DE880786C - Verfahren zur Herstellung eines Antibioticums - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines Antibioticums Es ist bereits bekannt, auf Nährböden, die neben den üblichen Nährsalzen Glucose, Laktose, Malz, Stärke oder Amigen als Kohlenstoffquelle enthalten, Schimmelpilze zu züchten und aus den bewachsenen Nährböden die gebildeten antibiotischen Stoffe zu isolieren. In dieser Weise werden z. B. mit Penicillium citrinum die Herstellung von Citrinin, mit Penicillium chrysogenum die Herstellung von Penicillin oder mit anderen Stämmen die Herstellung anderer Antibiotica durchgeführt.
• Es wurde nun gefunden, daB sich derartige antibiotische Stoffe besonders vorteilhaft herstellen lassen, wenn man zur Züchtung von Schimmelpilzen huminsäurehaltige Nährböden, wie sie im Patent 836 705 beschrieben sind, benutzt und aus den so erhaltenen Kulturen die antibiotischen Stoffein an sich bekannter Weise isoliert. Das Verfahren hat den besonderen Vorteil, daB die bei der Züchtung bestimmter Schimmelpilze besonders schwierige Reinhaltung der Kulturen von unerwünschten Begleitorganismen hier verhältnismäßig leicht gelingt, da die erwünschten Stämme sich anscheinend besser an die Eigenart des Nährsubstrats anzupassen vermögen als andere Mikroorganismen.
• Das gebildete Antibioticum ist durch seine bakterizide Wirkung leicht nachweisbar. Es kann unter Umg -hung einer Reindarstellung zusammen mit den von Pilzen befreiten Nährböden verarbeitet und z. B. in Form von Salben therapeutisch verwertet werden. Derartige Produkte zeigen neben der bakteriziden Wirkung der darin enthaltenen antibiotischen Stoffe gleichzeitig noch die therapeutische Wirkung der darin enthaltenen Huminsäuren. Das gebildete Antibioticuin läßt sich aber auch nach bekannten Verfahren, z. B. Extraktion, Salzbildung, rein darstellen und in dieser hochkonzentrierten Form für therapeutische Zwecke verwenden.
• - . Beispiel Ein Nährboden, der auf iooo ccm Gesamtflüssigkeit 8 g Glucose und eine 32 g wasserfreier Huminsäure entsprechende Menge an frisch gefällter, kolloidaler Huminsäure enthält, wird mit den aus dem Moor isolierten Penicillien beimpft und io Tage bei 2o bis 23°C gehalten. Dann wird die Kultur gekühlt und mit Amylacetat extrahiert. Nach der weiteren üblichen Reinigung, z. B. durch wiederholte Rückführung in die wäßrige Phase und anschließende Extraktion mit Amylacetat, sowie durch Überführung in Salzform, erhält man ein Pulver von hervorragender bakterizider Wirkung, insbesondere gegen Streptokokken, Staphylokokken und ähnliche Bakterien. Wird die Kultur von den Schimmelpilzen befreit und eventuell unter Kühlung neutralisiert, so kann der Nährboden ohne Reindarstellung der darin enthaltenen Antibiotica direkt für therapeutische Zwecke verwendet werden, da er die kombinierte Wirkung der Antibiotica und der Huminsäure zeigt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Antibioticums, dadurch gekennzeichnet, daß säureunempfindliche Mikroorganismen, insbesondere Schimmelpilze in huminsäurehaltigen Nährmedien gezüchtet werden und das Antibioticum in bekannter Weise gewonnen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Entfernung der Schimmelpilze die mit Stoffwechselprodukten der Schimmelpilze angereicherte huminsäurehaltige Nährlösung weiterverarbeitet wird.