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Spitzenzwickmaschine Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung
der Vorrichtung zum Einstellen und Tragen des Werkstückes bei Spitzenzwickmaschinen,
wie sie im Patent 681 816 beschrieben sind. Das Hauptpatent schlägt einen Werkstückträger
bei Spitzenzwickmaschinen vor, bei dem außer dem üblichen Spitzenauflager noch eine
Fersenstütze vorgesehen ist, welche durch ein selbsttätiges Getriebe gegen den Schuh
bewegt wird, nachdem die Aufwärtsbewegung des Spitzenauflagers beendet ist. Durch
diese Einrichtung wird die sichere Lage des Werkstückes in der Spitzenzwickmaschine
gewährleistet, woben der Vorteil besteht, daß die Fersenstütze, ohne Auswechslungen
in der Maschine vornehmen zu müssen, für die verschiedenartigsten, in der Maschine
zur Bearbeitung gelangenden Schuhgrößen und Schuhformen Anwendung finden kann.
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Durch den Erfindungsgegenstand wird die den Gegenstand des Hauptpatents
bildende Vorrichtung dadurch weiter verbessert, daß eine zusätzliche von unten auf
den Fersenteil des Leistens einwirkende Leistenstütze vorgesehen ist, die unabhängig
von der Fersenstütze nachgiebig in der Stellung für die Aufnahme des Leistens gehalten
und durch auf den Leisten ausgeübten Druck mit dem Leisten in die von der jeweiligen
Leisteniform selbst bestimmte, veränderliche Leistenstützlage bewegt wird. In dieser
Stellung wird sie durch eine Sperrvorrichtung gehalten, die durch die gleiche Steuervorrichtung
betätigt
wird, welche das bekannte Gesperre der Spitzenauflage betätigt. Zweckmäßig verbindet
die Sperrvorrichtung während, ihrer Tätigkeit die zusätzliche Leistenstütze mit
der Spitzenauflage, so daß sie sich mit der Spitzenauflage bewegt, wenn letztere
durch den Druck des Niederhalters auf den Schuh bewegt wird. An den beweglichen
Träger der Leistenstütze greifen Federn an, welche die Leistenstütze hochziehen:
Um die Leistenstütze für die verschiedenen Schuhformen und Schuhgrößen, welche in
der Maschine bearbeitet werden, brauchbar zu machen, ist sie um zwei senkrecht zueinander
stehende Achsen verstellbar.
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Es ist an sich bekannt, die Fersenstütze durch ein Getriebe über Ketten
gegen den Schuh zu bewegen. Gemäß der Erfindung sind nun die Leitrollen, für die
Ketten des Getriebes für die Fersenstütze als Ganzes ortsveränderbar angeordnet,
und sie werden im Gleichtakt zum Maschinenbetrieb zum festeren Anlegen der Fersenstütze
gegen den Schuh verschwenkt. Die Leitrollen werden dabei zweckmäßig von einem Hebel
getragen, der durch eine Kurvenscheibe geschwungen wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist eine rechte Seitenansicht einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ist eine rechte Seitenansicht eines Teiles der in Fig. i dargestellten Vorrichtung
samt seiner Steuerung; Fig. 3 ist eine Schnittansicht der Vorrichtung; Fig. 4 ist
eine Schnittansicht nach Linie IV-IV der Fig. 3.
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Die beiden von dem Hauptpatent her bereits bekannten Leitrollen i
3o für die den Fersenanschlag in Arbeitsstellung ziehenden Ketten i28 werden von
dem Gabelende eines zweiarmigen Hebels 118 getragen, der um einen Bolzen i2o schwingt.
Der Bolzen sitzt auf einem Träger 122 (Fig. 2), der an dem Maschinengestell befestigt
ist. Der nach hinten zeigende Arm des Hebels i 18 trägt eine Rolle 124, auf
die eine Kurvenscheibe i29 zum Schwingen des Hebels 118 einwirkt. Die Kurvenscheibe
i29 sitzt auf der Treibwelle 132 der Maschine. Bei Schwingung des Hebels 118 im
Zeigersinn (Fig.2) durch die Kurvenscheibe 129 ziehen die Scheiben 130 die
Ketten 128 an und ziehen somit das Fersenwiderlager 88 fester in Eingriff mit dem
Schuh. Die Kurvenscheibe 129 ist vorzugsweise so angeordnet, daß die Schwingbewegung
des Hebels 118 zeitlich mit der Walkbewegung der Überschieber der Maschine über
die Brandsohle zusammenfällt. Dadurch wird vermieden, daß der Schuh zu fest gegen
die Vorderkante der Überschieber beim Aufstreichen der Überschieber geklemmt wird,
und dennoch wird eine Verschiebung des Schuhes in dessen Längsrichtung nach dem
Fersenteil hin verhindert, wenn die Überschieber ihre Einwärtswalkbewegung ausführen.
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Das Maschinengetriebe ist so angeordnet, daß nach der ersten Walkbewegung
die Überschieber bis fast an die Kante des Schuhbodens zurückgezogen werden und
dann eine weitere kleinere Walkbewegung ausführen, ehe die Täckse zum Befestigen
des Schuhschaftrandes auf der Brandsohle eingeschlagen werden. Die Kurvenscheibe
129 ist dabei so ausgebildet, daß sie eine Rückwärtsschwingbewegung des Hebels 118
zum Nachlassen des Druckes des Fersenwiderlagers gegen den Schuh kurz nach Beendigung
der zweiten Einwärtswalkbewegung der Überschieber zuläßt. Dadurch wird verhindert,
daß der Schuh durch den Druck des Fersenwiderlagers nach dem Einwärtswalken vorwärts
verschoben wird.
