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Liegend angeordnete Schleifmaschine, insbesondere zum Schleifen von
geschältem Reis und anderen Kornarten Es sind Schleifmaschinen bekannt, bei welchen
im Innern einer fest angeordneten, waagerecht liegenden Trommel auf einer Welle
eine oder mehrere Schleifscheiben angeordnet sind.
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Bei einer anderen bekannten Schlei:fmaschinenkonstruktion wird das
Schleifgut mittels eines senkrecht innerhalb eines kegelförmigen Siebmantels angeordneten
Schleifkonus geschliffen.
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Bei diesen bekannten Maschinen wird zwischen dem Schleifkörper und
dem um. ihn angeordneten Siebmantel ein sehr starker Druck auf das zu schleifende
Gut ausgeübt. Dieser Druck liegt nicht immer in Schleifrichtung, so daß dadurch
beträchtlich viele Körner, etwa 15 % und mehr, zerbrochen werden. Dieser
hohe Anfall an Bruch wirkt sich auf die Rentabilität des Schleifverfahrens sehr
nachteilig,aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen hohen Anfall von
Bruch auf ein Minimum herabzusetzen.
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Auch die Erfindung bezieht sich auf eine liegend angeordnete Schleifmaschine
für Reis und andere Getreidesorten, .bei welcher im Innern einer liegend angeordneten,
das Schleifgut aufnehmenden Trommel eine oder mehrere umlaufende Schleifscheiben
angeordnet sind, deren Welle sich in der Längsrichtung der Trommel erstredkt.
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Erfindungsgemäß ist diese Schleifmaschine in der Weise ausgestaltet,
daß die Trommel drehbar angeordnet ist.
Infolge des Umlaufes der
Trommel bildet sich in dieser ein loser Getreidehaufen. In diesem Haufen rollen
die zu schleifenden .Körner fortwährend durcheinander und wirken dabei aufeinander,
auf die Zwischenwand und auf die Schleifscheiben mit einem geringen Druck, der fast
keinen Bruch (nur etwa 2 bis 3%) des Schleifgutes entstehen läßt. Trotz des geringen
Druckes, mit welchem die Körner auf die Schleifscheiben wirken, wird die gewünschte
Schleifarbeit durch entsprechend hohe Drehzahl der Schleifscheiben einreicht, wobei
es gleichgültig ist, ob die Schleifscheiben sich in der gleichen oder in der entgegengesetzten
Richtung wie die Trommel drehen, Der Mantel der Trommel wird erfindungsgemäß von
Segmenten gebildet, die auswechselbar angeordnet sind. Dadurch kann ein innerhalb
der Trommel oder in ihrer Bespannung auftretender Schaden schnellstens behoben werden,
indem, um in das Innere zu gelangen, ein Segment abgenommen oder das Segment mit
der schadhaften Bespannung einfach ausgewechselt wird.
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Um den Grad der Schlei£üng beeinflussen zu können, ist ferner die
Trommel durch Zwischenwände in Kammern aufgeteilt, wobei für jede Kammer oder für
mehrere Kammern zusammen eine Auslaufklappe vorgesehen ist. Es ist somit möglich,
das Schleifgut in jeder einzelnen Kammer zu überwachen und durch Öffnen einer bestimmten
Auslaufklappe den Grad dien Schleifeng größer oder kleiner zu wählen.
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In der Zeichnung ist die Schleifmaschine gemäß der Erfindung in einem
schematischen Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt
durch die Schleifmaschine, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie I-1 der Abb. i, Abb.
3 ein Trommelsegment, Abb. 4 ein Trommelsegment mit Auslaufklappen und Abb. 5 eine
Schleifscheibe mit Befestigung.
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Die Schleifmaschine besitzt ein Gehäuse i mit Schleifgutennlauf 2,
Schleifmehlauslauf 3 und dem mit doppelten Fingerklappen 4 versehenen Schleifgutauslauf
5. Die Fingerklappen haben den Zweck, ein Eindringen von Luft in den Arbeitsraum
der Schleifmaschine zu verhindern. An dem Gehäuse i sind seitlich Lager 6 und 7
angeordnet. In diesem ist unter Zwischenschaltung der Hülsen 8 und. 9 die Welle
io gelagert. Auf der Hülse 8 ist mit der Nabe i i der Speichenkranz 12 und auf der
Hülse 9 mit der Nabe 13 der Speichenkranz 14 drehbar gelagert. Die Speichenkränze
12 und 14 sind mit Flacheisen 15 derart starr verbunden, daß ein käfigartiger, zylindrischer
Körper entsteht. Dieser käfigartige Körper ist mit einem Mantel aus Drahtgeflecht
umgeben, der seinerseits aus einzelnen auf den Flacheisen 15 festgeschraubten Segmenten
16 besteht.
