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Zwickmaschine für Schuhwerk mit einer Schaftbeschneidvorrichtung Die
Erfindung bezieht sich auf Zwickmaschinen für Schuhwerk, insbesondere auf selbsttätig
arbeitende Spitzenzwickmaschinen, auf denen das Spitzenende des Schuhschaftes mittels
Klebstoff gezwickt wird. Die dargestellte Maschine, die mit Zwickzangen, Überschiebern
oder Walkscheren und einem sogenannten Spitzenformer ausgerüstet ist, hat ebenfalls
eine mit den Zwickwerkzeugen zusammenwirkende Vorrichtung zumAusschneiden des überflüssigen
Futterrandes, des Steifkappenrandes und gegebenenfalls eines Teils des Oberlederrandes,
was bekanntlich beim Spitzenzwicken sehr erwünscht, wenn nicht erforderlich ist.
Erfindungsgemäß arbeiten die verschiedenen Werkzeuge so zusammen, daß nach dem Hochwalken
der Schuhschaftspitze und dem Anklemmen dieser gegen den Leisten durch den Spitzenformer,
und während die Zwickzangen den von ihnen erfaßten Schaftrand über die Überschieber
ausgebreitet und angespannt halten, die Messer der Beschneidvorrichtung sich parallel
zu den überschiebern zum Beschneiden des Schaftrandes auswärts bewegen, wobei die
Zwickzangen den Schuhschaft loslassen und sich aus der Bewegungsbahn der Messer
herausbewegen, ehe die letzteren ihren Schneidhub vollendet haben. Somit wirken
alle
Werkzeuge zwecks selbsttätiger Ausführung einer sorgfältigen
und genauen Beschneidarbeit innerhalb der Zwickmaschine und sozusagen als ein Teilvorgang
der Zwickarbeit selbst zusammen. Ein Verschieben des hochgewalkten Schuhschaftes
beim Beschneiden ist ausgeschlossen, da der Schaft von dem Spitzenformer gegen den
Leisten geklemmt wird. Die Überschieber dienen gewissermaßen als Schneidunterlage,
und die Zwickzangen tragen vornehmlich dazu bei, daß durch das Ausbreiten und Straffhälten
des Schaftrandes dieser genau und glatt beschnitten wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist eine Vorderansicht der Spitzenzwickmaschine; Fig. 2 ist
eine linke Seitenansicht der Maschine; Fig.3 ist ein Grundriß der Beschneidvorrichtung;
Fig. 4 ist ein Grundriß einer 'Vorrichtung zum Entfernen des Schneidabfalles aus
der Beschneidvorrichtung; Fig. 5 ist eine weitere Ansicht der in Fig. 4 dargestellten
Vorrichtung; Fig. 6 ist eine Schnittansicht nach Linie VI-VI der Fig. 3 ; Fig. 7
ist eine Schnittansicht nachLinieVII-VII der Fig. 6; Fig. 8 ist eine senkrechte
Schnittansicht durch ein Seitenmesser der Beschneidvorrichtung; Fig.9 ist ein Grundriß
der Vorrichtung zum Betätigen der Zw ickzangen; Fig. io ist eine Schnittansicht
nach Linie X-X der Fig. 3; Fig. i i ist eine Schnittansicht nach Linie XI-XI der
Fig. io; Fig. 12 ist eine Schnittansicht nach Linie XII-XII der Fig. 9; Fig. 13
ist eine Schnittansicht nach Linie XIII-XIII der Fig. 9; Fig. 14 ist eine linke
'Seitenansicht einer Einstellvorrichtung für die Seitenzangen; Fig. 15 ist ein Grundriß
der Überschieber und ihres Getriebes; Fig. 16 ist eine Schnittansicht nach Linie
XVI-XVI der Fig. 15; Fig. 17 ist eine Schnittansicht nach Linie XVII-XVII der Fig.
15; Fig. 18 ist ein Grundriß eines Spitzenformers; Fig. i9 ist eine Schnittansicht
nach Linie XIX-XIX der Fig. 18; Fig. 2o ist eine Schnittansicht nachLinie XX-XX
der Fig. i8; Fig. 21 ist eine Schnittansicht nach Linie XXI-XXI der Fig. 17; Fig.
22 ist eine Schnittansicht nach Linie XXII-XXII der Fig. 21; Fig. 23 ist eine waagerechte
Schnittansicht der in Fig. 15 auf der linken Seite angeordneten Federvorrichtung;
Fig. 24 und 25 sind schematische Darstellungen der Arbeitsweise der auf das Werkstück
einwirkenden Werkzeuge der Maschine; Fig. 26 ist ein Grundriß der Werkzeuge in der
der Fig. 24 entsprechenden Einstellung; Fig. 27 ist eine Schnittansicht der Zangen
in der der Fig. 24 entsprechenden Einstellung; Fig.28 ist eine schematische Darstellung
der hydraulischen Anordnung der Maschine.
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In dem Gestell io (Fig. 1 und 2) der dargestellten Schuhzwickmaschine
ist ein senkrecht verstellbarer Schlitten 14 angeordnet, der mittels einer Platte
18 den zu bearbeitenden Schuh höhenweise einstellt und der in eingestellter Lage
in beliebiger Weise festgelegt wird. Der in die Maschine eingesetzte Schuh wird
gegen die Platte 18 durch ein Spitzenauflager 48 und eine an dem Spann des Leistens
bzw. Schuhes angreifende Stütze 5o (Fig. 17 und 24) geklemmt.
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Zum Anziehen oder Spannen des Spitzenendes des Schuhschaftes dient
eine Spitzenzange 88 (Fig. 9) mit zwei ebenfalls an der Schuhspitze angreifenden
Seitenzangen go. Die drei Zangen sitzen auf einem plattenförmigen Träger 92, der
um Bolzen 94 an seinem Hinterende auf und ab bewegt werden kann. Der Träger 92 liegt
an seinem Vorderende auf einem Absatz 96 eines senkrecht verstellbaren Schlittens
98 (Fig.2 und 13) auf. Der Schlitten 98 ist zu diesem Zweck über Lenker ioo
mit einem Kurbelzapfen io2 auf einer Welle 104 verbunden, die mittels eines Handrades
io6 gedreht wird, wobei die Zangen höhenweise verstellt werden. Die Zangen werden
in der jeweilig eingestellten Lage festgehalten.
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Die Spitzenzange 88 besteht aus zwei -Backen i24 und i26 (Fig. 12),
zwischen die der Randteil des Schuhschaftes beim Einsetzen des Schuhes in die Maschine
eingelegt wird. Die untere Backe 124 ist auf einem Schlitten 128 befestigt, der
in Führungen 130 (Fig. 9) des Trägers 92 in der Längsrichtung des Schuhes beweglich
ist. Die obere Backe 126 ist auf einem von dem Schlitten 1a8 getragenen Bolzen 136
drehbar. Ein Hebelarm 138, der auf der Backe iah ausgebildet ist, ist durch eine
Stange 140 mit einem Kolben 14z verbunden, der in einem Zylinder 144 beweglich ist.
