DE910982C - Verfahren zur Herstellung farbiger Anaglyphen-Bilder - Google Patents
Verfahren zur Herstellung farbiger Anaglyphen-BilderInfo
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- DE910982C DE910982C DEF7545D DEF0007545D DE910982C DE 910982 C DE910982 C DE 910982C DE F7545 D DEF7545 D DE F7545D DE F0007545 D DEF0007545 D DE F0007545D DE 910982 C DE910982 C DE 910982C
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C9/00—Stereo-photographic or similar processes
- G03C9/06—Anaglyph
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
Description
Es sind Verfahren bekannt, nach denen sich durch einfache Handhabung Anaglyphen-Bilder herstellen
lassen, zu deren Projektion sich infolge der Anordnung der beiden Teilbilder eine besondere Vorführungsoptik
erübrigt. Nach einem solchen Verfahren werden durch zwei komplementäre Filter, z. B. durch ein Rot- und ein Grünfilter, zwei Teilaufnahmen
gemacht, wobei die beiden Aufnahmeobjektive in einem solchen Abstand voneinander
ίο angeordnet sind, daß sich zwei Stereoteilaufnahmen
ergeben. Dabei ist die Anordnung der Optik so getroffen, daß die beiden Teilauszüge
nicht nebeneinander, sondern übereinander auf das Aufnahmematerial projiziert werden. Als ein
solches Aufnahmematerial verwendet man eine Platte oder einen Film, auf dessen einer Seite
eine orthochromatisch sensibilisierte und auf dessen anderer Seite eine panchromatisch sensibilisierte
Emulsionsschicht sich befindet. ·■ Zwischen beiden Emulsionsschichten ist eine Farbfilterschicht angeordnet.
Nach Entwicklung der beiden Bildeindrücke wird auf irgendeine Weise das Bild der
einen Seite rot, das der anderen Seite komplementär hierzu, also grün, eingefärbt. Dieses Verfahren
erfordert eine ganze Reihe umständlicher Einzelbäder und -behandlungen.
Es ist auch nicht möglich, die verschieden gefärbten Teilbilder mit Hilfe der an sich bekannten
chromogenen Entwicklung übereinander herzustellen, denn bei Anordnung der bekannten Färb-
stoffkomponenten in den Emulsionsschichten diffundieren
diese Verbindungen von einer Schicht in die andere, so daß eine Trennung der beiden
komplementären Bilder vereitelt wird. Man kann auch nicht ohne weiteres die farbige Entwicklung
in derjenigen Form anwenden, bei der die Farbkomponente im Entwickler enthalten ist. Nach
diesem an sich bekannten Verfahren kann man ein farbiges Positivbild dadurch erzeugen, daß nach
ίο einer Schwarzweißvorentwicklung des Negativbildes
der verbleibende Rest des Halogensilbers zunächst in der beispielsweise rotsensibilisierten
Schicht durch rote Belichtung beeinflußt und durch einen ein Rotbild ergebenden Farbentwickler
entwickelt wird. Danach wird beispielsweise die grünsensibilisierte Schicht durch grünes Licht
beeinflußt und durch einen Farbentwickler, der andere Farbnuancen ergibt, entwickelt. Voraussetzung
für dieses Verfahren ist aber, daß erst Sensibilisatoren gefunden werden, die die mehrfachen
Vorbehandlungen ohne Schädigung ihrer Eigenschaften überdauern, was Schwierigkeiten
bereitet. Alle an sich bekannten Verfahren zur Herstellung von Farbbildern in übereinander angeordneten
Schichten mit Hilfe der Farbentwicklung unter Benutzung von Kupplungskomponenten im
Entwickler erfordern komplizierte Belichtungen und Entwicklungen in mehrfachen Stufen. Es ist
daher noch nicht möglich gewesen, Anaglyphen-Bilder auf einem einzigen Film anders herzustellen
als durch nachträgliche Färbung der zu verschiedenen Seiten des Films aufgebrachten Teilbilder.
