[go: up one dir, main page]

DE897899C - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe

Info

Publication number
DE897899C
DE897899C DEA3634A DEA0003634A DE897899C DE 897899 C DE897899 C DE 897899C DE A3634 A DEA3634 A DE A3634A DE A0003634 A DEA0003634 A DE A0003634A DE 897899 C DE897899 C DE 897899C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
anthraquinone
amino
sulfonic acid
dye
bromoanthraquinone
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA3634A
Other languages
English (en)
Inventor
Jean George Kern
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Honeywell International Inc
Original Assignee
Allied Chemical and Dye Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Allied Chemical and Dye Corp filed Critical Allied Chemical and Dye Corp
Application granted granted Critical
Publication of DE897899C publication Critical patent/DE897899C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/16Amino-anthraquinones
    • C09B1/20Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/26Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals
    • C09B1/32Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe Die Erfindung betrifft die Herstellung von neuen Anthrachinonfarbstoffen, und zwar in Form ihrer freien Säuren oder ihrer Salze.
  • Die Farbstoffe gemäß der Erfindung sind Abkömmlinge von i, 4-Diaminoanthrachinonen, in denen die Aminogruppe in i-Stellung gegebenenfalls substituiert sein kann und ein Wasserstoffatom der 4-Arnino-Gruppe durch einen Diphenylsulfonamidrest ersetzt ist. Vorzugsweise enthalten die Farbstoffe eine Carbonsäure oder eine Sulfonsäuregruppe in der 2-Stellung des Anthrachinonkernes.
  • In der i-Stellung des Anthrachinonkernes der Farbstoffe kann das eine oder können beide Wasserstoffatome der - N H2 Gruppe substituiert sein durch Alkyl, Aryl, Aralkyl, Hydroaryl, Cycloalkyl oder heterocyclische Reste.
  • In Form der Natriumsalze sind die Farbstoffe feste Körper von blauer bis grüner Farbe. Sie sind in `'Wasser löslich und färben tierische Fasern und Polyamide aus sauren und neutralen Bädern. Die gewonnenen Färbungen sind gleichmäßig, klarblau bis grün. Die neutralen Lösungen, insbesondere diejenigen, die Natriumsulfat oder ein anderes ähnliches Salz enthalten, färben tierische Fasern, Polyamide und damit verwandte Fasern gleichförmig in echten blauen bis grünen Tönen (Polyamide sind beschrieben in den USA.-Patentschriften 2 o7i 25o, 2 071 253, 2 130 523, 2 130 948 und in der britischen Patentschrift 495 79o) Die Farbstoffe gemäß der Erfindung sind insbesondere deshalb wertvoll, weil sie dazu geeignet sind, kräftige und gleichmäßige Färbungen auf den erwähnten Fasermaterialien zu erzeugen, wenn sie aus einem -neutralen, Natriumsulfat enthaltenden Bad angewendet werden. Beim Färben von Mischgeweben, z. B. Polyamid-Rayon, Superpolyamidbaumwolle usw., können die neuen Farbstoffe gleichzeitig in einem einzigen Farbbad angewendet werden, das direkte Farbstoffe für Rayon oder Baumwolle oder andere Farbstoffe enthält, welche im neutralen oder schwach alkalischen Bad verwendet werden können. Die Farbstoffe nach der Erfindung sind wertvoll, weil sie aus neutralen Bädern gleichmäßige Färbungen auf Mischgeweben, insbesondere aus Polyamiden und tierischen Fasern oder anderen proteinhaltigen Fasern (Wolle-, Seide-, Casein-, - Sojabohnenfasern usw.) erzeugen.
  • In Form derjenigen Metallsalze, deren Metälle nicht der ersten Gruppe des Periodischen Systems angehören, wie Barium, Zinn, Blei, Aluminium, Calcium, Strontium, Magnesium, Kupfer, Chrom, Nickel usw., sind die Farbstoffe überhaupt nicht, oder schwer löslich in Wasser, jedoch färben die wäßrigen Dispersionen tierische Fasern und Polyamide, insbesondere die letzteren etwas heller und klarer als- die entsprechenden wasserlöslichen Farbstoffe.
