DE94994C - - Google Patents
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L17/00—Apparatus or local circuits for transmitting or receiving codes wherein each character is represented by the same number of equal-length code elements, e.g. Baudot code
- H04L17/16—Apparatus or circuits at the receiving end
- H04L17/30—Apparatus or circuits at the receiving end using electric or electronic translation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Typendrucktelegraph.
Vorliegende Erfindung betrifft einen Typendrucktelegraph von solcher Einrichtung, dafs
er entweder zur selbstthätigen Zeichenübertragung oder zur Uebertragung mittelst Tastenwerkes
geeignet ist, so dafs alle zur Erzeugung synchroner Bewegung notwendigen Vorrichtungen,
die bisher üblichen Stromvertheiler und sich drehenden Theile entbehrlich werden
und die Bewegung des Schlittens, Tastenbrettes und anderer schwerer Bestandtheile im Empfänger
in Wegfall kommt.
Gleichzeitig wird bei vorliegender Erfindung eine Verlängerung der im Empfänger zum
Drucken eines Zeichens nothwendigen Zeitdauer ohne Verminderung der Telegraphirgeschwindigkeit
erreicht.
Dieses Ziel wird durch einen eigenartigen, aus in die Linie gelegten Relais und Inductionsspulen
bestehenden Stromvertheiler und durch eine zur selbsttätigen -Vertheilung der
Stromstöfse und zum Auswählen bestimmter Spulen im Empfänger dienende Relaisanordnung
erreicht. Durch dieselben stellen die beim Niederdrücken der Tasten gegebenen
Stromstöfse (welche zufolge der hierbei bewirkten Gruppirung von Stromschlufsstücken
im Tastenwerk abwechselnd positiv und negativ, stark oder schwach entsendet werden
können) in jeder Relaisgruppe Verbindungen her, die in regelmäfsiger Ordnung auf einander
folgen und für eine bestimmte der Spulen im Empfänger entsprechend ausgewählt werden können.
Während des Anschlagens des zugehörigen Typenhebels wird dann ein Solenoid in den
Stromkreis dieser Spule so lange eingeschaltet erhalten, bis die betreffende Type in die
Druckstellung gebracht ist.
Hierbei ist die Anordnung getroffen, dafs die auf einander folgenden wechselnden Stromstöfse
der Reihe nach Zweigstromkreise durchfliefsen, von welchen jeder durch ein anderes
Paar von Relaisstromschlufsstücken geschlossen wird, um nach Durchgang des Stromes bei
gleichzeitiger Schliefsung des nächstfolgenden Zweigstromkreises für den nächsten Stromstofs
geschlossen zu werden, womit eine selbstthätige Vertheilung der Stromstöfse ermöglicht
ist.
In den beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. 1 den für beide Arten der Zeichenübertragung
eingerichteten Geber und dessen Drahtverbindungen dar, wobei das Tastenwerk durch
zwei Tasten veranschaulicht und das zum Lochen des Papierstreifens bei selbstthätiger
Uebertragung nothwendige Stanzwerk im Schnitt veranschaulicht ist.
Fig. ι a zeigt die den Tasten gegenüber gestellten
Stromschlufsstücke zur Hervorbringung von vier wechselnden Stromstöfsen und die
Art der Schaltung.
Fig.. ι b ist eine Oberansicht des Stanzwerkes.
Die Fig. 2 und 3 sind schematische Darstellungen zweier Ausführungen des Stromvertheilers,
und
Fig. 4 und 5 zeigen die für dieselben getroffenen Relaisanordnungen, welche den Strom
von der Ortstastenbatterie zu den den richtigen Typenhebel bewegenden Vorrichtungen
und zu den richtigen Umschaltern führen.
Fig. 6 zeigt eins der Relais, durch welche diese Stromführungen in richtiger Weise bewirkt
werden.
Fig. 7 stellt eine abgeänderte Art der Schaltung der Spulen dar.