Erfindungsgemäß lassen sich farbige Stereobilder auf einfache Weise mit Hilfe einer einzigen Belichtungs-
und Entwicklungsoperation dadurch herstellen, daß zur Aufnahme der Stereoteilbilder ein
photographisches Material mit zwei übereinander angeordneten, entweder durch eine Filterschicht
getrennten oder mit Schirmfarbstoff in der oberen Teilschicht versehenen Halogensilberemulsionsschichten,
die gegenüber der Gelatine substantive Farbstoffkomponenten enthalten, dient und die Teilfarbenbilder
durch Farbentwicklung oder nach dem Antidiazotatverfahren erzeugt \verden. Als substantiv
bezeichnet man einen Körper, wenn er ohne Eingriff chemischer Art aus wäßriger Lösung von
dem Bindemittel aufgenommen und so festgehalten wird, daß ein Entfernen daraus durch Wässerung
sehr schwer möglich ist. Eine solche Substantivität ist experimentell leicht festzustellen. Die Transparenz
der Schicht wird durch den Zusatz dieser gegenüber dem Bindemittel Substantiven Körper in
keiner Weise beeinträchtigt, wohl aber bleibt die Kupplungsfähigkeit der Verbindung voll erhalten,
da diese Stoffe im Gegensatz zu anderen Verfahren nicht inhomogen in der Schicht verteilt sind,
sondern in der Gelatine völlig homogen vorliegen. Diese Substantiven Farbstoffkomponenten besitzen
die vorteilhafte Eigenschaft, so wenig oder gar nicht
zu diffundieren, daß sie in der zugehörigen Schicht verbleiben und die beiden komplementär gefärbten
Teilbilder scharf voneinander getrennt in den einzelnen Schichten entstehen. Nach der Belichtung
erfolgt durch eine einzige Entwicklung in beiden Schichten zugleich die Erzeugung der farbigen
Stereobilder. Auf diese Weise ist ein erheblicher Fortschritt auf dem Gebiet der Stereophotographie
erreicht, da es nunmehr möglich ist, mit Hilfe der einfachen Operationen der Schwarzweißphotographie
die Bilder anzufertigen.
Behandelt man solches Material nach der Belichtung mit einem geeigneten Farbentwickler, so erhält
man ein Zweifarbennegativ, dessen Farbwerte zu denen des Originals komplementär sind. Nach Entfernung
des Silberbildes aus diesem Farbstoffbild, was auf bekannte Weise mittels Farmerschen
Abschwächers erfolgen kann, kann man dieses Negativ auf ein gleiches Material optisch oder im
Kontakt kopieren und auf gleiche Weise entwickeln und erhält so ein dem Original in den Farbwerten
entsprechendes Positiv, nachdem wiederum das Silberbild aus dem Farbstoffbild herausgelöst ist.
Man kann aber auch durch Umkehrentwicklung direkt zu einem farbrichtigen Positiv gelangen,
wenn man nach der Belichtung zunächst mit einem gewöhnlichen Entwickler zu einem Schwarzweißbild
und nach bekannter Umkehrung mit einem Farbentwickler-als
zweiten Entwickler zu einem Farbbild entwickelt. Auf beide Weisen erhält man
zweifarbige Bilder, deren Stereoeffekt bei Betrachtung mit einer Anaglyphenbrille sichtbar wird. Da
beide Teilbilder gefärbt erscheinen, so ist der Film außerdem ein Zweifarbenfilm und zeigt als solcher
neben dem Stereoeffekt noch eine farbige Wiedergäbe des aufgenommenen Gegenstandes.
Sollen die Farbteilbilder nach dem Antidiazotatverfahren erzeugt werden, so wird nach dem Entwickeln
das unverbrauchte Bromsilber in ein Silberantidiazotat umgewandelt und dieses durch
Ansäuern mit den in der Schicht befindlichen Komponenten zur Kupplung gebracht, wie es in der
Patentschrift 561 867 angegeben ist.