  • Die erfindungsgemäßen Farbstoffe sind Verbindungen, welche in Form der freien Säure die nachfolgende Strukturformel besitzen und worin R, Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Hydroalkyl, Cycloalkyl, Aryl, Hydroaryl oder ein heterocyclisches Radikal, RII Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Hydroalkyl, Cycloalkyl, Aryl, Hydroaryl oder ein heterocyclisches Radikal, X eine Carbonsäure- oder eine Sulfonsäuregruppe (freie Säure oder Salz), Z eine Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe (freie Säure oder Salz; eins von den beiden Radikalen X oder Z kann Wasserstoff sein), R- einem Diphenylrest, RIP Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Hydroaryl, Aryl, ein heterocyclisches -Radikal oder der Teil eines heterocyclischen Radikals, dem auch das Stickstoffatom und Rv angehören, R9 Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Hydroaryl; Aryl, ein heterocyclisches Radikal oder der Teil eines heterocyclischen Radikals, dem auch das Stickstoffatom und RIy angehören, bedeuten.
  • Jene Farbstoffe sind von besonderem Wert, welche in der a-Stellung des Anthrachinonkernes eine - N H2 Gruppe, in der 2-Stellung des Anthrachinonkernes eine Sulfonsäure- oder Carbonsäu£egruppe (freie Säure oder Salz) und in der 4-Stellung des Anthrachinonkernes ein Aminodiphenylsulfonamidradikal enthalten.
  • Erfindungsgemäß werden die neuen Anthrachinonfarbstoffe in der Weise hergestellt, daß man ein Aminodiphenylsulfonamid mit einer solchen Anthrachinonverbindung, z. B. einer Anthrachinonsulfonsäure oder einer Anthrachinoncarbonsäure, umsetzt, welche in der r-Stellttng des Anthrachinonkornes ein Aminradikal und in 4- Stellung des Anthrachinönkernes ein Halogenatom aufweist. Die Umsetzung bzw. Kondensation erfolgt unter Verwendung eines Kupfer-Kondensations-Katalysators.
  • Die neuen Anthrachinonfarbstoffe, entsprechend der oben angegebenen allgemeinen Strukturformel, werden also gemäß der Erfindung dadurch hergestellt, daß man eine Anthrachinonverbindung der nachstehenden Strukturformel mit einem Aminodiphenylsulfonamid der nachstehenden Formel in Gegenwart eines Kupfer-Kondensations-Katalysators kondensiert. RI, RII, X, Z, RIII, RIV und Ro haben die oben angegebene Bedeutung. Wie sich aus der vorstehenden Formel ergibt, kann das Aminodiphenylsulfonamidverschiedener Art sein. Das Aminodiphenylsulfonamid kann insbesondere als Derivat des Aminodiphenyls vorliegen, in welchem die Amino-und Sulfonamidradikale entweder an ein und demselben oder an verschiedenen Benzolkernen hängen. Die Wasserstoffatome der Sulfonamidradikale können unsubstitulert oder durch das gleiche oder verschiedene der folgenden Radikale substituiert sein: Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Hydroaryl, Aryl oder heterocyclische Radikale. = Die beiden Wasserstoffatome können aber auch gemeinsam ersetzt sein durch einen Rest, welcher mit dem Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring bildet.
