DE911735C - Differentialschaltung fuer Signaluebertragung - Google Patents
Differentialschaltung fuer SignaluebertragungInfo
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- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Differential-Schaltung für die Übertragung von Signalen, insbesondere
für die Verwendung als Relaisübertragung in Telegrafiersystemen, um die mit Einfachstrom
arbeitende Fernschreibmaschine der Teilnehmerstation mit den doppelstromgesteuerten Abschlußschaltungen
eines Telegrafierkanals bzw. einer Vermittlungsanlage zu verbinden.
Solche Relaisübertragungen in Telegrafierverbindungen haben unter anderem die Aufgabe, die von
den Fernschreibmaschinen der Teilnehmerstationen in die Anschlußleitungen getasteten Einfachstromzeichen
in Doppelstromzeichen für die Steuerung der weiterführenden Telegrafierkanäle und umgekehrt
die von diesen Telegrafierkanälen kommenden Doppelstromzeichen in die für die Fernschreibmaschinen
geeigneten Einfachstromzeichen umzusetzen.
Die modernen Telegrafiersysteme, bei denen die Übertragung der Nachricht meist über mehrere in ao
Reihe geschaltete, in der Regel durch Relaisübertragungen verbundene Fernschreibkanäle erfolgt,
stellen mit Rücksicht auf die Erzielung großer Sicherheit für die Nachrichtenübermittlung an
die Schaltungen der Relaisübertragungen hohe Anforderungen in übertragungs- und schaltungstechnischer
Hinsicht. Es wird von solchen Schaltungen insbesondere verlangt, daß die z. B. von der Fernschreibmaschine eines Teilnehmers
über dessen Anschlußleitung zur Abschlußschaltung übertragenen Zeichen bis zu möglichst großen Anschlußleitungslängen
ohne Fälschung der Einsatzzeiten wiedergegeben werden, damit den Eingängen der weiterführenden Telegrafierkanäle praktisch
verzerrungsfreie Zeichen zugeführt werden können. Weiterhin ist eine für den Fernschreibempfänger
günstige, von der Länge der Anschlußleitung in weiten Grenzen unabhängige Stromkurvenform,
auch bei Verwendung von in die Anschlußleitung geschalteten Abflachmitteln, anzustreben. Auf diese
Weise wird ein großer Empfangsstellerbereich für Fernschreibempfänger sichergestellt. Die Besonderheiten
der Einfachstromtastung, insbesondere wenn diese auf längeren stark kapazitätsbehafteten Leitungen
vorzunehmen ist, setzen der einwandfreien ίο Umsetzung von Einfachstrom in Doppelstrom und
umgekehrt schwierig zu lösende Probleme entgegen. Es gilt außerdem den Folgen der Leitungsentladungen
vorzubeugen, wenn solche an Spannung liegenden Einfachstromleitungen bei Zeichenübertragung
durch Unterbrechung oder Kurzschluß plötzlich stromlos gemacht werden.
Von allen bisher bekannten Schaltungen dieser Art erfüllt keine die hier aufgeführten Bedingungen in
zufriedenstellender Weise, obwohl zum Teil ein beträchtlicher Aufwand an Schaltmitteln besteht.
Die vorliegende Erfindung erstrebt eine Schaltung, bei der die durch die aufgeführten Betriebsbedingungen
gestellten übertragungstechnischen Aufgaben unter Beachtung der unvermeidlichen Leitungsentladungen einer einwandfreien Lösung
zugeführt werden, und zwar bei einfachster Leitungsführung und denkbar geringstem Aufwand an
Schaltmitteln.
Um die besonderen Merkmale der Erfindung klarer erkennen zu können, sind zunächst in den
Fig. ι bis 3 Ausführungsbeispiele bekannter Abschlußschaltungen
dargestellt. An Hand dieser Figuren werden jeweils für die einzelnen Schaltungen
die Besonderheiten ihrer Übertragungseigenschaften und ihre Nachteile kurz erörtert, wobei ihre Wirkungsweise
allgemein als bekannt vorausgesetzt wird. Die Schaltungen der drei Figuren arbeiten
auf der Grundlage der Differentialschaltung und zeigen demzufolge die gleiche Grundstromkreisform.
Das differentialgeschaltete Empfangsrelais A im Amt gibt die in der Teilnehmerstelle Tn durch
den Sendekontakt SK der Fernschreibmaschine als Stromunterbrechungen erzeugten Signale über die
Anschluß leitung Ltg an den mit Doppelstrom be-♦5
triebenen Fernleitungskreis FL weiter, während das Senderelais B die vom Fernleitungskreis FL kommenden
Zeichen zum Empfangsmagneten BM der Fernschreibmaschine des TeilnehmersT« überträgt.