Der Zylinder ist auf dem Schlitten 128 befestigt. Die Backe 126 wird in der in Fig.
12 dargestellten Lage, in der die Zange offen ist, durch zwei Federn 150
gehalten. Bei geöffneter Zange ist der Kolben i42 an dem inneren oder hinteren Ende
des Zylinders 144 eingestellt. Der Kolben wird vorgeschoben, wenn Drucköl durch
eine Röhre 156 (Fig. 9) in das Hinterende des Zylinders 144 einfließt. Die Röhre
156 ist durch einen Schlauch 16o mit einer Querleitung 162 verbunden, wobei die
Querleitung von einer Leitung 164 aus gespeist wird, in die ein Ventil 165 (Fig.28)
eingebaut ist.
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Die beiden Seitenzangen go sind der Spitzenzange 88 ähnlich. Die untere
Backe 166 (Fig. 9) jeder Seitenzange ist an einem Schlitten 168 befestigt, der in
einer Führung 17o des Trägers 92 hin und her bewegt wird. Zum Schwingen der oberen
Backe 172, d. h. zum Öffnen oder Schließen der Zange, ist diese Backe durch eine
Stange 174 mit einem Kolben 176 verbunden, der in einem
Zylinder
178 beweglich ist. Der Zylinder 178 ist auf dem Schlitten 168 befestigt.
Federn 184 halten die Seitenzange offen. Jede Seitenzange wird durch das Einfließen
von Drucköl in den Zylinder 178
durch einen mit der Querleitung 162 in Verbindung
stehenden Schlauch 186 betätigt. Somit werden sämtliche Zangen von dem die Leitung
164 durchfließenden Drucköl geschlossen.
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Zum Anziehen des Schuhschaftes nach dem Schließen der Zangen, durch
das der Schaftrand erfaßt wurde, werden die Schlitten 128 und 168 parallel
zum Boden des Leistenvorderteils von dem Schuh hinwegbewegt, wobei die Bewegung
der Seitenzangen 9o in der Querrichtung des Leistens ungefähr in einem rechten Winkel
zu der Bewegung der Spitzenzange in der Längsrichtung des Leistens steht. Die Schaftanzugbewegung
der Spitzenzange wird von einem Hebel igo gesteuert, der auf einem in den Zangenträger
92 eingesetzten Drehbolzen 188 (Fig. 9) drehbar ist. Der Hebel igo trägt einen Bolzen
192, der durch eine Führungsnut 194 (Fig. 12) eines Lenkers 196 gesteckt ist. Der
Lenker ist an seinem Vorderende durch einen Bolzen 198 mit dem Schlitten r28 verbunden.
Der Bolzen ig2 sitzt ebenfalls in einem Schlitz2oo, der in einem Schlitten 2o2 ausgebildet
ist. Der Schlitten 202 sitzt auf dem Lenker 196 auf und wird bei seiner Längsbewegung
durch einen Bolzen 204 geführt. Der Bolzen 204 ist in den Lenker 196 eingesetzt.
Der Bolzen 192 liegt mit seinem Kopf in Rillen in dem Schlitten 202 und hält den
Schlitten im Eingriff mit dem Lenker 196. Der Schlitten 2o2 hat weiterhin einen
senkrechten Flansch 2o6, durch den eine Stange 2o8 gesteckt ist. Die Stange 208
trägt eine Mutter 21o, die als Anschlag für das Vorderende einer Feder 212 dient,
wobei das Hinterende der Feder sich an einem Flansch 214 des Lenkers 196 abstützt.
Bei der Schwingbewegung des Hebels igo in dem dem Uhrzeiger entgegengesetzten Sinn
(Fig.9) wird der Schlitten 128 über Schlitten 202, Feder 212 und Lenker 196 längs
seiner Führung von dem Schuh hinwegbewegt, wobei die Spitzenzange den Schuhschaft
anzieht. Durch die Feder 212 kann sich der Schlitten 202 in bezug auf den Lenker
196 bewegen, wenn der Widerstand des Schuhschaftes gegen die den Schaft anziehende
Kraft zu groß wird. Die Spannkraft der Zange kann somit durch Verstellung der Mutter
2io längs der Stange2o8, wodurch dieVor spannung der Feder 2i2 verändert wird, entsprechend
eingestellt werden. Bei der Bewegung der Spitzenzange zum Anziehen des Schuhschaftes
bewegt sich die Röhre 156 mit. Eine auf der Röhre 156 aufgeschobene Feder 2 i 8,
die mit ihrem einen Ende gegen einen Flansch des Zangenträgers 92 und mit ihrem
anderen Ende gegen einen Kragen 22o auf der Röhre 156 liegt, bewegt die Zange in
ihre Ausgangslage zurück.
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Der Hebel igo wird durch die Eigenbewegung eines Zylinders 222 betätigt,
der bei 224 mit dem Hebel verzapft ist und der durch einen Schlauch 226 von einer
Röhre 228 aus mit Drucköl gespeist wird. Die Bewegung des Hebels igo ist durch eine
Schraube 23o begrenzt, die gegen das Maschinen-Bestell anschlägt. Die umgekehrte
Bewegung des Hebels und der Spitzenzange, die, wie bereits erwähnt, von der Feder
2 i 8 erzeugt wird, wird durch das Anschlagen des Zylinders 222 gegen eine Stange
232 begrenzt, die in einem AnguB 236 des Zangenträgers 92 verstellbar eingesetzt
ist. Bei Verstellung der Stange 232 wird somit die Anfangslage der Spitzenzange
in der Längsrichtung des Schuhes verstellt.
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Das auf den Zylinder 222 einwirkende Drucköl erzeugt ebenfalls die
den Schuhschaft anziehende Bewegung der linken Seitenzange 9o. Zu diesem Zweck ist-der
Kolben 242 in dem Zylinder 222 mit einem Hebe1244 verzapft, der in seiner Mitte
auf einem in den Zangenträger 92 eingesetzten Bolzen 246 drehbar ist. Auf demselben
Bolzen 246 ist ein Arm 248 eines dreiarmigen Hebels 25o drehbar, dessen zweiter
Arm 252 mittels eines Bolzens 254 (Fig. 13) in einen Querschlitz 256 des
Schlittens 168 eingreift. Das eine Ende des Hebels 244 ist durch eine Feder 258
mit dem Arm 252 verbunden, und die Feder hält gewöhnlich dieses Ende des Hebels
244 gegen einen Absatz 262 des dreiarmigen Hebels 25o. Bei der Auswärtsbewegung
des Kolbens 242 in dem Zylinder 222 werden somit Hebel 244 und 25o als Ganzes um
den Bolzen 246 gedreht, wobei der Schlitten 168 zum Betätigen der linken Seitenzange
entsprechend bewegt wird. Bei' steigendem Widerstand des Schuhschaftes gegen die
Anzugskraft der Zange kann der Hebel 244 gegen den Zug der Feder 258 in bezug auf
den dreiarmigen Hebel 25o ausschwingen. Die Vorspannung der Feder 258 ist einstellbar.