  • Die Aminodiphenylsulfonamide können im Sinne der vorliegenden Erfindung dadurch hergestellt werden, daß man N-Acylamino- (z. B. Acetamido-) diphenylsulfonsäurehalogenid oder die entsprechenden Nitrodiphenylsulfonsäurehalogenide mit Ammoniak oder einem Amin der nachstehenden Formel kondensiert (RIO und Ro haben die oben angegebene Bedeutung) und das Acylaminoradikal oder das Nitroradikal des Kondensationsproduktes zum primären Amin hydrolysiert bzw. reduziert. Die Kondensationsreaktion wird in der Weise durchgeführt, daß man das erwähnte Sulfonsäurehalogenid mit Ammoniak oder dem Amin, z. B. bei Temperaturen von 5o bis zoo°, in Gegenwart eines geeigneten Lösungs-oder Verdünnungsmittels, z. B. Aceton oder Dioxan, und vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, z. B. Natriumcarbonat oder Pyridin, umsetzt. Die Hydrolyse der Acylaminoverbindung kann durch Erhitzen mit verdünnter mineralischer Säure, z. B. einem Gemisch von Alkohol und Chlorwasserstoffsäure von 2o° B6, bewirkt werden. Die Reduktion der Nitrogruppe kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, z. B. unter Verwendung von Zinn und Salzsäure oder Eisen und Essigsäure. Die Herstellung einer' Anzahl von Aminodiphenylsulfonamiden ist beschrieben im Journal of the American Chemical Society, Bd. 63 (194z), S. 1330 und 1331, und Bd. 65 (1943), S. 2043 bis 2048.
  • Zur Herstellung eines Farbstoffes im Sinne der Erfindung wird ein Aminodiphenylsulfonamid mit dem Alkalisalz, von i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure oder einem Alkalisalz einer der nachstehenden 'Carbonsäuren im wäßrigen Medium umgesetzt. Dieses Medium enthält ein säurebindendes Mittel und einen Kupferkatalysator, wie er üblich bei Kondensationen dieser Art verwendet wird. Die anzuwendenden Temperaturen bewegen sich zwischen etwa 70 und etwa ioo°. Im besonderen wird man bei gleichzeitigerAnwesenheit eines säurebindenden Mittels (Natriumcarbonat oder Natriumazetat) und eines Kupfer -Kondensations-Katalysators (gepulvertes Kupfer, Cupro- oder Cuprisalz) äquimolekulare Mengen, der Anthrachinonverbindung und des Aminodiphenylsulfonamids aufeinander einwirken lassen, letzteres kann dabei in kleinem Überschuß vorhanden sein. Das Reaktionsgemisch enthält zweckmäßig ein wasserlösliches organisches Lösungsmittel, z. B. Methyl-oder Äthylalli:ohol; Diäthylen, Glykol oder Dioxan. Nach Beendigung der Kondensation wird der Farbstoff in Form 'der freien Säure durch Ansäuerung des Reaktionsgemisches und nachfolgende Filtration erhalten. Der abgeschiedene Farbstoff wird durch Waschen mit verdünnter Säure oder heißer Salzlösung gereinigt. Die Reinigung kann auch in der Weise erfolgen, daß man wiederholt in Wasser und bzw. oder Alkohol 9oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel löst und in Form des Natriumsalzes auskristallisieren läßt.