In Fig. ι ist die in Deutschland übliche sogenannte Unterbrechungsschaltung wiedergegeben, bei
der die Anschlußleitung Ltg bei Zeichensendung in der Richtung zum Teilnehmer Tn durch Unterbrechung
stromlos gemacht wird. In der in der 1 Figur dargestellten Ruhelage liegt die Leitung Ltg
mit ihren Adern a, b über den Leitungsergänzungswiderstand RL, den Relaisanker b in seiner Trennlage
Γ und die Leitungswicklung/ des RelaisA an Spannung der Telegrafenbatterie TB und ist
auf Grund ihrer Eigenkapazität elektrisch aufgeladen. Wird das B-Relais von den aus dem Fernleitungskreis
av b1 kommenden Doppelstromzeichen
gesteuert, so legt im Takt dieser Zeichen sein Anker b um. Bei jedem Umlegen des Ankers b von
der Trennlage T in die Zeichenlage Z wird der Linienstromkreis der Anschlußleitung Ltg unter- 6g
brachen. Der Anker α des Empfangsrelais bleibt dabei in Trennlage, weil während der Zeichenlage
des Ankers b über den Widerstand Rh ein Ersatzstromkreis für den Linienstromkreis mit den
gleichen Stromverhältnissen geschaffen wird. Die durch die Leitungsunterbrechung herbeigeführte
Leitungsentladung kann sich ausschließlich nur in einer Richtung, nämlich über die Teilnehmerstelle
von der positiv geladenen &-Ader über Empfänger EM und geschlossenen Sendekontakt SK der
Fernschreibmaschine zur α-Ader ausgleichen. Die Ausschaltvorgänge der Stromschritte klingen dadurch
verzögert ab und rufen bei langen Anschlußleitungen eine erhebliche Verzerrung für den Fernschreibempfänger
hervor. Die Schaltung kann daher gegenüber anderen Schaltungen dieser Art übertragungsmäßig
nicht allzu große Reichweiten zwischen Teilnehmer Tn und Amt überbrücken.
Aus den gleichen Überlegungen ist die Anwendung von stromabflachenden Mitteln nur mit Einschränkung
möglich.
In Fig. 2 ist die in Ruhelage dargestellte sogenannte
amerikanische Kurzschlußschaltung gezeigt, bei der im Gegensatz zur Unterbrechungsschaltung
nach Fig. ι die Anschlußleitung Ltg durch Kurzschluß stromlos gemacht wird, wenn Zeichen in der
Richtung zur Teilnehmerstelle Tn gesendet werden. Im Ruhezustand liegt die Leitung wiederum mit
ihren Adern a, b über den Leitungsergänzungswiderstand RL, den Relaisanker b in seiner Trennlage
T und die Leitungswicklung I des Relais A an Spannung der Telegrafenbatterie TB und ist
elektrisch aufgeladen. Von der Fernleitung av bt
ankommende Doppelstromzeichen werden vom B-Relais aufgenommen und mit seinem Anker b
übertragen. Bei jedem Umlegen des Ankers b von der dargestellten Trennlage T in die Zeichenlage Z
wird der Linienstromkreis kurzgeschlossen. Da hierbei zugleich die im Linienstromkreis liegende
Leitungswicklung I des Empfangsrelais A stromlos wird, wird durch Umpolung des Stromflusses
in der Nachbildwicklung II des ^-Relais auch während der Dauer der Zeichenlage des.B-Relais die
trennseitige Erregung des ^!-Relais aufrechterhalten.
Die durch den Kurzschluß der Leitung Ltg herbeigeführte Leitungsentladung kann sich im Gegensatz
zur Schaltung nach Fig. 1 sowohl in Richtung zur Teilnehmerstelle Tn als auch in Richtung zum
Amt ausgleichen. In Richtung zum Amt verläuft der kapazitive Entladestromstoß der Leitung von
der positiv geladenen δ-Ader über den Relaisanker b in Zeichenlage Z und die Leitungswicklung I des yi-Reläis zur ß-Ader, und zwar im Sinn
einer zeichenseitigen Erregung des .^-Relais. Bei
größeren Kabelleitungslängen kann die Entlade- iao
amplitude so groß werden, daß sie die Trennerregung in der Nachbildwicklung II überwiegt,
wodurch das yi-Relais kurzzeitig anspricht. Es
treten auf diese Weise unerwünschte Rückschläge auf das ^-Relais auf, die Textverstümmlungen zur
Folge haben.