Zur Aufnahme bedient man sich zweier im Augenabstand angeordneter Objektive, die mit
komplementär zueinander gefärbten Filtern versehen sind. Von den unmittelbar übereinander angeordneten
zwei Emulsionsschichten, von denen die obere mit einem gelben Farbstoff diffus angefärbt
ist, enthält die als Unterschicht dienende, panchromatisch sensibilisierte Schicht einen Zusatz des ein
Grünbild liefernden Di-(i-oxy-2-naphthoylamino)-diphenyls und Dibenzoylacetatessigsäurebenzidids,
und zwar in einer Mischung von je 4 g auf 1 kg einer Emulsion. Die das Rotbild liefernde orthochromatisch
sensibilisierte Oberschicht enthält auf 1 kg Emulsion 10 g 1-Phenyl-3'-sulfo-3-m-stearoylaminophenyl-5-pyrazolon
und den erwähnten gelben Schirmfarbstoff.
Die Entwicklung zum farbigen Bild geschieht mit Diäthylaminoanilinchlorhydrat, und zwar entweder
zum komplementärfarbigen Negativ oder zum farbrichtigen Positiv, je nachdem ob dieser
Farbentwickler im einfachen Entwicklungsprozeß
oder im Umkehrprozeß als zweiter Entwickler verwendet wird.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung farbiger Anaglyphen-Bilder, wobei mittels einer Stereooptik zwei komplementär gefärbte Teilfarbenbilder mit stereoskopischer Parallaxe aufgezeichnet werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnähme der Teilbilder ein photographisches Material mit zwei übereinander angeordneten, entweder durch eine Filterschicht getrennten oder mit Schirmfarbstoff in der oberen Teilschicht versehenen Halogensilberemulsionsschichten, die gegenüber der Gelatine substantive FarbstofFkomponenten enthalten, dient und die Teilfarbenbilder durch Farbentwicklung oder nach dem Antidiazotatverfahren erzeugt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man durch einfache farbgebende Entwicklung ein zu den Farben des Originals komplementärfarbiges Negativ erzeugt, das durch Kopieren auf gleiches Material und ebenfalls einfache farbgebende Entwicklung das farbrichtige Positiv liefert.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aufnahmematerial nach erfolgter Belichtung zunächst in einem gewöhnlichen Entwickler zu einem Schwarzweißbild entwickelt, das restliche Halogensilber nach bekannter Umkehrung mit einem ein Farbbild liefernden zweiten Entwickler behandelt und schließlich das gebildete Silber in an sich bekannter Weise aus der Schicht entfernt.
- 4. Material nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite eines Schichtträgers, durch eine Filterschicht getrennt oder in der Oberschicht mit einem Schirmfarbstoff versehen, zwei Halogensilberemulsionsschichten angeordnet sind, die gegenüber dem Bindemittel substantive Farbstofrkomponenten enthalten, und von denen die dem Licht zugekehrte orthochromatisch, die darunterliegende panchromatisch sensibilisiert ist.9517 4.54
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF7545D DE910982C (de) | 1935-10-30 | 1935-10-30 | Verfahren zur Herstellung farbiger Anaglyphen-Bilder |
GB26065/36A GB482290A (en) | 1935-10-30 | 1936-09-25 | Production of stereoscopic colour pictures |
FR812786D FR812786A (fr) | 1935-10-30 | 1936-10-30 | Procédé de production d'images stéréoscopiques en couleurs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF7545D DE910982C (de) | 1935-10-30 | 1935-10-30 | Verfahren zur Herstellung farbiger Anaglyphen-Bilder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE910982C true DE910982C (de) | 1954-05-10 |
Family
ID=6542811
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF7545D Expired DE910982C (de) | 1935-10-30 | 1935-10-30 | Verfahren zur Herstellung farbiger Anaglyphen-Bilder |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE910982C (de) |
FR (1) | FR812786A (de) |
GB (1) | GB482290A (de) |
-
1935
- 1935-10-30 DE DEF7545D patent/DE910982C/de not_active Expired
-
1936
- 1936-09-25 GB GB26065/36A patent/GB482290A/en not_active Expired
- 1936-10-30 FR FR812786D patent/FR812786A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB482290A (en) | 1938-03-25 |
FR812786A (fr) | 1937-05-18 |
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