Das Tastenwerk (Fig. 1) besteht aus einer Reihe von Hebeln M1M'2... (von welchen
der Hebel M1 als Spatiumtaste dient), die an einer Stange m drehbar und mit federnden
Schnappern m7, sowie mit Schleiffedern m5
versehen sind, welch letztere sich beim Niederdrücken der Tasten nach einander an die
Stromschlufsstücke m1 m'im3mi anlegen. Durch
die Anschlagstangen w!° bezw. m8 werden diese
Federn in den Endstellungen der Tastenhebel aufser bezw. in Eingriff mit den Schnappern
gebracht und dadurch beim Niedergang an die Stromschlufsstücke angedrückt, beim Hochgang
dagegen von denselben entfernt gehalten.
Die Spatiumtaste M1 ist mit dem Bügel M fest verbunden, auf dessen Stange m9 die
übrigen Tasten frei aufliegen, so dafs also beim Niederdrücken einer der letzteren auch
die Spatiumtaste herabbewegt wird, während letztere, wenn sie angeschlagen wird, die
übrigen Tasten nicht beeinflufst.
Die Stromschlufsstücke ml . . . mi sind in
senkrechter Reihe vor jeder Taste angebracht und isolirt von einander zu vier waagrechten,
ebenfalls isolirten Reihen verbunden, wie dies Fig. ι a zeigt.
Für die Spatiumtaste , M1 ist nach Fig. 1
die Schaltung der Stromschlufsstücke so getroffen, dafs »'β3 durch Draht 12 mit dem
einen Pol, m2 m4 durch Draht 13 mit dem
anderen Pol der Batterie MB verbunden sind, deren neutraler Punkt durch 11 mit der primären
Wickelung einer Inductionsspule L in Verbindung steht.
Das andere Ende der Primärwickelung dieser in der Hauptleitung ML liegenden Spule steht
durch 10 mit der Stange m in Verbindung. Es können also mittelst der Spatiumtaste M1
vier wechselnde Stromstöfse aus der secundären Spulenbewickelung in die Linienleitung
entsendet werden.
Die Verbindungen der Stromschlufsstücke für eine der übrigen Tasten M'2 . . . erfolgen
durch Drähte 14, 15 und 17, 18, welche je
auf einer Seite des neutralen Punktes der Batterie MB1, jedoch in verschiedener Entfernung
von diesem Punkte angeschlossen sind, der durch Draht 16 an Erde gelegt ist. Durch
Niederdrücken der Tasten, deren jede eine andere Verbindung der Stromschlufsstücke mit
der Batterie erhält, werden somit ein oder mehrere positive und negative, schwache oder
starke Stromstöfse gegeben, welche mit den inducirten Stromstöfsen der Spatiumtaste synchron
und gleichartig sind.
Bei der als Ausführungsbeispiel gezeigten Anordnung der Stromschlufsstücke nach Fig. ia
sind 28 Gruppen in vier waagrechten Reihen angenommen. Alle Stromschlufsstücke von
der 2. bis einschliefslich der 26. Gruppe, welche den Reihen M1Tn2Tn5 angehören, sind
einzeln oder mehrfach mit der Batterie MB1
verbunden, und zwar die Reihen m1 m3 auf
der linken (als positiv bezeichneten) Seite, die Reihe m'2 auf der rechten (negativen) Seite.
Die mit S bezeichneten Stromschlufsstücke senden einen starken, alle mit W bezeichneten
einen schwachen Stromstofs in die ,Linienleitung; die unbezeichnet gelassenen Stromschlufsstücke
sind an die Erdleitung 16 angeschlossen.
Die der 7. und 8. Taste gegenüberstehenden Gruppen sind in Fig. ia rechts für sich allein
noch besonders dargestellt, um ihre Anordnung und Verbindung deutlicher zu zeigen.
Die untere Reihe m4 besteht für die Tasten 2
bis 26 aus einer einzigen Schiene, welche mit dem Umschalter S15 verbunden ist, der die
Typeneinstellvori-ichtung verstellt und aus seiner Mittelstellung, in welcher er mit der Erde verbunden
ist, zu seinem rechts- oder linksseitigen Contactpunkt bewegt werden kann. Die letzteren
sind so.mit der Batterie MB1 verbunden, dafs
schwache oder stärkere negative Stromstöfse in die Linie gelangen, je nach der Stellung des
Umschalters.
