Gerhard Richter - Maler des Unbegreiflichen: Ein SPIEGEL E-Book
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Über dieses E-Book
Seit einiger Zeit wächst die Faszination auch an seiner Biografie, Richters Leben ist schließlich mit der Zeitgeschichte, mit der Geschichte des Landes verknüpft: 1932 in Dresden geboren, wuchs er in den Jahren der NS-Diktatur auf, wurde in der DDR erwachsen, flüchtete kurz vor dem Mauerbau in den Westen. Dort schrieb er Kunstgeschichte und schreibt sie bis heute.
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Rezensionen für Gerhard Richter - Maler des Unbegreiflichen
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Buchvorschau
Gerhard Richter - Maler des Unbegreiflichen - Ulrike Knöfel
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Vorwort
Kurzbiografie Gerhard Richter
Gerhard Richter im Gespräch
„Mich interessiert der Wahn"
Der Maler spricht mit dem SPIEGEL über seine Suche nach Schönheit
Annäherungen an Gerhard Richter
Wenn’s knallt
Die Arbeitsweisen des erfolgversprechenden Malers
Strich am Bau
Für eine westfälische Berufsschule liefert Gerhard Richter zwei paradoxe Riesenbilder
Einfach ein Bild
In Düsseldorf wird Richters Werk im Überblick gezeigt
Das Ende der RAF, gnädig weggemalt
Gerhard Richters Bilderzyklus „18. Oktober 1977"
Ein Strahlemann kehrt zurück
Wie Richter dem Medienzeitalter grandiose Bilder ohne einheitlichen Stil abtrotzte
Selbstentblößung in Schmelz und Wut
Autobiografische Elemente im Werk von Gerhard Richter
„Wunden kann ich nicht malen"
Interview mit Richter über seinen Bilderzyklus, der bei der Biennale von Venedig 2001 gezeigt wird
Die Entdeckung des Himmels
Richters „Wolken" hing 25 Jahre lang versteckt im Landesamt für Statistik in Düsseldorf
Der Maler löst den Bann
Der Schriftsteller Botho Strauß über Abbild und Wirklichkeit am Beispiel von Richters „übermalter Fotos"
Der Zerstörer
Warum Gerhard Richter Dutzende seiner Bilder vernichtete
Vom Schnappschuss zur Kunst
Ausstellung der Richter-Editionen in Berlin
Leicht verwischt
Eine junge Künstlergeneration arbeitet sich an Maler-Übervater Richter ab
Inventur der Eindrücke
„Atlas", Richters Fundus der Bildideen in einer Münchner Ausstellung
Vermischtes
Kurze Meldungen, Auszüge und Zitate aus SPIEGEL-Artikeln 1971–2018
Anhang
Impressum
Einführung • Einleitung
Vorwort
Im Jahr 1968, vor fünfzig Jahren also, erschien im SPIEGEL ein großer Artikel über den damals 34 Jahre alten Maler Gerhard Richter. Seither haben Redakteure des Nachrichtenmagazins immer wieder über ihn berichtet und sprachen mit ihm.
Regelmäßig schien und scheint er das Publikum, auch die Experten vor Rätsel zu stellen. Ein Porträt seines verstorbenen Onkels, ein anderes seiner Tochter wirken so brisant und aufgeladen wie das der toten RAF-Häftlinge, die er malte. Seine abstrakten Gemälde können unglaublich kühl und kühn sein oder als riesige Farbwellen und -welten die Augen (und die Seele) des Betrachters fluten.
Heute ist Richter der berühmteste Maler dieser Zeit, es heißt oft, er habe wie kein anderer die Malerei erneuert. Das stimmt, überhaupt treffen viele Superlative zu.
Richter selbst spricht anders über sich und seine Kunst, zurückhaltender und differenzierter, doch immer wieder hat er Überraschendes eingeflochten, etwa, als er das Porträt erwähnte, das er von seiner Tochter Betty malte: Er sagte, er habe zuerst Bedenken gehabt, er sei ihm zu filmisch erschienen, er habe an Hitchcocks Thriller „Psycho denken müssen, an den Moment, als der Mörder darin einen Stuhl umdrehte und man das Gesicht der mumifizierten Mutter sehe. „Aber das Eigentliche, was da zur Wirkung kommt, ist doch vielmehr eine schmerzliche Wehmut über Verlust und Trennung und was da so in die Richtung geht.
Seine Bilder, die gegenständlichen wie die abstrakten, berühren etwas in den Menschen.
Dass seine Werke gelegentlich den Besitzer wechseln und auf dem Auktionsmarkt zu Rekordsummen versteigert werden, schien ihn immer am wenigsten zu interessieren, im Gegenteil, solche Meldungen waren ihm eher unangenehm.
Seit einiger Zeit wächst die Faszination auch an seiner Biografie, Richters Leben ist mit der Zeitgeschichte, mit der Geschichte des Landes verknüpft: Geboren 1932 in Dresden, wuchs er in den Jahren der NS-Diktatur auf, wurde erwachsen in der DDR, flüchtete kurz vor dem Mauerbau in den Westen. Hier schrieb er Kunstgeschichte und schreibt sie bis heute.