Ein auf dem Spitzenträger 92 befestigtes Blöckchen 266 begrenzt die Auswärtsbewegung
des Kolbens 242.
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Die linke Seitenzange wird durch eine Feder 268 in ihre Ausgangslage
bewegt. Die Zange wird durch den dritten Arm 27o des Hebels 25o eingestellt, der
gegen eine Stange 272 anliegt. Die Stange 272 ist durch einen an dem Zangenträger
92 befestigten Block 274 gesteckt und kann in ihrer Längsrichtung verstellt werden.
Zu diesem Zweck ist die Stange durch einen Lenker 276 mit einem Kurbelarm 278 auf
einer Welle 280 (Fig. 14) verbunden. Auf der Welle ist ebenfalls ein Handhebel
282 befestigt, durch den die Welle zum Verstellen der Stange 272 und somit der Anfangslage
der linken Seitenzange gedreht wird. Der Hebel 28:2
kann in verschiedenen
Lagen eingestellt und festgelegt werden.
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Zum Betätigen und Einstellen der rechten Seitenzange 9o ist ein ähnliches
Getriebe vorgesehen, was in den Zeichnungen durch Beibehaltung der gleichen Bezugszeichen
für die entsprechenden Maschinenteile zum Ausdruck gebracht ist. Der Hebel 244,
der die rechte Seitenzange betätigt, ist mit einem Kolben 294 verbunden, der in
einem Zylinder 296 beweglich ist. Der Zylinder 296 ist durch einen Bolzen 298 mit
dem Zangenträger 92 drehbar verbunden und wird durch eine Leitung 300 von
der Leitung 228 aus gespeist. Somit betätigt das Drucköl in der Leitung 228 sämtliche
Zangen.
Der Zu- und Abfluß dieses Drucköls wird von einem Ventil 301 (Fig. 28) gesteuert.
Die Auswärtsbewegung des Kolbens 294 wird durch ein auf dem Zangenträger 92 befestigten
Blöckchen 3o2 begrenzt.
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Damit gegebenenfalls die Zangen den Schuhschaft auch höhenweise des
Leistens anziehen, sind sämtliche Zangen in der Höhenrichtung des Leistens beweglich.
Zu diesem Zweck sind zwei Zylinder 304 (Fig. i) an dem Maschinengestell befestigt,
in denen je ein Kolben 3o6 beweglich ist. Die Bewegung jedes Kolbens 3o6 ist durch
einen Bolzen 3o8 begrenzt, der durch einen Schlitz 31o in dem Kolben gesteckt ist.
Auf jedem Kolben ist eine nach oben zeigende Stange 312 befestigt, die auf ihrem
Oberende eine Schraube 314 trägt. Die Schraube stößt beim Hochbewegen des entsprechenden
Kolbens gegen den Zangenträger 92 und hebt bei fortgesetzter Aufwärtsbewegung :
der Kolben unter Drehung des Zangenträgers 92 um die Bolzen 94 die Zangen hoch,
die dabei den Schuhschaft in der Höhenrichtung des Leistens anziehen. Die beiden
Zylinder 30,4 werden durch Röhren 316 (Fig. 28) gespeist, die mit der Leitung 228
in Verbindung stehen. Die Leitung 228 speist, wie bereits erwähnt, die Zylinder
222 und 296, die die Zangen nach außen, d. h. quer zu der Höhenrichtung des Leistens
bewegen. Zum Ausschalten einer höhenweisen Bewegung der Zangen beim Anziehen des
Schuhschaftes dient ein Ventil 318, durch das die Röhren 316 von der Leitung 228
abgeschlossen werden (s. Fig. 28). Die Kolben 3o6 fallen nach ihrer Betätigung durch
ihr Eigengewicht wieder in ihre Ausgangslage zurück.
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Zum Hochstreichen des Schuhschaftes am Spitzenende des Leistens und
zum Festklemmen des Schuhschaftes nach seinem Hochstreichen dient ein Spitzenformer
320 (Fig. 15 und 17). Zum Überwalken oder überschieben des Randteils des
Schuhschaftes über den Spitzenteil der Brandsohle dienen Überschieber oder Walkscheren
322. Der Spitzenformer 320 und die Überschieber 322 werden von einem Gußstück
324 getragen, das selbst von einem Parallelgestänge 326 und 328. (Fig. 2) getragen
wird. Das Parallelgestänge ist am Hinterende an dem Maschinengestell angelenkt.
Folglich kann das Gußstück 324 in einer senkrechten Ebene bewegt werden. Das Gußstück
wird zum Hochstreichen des Schuhschaftes mittels des Spitzenformers 32o durch zwei
Kolben 330 (Fig. i und 2) hochbewegt, die in ortsfesten Zylindern 332 senkrecht
beweglich sind. Die beiden Kolben sind durch Laschen 334 mit dem Gußstück verbunden.
Die Hochbewegung des Gußstückes wird durch Stellschrauben 338 begrenzt. Die Zylinder
332 werden durch Röhren 340 (Fig. i und 28) mit Drucköl gespeist. Die Röhren 340
stehen in Verbindung mit einer Leitung 342, in die ein Ventil 344 eingebaut ist.
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Auf dem Gußstück 324 ist in der Längsrichtung des Schuhes ein überschieberträger
346 (Fig. 15, 17 und 2i) beweglich, der durch eine Kolbenstange 348 direkt mit einem
Kolben 350 verbunden ist. Der Kolben 35o bewegt sich waagerecht in einem
Zylinder 252, der in dem Gußstück 324 befestigt ist. Der Zylinder liegt dem Spitzenende
des Schuhes gegenüber, und seine Längsachse fällt ungefähr mit derLängsmittellinie
desSchuhvorderteiles zusammen, wenn die Überschieber den Randteil des Schuhschaftes
einwärts über die Brandsohle walken. Mit dem Zylinder, d. h. mit seinem Vorderende
bzw. Hinterende stehen zwei Röhren 36o bzw. 362 (Fig. 2 und 17) in Verbindung. Die
Röhren selbst stehen in Verbindung mit Leitungen 364 und 366 (Fig.28). Der Fluß
des Öles in der Leitung 364 wird durch ein Ventil 368 und in der Röhre 366 durch
ein Ventil 370 geregelt. Wie ersichtlich, werden beim Einströmen .des Drucköls
in das Hinterende des Zylinders 352 die Überschieber in der Längsrichtung des Schuhes
vorbewegt, und umgekehrt beim Einströmen des Drucköls in das Vorderende des Zylinders
352 werden die Überschieber wieder in der Längsrichtung des Schuhes zurückgezogen.
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Auf dem Überschieberträger 346 sitzen zwei Halter 372 (Fig. 21), die
an ihren Vorderenden einen in den Träger 346 eingesetzten Bolzen 374 umfassen. Die
Halter 372 können sich in der Querrichtung des Schuhes um den Bolzen 374 drehen
und werden dabei durch Kurvenflächen 376 (Fig. 17) geführt, die an dem Träger 346
konzentrisch zur Achse des Bolzens 374 ausgebildet sind. Die überschieber 32z passen
in Aussparungen in den Haltern 372 ein und werden von Deckplatten 378 (Fig.21) festgehalten,
die auf den Haltern aufgeschraubt sind. Die Überschieber sind leicht auswechselbar.