Die Spatiumtaste ist vortheilhaft der 28. Verticalreihe gegenübergestellt, deren Stromschlufsstücke
mit den bezüglichen Umschaltern £ii 512 £i3 514 verbunden sind. Die mittleren
Contactpunkte dieser Umschalter bestehen aus zwei isolirten Stücken, von welchen die rechtsliegenden
mit der Erde, die linksliegenden Stücke für die Umschalter S11, Su durch
Draht 12, für die Umschalter S12, Su durch
Draht 13 mit der rechten Seite der Batterie MB verbunden sind, von deren neutralem
Punkt der Draht 1 1 wegführt.
Die Umschalter können auch weggelassen werden, und in diesem Falle wird dann noch
eine weitere (in Fig. ia. die äufserste linke) Reihe von Stromschlufsstücken für eine Taste
angewendet, welche aufser Verbindung mit der Stange m9 ist und durch ihre Wirkung
auf die Spatiumtaste nur inducirte, aber keine Batterieströme entsendet. Weiter bildet
diese Taste eine Erdverbindung für die von der Spatiumtaste entsendeten inducirten Stromstöfse.
Die übrigen 26 Tasten sind durch ihre unbezeichnet gelassenen Stromschlufsstücke
mit Erde verbunden. Diese Verbindung erfolgt jedoch durch einen Theil der Batterie
MB1, sobald ein Batteriestromstofs in die
Linie entsendet wird.
An Stelle dieser Anordnung karfn auch eine
bleibende Erdverbindung durch einen Rheostaten T (Fig. i) hergestellt werden.
Soll der Apparat zur selbsttätigen Uebertragung
dienen, so geschieht dies in bekannter Weise mit Hülfe eines gelochten Papierstreifens.
Das zum Lochen dienende Stanzwerk besteht aus einer Anzahl um m schwingender
Bügel tl...t8, welche durch die niedergedrückten
Tasten angeschlagen werden und hierbei mit ihren Lochstempeln durch den
ruckweise fortbewegten Streifen L1 hindurch in Löcher der Matrize L'2 eindringen.
Jede Taste M1 M'2. . . hat verschiedenartige
Einkerbungen, um beliebige Combinationen von Lochstempeln zu' bethätigen. Die den
Streifen bewegende Walze L3 hat beiderseits
Contactstifte f 9, welche abwechselnd an Schleiff'edern
i10 und t15 angedrückt werden, die
durch Drähte 12 und 13 mit der Batterie MB
verbunden sind.
Synchron mit diesen Stromschlüssen wird durch die Nadeln i11. . . tu Contact gegeben,
wenn vor diese ein Loch des Streifens gelangt. An der Walzenachse L4 schleift noch eine
Feder t1(i, die durch ig, 10 mit der Spule L
und der Linienleitung AfL verbunden ist. Die Contactnadeln f", .^f" stellen durch die
Drähte 14 bis 18 die früher für die Stromschlufsstücke
m1 . . . w4 beschriebenen Verbindungen
her, und es besteht demnach jedes übertragene Zeichen aus 1 bis 4 Löchern in
Papierstreifen.
Eine zweite Gruppe von Bügeln ^1. . . ^4
dringt aus ihren Lochstempeln in' am rechten Rande der Matrize L2 angebrachte Löcher ein
und erzeugt beim Niederdrücken der Tasten dann Löcher im Streifen, wenn keine Zeichen
bildenden Lochungen gemacht werden. Die in die Randlöcher eintretende Contactnadel t11
ist mit der Erde (durch Draht 16) verbunden und verrichtet hier den Dienst, welcher bei
der Uebertragung mittelst Tastenvverkes durch die mit Erde verbundenen unbezeichneten
Stromschiufsstücke ml. . . »2* geleistet wird.
Die Rückbewegung der Bügel und dadurch auch der niedergedrückten Tasten geschieht
durch Federn m10.
Vermittelst des gelochten Streifens werden . somit ebenfalls vier wechselnde Inductionsstromstöfse
und ein oder mehrere synchrone und gleichartige (schwache oder starke) Batterie-Stromstöfse
in die Linie gesendet; erstere werden dazu benutzt, um mit Sicherheit zu bewirken, dafs in dem jedem gegebenen oder
nicht gegebenen Batteriestromstofs entsprechenden Zeitpunkte ein Stromstofs in die Linie
geschickt wird, welcher nur ein den Stromvertheiler controlirendes Relais in Thätigkeit
setzt, wohingegen die verschieden starken Batteriestromstöfse andere Theile des Empfängers
zu bethätigen haben.
