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In diesem Beitrag diskutieren wir die Auswirkungen der sozialrassistischen NS- Verfolgung auf Familien von ›Berufsverbrechern‹ und ›Asozialen‹. Anhand von zwei empirischen Fällen zeigen wir, in welcher Weise die NS-Verfolgung, anhaltende... more
In diesem Beitrag diskutieren wir die Auswirkungen der sozialrassistischen NS- Verfolgung auf Familien von ›Berufsverbrechern‹ und ›Asozialen‹. Anhand von zwei empirischen Fällen zeigen wir, in welcher Weise die NS-Verfolgung, anhaltende Stig- matisierung und Tabuisierung auf die Konstruktion der Familiengedächtnisse wie auch auf intergenerationale Handlungsstrukturen wirken. Es handelt sich um empirische Befunde einer Mehrgenerationenstudie, in der mit Methoden der soziologischen Bio-  graphieforschung die intergenerationalen Handlungs- und Erinnerungsstrukturen von Familien stigmatisierter NS-Opfer untersucht werden. Unsere Untersuchung zeigt zum einen, wie Familiengedächtnisse der Verfolgung sozialrassistische Deutungsmuster kontinuieren und die Verfolgung zugleich marginalisiert wird, indem die Lebenswelt und das Leiden der Verfolgten aus der Erinnerung ausgeschlossen werden. Zum ande- ren wird deutlich, wie die Verfolgungserfahrung durch Delegation und Abgrenzung zum ›sozialen Unten‹ intergenerational handlungsstrukturierend wirkt.
In ihrem Beitrag „Zur Interaktion von Biographie und Diskurs. Methodologische und methodische Uberlegungen am Beispiel von ‚Trummerfrauen’“ grenzt Maria Pohn-Lauggas die „Verbindung von Opfer(schaft) und Geschlecht“ von einem nationalen... more
In ihrem Beitrag „Zur Interaktion von Biographie und Diskurs. Methodologische und methodische Uberlegungen am Beispiel von ‚Trummerfrauen’“ grenzt Maria Pohn-Lauggas die „Verbindung von Opfer(schaft) und Geschlecht“ von einem nationalen Opferdiskurs in Osterreich ab, um den Einfluss des ‚vergeschlechtlichen Opferdiskurses’ auf die biographische Selbstkonstruktion zu betrachten. Anhand der Analyse von Spezialdiskurs, Interdiskurs und Alltagsdiskurs konnen ‚Trummerfrauen’ als Subjektposition konzipiert werden, welche schlieslich im biographischen Erzahlen erfasst und gedeutet werden kann. Die Autorin zeigt, dass die Verschrankung von Biographie und Diskurs das Verstehen von „Verschiebungen und Abwehr jener Wahrheiten, die von Diskursen angeboten werden“ ermoglicht und fordert in diesem Zusammenhang „ein erhohtes Augenmerk auf die Stabilitat von (Alltags-)Wissen“.
Im Artikel wird der methodische Umgang mit wahrend des Forschungsprozesses unerwartet auftauchendem schriftlichem autobiografischem Datenmaterial diskutiert. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein Tagebuch, das wahrend eines... more
Im Artikel wird der methodische Umgang mit wahrend des Forschungsprozesses unerwartet auftauchendem schriftlichem autobiografischem Datenmaterial diskutiert. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein Tagebuch, das wahrend eines biografisch-narrativen Gesprachs von einer Biografin ohne Vorankundigung zur Hand genommen wurde, um daraus vorzulesen und das Vorgelesene zu kommentieren: Das Tagebuch wurde zum Bestandteil der Erzahlpraxis. Bezuglich der Integration dieses neuen Materials in den Analyseprozess wird gegenstandsangemessen dafur pladiert, den Zeitpunkt und die Art und Weise des Auftauchens des Materials im Forschungsprozess bei der Entscheidung fur eine triangulierende Methodik einzubeziehen. Des Weiteren wird dargestellt, in welcher Weise die analytische Trennung der erlebten und erzahlten Lebensgeschichte der sequentiell und rekonstruktiv verfahrenden biografischen Methode nach Rosenthal als methodologische Heuristik dienen kann, um das schriftliche autobiografische Materi...
The article is based on a case study that combines biography research with discourse analysis. The research question is: How, post-1945, might Austrian women who were involved in National Socialism use a gendered victim discourse as a... more
The article is based on a case study that combines biography research with discourse analysis. The research question is: How, post-1945, might Austrian women who were involved in National Socialism use a gendered victim discourse as a pattern of interpretation to deal with their biographical experiences during National Socialism. As a first step, the article outlines the methodological approach employed. The use of a combination of biographical and discourse analysis takes into account the fact that biographies are structured by discourses and prepares the ground for the analysis of biographical accounts as everyday discourses. In this specific case, the discourse analysis reveals that a particular discourse called a gendered victim discourse allows National Socialism to be forgotten. At the same time, however, the case reconstruction of three biographies shows that the women do not use the gendered victim discourse as a discursive interpretation of National Socialism in their biogr...
ABSTRACT
While Biographical Research has included the life (hi)stories of people involved in political and social activism, Social Movements Studies has been immensely enriched by research focusing on the biographies of actors in popular politics... more
While Biographical Research has included the life (hi)stories of people involved in political and social activism, Social Movements Studies has been immensely enriched by research focusing on the biographies of actors in popular politics and social change. There are several studies which draw on methods and approaches from both fields. This session seeks to further this mutual exchange and to promote a biographical and historical approach to social movements, activism and resistance.
Research Interests:
International conference to Exile-Flight-Persecution at Göttingen 28th-30th November 2019