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AT103733B - Verfahren zur Papiererzeugung aus strohartigen Rohstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Papiererzeugung aus strohartigen Rohstoffen.

Info

Publication number
AT103733B
AT103733B AT103733DA AT103733B AT 103733 B AT103733 B AT 103733B AT 103733D A AT103733D A AT 103733DA AT 103733 B AT103733 B AT 103733B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
straw
chaff
paper
raw materials
cooking
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Emerich Markoczi
Stephan J Adam
Felix R Wiesner
Hugo Mechwart
Original Assignee
Emerich Markoczi
Stephan J Adam
Felix R Wiesner
Hugo Mechwart
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Emerich Markoczi, Stephan J Adam, Felix R Wiesner, Hugo Mechwart filed Critical Emerich Markoczi
Application granted granted Critical
Publication of AT103733B publication Critical patent/AT103733B/de

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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, um aus strohartigen Rohstoffen billigere Papiersorten des Massenverbrauches nutzbringend erzeugen zu können. 



   Als strohartige Rohstoffe kommen in erster Linie in Betracht : Das Mais-, Weizen-, Roggen-, Gerste-, Hafer-, Reis-, Hirse-,   Buchweizen-,   Raps-, Klee-, Luzerne-,   Wicken-,   Süssklee, Bohnen-, Erbsenund Linsenstroh, die blättrigen Stengel des Hopfens und der Nessel, das ausgepresste Zuckerrohr, dass Rossgras, das Espartogras, sowie im allgemeinen die blättrigen Stengel der Typhaceen, der Gramineen, der Cyperaceen, der   Juneaceen,   der Urticaceen und ähnliche andere Rohstoffe. 



   Von jenen Nadelhölzern, die gegenwärtig den Hauptrohstoff der billigeren Papiersorten für Massenverbrauch bilden, unterscheiden sich diese   strohartigen   Rohstoffe von papiertechnologischem Gesichtspunkte aus hauptsächlich durch folgendes : 
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 als die erwähnten Nadelhölzer. 



   2. Diesen Nadelhölzern gegenüber enthalten die   strohartigen   Rohstoffe nebst dem Zellstoff in beträchtlichem Masse Kieselsäure sowie auch andere chemische Verbindungen, deren Lösbarkeit bedeutend verschiedenartig ist. 



   3. Die strohartigen Rohstoffe enthalten nebst ihren zur Papiererzeugung   vorzüglich   geeigneten Bastfasern   (Libriformzellen)   in erheblichem Masse auch minderwertige Zellentypen (Parenchymen,   Sklerenchymen,   Rohrgefässe   usw.),   während der Zellenbestand der hier in Betracht kommenden Nadel- 
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 Tracheiden besteht. 



   4. Im allgemeinen ist das Verhältnis zwischen Zellenquerschnitt und Zellenlänge bei den Bastzellen der strohartigen Rohstoffe bedeutend kleiner, als bei den Tracheiden der Nadelhölzer, so dass die ersteren verhältnismässig dünnere, biegsamer und filzbarere, dagegen aber auch empfindlicher Elemente zur Papiererzeugung sind als die letzteren. 



   Die in der Papierfabrikation beim Verarbeiten solcher   strohartiger Rohstoffe gegenwärtig gebräuch-   lichen Verfahren haben den Fehler, dass sie die vorerwähnten Eigenartigkeiten nicht in jeder Beziehung 
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 billigeren Papiersorten rein oder   überwiegend aus solchen strohartigen   Rohstoffen nicht ermöglichen. 



   Gemäss vorliegendem Verfahren wird der zu verarbeitende strohartige Rohstoff vorerst durch Druck-,   Biegungs-und Drehbeanspnichung   einerseits zerquetscht, anderseits in gewissem Masse verdichtet und erst   hienaeh   durch Schneiden, Scheren oder Reissen zu Häcksel zerkleinert. Durch eine Sortiervorrichtung wird das Häcksel gleichzeitig von den der   Papiererzeugung schädlichen   gröberen Verunreinigungen befreit. 



   Das gereinigte   Häcksel   wird sodann in feuchtem Zustande, in geschlossenem Raume durch Wärmezufuhr beschleunigtem   natürlichen Einsäuern,   d. h. einem ähnlichen   Gärungsprozess   unterworfen, wie dieser auch bei dem in der Landwirtschaft üblichen Einsäuern (sweet ensilage) der Rübenschnitte, des Grünfutters, des Maisstrohs usw. stattfindet und welcher durch die selbst am Gut anhaftenden verschiedenartigen Spaltpilze (die der milchsauren,   buttersauren,     propionsauren   usw. Gärung) bewirkt wird.

   Der 

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 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 wird, dass das Zeug, dessen wertvollste   Ehmente   die meistens verhältnismässig dünnen Bastfasern   (Libriformzellen)   sind, auch zwischen knapp eingestellten Mahlwerkzeugen bei effektvollem Mahlen nicht totgemahlen wird. 