Dieser selbsttätige Stromverteiler ist in
Fig. 2 und 3 in zwei Ausführungen gezeigt und hat folgende Einrichtung:
In die im Empfänger zur Erde geführte Linienleitung ML sind die polarisirten Relais
IJK eingeschaltet, welche je zwei um permanente
Magnete drehbare und sammt ihren Contactpunkten in jedem Relais von einander
isolirte Anker iiljjlkkl haben, die so eingestellt
werden können, dafs.sie nur positiven oder negativen Stromstöfsen dienen. Die
Anker von Relais / sind nach einer Seite geneigt und werden dadurch für gewöhnlich in
der gezeichneten Lage stehen.
Weiter sind Relais A B ... H mit Ankern α al b b1. .. h h1 vorgesehen, die nur zur linken
Seite einen Arbeitscontact haben.
Die Schaltung der Relaisspulen mit Inductionsspulen A1 B1 C1 D1 und Empfangsspulen
A3 B3 C3 D3 erfolgt nach Fig. 2 in der Weise,
dafs die rechte Spule A die Empfangsspule As,
die linke Spule von C und die secundäre Bewickelung voni1 in einen Stromkreis 21 geschaltet
sind, welchem für die übrigen Spulen die Stromkreise 22, 23, 24 entsprechen.
Dieselbe Art der Verbindung zeigt Fig. 3, nur dafs die Spulen A3 . . . weggelassen sind.
Aus Fig. 2 ergiebt sich folgende Wirkungsweise:
Der erste aus der Linienleitung kommende, beispielsweise positive Stromstofs legt den
Anker i an den linken Contact und ruft einen Batteriestrom von LB hervor, da die Polklemmen
dieser Batterie mit den Drehzapfen der Anker iil verbunden sind. Dieser Strom
geht durch Draht 8, die primäre Wickelung von A1, den Anker aL, den Draht I1, den
Anker /' zurück zur Batterie L B und inducirt
in der Spule A1 einen Stromstofs, welcher die im Stromkreis 21 liegenden Anker α α1 c cl
noch fester in ihren gezeichneten Stellungen zu halten sucht. Der nächstfolgende negative
Stromstofs dreht die Anker i und il zum rechten Contact, wodurch der Strom von der
Batterie L B, zur Spule A1 unterbrochen wird und den gleichzeitig hergestellten Stromkreis 9,
B\ b\ 2 durchfliefst.
Der umgekehrte Stromstofs, welcher in der secundären Wickelung der Spule A1 durch
Unterbrechung des Batteriestromes von deren primärer Wickelung inducirt wird, bewirkt die
Rückdrehung der Anker α al an ihre rechten
Contacte und das Anlegen der Anker c c1 an ihre (linken) Arbeitscontacte, während der
gleichzeitig in der secundären Wickelung der Spule B1 inducirte Stromstofs die Anker b bl
an ihre Arbeitscontacte und die Anker d dl an
ihre Gegencontacte fester anlegt.
Der dritte, positive Stromstols in der Linienleitung
bringt die Anker i i1 an ihre linken Contacte und zwingt dadurch den Batteriestrom
von L B durch die Spule C1 zu fliefsen, während er nach B1 unterbrochen wird und dadurch
in der secundären Wickelung dieser Spule einen Stromstofs inducirt, der die Anker
b b1 nach rechts an ihre Gegencontacte, die Anker rf if1 nach links an deren Arbeitscontacte
bringt und gleichzeitig das festere Anziehen der Anker c c1 und α α1 hervorruft.
Der vierte, negative Stromstofs legt die Anker i P an die' rechten Contacte, unterbricht
den Strom von LB nach C1 und führt ihn
durch D1. Der dadurch in letzterer Spule erzeugte Stromstofs führt die Anker α α1 c c1 in
die gezeichneten Stellungen zurück und besorgt das festere Anlegen der Anker ddlbbl.