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Die Schließbewegung der Überschieber in der Querrichtung des Schuhes
um den Bolzen 37.1 erfolgt auf Grund der Vorwärtsbewegung des überschieberträgers
346 in der Längsrichtung des Schuhes. Zu diesem Zweck steht eine Verzahnung 392
(Fig. 21 und 22) jedes Halters 372 im Eingriff mit einer Verzahnung 394 auf einem
Hebel 396, der sich um einen in den Träger 346 eingesetzten Bolzen 398 dreht. Der
Hebel 396 umfaßt mit seinem gabelförmigen Ende Blöcke 40o, die auf senkrechten Bolzen
4o2 drehbar sind. Die Bolzen sitzen in einem Block 404, der auf einer langen Schraube
4o6 aufgeschraubt ist. Beide Blöcke 404 für beide Überschieber liegen gegen Seitenflächen
des Gußstückes 324 an und können sich folglich nicht drehen. Die beiden langen Schrauben
4o6 sitzen in Lagern in dem Gußstück und werden durch Lager 408 an einer Axialbewegung
verhindert. Beider Vorwärtsbewegung des Überschieberträgers 346 werden somit die
Hebel 396 geschwungen, wobei die Halter 372 samt den Überschiebern um die Achse
des Bolzens 374 gedreht werden. Bei der Rückwärtsbewegung des Trägers 346 werden
die Überschieber wieder zurückgedreht. Die Überschieber können in Anpassung an Schuhe
verschiedener Größen mittels eines Handrades 434 aufeinander zu oder voneinander
weg verstellt werden.
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Der Spitzenformer 32o (Fig. 17 und 18) besteht aus einem biegsamen
Lederband 436 (Fig. 2o), das
längs seiner Oberkante mit dem Schuh
in Eingriff tritt. Das Band sitzt in einem Block 438, der auf den Haltern 372 aufsitzt
und durch einen -verjüngten Teil 442 der Kolbenstange 348 geführt wird, die zu diesem
Zweck in ein Bohrloch 444 des Blockes 438 eingreift. Eine Platte 446, die auf den
Block 438 aufgeschraubt ist, stellt das Band 436 ein und greift zu diesem Zweck
an einem Metallstreifen 448 an, der auf der Außenseite des Bandes befestigt ist.
Die beiden Enden des Metallstreifens 448 sind in Schleifen 450 gelegt, wobei die
Oberenden von Bolzen 452 in den Schleifen 450 sitzen. Die Bolzen 452 sind in Blöcke
454 eingesetzt, die ebenfalls auf den Überschieberhaltern 372 aufsitzen. Die Bolzen
452 werden an Aufundabbewegungen in den Blöcken 454 durch Schrauben 456 verhindert.
Die beiden Blöcke 454 werden gegen die Überschieberhalter 372 von einer Platte 458
(Fig. 17) gehalten, die in dem Mittelblock 438 befestigt ist und über Flansche 46o
der Blöcke 454 greift (Fig. 18 und i9). Der Zweck dieser Anordnung ist, eine Relativbewegung
zwischen dem Mittelblock 438 und den beiden Seitenblöcken 454 längs der Überschieberhalter
372 zu gestatten.
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Die Bolzen 452 sind mit nach hinten zeigenden Stangen 462 verbunden,
deren Vorderenden röhrenförmig sind und in Bohrlöchern in den Blöcken 454 (Fig.
i9) sitzen. Der röhrenförmige Teil jeder Stange hat einen senkrechten Schlitz 464,
durch den der Bolzen 452 gesteckt ist. Eine Feder 466 in jeder Stange lagert gegen
den Bolzen 452 und ist bestrebt, den Block 454 vorwärts in bezug auf die Stange
zu bewegen. Diese Vorwärtsbewegung des Blockes 454 wird durch Anschlagen des Bolzens
452 gegen eine in die Stange eingesetzte Schraube 468 begrenzt. Die Hinterenden
der beiden Stangen 462 (Fig. 15) sind mit Armen 470 verbunden, die an ihren Oberenden
auf einer Hülse 472 befestigt sind. Die Hülse ist durch eine Schraube 474 auf einer
Welle 476 befestigt, die in Lagern in dem Gußstück 324 sitzt und hin und her gedreht
wird. Die Hülse 472 hat einen weiteren, nach unten zeigenden Arm 478, dessen Unterende
durch eine Feder 48o mit dem Gußstück 324 verbunden ist. Folglich ist die Feder
48o bestrebt, die Hülse 472 so zu drehen, daß die Stangen 462 vorgestoßen werden
und somit der Spitzenformer 320 vorwärts bewegt wird. Zum Begrenzen dieser
Bewegung trägt die Hülse 472 weiterhin einen nach hinten zeigenden Arm 484, der
eine Schraube 486 trägt. Die Schraube stößt gegen das Gußstück 324. Durch Verstellung
der Schraube 486 wird somit die Lage des Spitzenformers in der Längsrichtung des
Schuhes verstellt. Beim Hochbewegen des Spitzenformers kann dieser in der Längsrichtung
des Schuhes in Anpassung an den Gegendruck des Schuhes nachgeben, wobei die Bolzen
452 sich längs der Schlitze 464 (Fig. i9) verschieben. Die Schlitze sind so lang
und die Feder 480 ist so stark, daß die Feder während des Hochschiebens selbst nicht
nachgibt.
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Die Bolzen 452 in den Blöcken 454 sind weiterhin durch quer liegende
Stangen 490 (Fig. 15) mit den Köpfen 492 von Bolzen 494 verbunden. Die Bolzen
494 sind in den Vorderenden von Hebeln 496 beweglich eingesetzt. Die Hebel 496 sind
ungefähr in ihrer Mitte auf Bolzen 498 drehbar, die in den Seiten des Gußstückes
324 sitzen. Zwischen jedem Kopf 492 und jedem Hebel 496 sitzt eine Feder 5oo, gegen
deren Druck die Blöcke 454 und somit die beiden Seitenteile des Spitzenformers
320
unter der Keilwirkung des Schuhes ausgespreizt werden. Die Normallage
jedes Blockes 454 bezüglich des entsprechenden Hebels 496 wird durch auf die Bolzen
494 aufgeschraubte Muttern 502 bestimmt. Die gabelförmigen Hinterenden des
Hebels 496 sind mit Blöcken 5o6 drehbar verbunden, die auf den Außenenden von Schrauben
5o8 und Sio aufgeschraubt sind. Die Schrauben sind durch das Gußstück 324 geschraubt.
Auf den Innenenden der beiden Schrauben sind Kegelräder 5I2, 5 14 (Fig. 2 z) ausgebildet,
die beide mit einem Zahnrad 5 16 kämmen. Das Zahnrad 5 16 sitzt auf einer
Welle 5 18, die durch Universalgelenk 52o mit einer Welle 522 verbunden ist.