   Um den   unnötigen Stoff Verlust zu verhindern, müssen   bei den im Verlaufe der Verarbeitung des Stoffes zu Papier anzuwendenden Eutwässerungs- une Abtropfoperationen sowie auch beim   Schöpfen   des Papiers im allgemeinen dichtere (höher numerierte)   Siehtücher   und Abtropfunterlagen, als bei der Papiererzeugung aus Hadern oder Fichtenholz verwendet werden. 



   Im Sinne der Erfindung   kann   eine weitere Verringerung des Stoffverlustes dadurch erzielt werden, dass das, noch   bedeutende Mengen brauchbaren Zellstoffs   enthaltende Abwasser des Waschens, Mahlens, des Sand-,   Knoten-und Katzenfanges   und des Bleichens bzw. Abtropfens wiederholt zu der gleichen Operation an frischem Stoff verwendet wird, und zwar derart, dass die zufolge der wiederholten Anwendung im Wasser chemisch nachweisbar angesammelte Lauge oder Säure vor der neuen Anwendung in einer für die Güte des zu erzeugenden Papiers   unschädlichen   Weise neutralisiert wird.

   Diese wiederholte Anwendung der Abwässer kann aber nur so lange fortgesetzt werden, bis der sich im Wasser ansammelnde minderwertige Abstoff und die durch das Ne : tralisieren entstandenen Salze die Güte des zu erzeugenden Papiers nicht in nachteiliger Weise beeinflussen. 
 EMI3.2 
 die eigentlichen Ablaugen nicht zu solchen Zwecken verwendet werden. 



   Im übrigen erfolgt die Verarbeitung des aufgeschlossenen Faserstoff es zu Papier nach bekanntem Verfahren und mittels der gebräuchlichen maschinellen Einrichtungen. 



     PATENT-ANSPRÜCHE   :
1. Verfahren zur Erzeugung von Papier aus strohartigen Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verarbeitende strohartige Rohstoff erst durch Druck-, Biegungs- une Drchbeanspruchungen zerquetscht, sodann zu Häcksel zerkleinert wird, worauf das Häcksel in feuchtem Zustande durch   Wärmezufuhr     beschleunigtem   natürlichem   Einsäuern   unterzogen, sodann das eingesäuerte   Häcksel   in geschlossenem Raum bei einer 100  C übersteigenden Temperatur vorerst mit Wasser, hierauf mit   überschüssiger Lauge   derart gekocht wird, dass bei beiden   Kochprozessen   die Temperatur (der Druck)

   im   Koehraum   und bei dem Kochen mit Lauge auch die Konzentration der Lauge während des ganzen Kochens gesteigert wird, wobei vor dem Kochen mit Lauge die durch das Kochen mit Wasser entstandene wässerige Lösung vom   Kochgut abgelassen wird, sodann   der derart aufgeschlossene Faserstoff zwischen aus Holz, Kautschuk, Horn, Leder oder ähnlichem weicherem, jedoch   zähem und elastischem   Material hergestellten   Mahlwerkzeugen   gemahlen (zerfasert) und aus dem derart gewonnenen Stoff das Papier in bekannter Weise hergestellt wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur kalorischen Beschleunigung der Einsäucrung die Abwärme des Abdampfes oder Kondenswasser des Betriebes verwendet wird.
    3. Ausführungsform des Verfahrens pach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das eingesäuerte Häcksel gleichzeitig in mehreren miteinander kommunizierenden Kochern derart gekocht wird, dass die zum Kochen benutzte Flüssigkeit während des Kochens durch die verkettete Kocherreihe, bzw. durch das in denselben befindliche Häcksel, strömt, wobei in den in der Strömungs- EMI3.3 erhalten wird.
    4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Laufe der Verarbeitung des aufgeschlossenen Faserstoffes zu Papier das Abwasser des Waschens, des Mahlens, der Sortierung und des Bleichens des Stoffes wiederholt zur gleichen Operation an neuem Stoff gebraucht wird, wobei die im Laufe mehrmaligen Gebrauches im Wasser chemisch nachweisbar angesammelte Lauge, bzw. Säure zeitweise neutralisiert wird.
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das langenhaltige Abwasser des ersten Wasclens und Malilens zur Anfertigung der Lauge für das Kochen neuen Häcksels verwendet wird.
AT103733D 1922-04-14 1922-10-26 Verfahren zur Papiererzeugung aus strohartigen Rohstoffen. AT103733B (de)

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HU103733X 1922-04-14

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AT103733B true AT103733B (de) 1926-07-10

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ID=10977144

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AT103733D AT103733B (de) 1922-04-14 1922-10-26 Verfahren zur Papiererzeugung aus strohartigen Rohstoffen.

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AT (1) AT103733B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19854324B4 (de) * 1998-09-09 2005-01-20 Herres-Costard, Cornelia Verfahren zur biologischen Gewinnung von Cellulosefasermaterial aus Calciumpectinat-haltigem, pflanzlichen Substrat

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19854324B4 (de) * 1998-09-09 2005-01-20 Herres-Costard, Cornelia Verfahren zur biologischen Gewinnung von Cellulosefasermaterial aus Calciumpectinat-haltigem, pflanzlichen Substrat

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