Fig. 3 zeigt eine neuerdings angewendete Weiterbildung
der Kurzschlußschaltung, die die Folgen der Leitungsentladung mittels Sperrzellen bekämpft.
Der Mehraufwand hierfür ist allerdings sehr ins Gewicht fallend, und außerdem ist die Schaltung
hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Leitungsführung unübersichtlich. Das ^4-Relais ist mit fünf
Wicklungen versehen. Die windungs- und widerstandsgleichen Wicklungen I und II sind Leitungswicklungen,
die Wicklung III ist die Nachbildwicklung, und die Wicklungen IV und V sind Hilf swicklungen.
Der das ^4-Relais trennseitig erregende
Linienstrom fließt über die Wicklung II und die Sperrzelle 511. Der Weg über die Wicklung I ist
für diese Stromrichtung durch die vorgeschaltete Sperrzelle SI gesperrt. Die Leitung ist elektrisch
aufgeladen. Beim Umlegen des Relaisankers b in die Zeichenlage Z, also bei Kurzschluß der Leitung,
wird die Leitungsentladung nach beiden Richtungen herbeigeführt. In Richtung zum Amt verläuft
der zum Linienstrom entgegengesetzte Entladestrom von der positiv geladenen ö-Ader über die
Sperrzelle SI und die Wicklung I des yf-Relais.
Die Wicklung I ist. so gepolt, daß der Entlade-Stromstoß im Sinn einer trennseitigen Erregung
wirkt. Es besteht also nicht die Gefahr, daß das „^-Relais fehlerhaft anspricht.
Beim Sendevorgang vom Teilnehmer zum Amt zeigt die Schaltung nach Fig. 3 jedoch noch folgende
sich nachteilig auswirkenden Erscheinungen. Wenn der Sendekontakt SK der Fernschreibmaschine
den Einfachstromkreis unterbricht, soll die Trennerregung des yi-Relais möglichst schnell
abklingen, damit das Relais durch die zeichenseitige Erregung in der Nachbildwicklung III unverzüglich
in die Zeichenlage umlegen kann. Die in den Wicklungen I und II entstehenden Selbstinduktionsspannungen
können sich aber in gleichem Sinn über die Sperrzellen SI und SII ausgleichen und ver-Ursachen
ein verzögertes Abklingen der Trennerregung. Zur Vermeidung von dadurch entstehen-■
den Einschwingverzerrungen muß die Abklingzeit in bestimmten Grenzen gehalten werden. Dementsprechend
muß die Zeitkonstante der Wicklungskreise bemessen werden. Das bedeutet, daß bei gegebener
Induktivität des verwendeten Relaistyps die Wicklungswiderstände entsprechend groß gewählt
werden müssen. Dies führt jedoch für die Schaltung zu einem fühlbaren Verlust an überbrückbarer
Leitungslänge.
Die Erfindung schlägt eine Schaltung vor, die für Übertragungsvorgänge der beschriebenen Art
die vorstehend geschilderten Nachteile bekannter Fernschreibanschlußschaltungen vollständig vermeidet.
Sie erreicht dies dadurch, daß der Sendeschalter bei Signalübertragung in der ihm zugeordneten
Richtung in seiner Arbeitslage durch Berührung seines beweglichen Kontaktgliedes b mit
dem entsprechenden Gegenkontakt Z die Leitung Ltg, α und b unter Umgehung der vorher,
d. h. in seiner Ruhelage im Leitungsstromkreis liegenden Empfangsrelaiswicklung AI kurzschließt
und gleichzeitig über den kurzschließenden Gegenkontakt Z und einen in der Ruhelage mittels des
anderen Gegenkontaktes T überbrückten Leitungsersatzwiderstand Rh einen Haltestromkreis für die
genannte Empfangsrelaiswicklung AI herstellt. Eine
nach diesem Grundgedanken arbeitende Fernschreibanschlußschaltung führt sämtliche übertragungstechnischen
Probleme einer einwandfreien Lösung zu. Sie zeichnet sich gegenüber den bekannten
Schaltungen dieser Art durch einfachen und klaren schaltungstechnischen Aufbau aus, wobei
der geringe Aufwand von Schaltmitteln besonders ins Auge fällt.