  • Für die Gewinnung von schwerlöslichen Farbstoffkomplexverbindungen wird der Farbstoff in wäßriger Lösung mit dem wasserlöslichen Salz oder der Verbindung eines solchen Metalls umgesetzt, das nicht der ersten Gruppe des Periodischen Systems angehört. Der schwerlösliche Farbstoff fällt aus und wird durch Filtration gewonnen. In den nachfolgenden Beispielen sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Es sind ohne weiteres Änderungen im Rahmen der Erfindung möglich. Angegebene Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht. Beispiel i Ein Gemisch von io Teilen i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaurem Natrium, 6 Teilen 4-Aminodiphenyl-4'-sulfon-diäthylamid, 2o Teilen Harnstoff, 5o Teilen denaturiertem Alkohol, 15o Teilen Wasser, io Teilen Natriumbicarbonat und o,5 Teilen Kupferchlorid werden unter Rühren auf etwa 75° erhitzt. Das Rühren wird bei 75 bis 8o° so lange fortgesetzt, bis kein Farbwechsel mehr zu beobachten ist, wenn eine Probe des Reaktionsgemisches in io °/o Pyridin enthaltendem Wasser gelöst wird (etwa 6 Stunden). Während der ersten 3 bis 4 Stunden wird ein Teil Kupferchlorür in fünf gleichen Portionen in gleichen Zeitabständen zugegeben. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird mit 15o Teilen Wasser verdünnt und abgefiltert. Der Filterkuchen wird in 2o°/oigam wäßrigem, denaturiertem Alkohol gelöst. Die ungelösten Teile werden abfiltriert. Das Filtrat wird durch Zugabe von Chlorwassers-toffsäure stark angesäuert, so lange, bis eine entnommene Probe des Filtrates auf Filterpapier eine Rötung ergibt. Es wird gefiltert. Die Reinigungsbehandlung mit Alkohol und Chlorwasserstoffsäure wird wiederholt, bis der Filterkuchen im wesentlichen frei ist von roter Flüssigkeit, was erkennbar ist durch das Nichtvorliegen einer Rötung des stark sauren (gegenüber Kongorotpapier) Filtrates. Der Filterkuchen wird mit 5oo Teilen Wasser gemischt. Das Gemisch wird auf 9o° erwärmt.. Natriumhydroxyd wird zugegeben, um leichte Alkalität gegenüber Brillant-Gelb-Papier herbeizuführen. Es wird auf Zimmertemperatur abgekühlt und zum Zweck der Ausfällung des Farbstoffes mit Kochsalz ausgesalzen. Die Ausfällung wird abfiltriert und der Filterkuchen mit kaltem Wasser gewaschen und getrocknet. Der erhaltene Farbstoff besteht-aus i-amino-4-(4'-diphenyl-4"- sulfon-diäthylamid)-amino-anthrachinon-2-sulfonsaurem Natrium in Form der freien Säure, welche nachstehende Formel besitzt: Der Farbstoff färbt in Form des Natriumsalzes Wolle- und Polyamidfasern aus neutralen, Natriumsulfat enthaltenden Bädern starkblau. Die Färbung besitzt ausgezeichnete Klarheit, Gleichmäßigkeit und Echtheit gegenüber Licht und Waschen. Beispiel 2 Teil I Eine Mischung der nachstehend aufgeführten Stoffe wird unter Rühren auf 75° erhitzt: 6,4 Teile 1-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaures Natrium, 25 Teile denaturierter Alkohol, go Teile Wasser, 5o Teile io°/oige wäßrige Sodalösung, 0,5 Teile Kupferchlorür, 7 Teile 4-Amino-diphenyl-4'-sulfondiäthanolamid.
  • Es wird etwa 6 Stunden lang bei 75 bis 8o° gerührt, um die Bildung des Farbstoffes zu vollenden. Ein Teil Kupferchlorür wird während der ersten 3 Stunden in fünf gleichen Portionen zugegeben. Nach demAbkühlen wird die Reaktionsmasse mit Zoo Teilen Wasser verdünnt und abfiltriert.
  • Teil II Das Filtrat wird mit der dreifachen Menge seines Volumens (mit Wasser) verdünnt und mit Chlorwasserstoffsäure (gegenüber Brom-Kresol-Papier) leicht angesäuert, worauf der Farbstoff, in Form des Aluminiumsalzes durch Zugabe von Aluminiumformiat bei 3o bis q.o° ausgefällt wird. Die verwendete Menge des Aluminiumformiates ist mindestens i Mol, zweckmäßig jedoch 2 Mol pro 3 Mol Farbstoff. Die Ausfällung wird durch Filtrieren abgetrennt.