Die Welle 522 selbst ist durch ein Universalgelenk 524 mit einer Welle 526 (Fig.
15) verbunden, die in dem Maschinengestell io gelagert ist. Auf dieser Welle ist
ein Zahnrad 528 (Fig. 15 und 16) befestigt, das durch eine Kette 530 mit einem Zahnrad
532 auf einer Welle 534 im Treibeingriff steht, auf welcher Welle ein Handrad 536
befestigt ist. Folglich werden bei Drehung dieses Handrades die beiden Vorderenden
des Spitzenformers 32o aufeinander zu bzw. voneinander weg verstellt.
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Beim Bearbeiten von gewissen Schuharten fällt vorzugsweise die Aufstreichtätigkeit
des Spitzenformers 32o aus, und in diesem Falle dient der Spitzenformer 32o nur
als Schaftklemme, die dann in Tätigkeit tritt, wenn der von den Zangen gehaltene
Schuhschaftrand durch die Aufwärtsbewegung der Überschieber 322 nach dem Leisten
hin abgebogen worden ist. Aus Fig. 15 ist ersichtlich, daß die Vorderkanten der
Überschieber 322 weiter von dem Leisten hinweg als die Vorderkante des Spitzenformers
320 eingestellt sind. Zum Ausschalten der Hochstreichbewegung des Spitzenformers
in gewissen Fällen wird der Spitzenformer bis gegen Ende der Aufwärtsbewegung des
Gußstückes 324 in seiner Ruhelage zurückgezogen gehalten, worauf dann der Spitzenformer
freigegeben wird und sich in Klemmlage bewegt. Diesem Zweck dient eine Klinke 544
(Fig. i7), die an dem bereits erwähnten Arm 484 angreift und diesen gegen den Zug
der Feder 480 (Fig. 15) hochhebt, so daß über die Arme 470 und Stangen 472 der Spitzenformer
320 in einer zurückgezogenen Lage gehalten wird. Die Klinke 544 ist ein Teil
eines Winkelhebels 548, der um einen Bolzen SSo drehbar ist und einen nach hinten
zeigenden Arm 554 hat. Der Bolzen 55o sitzt in einem an dem Zylinder 352 angeordneten
Anguß 552 (Fig. i5). Eine Spiralfeder 556 auf dem Bolzen 550 ist bestrebt,
den Winkelhebel 548 in dem dem Uhrzeiger entgegengesetzten Sinn (Fig.i7) zu drehen.
Der Winkelhebel kann im entgegengesetzten Sinn durch
eine Bandfeder
558 gedreht werden, in welchem Falle er mit dem Arm 484 in Eingriff tritt. Die Bandfeder
558 ist an der Nabe eines nach unten zeigenden Armes 56o befestigt, die durch eine
Schraube 562 auf einer Welle 564 befestigt ist. Die Welle 564 sitzt in einer festen
Hülse 566 (Fig. z5), auf der ein Teil des bereits erwähnten Gestänges 326 gelagert
ist. Die Welle 564 wird durch einen Kurbelarm 568 (Fig. 2 und 15) gedreht, der in
zwei verschiedenen Lagen eingestellt und festgehalten werden kann. In der Einstellung
der Maschinenteile in Fig. 17 wird die Klinke 544 durch die Feder 556 außer Eingriff
mit dem Arm 484 gehalten, wobei die Feder 556 die Klinke gegen die Bandfeder 558
hält. Bei dieser Einstellung führt der Spitzenformer 320 seine Hochstreichbewegung
aus. Zum Ausschalten der Hochstreichbewegung des Spitzenformers wird die Welle 564
in ihre andere Lage geschaltet, wobei der Arm 56o so eingestellt wird, daß sein
Unterende senkrecht über dem Hinterende des Armes 554 des Winkelhebels 548 eingestellt
ist. Die Bandfeder 558 bewegt dabei die Klinke gegen den Druck der Feder 556 nachgiebig
in Eingriff mit dem Arm 484. In- dieser Lage hält nun die Klinke 544 den Spitzenformer
zurückgezogen, sobald der Arm 484 etwas angehoben wird, um das Eingreifen der Klinke
544 zu ermöglichen. Auf .dieses Hochheben des Armes 484 wird noch später zurückgekommen
werden. Bei der Hochbewegung des Gußstückes 324 wird im vorliegenden Falle der Spitzenformer
somit durch die Klinke 544 in seiner zurückgezogenen Lage gehalten. Gegen Ende dieser
Aufwärtsbewegung des Gußstückes stößt der Arm 554 des Winkelhebels 548 gegen den
Arm 56o, wobei die Klinke 544 ausgeschwungen wird und die Feder 480 nunmehr den
Spitzenformer 32o in seine Klemmlage vorbewegen kann. Bei der Rückbewegung der Maschinenteile
in ihre Ausgangslage wird der Arm 554 von dem Arm 56o freigegeben, so daß die Klinke
544 den Spitzenformer wiederum in seiner zurückgezogenen Lage halten kann, sobald
der Arm 484 seine Aufwärtsbewegung erhält.
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Die Rückwärtsbewegung des Spitzenformers und die Hochbewegung des
Armes 484 in seine Sperrlage erfolgen bei der Rückwärtsbewegung des Überschieberträgers
346 unter dem Druck des in das Vorderende des Zylinders 352 einströmenden Öls. Zu
diesem Zweck trägt der Überschieberträger 346 eine Schraube 576 (Fig. i5), die gegen
den einen nach unten zeigenden Arm 47o auf der Hülse 472 stößt und somit die Hülse
und die Welle 476 gegen den Zug der Feder 48o dreht. Die Rückwärtsbewegung des Überschieberträgers
346 endet durch das Anschlagen eines Kragens 578 des Trägers gegen einen Absatz
58o des Gußstückes 324. Offensichtlich muß danach die Schraube 576 außer Eingriff
mit dem Arm 47o bewegt werden, damit der Spitzenformer sich vorwärts bewegen kann,
wenn er von der Klinke 544 freigegeben wird. Aus diesem Grund wird der Überschieberträger
346 durch eine besondere Federvorrichtung um ein Stück vorwärts geschoben, wenn
das Vorderende des Zylinders 352 wieder zum Abfließen der Druckflüssigkeit geöffnet
wird, wobei der Kragen 578 von dem Absatz 58o hinweggeschoben wird (s. Fig: i5).
Diese Bewegungen des Überschieberträgers, nämlich zuerst in eine durch den Absatz
58o bestimmte Endlage und dann in eine etwas vor dieser gelegenen Stellung; in der
der Kragen 578 in einem gewissen Abstand von dem Absatz 58o steht, finden während
jedes Maschinenkreislaufes statt, einerlei, ob die Aufstreichbewegung des Spitzenformers
ausgeschaltet ist oder nicht. Die obenerwähnte Federvorrichtung besteht aus einem
Zylinder 582 (Fig. 15,
22 und 23), der an beiden Enden geschlossen ist und
dessen Vorderende auf einem Exzenterbolzen 584 drehbar ist, der von einem Arm 588
(Fig. r und 23) des Gußstückes 324 getragen wird. In dem Zylinder sitzen zwei Federn
590 und 592, die an Blöcken 594 und 596 angreifen und die Blöcke gegen eine
Hülse 598 halten. Die Hülse 598 ist durch Schlitze 6oo des Zylinders 582 gesteckt
und sitzt auf einem Bolzen 6o2, der in den überschieberträger 346 eingeschraubt
ist. In dem Zylinder 582 sind ferner zwei Stifte 604 (Fig. 22) befestigt, die zwischen
die beiden Blöcke 594 und 596 eingreifen und die die Normallagen der Blöcke bestimmen.