Hört der vierte Stromstofs auf, so kehrt der Anker i in seine gezeichnete Normalstellung
zurück, ob nun ein weiterer positiver Stromstofs folgt oder nicht. Der Batteriestrom zur
primären Wickelung der Spule D wird unterbrochen , und der hierdurch hervorgerufene
Stromstofs führt die Anker d dl und b b1 in
die gezeichneten Lagen zurück, so dafs sie für die nächste Reihe von zur Uebertragung des
folgenden Zeichens nothwendigen Stromstöfsen bereit sind.
Diese Schaltungsweise kann auf jede beliebige Zahl von Stromstöfsen ausgedehnt werden,
so z. B. gilt das Schema (Fig. 3) für acht wechselnde. Stromstöfse in jeder Gruppe.
Die Anker j k1 und jl k der Linienrelais
JK sind mit den bezüglichen Polen der Zweigbatterie LB1 verbunden.
jjl werden nur bei positiven, k k1 nur bei
negativen Stromstöfsen bewegt; die Anker j und k sind so eingestellt, dafs sie bei schwachen
Stromstöfsen bewegt werden, während die Anker jL kl nur durch stärkere Stromstöfse
verstellt werden können.
Bei Bethätigung des Relais / durch inducirte Stromstöfse wird dagegen keiner dieser Anker
jjl k k1 bewegt, wodurch — da letztere durch
Drähte 3, 4, 5, 6 (Fig. 2) mit Spulenpaaren j42 .B2 C2 D'2 und diese durch die gemeinsame,
über die Relais ABCD führende Rückleitung
7 mit der Batterie L B1 verbunden sind — entweder nur eines oder zwei oder keines
dieser Spulenpaare, während eines der vier Stromstöfse in den Stromkreis der Batterie
L B1 eingeschaltet werden kann.
Nach Fig. 3 sind die in gleicher Weise für schwache und starke Stomstöfse eingerichteten
Anker j k und j1 k1 für gewöhnlich an diejenigen
ihrer' Contacte angelegt, welche mit zwischen den Polklemmen liegenden Batterietheilen
verbunden sind. Es können daher, da mittelst der Drähte 4, 5 und 7 während der
Dauer der acht Stromstöfse in jeder Gruppe Verbindungen hergestellt werden, welche in
regelmäfsiger Ordnung auf einander folgen, die Spulen A'2 B'2 . . . nach Wunsch, entweder
schwache oder starke Batterieströme' erhalten, und jede dieser Spulen empfängt nur dann
einen Stromstofs, wenn der entsprechende Linienstromstofs gegeben wird. Hierbei ist es
gleichgiltig, wie oft die Reihe der Stromstöfse wiederholt wird, denn bei getroffener Vorsorge
werden dieselben in jeder Reihe nur die entsprechenden Spulen erregen, und diese letzteren
werden nur erregt, wenn dies gewünscht wird.
An den beschriebenen Stromverteiler schliefsen sich Einrichtungen an, die aus auf
besondere Art verbundenen Relais bestehen, durch welche auf selbsttätige Weise die Vertheilung
der Stromstöfse für eine Reihe von die einzelnen Typenhebel bewegenden Spulen
(Solenoide), sowie die Auswahl der dem anzuschlagenden Typenhebel entsprechenden
Spule und die Erregung anderer, die Einstellung einer bestimmten Type des bewegten
Hebels bewirkender Spulen hervorgebracht wird.
Diese Relaisanordnung ist in Fig. 4 und 5 in zwei Ausführungen entsprechend den Stromvertheilern
(Fig. 2 und 3) veranschaulicht, wobei zu bemerken ist, dafs die (in Fig. 2 und 3
nur durch ihre Spulen dargestellten) Relais A'2 B'2 . . . H'2, welche einzeln!, zu zweien oder
mehreren oder auch gar nicht durch starke oder schwache Batteriestromstöfse von der
Linienleitung oder über ein Relais von einer Ortsbatterie erregt werden können, ähnlich den
Relais JK ausgeführt sind, nur dafs ihre Anker leitend mit einander verbunden sind.
Nach Fig. 5 sind die oberen Arbeitscontacte dieser Anker d2 b'2 . . . durch einen Draht 29
mit der Batterie L B'2 und mit den Relais /I8
bezw. JB8 C8. . . verbunden, während die (unteren)
Arbeitscontacte mit den Relais A9 bezw. £9 C9 . . . in Verbindung stehen.