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In dem dergestellten .Ausführungsbeispiel besteht der Trommelmantel
aus vier Segmenten 16. Eines dieser Segmente ist unterteilt, wobei die eine Hälfte
aus Drahtgeflecht besteht, während auf der anderen Hälfte 4 eine Anzahl von Auslaufklappen
17 angeordnet ist. Im Innern der so gebildeten Trommel sind an den Flacheisen 15
die Zwischenwände 1.8 starr befestigt, welche den Trommelinhalt in einzelne Kammern
aufteilen.
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Die Anzahl der Auslaufklappen ist in dem Beispiel so getroffen, daß
den ersten fünf Kammern eins Auslaufklappe 17 und den weiteren drei Kammern je eine
Auslaufklappe 17 zugeordnet ist.
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An dem inneren Rand der Zwischenböden i8 sind Förderbleche i9 geneigt
angeordnet. Diese Förderbleche haben die Aufgabe, das Gut in die folgende Kammer
zu transportieren.
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Jeder Kammer ist eine Schleifscheibe 2o zugeordnet, die auf einer
besonderen Nabe 2i aufgeklemmt ist, wobei die Naben auf der Welle io uridrehbar,
aber längs verschiebbar gelagert sind. Die Welle io ist mit einer durchgehenden
Nut 22 versehen, in welche die in- jede Schleifscheibennabe 21 eingenietete Paßfeder
23 hineinragt, die das Drehmoment von der Welle io auf die Nabe 21 und damit auf
die Schleifscheibe 2o überträgt.
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Die erfindungsgemäß jeder Schleifscheibe zugeordnete Nabe ist notwendig,
'da die Schleifscheiben in ihrer Dicke sehr große Toleranzen aufweisen und somit
die Abstände der Scheiben in den Kammern ungleichmäßig sein würden. Dieser Mangel
wird dadurch vermieden, daß die Naben 21 in ihrer Länge genau auf Maß gearbeitet
sind und somit die unterschiedliche Dicke der Schleifscheiben sich auf ihre Lage
in den Kammern nicht auswirken kann.
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In axialer Richtung werden die Naben 21 und damit die Schleifscheiben
2o mittels der Hülsen 8 und 9 sowie der auf den Enden der Welle io aufgeschraubten
Muttern 24 und 25 gehalten. Die Hülsen 8 und 9 und die Muttern 24 und 25 dienen
ferner der Aufgabe, die Schleifscheiben in ihren Kammern in axialer Richtung verschieden
einzustellen. Praktisch geschieht dies z. B. durch Anziehen der Mutter 25 und Lösen
der Mutter 24, wobei die Scheiben auf der Welle io nach links verschoben werden.
Sollen sie in entgegengesetzter Richtung verschoben werden, so wird die Mutter 25
gelockert und die Mutter 24 weiter angeschraubt.
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Der Antrieb der Schleifmaschine erfolgt von einem nicht dargestellten
Antriebsmotor oder von einer Transmission aus über die Riemenscheibe 26 auf die
Welle io und damit über ihre Naben auf die Schleifscheiben. Am anderen Ende der
Welle io ist eine Riemenscheibe 27 angeordnet. Von der Riemenscheibe 27 wird das
Drehmoment über einen Riemen 28 auf die Riemenscheibe 29 und so@ auf die im Gehäuse
gelagerte Welle 31 und -damit auf das Ritz--1 32 übertragen. Das Ritzel32
kämmt mit einem am Speichenkranz 12 befestigten Zahnkranz 33. Die Trommel 11-i7
wird somit in einem der Welle io entgegengesetzten Drehsinn angetrieben, und zwar
infolge der zwischengeschalteten Übersetzungen mit geringerer Drehzahl als die Welle
io.
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Mittels eines nicht dargestellten Riemenrückens kann der Riemen 28
auf die Losscheibe 30 gerückt werden, womit die Trommel 11-i7 zum Stillstand
kommt.
Dieses Stillsetzen ist beispielsweise dann erforderlich, wenn das zu schleifende
Gut auf seinen Schleifgrad überprüft werden soll.
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Die Führung der Aspirationsluft ist bei den Schleifmaschinen besonders
wichtig. Erfindungsgemäß sind in dem Gehäuse i Tüllen 34 angeordnet, welche die
Aspirationsluft gleichmäßig auf die ganze Länge der Schleifmaschine verteilen, sie
bis dicht an den Trommelmantel heranführen und an dem Schleifkorn vorbeiführen.