Während des letzten Teils der Rückwärtsbewegung des Überschieberträgers 346 gegen
den Absatz 580
des Gußstückes 324 wird der Block 594 in dem Zylinder 582 durch
die Muffe 598 rückwärts gegen den Druck der Feder 59o bewegt. Wenn dann das Vorderende
des Zylinders 352 zum Abfließen der Druckflüssigkeit geöffnet wird, schiebt die
angespannte Feder 59o den Überschieberträger um ein kurzes Wegstück nach vorn, wobei
der Kragen 578 in dem gewünschten Abstand von dem Absatz 58o (Fig. 15) eingestellt
wird. Diese Vorwärtsbewegung.wird durch Anschlägen der Stifte 604 gegen den Block
594 begrenzt. Bei dieser Vorwärtsbewegung des Überschieberträgers wird natürlich
die Feder 592 zusammengeschoben, so daß bei der Rückwärtsbewegung des Überschieberträgers
diese Feder sich wieder streckt, bis der Block 596 in der durch die Stifte 604 bestimmten
Lage eingestellt ist. Die Feder 592 wirkt somit als ein Puffer, so daß bei der kurzen
Vorwärtsbewegung des Überschieberträgers durch die Feder 59o der überschieberträger
nicht zu weit nach vorn bewegt wird. Wie ersichtlich, ist die Anfangslage der Überschieber,
in der Längsrichtung des Schuhes gesehen, durch die in Fig.23 dargestellte Federvorrichtung
bestimmt, und diese Anfangslage kann durch Drehung des Exzenterbolzens 584 verstellt
werden, wobei der Zylinder 582 nach vorn oder nach hinten verstellt wird.
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Das Gußstück 324 hat eine nach unten zeigende Stange 61o (Fig. z7).
Auf einem Kragen 61.2 auf dem Unterende der Stange sitzt eine Feder 614 auf. Bei
der Hochbewegung des Gußstückes wird eine Vorsteckscheibe 616, die auf dem Oberende
der Feder aufliegt, gegen die Unterseite eines Maschinengestellteils bewegt, so
daß während der fortgesetzten Aufwärtsbewegung des Gußstückes die Feder gespannt
wird. Nachdem die Überschieber
den Randteil des Schuhschaftes einwärts
über die Brandsohle geschoben haben und während sie auf dem übergeschobenen Randteil
aufliegen, werden die Zylinder 332 entleert, so daß die gespannte Feder 6i4 nunmehr
das Gußstück abwärts zieht, wobei die Überschieber sich mit verstärktem Druck auf
den übergeschobenen Randteil des Schuhschaftes auflegen. Danach werden die Zylinder
332 wieder unter Druck gesetzt, um den Druck der Überschieber gegen den Randteil
des Schuhschaftes aufzuheben, bevor die Überschieber wieder zurückgezogen werden.
Die Vorspannung der Feder 614 ist durch Verstellung des Kragens 612 verstellbar.
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Nach dem Hochstreichen des Spitzenendes des Schuhschaftes und vor
dem Überwalken des Randteils des Schuhschaftes über die Brandsohle wird der Randteil
einer Schicht bzw. mehrerer Schichten des mehrschichtigen Schuhschaftes am Spitzenende
ausgeschnitten. Zu diesem Zweck hat die dargestellte Maschine eine die Schuhschaftspitze
beschneidende Vorrichtung 67o (Fig. 2 und 3). Die Vorrichtung 67o sitzt auf einem
Träger 674, der auf einer senkrechten Hohlwelle 676 aufgeklemmt ist. Die Hohlwelle
ist in einem ortsfesten Zylinder 678 (Fig. 6) senkrecht beweglich und weiterhin
um ihre Längsachse drehbar. Durch die senkrechte Bewegung der Hohlwelle 676 wird
die Schneidvorrichtung abwärts in Arbeitslage gebracht. Durch die Drehbewegung des
Trägers 674 wird die Beschneidvorrichtung über das Spitzenende des Schuhes bzw.
von diesem hinweg bewegt. Die Anfangslage des Trägers 674 ist in Fig. 2 und 3 dargestellt,
in der die Beschneidvorrichtung 670 über dem Spitzenende des Schuhes eingestellt
ist. Diese Einstellung des Trägers 674 wird durch einen Puffer 684 bestimmt, der
zu dieser Zeit gegen einen Absatz 686 des Maschinengestells ro anliegt. Wenn die
Beschneidvorrichtung von dem Spitzenende des Schuhes hinwegbewegt wird, wird die
Bewegung des Trägers 674 durch das Anschlagen eines Puffers 688 gegen einen Teil
69o (Fig.2) des Maschinengestells beendet. Die Schwingbewegung des Trägers 674 in
die zuletzt erwähnte Lage erfolgt durch einen Kolben 692 (Fig. 3), der in einem
ortsfesten Zylinder 694 waagerecht beweglich ist und durch eine Stange 696 und Bolzen
698 mit einem auf der Hohlwelle 676 befestigten Arm 700 verbunden ist. Ein
Keil 702 (Fig. 2) des Armes greift in eine Nut 704 der Hohlwelle ein, so
daß die Hohlwelle durch den Arm 700 jeweils gedreht wird, aber sich bezüglich
des Armes senkrecht bewegen kann. Mit dem Zylinder 654 steht eine Röhre 7o8 (Fig.
3) in Verbindung, durch die der Zylinder unter Steuerung eines Ventils
710 gespeist wird (s. auch Fig. 28). Die Stange 696 ist über den Bolzen 698
hinaus verlängert (Fig. 3), und dieses verlängerte Ende der Stange ist mit dem Zylinder
694 durch eine Feder 7r2 verbunden, die den Träger 674 wieder in seine Ausgangslage
zurückschwingt, sobald der Zylinder 694 entleert wird.
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Das Oberende der Hohlwelle 676 ist durch eine Kappe 714 (Fig. 6) verschlossen.