  • Das auf diese Weise gewonnene Aluminiumsalz des Farbstoffes ist praktisch unlöslich in Wasser. Wenn der Farbstoff- in Wasser unter Verwendung eines Dispersionsmittels dispergiert ist, färbt er Polyamide aus neutralen Bädern kräftigblau, eine Färbung, welche sich durch ihre Gleichförmigkeit, Klarheit und geradezu außergewöhnliche Echtheit gegenüber Licht auszeichnet. In Form der freien Sulfonsäure besitzt der Farbstoff die nachstehende Strukturformel: Teil III Zur Gewinnung des Natriumsalzes des Farbstoffes wird das nach Teil I erhaltene Filtrat mit dem dreifachen Volumen verdünnt (mit Wasser) und mit Chlorwasserstoffsäure so lange angesäuert, bis eine Rötung erhalten wird, wenn eine Probe des Filtrates auf Filterpapier gebracht wird. Es wird filtriert. Der Filterkuchen wird von der roten Flüssigkeit in der im Beispiel i angegebenen Weise freigewaschen. Der Filterkuchen wird in 5oo Teilen Wasser aufgeschwemmt. Es wird fast bis zum Kochen erwärmt und soviel Natriumcarbonat zugegeben, bis leichte Alkalität gegenüber Brillant-Gelb-Papier vorliegt. Die Masse wird sodann auf Zimmertemperatur abgekühlt und zum Zweck der Ausfällung des Farbstoffes ausgesalzen. Die Ausfällung wird abgefiltert. Der Filterkuchen wird mit kalter i°/oiger wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen und getrocknet. Der erhaltene Farbstoff, nämlich i-amino-4-(4'-diphenyl-4"-sulfon-diäthanolamid)-amino-anthrachinon-2-sulfonsaures Natrium, ist löslich in neutralen Farbbändern, aus welchen er beim Färben sehr gut aufzieht. Er färbt Polyamide gleichmäßig blau. Die Färbung besitzt gute Farbstärke, Klarheit des Farbtons und Echtheit gegenüber Licht und Waschen.
  • Beispiel 3 Eine Mischung der nachstehend aufgeführten Stoffe wird unter Rühren auf 75° erhitzt: 5 Teile 4-Amino-diphenyl-4'-sulfon-cyclohexylamid, 3 Teile Soda, i Teil Kupferchlorür, 75 Teile Äthylenglykolmonoäthyläther, 15o Teile Wasser, 0,3 Teile eines handelsüblichen oberflächenaktiven Mittels, bestehend aus einer Mischung von alkylbenzolsulfonsaurem Natrium, abgeleitet von Kerosen (es hat die Aufgabe, das Eintrocknen und die Dispersion der festen Bestandteile zu fördern), o,2 Teile 2-Äthyl-i-Hexanol (dies hat die Schaumbildung zu verhindern).
  • 5 Teile i-amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsaures Natrium, gelöst in heißem Wasser von 75°, leitet man nun im Verlauf von 15 Minuten ein. Daraufhin wird 6 Stunden lang die Temperatur auf 75 bis 8o° gehalten, um damit die Bildung des Farbstoffes zu vervollständigen. Wird eine kleine Menge, z. B. 0,4 Teile gepulverten Kupfers zugegeben, so wird die Kondensation beschleunigt. Die Reaktionsmasse wird auf Kongorotpapier durch Zugabe verdünnter Chlorwasserstoffsäure angesäuert. Die erhaltene Ausfällung von rohem Farbstoff in Form der Sulfonsäure wird abfiltriert und in der in Beispiel i beschriebenen Weise gereinigt. Der gereinigte Filterkuchen wird mit 5oo Teilen Wasser gerührt. Der dünne Schlamm wird auf go bis ioo° erhitzt. Es wird so viel Soda zugegeben, daß die Masse auf Brillant-Gelb-Papier leicht alkalisch ist. Es wird auf Zimmertemperatur abgekühlt. Mit Kochsalz wird der Farbstoff ausgefällt. Der Niederschlag wird abfiltriert und der Filterkuchen mit wäßriger i°/oiger Natriumchloridlösung gewaschen und getrocknet. Der erhaltene Farbstoff besitzt in Form der
    In Form des Natriumsalzes färbt der Farbstoff Polyamide aus neutralem Bade klarblau. Die Färbung besitzt besondere Farbstärke und ist sehr lichtecht. Beispiel 4.
