CH413236A - Verfahren zur Herstellung eines gegen Erkrankungen der Mundhöhle wirkenden Mittels - Google Patents

Description

  
 



  Verfahren zur Herstellung eines gegen Erkrankungen der Mundhöhle wirkenden Mittels
Gegenstand der Erfindung ist ein mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung eines gegen Erkrankungen der Mundhöhle, besonders gegen Aphthen wirkenden Mittels.



   Das   erfindungsgemässe    Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man die bei Parodontose, Gingivitis, Stomatitis und Aphthen vorhandenen Mundbakterien, die beispielsweise in Form eines Abstriches oder auf andere Weise aus der Mundhöhle entnommen wurden, bei pH 5 bis 7 in einem pulverisierten Rohkaffee, Kohlehydrate und Stickstoffquellen enthaltenden Nährmedium unter nichtsterilen Bedingungen durch Oberflächen- oder Submerskultur fermentiert, das Kulturmedium filtriert und das Filtrat und gegebenenfalls auch das Mycel aufarbeitet.



   Nach entsprechend langem Wachstum bei vorzugsweise etwa 18 bis   24     C, gewöhnlich nach etwa 3 Wochen, ist genügend Perkolat erzeugt, worauf das Kulturmedium nach dem Filtrieren in übliche flüssige oder feste Verarbeitungsformen übergeführt werden kann. Das beim Filtrieren zurückbleibende Mycel kann zu einer Salbe verarbeitet werden.



   Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass man Wasser mit pulverisiertem Rohkaffee und danach mit Haferflocken versetzt.



  Zum besseren Aufschluss dieser Rohstoffe, insbesondere des Rohkaffees, sollte während der Zugabe dieser Stoffe das Wasser auf einer Temperatur von bis zu etwa 1000 C gehalten werden. Darauf stellt man den pH-Wert, z. B. mit Weinsäure, auf 5 bis 7 ein und beimpft das so hergestellte Nährmedium nach dem Abkühlen auf etwa   70"    C oder darunter mit den Bakterien.



   Zur Durchführung des Verfahrens können die angegebenen Stoffe in etwa den folgenden Mengenverhältnissen verwendet werden: 2 1 Wasser, 250 g Haferflocken,   100 g Rohkaffee,      15 g Weinsäure.   



   Der so hergestellte, physiologisch einwandfreie, d. h. keine unerwünschten Nebenwirkungen hervor  rufende    Wirkstoff stellt ein ausgezeichnetes Mittel zur Bekämpfung von Krankheiten der Mundhöhle, insbesondere von Aphthen, Parodontose, Gingivitis, Stomatitis und jeglichen Arten von Ulcerationen dar.



  Er besitzt gleichzeitig analgetische Eigenschaften und kann intern oder extern angewandt werden.



   Klinische Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der nach dem   erfindungsgemässen    Verfahren erzeugte Wirkstoff zur Behandlung aller entzündlichen Prozesse an der Mundschleimhaut, einschliesslich   sämtlicher Zahlfleischentzündiingen,    insbesondere der Gingivitis ulcerosa, und bei dem fast bei allen   Paror    dontosen vorhandenen Entzündungszustand der marginalen Gingiva eignet. Die Behandlung mit dem Wirkstoff führt bei den genannten entzündlichen Zuständen zu einer weitestgehenden Besserung   bzw.,    falls eine Wiederherstellung überhaupt möglich ist, zu einer völligen Heilung. Ganz hervorragend aber bewährte sich seine Anwendung zur Bekämpfung aller Fälle von Aphthen.



   Der nach dem erfindungsgemässen Verfahren erzeugte Wirkstoff zeigt ausserdem überraschende desodorierende Eigenschaften gegenüber den verschiedenartigsten, als   unangenehm    empfundenen   Ge    rüchen, z. B. Mundgerüchen. Falls die desodorierende Wirkung gesteigert werden soll, kann man dem Nährmedium vor der Fermentation noch Chlorophyll oder Chlorophyll enthaltende Substanzen zugeben.



   Man hat schon ein Rohkaffee und Stärke enthaltendes Medium einer Fermentation unter nichtsterilen Bedingungen ausgesetzt. Dieses enthielt jedoch ausserdem Schwefel und war vor der Einwirkung der  von aussen spontan zutretenden Mikroorganismen nicht mit Bakterien beimpft worden. Als Fermentationsprodukt wurde dementsprechend ein völlig anderer, nämlich rheumaspezifischer Wirkstoff mit pharmakologischem Histamingehalt erhalten, der mit dem erfindungsgemäss erhaltenen Wirkstoff nicht vergleichbar ist; seine Herstellung konnte im Hinblick auf das differenzierte Verhalten von Mikroorganismen unter wechselnden Bedingungen auch nicht aus dem bekannten Verfahren abgeleitet werden.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines gegen Erkrankungen der Mundhöhle, besonders gegen Aphthen wirkendenMittels, dadurch gekennzeichnet, dass man die bei Parodontose, Gingivitis, Stomatitis und Aphthen vorhandenen Mundbakterien bei pH 5 bis 7 in einem pulverisierten Rohkaffee, Kohlenhydrate und Stickstoffquellen enthaltenden Nährmedium unter nichtsterilen Bedingungen durch Oberflächen- oder Submerskultur fermentiert, das Kulturmedium filtriert und mindestens das Filtrat aufarbeitet.

   UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das Filtrat und das Mycel aufarbeitet.