Die Hohlwelle wirkt somit als ein Kolben in dem Zylinder 678, wobei durch das Einlassen
von Drucköl in das Oberende des Zylinders 678 durch eine Leitung 720 die Hohlwelle
nach unten geschoben wird und dabei die Beschneidvorrichtung nach dem Schuh hin
bewegt. Der Fluß des Drucköls durch die Leitung 720 wird durch ein Ventil
722 gesteuert (s.Fig.28). Die Abwärtsbewegung der Hohlwelle 676 erfolgt gegen den
Widerstand einer Feder 724, deren Oberende gegen die Kappe 714 und deren Unterende
(Fig. 2) gegen ein Kugellager 726 auf einer Stange 728 anliegt. Die Feder 724 ist
somit bestrebt, die Hohlwelle beim Entleeren des Zylinders 678 in ihre Hochlage
zurückzubewegen, wobei diese Hochbewegung der Hohlwelle durch einen Puffer
730
(Fig. 6) begrenzt wird, der gegen einen Gestellteil 68o anschlägt. Die
Abwärtsbewegung der Hohlwelle 676 ist durch das Anstoßen ihres Unterendes
gegen einen Kopf 732 auf der Stange 728 begrenzt, wodurch ebenfalls die unterste
Lage der Beschneidvorrichtung bestimmt wird. Die Stange 728 ist durch ein von einem
Handrädchen 752 (Fig. 2) aus gesteuerten Getriebe, bestehend aus Stange 748, Hebel
742, senkrecht verstellbar, wobei die Lage der Beschneidvorrichtung senkrecht eingestellt
wird.
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Die Beschneidvorrichtung 670 hat ein mittleres Messer 756 (Fig.
26), dessen Schneide ähnlich der Biegung des Spitzenendes der Brandsohle gebogen
ist und das in der Längsrichtung des Schuhes nach der Spitzenzange 88 hin bewegt
wird. Die Beschneidvorrichtung hat weiterhin zwei Seitenmesser 758, die in der Querrichtung
des Schuhes nach den Seitenzangen 9o hin in einem Bogen bewegt werden, dessen Mittelpunkt
unmittelbar vor dem Spitzenende des Schuhes liegt. Die drei Messer bewegen sich
beim Beschneiden des Schuhschaftes parallel zur Oberfläche der Überschieber, und
ihre Schneiden sind dabei in einem bestimmten Abstand von den Überschiebern eingestellt.
Dieser Abstand entspricht der Dicke der Außenschicht oder Lederschicht des Schuhschaftes,
so daß die Außenschicht des über die Überschieber nach außen gebreiteten Schuhschaftrandteils
nicht, oder nicht vollkommen beschnitten wird, während die Innenschichten, z. B.
das Futter und der Randteil der Steifkappe, ausgeschnitten werden. Fig.24 zeigt,
daß zu dieser Zeit die Oberfläche der Überschieber etwas über der Ebene des Schuhbodens
am Spitzenteil liegt, so daß ein schmaler Randteil der Innenschicht oder Innenschichten
stehenbleibt, .der dann beim Ein wärtswalken des Schuhschaftrandteils über die Brandsohlenkante
hinweg ebenfalls einwärts gewalkt wird. Fig.26 gibt zu erkennen, daß der Randteil
des Schuhschaftes gegebenenfalls an den Seiten des Spitzenteils eingeschnitten wird,
damit dieser leichter über die Überschieber gelegt werden kann. Die Beschneidvorrichtung
wirkt so, daß die beiden Seitenmesser 758 vor dem mittleren Messer 756 tätig sind.
Die Zangen halten dabei den Schuhschaft fest, bis die Seitenmesser ihren Schneidhub
begonnen haben (Fig. 27), worauf sich die Zangen öffnen und sich weiter von dem
Schuh hinweg bewegen, damit die Messer nicht gegen die Zangen
anstoßen.
Nach Beendigung des Schneidhubes der Seitenmesser beginnt das mittlere Messer 756
(Fig.25) seinen Schneidhub, durch den der Spitzenteil des Schuhschaftes restlos
beschnitten wird.
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Jedes Seitenmesser 758 sitzt auf einem bogenförmigen Halter 76o (Fig.
3, 6 und 8), der längs einer Bogenführung 762 in dem Träger 674 bewegt wird. Ebenfalls
ist jedes Seitenmesser 758 senkrecht auf seinem Halter 76o verstellbar und wird
durch eine Klemmschraube 764 (Fig. 6) in eingestellter Lage festgeklemmt. Eine Schraube
768 dient weiterhin zur Feineinstellung des Messers. Die beiden Halter 76o sind
durch Lenker 770
(Fig. 3) mit Hebeln 772 verbunden, die auf Bolzen 774 des
Trägers 674 drehbar gelagert sind. Die Hebel 772 werden durch einen Schlitten
780
(Fig.7) betätigt, der in der Längsrichtung des Schuhes in Führungen des
Trägers 674 hin und her bewegt wird. Auf beiden Seiten des Schlittens sind Kurvenflächen
786 ausgebildet, durch die von den Hebeln 772 getragene Rollen 788 gesteuert werden.
So werden bei der Rückwärtsbewegung des Schlittens 78o, d. h. bei der Bewegung nach
links der Fig.7, die Hebel 772 um ihre Bolzen 774 ausgeschwungen, wobei sie
die Seitenmesser 758 betätigen. Nachdem die Seitenmesser ihren Schneidhub ausgeführt
haben, stehen die Rollen 788 mit parallelen Seitenflächen 79o des Schlittens
780 in Eingriff, so daß der Schlitten sich weiterbewegen kann, während die
Seitenmesser am Ende ihres Schneidhubes stehenbleiben. Bei der Rückwärtsbewegung
des Schlittens 78o werden die Seitenmesser wieder in ihre Ausgangslage zurückgeführt,
und zwar durch den Eingriff einer Querstange 792 auf dem Schlitten mit den Rollen
788.
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Der Schlitten 78o selbst wird von einem Kolben 794 (Fig. 3 und 6)
betätigt, der in einem auf dem Träger 674 ausgebildeten Zylinder 796 auf und ab
bewegt wird und durch eine Stange 798 mit dem einen Arm 8oo eines dreiarmigen Hebels
8o2 verbunden ist. Der Hebel 8o2 schwingt um einen Bolzen 8o4, der in dem Träger
674 eingesetzt ist. Ein zweiter Arm 8o6 des Hebels ist durch einen Lenker 8o8 mit
dem Schlitten 78o durch Bolzen 8io drehbar verbunden. Bei der Hochbewegung des Kolbens
754 wird somit der Schlitten 78o rückwärts bewegt, wobei diese Bewegung durch das
Anstoßen eines Absatzes 8i2 des Armes 8o6 gegen eine Anschlagfläche 814 des Zylinders
796 begrenzt wird. Die Bewegung des Schlittens 780 in seine Ausgangslage
erfolgt durch Federn 816, die zwischen dem Träger 674 und dem Hebel 802 ausgespannt
sind. Diese Bewegung des Schlittens wird durch das Anschlagen der Querstange 792
gegen die Rollen 788 begrenzt, die mit den Kurvenflächen 786 des Schlittens im Eingriff
stehen. Der Zylinder 796 wird durch eine Leitung 82o (Fig. 2 und 3) gespeist, die
teilweise biegsam ist, um die Drehbewegung des Trägers 674 mitmachen zu können.
Der Fluß des Drucköls durch die Leitung 82o wird von einem Ventil 822 (Fig.28)
gesteuert.