In der anliegenden Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Ruhelage dargestellt. Der
Einfachstromkreis der Anschlußleitung liegt über den in Trennlage T befindlichen Senderelaisanker b,
Spule 51 seiner im Bedarfsfall eingeschalteten Abflachkette,
Leitungsader b, Empfänger EM und Sendekontakt SK der Fernschreibmaschine, Leitungsader
a, Leitungsergänzungswiderstandi?Lund
Leitungswicklung I des Empfangsrelais A an der Spannung der Telegrafenbatterie TB. Die Leitungswicklung
I des Empfangsrelais A bewirkt durch den Betriebslinienstrom eine Durchflutung
bestimmter Größe im Sinn einer trennseitigen Erregung. Die Nachbildwicklung II liegt wie bei der
bekannten Schaltung nach Fig. 1 unabhängig vom go
Ankerkontakt b über einen veränderbaren Nachbildwiderstand RN dauernd an der den beiden
Stromkreisen gemeinsamen Batteriespannung. Der Nachbildstrom gibt der Wicklung II eine Durchflutung
im Sinn einer zeichenseitigen Erregung. Die Durchflutung der Wicklung I überwiegt jedoch
die Durchflutung der Wicklung II, so daß der Anker α Trennlage hat. Das Empfangsrelais A steuert
mit seinem Anker α Doppelstromzeichen auf den Eingang a2, b2 des Relaisabschlusses einer Fernleitung
FL bzw. einer Vermittlungsanlage. Das Senderelais B hingegen empfängt die vom Relaisabschluß
O1, bt der Fernleitung bzw. der Vermittlungsanlage
ankommenden Doppelstromzeichen.
Werden nun von der Teilnehmerstelle Tn aus Zeichen gesendet, so wird der Einfachstromkreis
Ltg durch den Sendekontakt SK der Fernschreibmaschine impulsweise unterbrochen und geschlossen.
Bei jeder Unterbrechung des Linienstromes bringt die zeichenseitige Erregung der
Nachbildwicklung II das Empfangsrelais A in die Zeichenlage. Die abstandsgetreue Zeichenwiedergabe
des ^4-Relais ist dabei in bekannter Weise
nicht nur vom Durchflutungsverhältnis seiner beiden Wicklungen, sondern auch von der Zeitkonstanten
des Fernschreibkreises abhängig. Die Ankerhubzeit des yi-Relais ist bei Erregung der
Linienwicklung I wegen der verhältnismäßig großen Induktivität des Empfangsmagneten EM der
Fernschreibmaschine größer als bei entgegengesetzter Ankerbewegung durch Wirkung der Nachbildwicklung
II. Zum Angleichen der Relaiszeitwerte wird bei konstanter Durchflutung der Linienwicklung
I das Durchflutungsverhältnis der Wicklungen I und II durch den regelbaren Nachbildwiderstand
RN so eingestellt, daß praktisch eine
verzerrungsfreie Zeichenübertragung durch das
^i-Relais gewährleistet wird. Die abstandsgetreue
Zeichenwidergabe des ^-Relais wird, wie bei den Schaltungen nach den Fig. ι und 2, außerdem
durch die ihm parallel geschaltete bekannte Kondensatorwiderstandsanordnung CR begünstigt. Sie
bildet mit der Relaisinduktivität einen Schwingkreis, der dem Stromverlauf im yl-Relais die für
seine günstigste Arbeitsweise erforderlichen symmetrischen Ein- und Ausschwingvorgänge verleiht.
Dadurch wird erreicht, daß die Zeichenverzerrung der von der Teilnehmerstelle zum Amt gesendeten
Zeichen für große Reichweiten, auch bei in die Leitung geschalteten Abflacheinrichtungen, auf so
kleine Werte gebracht werden kann, daß am Eingang des meist aus mehreren Abschnitten bestehenden
Telegrafierkanals die Zeichen praktisch verzerrungsfrei sind.