Die Relais A8A9 B& B·'... sind mit ihren
anderen Spulenenden an den zur Batterie L B'2 zurückführenden Draht 30 angeschlossen.
Das Relais As wird also von der Batterie
L B'2 erregt, wenn beide Anker a2 as des Relais
Ä2 gegen ihre oberen Contacte durch einen starken Batteriestromstofs bewegt werden,
der beide Anker zu bethätigen vermag. Das Relais A9 wird nur dann erregt, wenn
der Anker a2 allein durch einen schwächeren Stromstofs bewegt wird, der nicht hinreicht,
um auch den Anker as zu verstellen. Wird
keiner der beiden Anker d2 as bewegt, so wird
weder ΑΆ noch Ä9 erregt.
Auf gleiche Art können auch die übrigen Relais Bs 5° C8 C9 ... zur Zeit des zweiten,
dritten u. s. w. Stromstofses erregt werden bezw. in Ruhe verbleiben.
Von der linken Seite der Batterie L B2 geht die Leitung 29 über den Ausschalter x2 durch
Draht 31 zu den Arbeitscontacten der Anker a1'2 au von Relais A8A9 und durch Draht 32
zu den Arbeitscontacten der Anker g-4 g6 und
h* /j(i der Relais G8 G9 H8 H9. Diese Anker
sind derart eingestellt, dafs sie synchron von Strömen gleicher Stärke und Richtung bewegt
werden. Die Relais A8 A9 sind einerseits mit den Drehzapfen der Anker a12 au, andererseits
mit dem Draht 30 verbunden, so dafs sie nach ihrer Erregung bleibend in dem Stromkreis
der Batterie L B2 erhalten werden. Das Gleiche ist bei den Relais G8 G9 H8 H9 der
Fall.
Die dazwischen liegenden Relais, welche unter einander durch einen Draht 40 verbunden
sind, werden durch je ein Strömschlufsstück r c (in Fig. 5 ist nur eins für Relais B9
ersichtlich) an den Draht 32 angeschlossen und bleiben dadurch bei Erregung im Batteriestromkreis
eingeschaltet.
Die Relais haben an dem Anker vier ebenso vielen Federcontacten s c (Fig. 6) gegenüberstehende
Contacte, so dafs sie alle beim Anziehen des Ankers sicher getroffen werden.
Von jedem Federcontact se ist eine Verbindung zu einer der Spulen X hergestellt, welche
paarweise durch Draht 39 bezw. 38, 37, 36 mit den Arbeitscontacten der bezüglichen
Anker g5 g1 h5 h7 verbunden sind, deren Zapfen
gemeinsam durch einen Draht 41 an eine Batterie L B3 angeschlossen sind, die mit ihrem
anderen Pole an Draht 40 liegt.
Jede der 40 Spulen X kann in den Stromkreis der Batterie L B3 geschaltet werden, und
zwar durch Erregung desjenigen der Relais B8 B9 . . . F8 F9, dessen Federcontacte se mit
der gewünschten Spule X verbunden sind, und durch Erregung desjenigen der Relais
G8 G9 H8 H9, dessen Draht von dem Arbeitscontact
seines rechtsseitigen Ankers an die betreffende Spule X angeschlossen ist. Die
Spulen X wirken auf die Typenhebel, und durch Erregung einer entsprechend ausgewählten
Spule X wird der zugehörige Typenhebel zum Anschlagen gebracht.
Aufs'er diesen Spulen sind noch zwei Spulen oder Solenoide X1 X2 zum Einstellen bestimmter
Typen des Typenhebels vorhanden, welche im Schema (Fig. 5) mit der Batterie L B3 und mit den Arbeitscontacten der Anker
als alb verbunden sind und bei entsprechender
Bethätigung des Relais Aa A9 erregt werden.
Für jede Reihe von acht wechselnden Stromstöfsen kann jede oder keine der Spulen X1 X2
und jede beliebige Spule X erregt werden.