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Das mittlere Messer 756 ist auf dem Unterende eines gebogenen Armes
824 befestigt. Der Arm 824 ist auf dem Bolzen 8io in einer senkrechten Ebene drehbar.
Das Messer ist bezüglich des Armes durch eine Schraube 825 bzw. durch Schrauben
826 verstellbar. Das Vorderende oder Unterende des Armes 824 wird in der Anfangslage
durch eine Feder 828 hochgehalten, die den Arm oberhalb des Drehbolzens 8io mit
dem Schlitten 78o verbindet und einen Absatz 83o des Armes gegen den Schlitten 78o
hält. Wie ersichtlich, nimmt somit der Arm 824 an der Rückwärtsbewegung des Schlittens
780
i teil, durch die die Seitenmesser 758 betätigt werden, jedoch bleibt
er dabei zunächst in seiner Hochlage. Sodann wird der Arm nach unten geschwungen,
wobei das Messer 756 in der Schneidebene der Seitenmesser 758 eingestellt wird.
Durch eine weitere Rückwärtsbewegung des Schlittens 780 wird dann das Messer 756
über das Spitzenerde des Schuhes hinaus bewegt, wobei das Spitzenerde des Schuhschaftes
beschnitten wird. Zum Abwärtsschwingen des Armes 824 dient ein Hebel 832, der auf
einem an dem Träger 674 eingesetzten Bolzen 834 drehbar ist und eine Rolle 836 trägt,
die auf eine auf dem Arm 824 befestigte Platte 838 einwirkt. Der dritte Arm 84o
des dreiarmigen Hebels 8o2 trägt eine Rolle 842, die durch Eingriff mit dem nach
hinten zeigenden Arm 844 des Hebels 832 diesen anfänglich in einer solchen Lage
hält, daß die Rolle 836 nicht die Platte 838 berührt. Bei der Drehbewegung des Hebels
8o2 wird die Rolle 842 längs der Hinterseite des Hebels 832 abwärts bewegt und durch
Einwirkung gegen eine Kurvenfläche 846 auf dem Hebel 832 dieser vorwärts geschwungen,
während der Arm 824 rückwärts bewegt wird. Dadurch wirkt die Rolle 836 gegen die
schräge Kante 848 der Platte 838 ein, wobei der Arm 824 rasch nach unten geschwungen
wird. Sodann bleibt die Rolle 836 im Eingriff mit der Platte 838 und hält das Messer
756 in seiner Schneidebene eingestellt. Zu dieser Zeit ist der Hebel 83:2 bewegungslos,
da die Rolle 842 gegen eine Fläche 850 liegt, die um die Achse des Bolzens
804 als Mittelpunkt gewölbt ist.
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Um gegebenenfalls den Randteil der Brandsohle am Spitzenerde während
des Beschneidens des Schuhschaftrandteils unter der Bewegungsbahn der Beschneidmesser
eingestellt zu halten, hat die Maschine einen Niederhalter 86o (Fig. i, 2 und 26),
der dem Spitzenerde der Brandsohle entsprechend gebogen ist und dessen nach oben
zeigender Teil 862 an dem Träger 674 (Fig. 3 und 6) befestigt ist. Der Niederhalter
ist senkrecht verstellbar und wird, wie ersichtlich, bei der Abwärtsbewegung des
Trägers 674 auf die Brandsohle aufgesetzt.
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Der beim Beschneiden entstehende Abfall wird durch eine Federplatte
870 (Fig. 6) gegen den Arm 824 gehalten. Die Platte 870 ist durch
eine Schraube 872 an dem Arm befestigt und ihr Unterende nach der Schneide des Messers
756 hin gebogen, jedoch von dieser so weit entfernt, daß der Schneidabfall zwischen
dem Messer und der Platte nach oben eindringt (s. Fig. 25). Bei der Bewegung des
Armes 824 nach oben und dann zur Seite wird somit der Schneidabfall von dem Arm
824 mitgeführt. Zum
Entfernen des Schneidabfalls von dem Arm 824
und Einwerfen in einen Sammelbehälter 874 (Fig. i und 3) ist in einem in dem Behälter
verstellbar angeordneten Lager 878 eine Welle 882 eingesetzt, auf deren Oberende
ein Kragen 884 befestigt ist. Der Kragen trägt eine Platte 886 (Fig. 3, 4 und 5)
mit einem Loch 888, in das das Unterende des Messers 756 einbewegt wird (s. Fig.
5), wenn die Platte 886 durch Drehung der Welle 882 gedreht wird. Bei dieser Drehung
der Platte erfaßt ein nach oben zeigender Teil 89o dieser Platte den Schneidabfall
892 (Fig. 3 und 5) und entfernt diesen von dem Messer. Dabei wird ebenfalls
die Federplatte 87o etwas von dem Messer hinweg abgedrückt. Zu diesem Zweck ist
ein Bolzen 894 (Fig. 6) in dem Arm 824 gleitbar gelagert und stößt gegen die Platte
870. Eine in dem Arm drehbar gelagerte kleine Platte 896 greift über
Schraube 898 an dem Bolzen 894 an, und die Platte selbst- wird durch einen
Stift goo gedreht, der an der Platte drehbar befestigt ist und sich in dem Arm 824
führt. Beim Bewegen der Schneidvorrichtung über den Sammelbehälter für die Schneidabfälle
trifft der Stift goo auf eine Platte go2 (Fig. io) auf, die an dem Lager 878 befestigt
ist, wobei der Bolzen 894 vorgestoßen wird und die Federplatte 870 von dem
Messer 756 hinwegbewegt. Eine Feder go4, die auf den Stift goo aufgeschoben ist,
bewegt diese Teile wieder in ihre Ausgangslage zurück.
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Die Welle 882 wird zum Drehen der Platte 886 von einem Kolben go6
(Fig. i i) betätigt, der in einem in dem Lager 878 ausgebildeten Zylinder go8 beweglich
ist. Der Kolben go8 trägt eine Zahnstange gio, die mit einem Kitzel 912 auf der
Welle 882 kämmt. Die Bewegungen des Kolbens sind durch einen Bolzen 914 begrenzt,
der in einem Schlitz gib des Zylinders go8 spielt. Eine Drehfeder gib (Fig. io)
bewegt die Platte 886 und den Kolben in ihre Ausgangslagen zurück. Der Zylinder
go8 wird von einer Röhre 920 (Fig. 3) gespeist, die mit der Leitung 366 (Fig. 28)
in Verbindung steht. Wie bereits erwähnt, speist die Leitung 366 den die Überschieber
betätigenden Zylinder 352. Somit steuert das Ventil 37o ebenfalls den Fluß des Drucköls
nach und von dem Zylinder go8.
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Das hydraulische Getriebe zum Erzeugen des Öldruckes und die Steuerung
der obenerwähnten Ventile, die den Ölfluß nach und von den verschiedenen, die Zwick-
und Beschneidvorrichtungen betätigenden Zylindern und Kolben regeln, sind Gegenstand
eines besonderen Patents.
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Die im Anspruch i enthaltenen Einzelmerkmale sollen nur in ihrer Vereinigung
unter Schutz gestellt sein.