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Die Aspirationsluft wird durch den Schleifmehlauslauf 3 abgesaugt.
Das entstehende Schleifmehl fällt auf der ganzen Länge der Trommel durch die Bespannung
16 und wird auch durch den Auslauf 3 abgesaugt. Um ein Verstopfen des durch die
Segmente 16 gebildeten Siebmantels zu verhindern ist im Gehäuse eine Bürste 35 angeordnet,
welche auf dem Trommelmantel 16 aufliegt und bei dessen Umlaufen eine bürstende
Wirkung auf ihn ausübt.
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Die Arbeitsweise der Schleifmaschine nach der Erfindung ist folgende:
Das zu schleifende Gut, beispielsweise geschälter Reis, wird in die Maschine durch
die Einlauföffnung 2 aufgegeben und gelangt von da durch die Öffnungen des Speichenkranzes
12 in die erste Kammer. Hier wird es vom Trommelmantel mitgenommen. Es wird jedoch
nur so viel Schleifgut eingeführt, daß die Kammer nur zum Teil gefüllt wird. Das
Schleifgut bildet infolge seiner Mitnahme durch den Trommelmantel einen ständig
umgewälzten, im Querschnitt etwa nierenförmigen Haufen. In diesen Haufen taucht
die mit hoher Drehzahl umlaufende Schleifscheibe ein. Ferner greift in diesen Haufen
das Förderblech i9, das, wie eine Pflugschar wirkend, das Gut durch die mittlere
Öffnung des Zwischenbodens 18 hindurchhebt, so daß es in die zweite Kammer gelangt.
Auf diese Weise gelangt das Schleifgut von einer Kammer zur anderen, wird von dem
Trommelmantel erneut mitgenommen und von den Schleifscheiben geschliffen. Das Schleifen
des Gutes geschieht dabei fast ohne Druck, und eine Beschädigung bzw. ein Bruch
des Gutes wird weitgehend vermieden.
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Der Schleifprozeß des zu schleifenden Gutes richtet sich nach dessen
Beschaffenheit und kann dank der Auslaufklappen 17 in jeder Kammer beobachtet werden.
Ist beispielsweise das Gut in der fünften Kammer schon genügend geschliffen, so
wird die zugehörige Auslaufklappe 17 geöffnet, und das Gut läuft aus der Kammer
durch die Klappe in den Schleifgutauslauf 5 der Maschine.
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Wird festgestellt, daß in der fünften Kammer das Gut noch nicht genügend
geschliffen ist, so wird es dem Schleifprozeß weiter unterworfen und läuft dann
beispielsweise durch die ganze Maschine bis zur letzten Kammer und gelangt durch
die öffnungen des Speichenrades 14 aus der Trommel heraus und in den Schleifgutauslauf
5. Es kann aber auch vorkommen, daß das Gut bei einem Durchlauf durch die ganze
Maschine noch nicht genügend geschliffen ist. Für diesen Fall ist meist eine zweite
Schleifmaschine der ersten nachgeschaltet, in welcher das Gut fertiggeschliffen
wird.
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Durch die erfindungsgemäß ausgebildete Trommel, durch die Aufteilung
derselben in einzelne Kammern, welche jede mit einer Auslaufklappe 17 versehen ist,
hat man es also genau in der Hand, den -Schleifprozeß dem verschieden anfallenden
Schleifgut genau anzupassen. Das Gut muß nicht die ganze Maschine durchlaufen, da
der Schleifprozeß in einfacher Weise durch Öffnen einer bestimmten Auslaufklappe
abgestoppt werden kann.
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Die durch die Tüllen 34 auf die ganze Länge des Trommelmantels und
bis' an ihn herangeführte Aspirationsluft umspült die Schdeifgutsc'hicht, bereichert
sich mit dem anfallenden Schleifmehl und wird durch den Schleifmehlauslauf 3 abgesaugt.
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Die Erfindung ist an das beschriebene Ausführungsbeispiel nicht gebunden,
sondern kann hinsichtlich ihrer konstruktiven Durchbildung noch mannigfach abgeändert
werden. So könnte z. B. der Antrieb der Maschine von einem Elektromotor aus ohne
Verwendung von Riementrieben über einen entsprechend ausgebildeten Zahntrieb erfolgen.
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Die Maschine läßt sich zum Schleifen oder Polieren der verschiedensten
Erzeugnisse verwenden, z. B. zum Schleifen oder Polieren von Glasperlen od. dgl.