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Zum Einstellen des Druckes des Fersenwiderlagers wird der Hebel 118
verstellt, und zwar so; daß der Abstand der Rolle 12,4 von: der Kurvenscheibe 129
verändert wird, wobei der Schwingungsausschlag des Hebels 118 beim Anschlagen des
hohen Teiles der Kurvenscheibe 129 gegen die Rolle 124 verstellt wird. Die Stange
134 sitzt verschiebbar in dem Lager 136 des Trägergußstückes und ist mit dem in
Ansätzen i4o des Hebels 118 sitzenden Bolzen 138 gekuppelt. Die Stange 134 ist mit
einem Schlitz versehen, durch den sich der Bolzen 138 hindurcherstreckt. Auf das
Ende der Stange 134 ist eine Mutter 142 aufgeschraubt, gegen die das Lager 136 anliegt.
Durch Verdrehen der Mutter i42 kann der Hebel iiS um- den Bolzen i2o eingestellt
werden. Der Schlitz in der Stange 134 ermöglicht eine Verschwenkung des Hebels i
i8 mit Bezug auf die Stange 44.
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Zum Abstützen des Fersenendes des Leistens von unten her ist weiterhin
eine besondere Stütze vorgesehen (Fig. i und 3). In einem festen Träger 144 ist
längs einer Führung 146 ein Schlitten 148 senkrecht beweglich. Zwei Federn 154 ziehen
den Schlitten in seine Hochlage. Der Schlitten 148 trägt einen Bolzen 156 (Fig.
3 und 4), auf dem eine Muffe 158 drehbar ist und durch eine Mutter 16o gehalten
wird. Ein senkrechter Ansatz 162 (Fig. 4) der Muffe trägt einen Drehbolzen 164,
um den eine Stange 166 schwingbar ist. Das Unterende 168 der Stange 166 ist gabelförmig
und wird durch eine Schraube i7o in Klemmeingriff mit dem senkrechten Ansatz 162
der Muffe 158 bewegt, wodurch die Stange an einer freien Drehbewegung um die Achse
des Balzens 164 verhindert wird. Die Stange 166 wird gewöhnlich in einer senkrechten
Ebene, in der ebenfalls die Achse des Drehbolzens 156 liegt, durch einen Bolzen
172 eingestellt, der durch eine Feder 174 nach oben geschoben wird, wobei sein V-förmiges
Oberende in eine Keilnut in dem Bolzen 156 eingreift.
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Die Stange 166 trägt ein Kopfstück 176, das den Leisten an dem Leistenzapfenloch
abstützt. Die Federn 154, die an dem Schlitten 148 eingreifen, halten die Stange
166 vor dem Einsetzen und Festklemmen des Werkstückes in ihrer Hochlage. Nach dem
Einsetzen des Schuhes in die Maschine setzt sich der Leisten auf das Kopfstück 176
der Stange 166 auf, worauf die Stange 166 abwärts geschoben wird, und zwar dadurch,
daß der Arbeiter den Leisten abwärts drückt. Der Arbeiter kann dabei, wenn erforderlich,
die Stange um den Bolzen i64
oder um den Bolzen 156 zwecks Einstellung
des Kopfstückes 176 bezüglich des Leistens schwingen. Nach Beginn des Kraftbetriebes
der Maschine wird dann die Stange 166 gesperrt. Die Stange 166 und die Stütze 8
werden selbsttätig durch Klinken 32 gesteuert, welche im wesentlichen zu dem Zeitpunkt,
wenn die Stange 166 gegen weitere Abwärtsbewegung mit Bezug auf das Spitzenwiderlager
gesperrt wird, in Arbeitslage bewegt werden. Zu diesem Zwecke ist auf der Rückseite
des Schlittens 148 eine Zahnstange 178 befestigt, mit der zwei gestaffelt angeordnete,
waagerecht bewegliche Klir, ken i8o in Eingriff treten können, die in dem im Hauptpatent
beschriebenen Trägerblock I 12 gelagert sind. Die Hinterenden der Klinken i8o sind
seitlich abgebogen, und mit ihnen steht ein Hebel 182 in Eingriff, der um einen
festen Bolzen 184 schwingt. Federn 186 sind bestrebt, die Klinken i8o in Eingriff
mit der Zahnstange 178 zu bewegen, jedoch hält der Hebel 182 die Klinken
außer Sperreingriff. Zu diesem Zwecke wird der Hebel durch einen Bolzen 188 gesteuert,
der in einer Bohrung des Maschinengestelles axial beweglich ist und dessen Kopfstück
igo in der Klemmlage des Spitzenauflagers 8 gegen das Unterende des Hebels 182 anstößt.
Der Bolzen 188 wird durch eine Stange 192 gesteuert, die mit dem Oberende eines
Armes 194 (Fig. i) verzapft ist. Der Arm 194 ist auf dem in dem Hauptpatent beschriebenen
Hebel 44 befestigt, der die Klinken 32 steuert. Wenn somit der Hebel 44 im Zeigersinn
(Fig. i) geschwungen wird, um die Klinken 32 in Sperreingriff mit dem Sperrad
30 zu bewegen, wird durch die Schwingbewegung des Armes 194 die Stange 192
axial bewegt, wobei die Klinken 18o durch ihre Federn 186 in Sperreingriff bewegt
werden. Wenn im Arbeitskreislauf der Maschine das Spitzenauflager 8 durch den Niederhalter
22 eine kurze Abwärtsbewegung erhält, kann sich die Stange 166 mit dem Fersenwiderlager
abwärts bewegen, da die Klinken 18o in dem Trägerblock 112 gelagert sind, der sich
gemeinsam mit dem Träger des Spitzenauflagers abwärts bewegt.