Nach einer tabellarischen Übersicht steht am Beginn dieses E-Books ein viel zitiertes, umfassendes SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Richter aus dem Jahr 2005, in dem der Maler sehr grundsätzlich über sich und seine Kunst spricht. Es schließen sich, chronologisch geordnet, 13 Artikel aus sechs Jahrzehnten an. Das Buch schließt unter der Rubrik „Vermischtes" mit Meldungen, Auszügen und Zitaten, die in knapper Form Licht auf das Leben und Schaffen des Malers werfen.
Ulrike Knöfel
Einführung
Kurzbiografie Gerhard Richter
Geboren am 9. Februar 1932 in Dresden
Umzug der Familie ins sächsische Reichenau 1935, später nach Waltersdorf nahe der tschechischen Grenze
1947 besucht Richter die Handelsschule in Zittau, belegt zudem einen Abendkurs in Malerei
1948 Anstellung in einem Betrieb, der Polittransparente für die DDR-Regierung herstellt
1950 stellt ihn das Stadttheater Zittau als Gehilfe in der Prospektmalerei ein (und wird entlassen, weil er sich weigert, das Treppenhaus zu streichen)
Richter wechselt zur Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft in Zittau, bewirbt sich (zum zweiten Mal) an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wird angenommen
Im Sommer 1951 beginnt er sein Malerei-Studium in Dresden. Er erhält in den 1950er Jahren mehrfach Genehmigungen für Reisen nach Westdeutschland
Studienabschluss 1956, anschließend nimmt er an einem Programm zur Förderung vielversprechender Künstler teil
1957 Heirat mit Marianne (Ema) Eufinger
Im Frühjahr 1961 flüchten beide nach Westdeutschland, Richter beginnt erneut ein Studium, dieses Mal an der Kunstakademie Düsseldorf, 1964 schließt er dort ab
1968 Geburt der Tochter Betty
1972 vertritt Richter Westdeutschland auf der 36. Biennale in Venedig, zudem nimmt er das erste Mal auf der Documenta in Kassel teil, bis heute war er dort acht Mal eingeladen. Sein Ruhm wächst in den nächsten Jahren stetig, auch international
Nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau Ema heiratet er 1982 die Künstlerin Isa Genzken, sie ziehen nach Köln, die Ehe währt elf Jahre
1995 erwirbt das Museum of Modern Art in New York Richters so genannten RAF-Zyklus (entstanden 1988, Titel: „18. Oktober 1977"). In Deutschland wird darüber debattiert, wo diese Gemälde-Serie eigentlich hingehört
Seit 1996 ist Richter mit der Malerin Sabine Moritz verheiratet, das Ehepaar hat drei Kinder
Richter zählt, heute sogar mehr denn je, zu den Künstlern, die weltweit am häufigsten in Ausstellungen geehrt werden
Gerhard Richter im Gespräch
DER SPIEGEL 44/2013
„Mich interessiert der Wahn"
Der Maler Gerhard Richter über die viel zu teure Gegenwartskunst, über Schönheit als Programm gegen die Verwahrlosung und seine künstlerische Auseinandersetzung mit einer schwierigen Familiengeschichte. Von Susanne Beyer und Ulrike Knöfel
SPIEGEL: Herr Richter, Ihre Bilder erzielen auf Auktionen Höchstpreise, Sie gelten als der teuerste Künstler der Welt. Je berühmter Sie wurden, je mehr man Sie weltweit feierte, desto mehr wurde betont, wie scheu und unnahbar Sie seien. Lebt es sich gut als hochgehandeltes Geheimnis?
Richter: Sicherlich, obwohl ich mich selbst nicht als Geheimnis sehen kann. Ich bin nur relativ zurückhaltend. Ich war nie gut im Reden, habe keinen Spaß daran, das macht etwas scheu. Außerdem bin ich grundsätzlich skeptisch mir selbst gegenüber und anderen gegenüber natürlich auch. Und so bin ich mir auch nie sicher, ob das, was ich tue, richtig, ob es gut ist.
SPIEGEL: Das können wir dem begehrtesten Künstler der Welt leider nicht abnehmen.
Richter: Das müssen Sie aber. Bei anderen habe ich diese schöne Sicherheit immer bewundert. Zum Beispiel die fundamentale Selbstgewissheit bei meinem Kollegen Georg Baselitz, der kann sich leicht auf ein Podium stellen und losreden. Oder früher als Akademiestudent, da erstaunten mich Kommilitonen, die pfeifend vor ihren Bildern saßen, so begeistert waren sie von ihren eigenen Sachen. Ich bin beim Malen eher enttäuscht, dass es bloß wieder ein Bild geworden ist.
SPIEGEL: Bloß ein Bild - um das sich dann der Weltkunstmarkt reißt.