Von der Fernleitung av ^1 kommende Doppelstromzeichen
werden vom S-Relais aufgenommen und mit seinem Relaisanker b auf den Fernschreibkreis
übertragen. Bei jeder Kontaktberührung des Relaisankers b mit dem Zeichenkontakt Z wird der
Einfachstromkreis durch Kurzschluß stromlos gemacht. Gleichzeitig stellt der Relaisanker b auf die
Dauer seiner Zeichenlage über den kurzschließenden Kontakt einen Haltestromkreis für die Wicklung
I des Empfangsrelais A vom Pluspol der Batterie TB über den Haltewiderstand Rh, Relaisanker
b in Zeichenlage Z, Wicklung I des ^4-Relais
nach dem Minuspol der Batterie her. Der in diesem Stromkreis fließende Haltestrom entspricht nach
Richtung und Stärke dem Betriebslinienstrom, so daß die trennseitige Erregung des ^ί-ReIais aufrechterhalten
bleibt. Auch während der Ankerumschlagzeit des Senderelais B bleibt die Trennlage
des Ankers α erhalten, weil erstens der die Linienwicklung I des yi-Relais durchfließende
Linienstrom nicht unterbrochen, sondern durch den während dieser Zeit in den Linienstromkreis geschalteten
Haltewiderstand Rh nur etwa auf die • Hälfte der Betriebsstromstärke vermindert wird
und zweitens darüberhinaus die Linienwicklung I des -4-Relais während der Ankerhubzeit zugleich
noch von dem Entladestromstoß des Schwingkreiskondensators C in gleicher Stromrichtung durchflossen
wird.
Die durch den Kurzschluß der Anschlußleitung während der Zeichenlage des Relaisankers b herbeigeführte
Leitungsentladung verläuft nicht über die Wicklungen des Empfangsrelais A3 so daß dadurch
die betriebsstörenden Rückschläge auf das ^-Relais vermieden werden. Aus dem gleichen
Grunde können ohne Bedenken auch stromabflachende Mittel in den Leitungszug geschaltet
werden. Dies ist von großer Wichtigkeit, wenn es gilt, das von den Telegrafierzeichen auf benachbarte
Fernsprechleitungen verursachte Übersprechen auf ein zuverlässiges Maß zu bringen. Da sich die
Leitungsentladungen, insbesondere in längeren Leitungen, bei denen sich RL dem Wert Null nähert,
im wesentlichen in Richtung zum Amt und nur in sehr geringem Maße zur Teilnehmerseite hin ausgleichen,
zeigen die Stromimpulse im Empfangsmagneten EM der Fernschreibmaschine rasch ab-
klingende Ausschaltvorgänge. Es wird damit ein großer von der Leitungslänge in weiten Grenzen
unabhängiger Empfangsstellerbereich des Fernschreibempfängers erreicht.
Weiterhin ermöglicht die neuartige Lage der Kontaktanordnung des B-Relais in einfacher Weise
die Steuerung z. B. eines oder mehrerer der Verbindungssteuerung dienenden Relais. Die Steuermöglichkeit
solcher Relais ist in Fig. 5 angedeutet. Bei Trennlage des Relaisankers b erhält die Wicklung
I des L-Relais volle Erregung. Bei Zeichenlage
wird die Wicklung LI nahezu kurzgeschlossen, wodurch eine fast völlige Entregung des L-Relais
eintritt. In der verhältnismäßig hochohmigen Wicklung LI verbleibt nur eine kleine Resterregung, da
ihr die Wicklung I des ^4-Relais parallel geschaltet
ist, die vom Haltestrom über den Haltewiderstand Rh durchflossen wird. Diese Resterregung
bewirkt eine Vergrößerung der Abfallzeit des L-Relais und kann bei der Bemessung des
Relais leicht in Rechnung gesetzt werden. Der Einfluß der Resterregung kann aber auch mittels einer
an Stelle des Leitungsersatzwiderstandes Rh eingesetzten Hilfswicklung II des L-Relais mit entsprechender
Polung ausgeglichen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, an Stelle des Leitungsersatzwiderstandes Rh ein weiteres der
Verbindungssteuerung dienendes Relais V in Reihe zur Kompensationswicklung LII zu schalten.
Der Erfindungsgedanke ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel in Fig. 4 nicht beschränkt. Es
ist z. B. ohne weiteres möglich, die geschilderte Zeichenübertragung auf einer einadrigen Anschlußleitung
mit Erde als Rückleitung zu betreiben. Es ist dann gemäß der Erfindung der Relaisanker b
lediglich mit der Leitungsader und der Zeichenkontakt Z mit Erde zu verbinden. Erfahrungsgemäß
arbeitet die Schaltung in dieser Betriebsweise mit der gleichen Übertragungsgüte wie bei
doppeladrigem Betrieb. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bei einadrigem Betrieb mit Erde als
Rückleitung zeigt Fig. 6.
