schalttechnischer Mittel durch den Motor selbst erfolgen.
Um eine genaue Einstellung der Anzeige- vorrichtung zu erreichen, wird zweckmässig bei allen Ausführungsformen die Bewegung des Nachstellgliedes beim Erreichen der der Waageneinstellung entsprechenden Einstel lung bereits so verzögert, dass innerhalb der Auslösezeit der Absperrvorrichtung das Nachstellglied höchstens einen einer einzigen Ablesungseinheit entsprechenden Weg be schreibt.
Um die Verzögerung nicht bis zu diesem Masse ausführen zu müssen, könnte man zum selben Zweck den Kontakt zwi schen Waage und Nachstellglied mit einer bestimmten Voreilung schliessen lassen, so dass innerhalb der Auslösezeit des Sperrmag netes die Anzeigevorrichtung genau in die dem Zeigerausschlag entsprechende Stellung bewegt wird.
Die Verzögerung der Nach laufbewegung müsste in diesem Falle nur so weit erfolgen, .dass innerhalb der Streuung der Auslösezeit des Sperrmagnetes die An zeigevorrichtung mit nicht mehr als einer Ablesungseinheit weiterbewegt wird. Wenn die Streuung der Auslösezeit der Absperr vorrichtung zum Beispiel 20% betragen würde, so brauchte man die Geschwindigkeit der Nachlaufbewegung auch nur bis zum 1/E Teildes vorher benötigten zu vermindern.
Es ist selbstverständlich, dass ausser der hier beschriebenen noch zahlreiche andere Ausführungen möglich sind, wobei der eigentliche Erfindungsgedanke angewendet werden kann, insbesondere könnte die Ver zögerung vor Erreichen des Waagenzeigers auch nur durch Abschalten des Motorstrom kreises erfolgen, wenn man die Unsicher heit in Kauf nehmen wollte, dass bei Er reichen des Zeigerausschlages die Geschwin digkeit der Nachlaufbewegung nie einen absolut konstanten Wert haben wird. Die Vorrichtung könnte ausser für Waagen auch für andere Messinstrumente und dergleichen verwendet werden.