  • Eine Mischung von 4o Teilen i-Amino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure, 6o Teilen 4-Amino-diphenyl-4'-sulfon-diäthylamid, 3o Teilen kalzinierter Soda, 4 Teilen Kupfersulfat, 2 Teilen Kupferchlorür und 5oo Teilen Wasser wird auf go bis g5° erhitzt, bis sich nach etwa i Stunde der Schaum gesetzt hat. Sodann wird die Mischung 4 Stunden lang am Rückfluß behandelt, um die Kondensation zu vollenden. Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur wird abfiltriert. Der Filterkuchen wird mit einer kalten 5°/jgen Natriumchloridlösung gewaschen und sodann in eine Mischung von iooo Teilen Wasser und i75 Teilen Chlorwasserstoffsäure von 2o° Fe eingerührt. Die erhaltene Suspension wird etwa i Stunde lang unter Rühren auf go bis g5° erhitzt und heiß abfiltriert. Der Filterkuchen wird mit heißem Wasser säurefrei gewaschen. Der aus rohem Farbstoff bestehende Filterkuchen wird dann mit 3ooo Teilen heißen Wassers aufgeschlemmt. Es wird mit kalzinierter Soda alkalisch gemacht, bis Brillant-Gelb-Papier anspricht. Die Masse wird sodann bei 85° abfiltriert. Der Filterkuchen wird mit heißem Wasser so lange gewaschen, bis das Filtrat farblos ist. Die kombinierten Filtrate werden auf Zimmertemperatur abgekühlt. Der Farbstoff wird mit Kochsalz ausgefällt und durch Filtrieren getrennt. Nach Waschen mit kaltem Wasser wird er getrocknet. Das erhaltene Produkt ist das Natriumsalz der i-Amino-4-(4'-diphenyl-4"-sulfon-diäthylamid)-amino-anthrachinon-2-carbonsäure. Es besteht aus blauen Kristallen und ist in heißem und kaltem Wasser etwas weniger löslich als der entsprechende Sulfonatfarbstoff nach Beispiel i. Aus neutralen Farbbädern zieht der Farbstoff jedoch besser auf als derjenige des Beispiels i. Der gewonnene Farbstoff färbt Polyamide aus neutralen Farbbädern blau. Die Färbung besitzt hohe Farbstärke, gute Gleichmäßigkeit und gute Echtheitseigenschaften und ist heller und leuchtender als Färbungen, die mit dem Farbstoff nach Beispiel i erhalten werden. In Form der freien Carbonsäure besitzt derFarbstoff dienachstehende Strukturformel: Selbstverständlich ist die Erfindung auf die vorstehenden Beispiele, die im Rahmen der Erfindung Änderungen erfahren können, nicht beschränkt.
  • So lassen sich an Stelle der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure und der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure der obenerwähnten Beispiele andere Anthrachinon-sulfon- und -carbonsäuren oder Mischungen davon verwenden, welche in i Stellung ein Aminoradikal und in 4-Stellung ein Halogenatom aufweisen, z. B.
  • i-Amino-4-chloranthrachinon-2-carbonsäure, i-Amino-4-chloranthrachinon-2-sulfonsäure, i-Methylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Methylamino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure , i-Dimethylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Äthylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Benzylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Phenylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Cyclohexylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Furfurylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 5-disulfonsäure, i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 6-disulfonsäure, i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 7-disulfonsäure, i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 8-disulfonsäure. Anthrachinon-sulfon- und carbonsäuren der obengenannten Art sind in der britischen Patentschrift 399 528 und den USA.-Patentschriften 2 097 672, 2 176 437, 2 121928 und 2 412 79o beschrieben.