Nach dem Schema Fig. 4 sind hierfür nur vier wechselnde Stromstöfse nothwendig. In
diesem Falle ist der Anker A2 mit dem Draht 29 verbunden, und seine Contacte sind
mit den Ankern a3 a1 des eigenen und des
Relais A3 in Verbindung. Die Contacte des Ankers a3 sind bezw. mit dem Relais A*
und AB, der von a1 ist mit dem Relais A6
verbunden, welche Relais gemeinsam an Draht 30 angeschlossen sind; Draht 42 verbindet
die Batterie L B2 mit den Ankern αβ α9,
deren Arbeitscontacte mit den Relais Au A12 A13
und Au A15 A16 in Verbindung gesetzt sind;
der Contact des Ankers α11 ist an die Relais
A"AlsAM angeschaltet.
Alle diese Relais erhalten ihre Batterieverbindung durch einen Draht 40. Die Contacte
des Ankers b3 sind mit den Relais A11 Au Α1Ί
bezw. A12A15A18 durch Draht 43 verbunden,
und der Contact des Ankers V ist durch einen Draht 45 mit den Relais A13A16A19 in Verbindung,
gesetzt.
Ist der erste Stromstofs ein inducirter, so geht von der Batterie L B2 ein Strom durch
den Anker α1 zum Relais A6, da durch Erregung
der Spule A3 (wie in Fig. 2) nur der Anker α1 zur Wirkung kommt.
Wird Anker α2 durch einen schwachen
Stromstofs umgelegt, so geht der Strom ins Relais A5; werden beide Anker α2 α3 durch
einen stärkeren Stromstofs bewegt, so geht der Strom zum Relais A^.
Die gleiche Wirkung ist auch bei den Relais B2 B3 vorhanden, so dafs während der beiden
ersten Stromstöfse irgend eines der Relais Au bis A19 erregt werden kann.
Die Verbindungen der Anker c2 c3 mit dem
Relais C4 C5 geschehen in derselben Weise,
wie früher für A^ As angegeben. Draht 31
verbindet die Relais A* As A6 C4 C5 und hält
sie im Batteriestromkreis eingeschaltet; ebenso bleiben die Relais Au bis A19 nach ihrer Erregung
in demselben, da die Verbindungen durch die Drähte 32,40,42 und die Contacte
rc vorhanden sind.
Die Batterie LB3 ist durch einen Draht 41
mit dem Anker d2, und dessen Contacte sind mit den Ankern d3 und d1 und deren Contacte
wiederum mit den Drähten 33, 34, 35 verbunden. Letztere wieder sind mit denjenigen
der Spulen X zusammengeschaltet, welche mit den oberen, mittleren und unteren
Federcontacten se der Relais A11 bis A19 in
Verbindung sind. Es kann also auch hier der Strom in jede beliebige Spule X geführt
werden, indefs die Spulen X1 X2 in der früher erklärten Weise erregt werden. Die Relais
A3B3 und D3 werden gerade so erregt, wie
die gleich .bezeichneten Spulen in Fig. 2.
Aus Fig. 4 ergiebt sich noch, dafs die Relais A11 bis ^419 durch die beiden ersten Stromstöfse
eingeschaltet werden, welche nur die
Hälfte der zur Zeichenübertragung nöthigen Zeit brauchen; es kann daher die andere Hälfte
der für die Uebertragung des nächstfolgenden Zeichens erforderlichen Zeit für die Wirkung
der durch die Uebertragung eines Zeichens ausgewählten Spulen benutzt werden.
Die Relais IJK können auch mit Differentialbewickelung
versehen und ein Paar ihrer Spulen kann in eine Zweigleitung A L mit dem
Rheostaten T geschaltet sein, wie in Fig. 7, wodurch sie wie bei einem gewöhnlichen
Duplextelegraphen zur Verdoppelung der Arbeit benutzbar werden, indem eine Bethätigung
dieses Relais nur durch Stromstöfse von der anderen Station erfolgt.
Claims (6)
1. Ein mittelst Tastenwerkes zu betreibender
oder selbstthätig die Zeichen übertrage'nder Typendrucktelegraph, gekennzeichnet durch
einen Stromvertheiler, bestehend aus den in die Linie gelegten polarisirten Relais
IJK mit je zwei Ankern, den Relais ABC... mit Ankern abc... und
al b1 c1. . ., den mit je einer Spule dieser
letzteren Relais in je eine Leitung gelegten Inductionsspulen A1B1C1..., Empfangsspulen A2 B2 C2 .. . und Batterien LBLB1
in solcher gegenseitigen Verbindung, dafs durch Niederdrücken der Tasten gegebene
wechselnde Stromstöfse in jeder Relaisgruppe Verbindungen herstellen, welche in regelmäfsiger Ordnung auf einander folgen
und für eine bestimmte von Spulen X im Empfänger entsprechend ausgewählt werden
können, in deren Stromkreis ein während des Anschlagens des bezüglichen Typen·;
hebeis erregtes Solenoid so lange eingeschaltet wird, bis die betreffende Type
des Typenhebels in die Druckstellung gelangt.