Claims (6)
- PATENTANSPBÜCHE:i. Abschlußschaltung für wechselseitig in beiden Richtungen mit Einfachstrom betriebene Signalstromkreise (Doppelleitung oder Einfachleitung mit Erde als Rückleitung) mit einem vorzugsweise differentialgeschalteten, zweckmäßig gepolten Empfangsrelais für die über den Signalstromkreis ankommenden Signale und einem die Signalübertragung in entgegengesetzter Richtung rückkopplungsfrei steuernden Sendeschalter, der vorzugsweise durch ein gepoltes Senderelais betätigt wird, insbesondere für den amtsseitigen Abschluß von Fernschreibteilnehmerleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sendeschalter bei Signalübertragung in der ihm zugeordneten Richtung in seiner Arbeitslage durch Berührung seines beweglichen Kontaktgliedes (&) mit dem entsprechendenGegenkontakt (Z) die Leitung (Ltg, α und b) unter Umgehung der vorher, d. h. in seiner Ruhelage im Leitungsstromkreis liegenden Empfangsrelaiswicklung (A I) kurzschließt und gleichzeitig über den kurzschließenden Gegenkontakt (Z) und einen in der Ruhelage mittels des anderen Gegenkontaktes (T) überbrückten Leitungsersatzwiderstand (Rh) einen Haltestromkreis für die genannte Empfangsrelaiswicklung (Al) herstellt.
- 2. Abschlußschaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (Lt%, α und b) zwischen dem beweglichen Kontaktglied (b) des Sendeschalters und dem seiner Arbeitslage entsprechenden Gegenkontakt (Z), der Leitungsersatzwiderstand (Rh) zwischen dem beweglichen Kontaktglied (b) und dem der Ruhelage entsprechenden Gegenkontakt (T) und die Leitungswicklung des Empfangsrelais (AI) in Reihe mit der Signalstromquelle (TB) zwischen den beiden Gegenkontakten (Z, T) angeschlossen ist.
- 3. Abschlußschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Leitungswicklung (AI) des Empfangsrelais eine im Lokalstromkreis über einen Nachbildwiderstand (RN) konstant erregte weitere Wicklung (A II) vorgesehen ist.
- 4. Abschlußschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungsersatzwiderstand (Rh) ganz oder teilweise durch eine Wicklung eines der Verbindungssteuerung dienenden Steuerrelais ersetzt ist.
- 5. Abschlußschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem bewegliehen Kontaktglied (b) des Sendeschalters und dem Verbindungspunkt der Signalstromquelle (TB) mit der Leitungswicklung (A I) des Empfangsrelais eine Wicklung (I) eines der Verbindungssteuerung dienenden Steuerelais (L) angeschlossen ist.
- 6. Abschlußschaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerrelais (L) eine im Stromkreis des Leitungsersatzwiderstandes (Rh) liegende Gegenwicklung (II) besitzt, die den bei Berührung des beweglichen Kontaktgliedes (b) mit dem der Arbeitslage entsprechenden Gegenkontakt (Z) durch die Hauptwicklung (LI) fließenden Reststrom kompensiert.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen9502 5,54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES25910A DE911735C (de) | 1951-11-16 | 1951-11-17 | Differentialschaltung fuer Signaluebertragung |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE911735C true DE911735C (de) | 1954-05-17 |
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ID=25790438
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES25910A Expired DE911735C (de) | 1951-11-16 | 1951-11-17 | Differentialschaltung fuer Signaluebertragung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE911735C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1063215B (de) * | 1957-03-20 | 1959-08-13 | Ericsson Telefon Ab L M | Schaltungsanordnung zum Verhindern des Einflusses von Stoerspannungen auf polarisierte Relais in Fernmeldeanlagen, insbesondere Tonfrequenz-Signalempfaengern |
DE1064551B (de) * | 1956-03-29 | 1959-09-03 | Siemens Ag | Fernschreibteilnehmer-Gabelschaltung fuer den amtsseitigen Abschluss einer mit Einfachstrom betriebenen Fernschreibteilnehmer-Leitung |
DE1295590B (de) * | 1966-03-15 | 1969-05-22 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung zum UEberpruefen von Fernschreibverbindungen in Fernschreibvermittlungsanlagen |
-
1951
- 1951-11-17 DE DES25910A patent/DE911735C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1064551B (de) * | 1956-03-29 | 1959-09-03 | Siemens Ag | Fernschreibteilnehmer-Gabelschaltung fuer den amtsseitigen Abschluss einer mit Einfachstrom betriebenen Fernschreibteilnehmer-Leitung |
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DE1295590B (de) * | 1966-03-15 | 1969-05-22 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung zum UEberpruefen von Fernschreibverbindungen in Fernschreibvermittlungsanlagen |
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