  • Außerdem lassen sich an Stelle der in den obigen BeispielenangewendetenAmino-diphenyl-sulfonamiden oder der von diesen abgeleiteten Stoffe andere Aminodiphenyl-sulfonamide verwenden, z. B. das 4-Aminodiphenyl-4'-sulfonamid von der Strukturformel 4-Amino-diphenyl-3-sulfondi-Oxäthylamid der nachfolgenden Strukturformel 4-Amino-diphenyl-4'-sulfondimethylamid der nachstehenden Strukturformel 4-Amino-diphenyl-4'-sulfon-n-butylamid der nachstehenden Strukturformel 4-Amino-diphenyl-4'-sulfonanilid der nebenstehenden Strukturformel 4-Amino-diphenyl-4'-sulfondi-(n-butyl)-amid der nachfolgenden Strukturformel 4-Amino-diphenyl-4'-sulfonmorpholid der nachfolgenden Strukturformel 4-Anino-diphenyl-4'-sulfonpiperidid der nachfolgenden Strukturformel Wenn auch die angewendeten Temperaturen etwa 7o bis roo°, vorzugsweise 75 bis 85° betragen, so lassen sich doch auch andere Temperaturen anwenden, z. B. zwischen 6o und =z5°.
  • Die Farbstoffe gemäß der Erfindung können zusammen mit Verdünnungsmitteln und Zusatzstoffen (wie Dextrin, Zucker, Natriumchlorid, Natriumhexametaphosphat), Dispersionsmitteln (z. B. höhere Alkyl-, aryl-sulfonate oder Diarylmethan-sulfonate) verwendet werden. Die Farbstoffe können in Form von pulverigen Zusammensetzungen in den Handel gebracht werden, Zusammensetzungen, welche den Farbstoff und die obenerwähnten Stoffe enthalten.
  • Die Natriumsalze derjenigen Farbstoffe gemäß vorliegender Erfindung, welche nur eine die Wasserlöslichkeit bedingende Gruppe (Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe) im Molekül enthalten, sind insbesondere zum Färben von Polyamiden aus neutralen Bädern geeignet. Diese Farbstoffe sind jedoch schwer löslich im kalten Wasser und mäßig löslich iin heißen' Wasser und heißen Farbbädern. Ihre Löslichkeit oder Dispergierbarkeit in kaltem und heißem Wasser kann zur Verbesserung der Farbeigenschaften gesteigert werden, wenn man kleine Mengen (etwa z bis 5 °/o oder mehr, bezogen auf das Gewicht des Farbstoffes) eines Dispersionsmittels (z. B. Formaldehydkondensationsprodukte der Naphthalinsulfonsäuren oder eine Mischung von vom Kerosen abgeleiteten alkylbenzolsulfonsauren Natriumsalzen) dem Farbstoff zußetzt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe, dadurch gekennzeichnet, daß man Aminodiphenylsulfonamide mit solchen Sulfon- oderCarbonsäuregruppen enthaltendenAnthrachinonverbindungen umsetzt, welche in z-Stellung des Anthrachinonkernes eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe und in 4-Stellung des Anthrachinonkernes ein Halogenatom aufweisen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anthrachinonverbindung als Anthrachinon-2-sulfonsäuren oder Anthrachinon-2-carbonsäuren oder in Form -der entsprechenden Salze zur Umsetzung bringt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Halogenanthrachinonverbindung der nachstehenden Formel worin R= Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Aryl, Hydroaryl oder ein heterocyclisches Radikal, RII Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Aryl, Hydroaryl oder ein heterocyclisches Radikal, X eine Carbon- oder Sulfonsäuregruppe bzw. deren Salz, Z Carbon-oder Sulfonsäuregruppen bzw. deren'Salz bedeuten und X oder Z in einem von beiden Fällen Wasserstoff sein kann, mit einem Aminodiphenylsulfonamid der nachstehenden Formel worin RIII einen Diphenylrest, RIv Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Hydtoaryl, Aryl, ein heterocyclisches Radikal oder einen Teil eines heterocyclischen Radikals, dem auch das Stickstoffatom und Rv angehören, und Rv Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Hydroaryl, Aryl, ein heterocyclisches Radikal oder einen Teil eines heterocychschen Radikals, dem auch das Stickstoffatom und R?v angehören, bedeuten, in Gegenwart eines Kupfer-Kondensations-Katalysators umsetzt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen z bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von z-Amino- 4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure oder i-Amino-4.