2. Bei einem Typendrucktelegraphen nach Anspruch 1 die Anordnung von Zweigstromkreisen,
von welchen jeder durch ein anderes Relaiscontactpaar geschlossen und der erste Zweigstromkreis nach Durchgang
des ersten Stromstofses unterbrochen wird, während gleichzeitig der zweite Stromkreis
geschlossen und ein zweiter Stromstofs gegegeben wird, nach dessen Aufhören dieser
zweite : Stromkreis unterbrochen und der dritte der Reihe für einen dritten zu
gebenden Stromstofs geschlossen wird u. s. f., so dafs die auf einander folgenden Stöfse
stets einander entsprechende Stromkreise durchfliefsen ohne Rücksicht auf die Anzahl
der Wiederholungen dieser gruppenweise gegebenen Stromstöfse.
3. Bei einem Typendrucktelegraphen nach Anspruch i die selbstthätige Vertheilung
der Stromstöfse mittelst Relais, deren Contacte zwecks Unterbrechens und Schliefsens
der- unter. 2. genannten Zweigstromkreise in der angegebenen Reihenfolge geöffnet
bezw. geschlossen werden, ob nun die Stromstöfse unmittelbar aus der Linienleitung
oder über ein Relais in die Empfangsspulen A2 B2 . . . gelangen.
4. Bei einem Typendrucktelegraphen nach Anspruch 1 die Anordnung zweier Empfangsspulen
A2 B2 C2 ... in jeder Theilnehmerstelle,
von welchen jede in einem besonderen Stromkreise oder in einer Zweigleitung liegt und mit einem besonderen
Contactpaar jj1 k k1 der Linienrelais
JK hinter einander geschaltet ist, von denen das eine Contactpaar nur durch schwache
bezw. positive, das andere Paar ' durch starke bezw. negative Stromstöfse auf die
Reläisanker wirkt (Fig. 2 und 3).
5. Bei einem Typendrucktelegraphen nach Anspruch 1 zum Zwecke des Auswählens
irgend einer der die Typenhebel bewegenden Spulen X die Schaltung derselben zwischen
Stromschlufsstücken se der Relais A* A* H8 H9 (Fig. 5) bezw. A10 bis A19
(Fig. 4), welche von der Batterie LB2 erregt
werden, wenn die Relais A2 A3 B2 BB .·..
bezw. A'2 -B2 . . . durch den. entsprechenden
stärkeren bezw. schwächeren Ba.tteriestromstofs bethätigt werden und dadurch die
Spulen X in den Stromkreis der Batterie L Bs einschalten, so dafs diese Spulen zu
verschiedenen Gruppen verbunden werden können und bei jeder anderen Gruppirung nur immer eine von diesen Spulen einen
Stromkreis oder Zweigstromkreis schliefst, durch welchen ein entsendeter Stromstofs
seinen Weg nehmen kann.
6. Bei einem Typendrucktelegraphen nach Anspruch 1 die Einschaltung polarisirter,
mit Differentiälbewickelung versehener Relais (wie IJK, Fig. 7) zwischen die Linienleitung
und einem Stromvertheiler, der die in Zweigleitungen liegenden Empfangsapparate
controlirt, wobei die Relais einer ' Theilnehmerstelle durch Einschalten eines
Paares ihrer Spulen in eine Zweigleitung A L die Aufhebung der von dieser Theilnehmerstelle
ausgehenden Stromstöfse bewirken, so dafs sie nur durch die Stromstöfse der anderen Stelle bethätigt werden
können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE94994C true DE94994C (de) |
Family
ID=366281
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT94994D Active DE94994C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE94994C (de) |
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0
- DE DENDAT94994D patent/DE94994C/de active Active
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