-bromanthrachinon-2-carbonsäure bzw. deren Alkalisalzen als Halogenanthrachinonverbindung.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis q., gekennzeichnet durch die Verwendung von q.-Aminodiphenyl-4.'-sulfonsäurealkylamid als Aminodiphenylsulfonamid.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Aminodiphenylsulfonamid 4.-Aminodiphenyl-q.'-sulfonsäurediäthylamid verwendet.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man 4.-Aminodiphenyl-q.'-sulfonsäurediäthanolamid verwendet. B. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aminodiphenylsulfonamid mit einem Alkalisalz entweder von i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure oder i-Amino-q-bromanthrachinon-2-carbonsäure im wäßrigen, ein säurebindendes Mittel und einen Kupfer-Kondensations-Katalysator enthaltenden Medium bei einer Temperatur von etwa 7o bis etwa ioo° umsetzt. g. Verfahren nach den Ansprüchen r bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man den Farbstoff in wäßriger Lösung mit einem wasserlöslichen Salz oder einer Verbindung eines solchen Metalls umsetzt, das der ersten Gruppe des Periodischen Systems nicht angehört und Farblacke zu bilden vermag, und die entstehende Metallkomplexverbindung des Farbstoffes durch Filtrieren abtrennt.
DEA3634A 1944-01-01 1950-09-24 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe Expired DE897899C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US897899XA 1944-01-01 1944-01-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE897899C true DE897899C (de) 1953-11-26

Family

ID=22219592

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA3634A Expired DE897899C (de) 1944-01-01 1950-09-24 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE897899C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE944577C (de) Verfahren zur Herstellung kupfer- oder nickelhaltiger Disazofarbstoffe
DE897899C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe
DE1012007B (de) Verfahren zur Herstellung chromhaltiger Azofarbstoffe
DE842382C (de) Verfahren zur Herstellung von Dis- und Polyazofarbstoffen
DE848979C (de) Verfahren zur Herstellung chromhaltiger Monoazofarbstoffe
EP0319474A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1:2-Metallkomplexazofarbstoffen
DE904451C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe
DE909758C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Monoazofarbstoffen
DE858438C (de) Verfahren zur Herstellung von kupferhaltigen Disazofarbstoffen
DE971896C (de) Verfahren zur Herstellung kobalthaltiger Azofarbstoffe
DE842986C (de) Verfahren zur Herstellung von sulfonsaeuregruppenfreien Disazofarbstoffen
DE694965C (de) Verfahren zur Herstellung von Kupferkomplexverbindungen von Dis- oder Polyazofarbstoffen
DE870302C (de) Verfahren zur Herstellung chromhaltiger Monoazofarbstoffe
CH319237A (de) Verfahren zur Herstellung neuer kobalthaltiger Azofarbstoffe
DE936106C (de) Verfahren zur Herstellung kobalthaltiger Azofarbstoffe
DE1225319B (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
DE632083C (de) Verfahren zur Herstellung saurer Farbstoffe der Anthrachinonreihe
DE937367C (de) Verfahren zur Herstellung chrom- oder kobalthaltiger Azofarbstoffe
DE882451C (de) Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Azofarbstoffe
DE842983C (de) Verfahren zur Herstellung von o, o'-Dioxyazofarbstoffen
DE832648C (de) Verfahren zur Herstellung chromhaltiger Monoazofarbstoffe
DE955686C (de) Verfahren zur Herstellung von fluoreszierenden Benztriazolverbindungen
DE849736C (de) Verfahren zur Herstellung direktziehender Azofarbstoffe
DE944447C (de) Verfahren zur Herstellung neuer kobalthaltiger Azofarbstoffe
DE906964C (de) Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen, die Kupfer in komplexer Bindung enthalten