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Verfahren zur Erzeugung von metallisch glänzenden, wasch- und reibechten
Druckeffekten in beliebigen Farben auf textilen Flächengebilden Es ist bekannt,
unter Verwendung von Druckpasten, welche -Metallpulver, Kunstharzv orkondensate
als Fixiermittel sowie Verdickungsmittel und gegebenenfalls andere Zusätze enthalten,
metallisch glänzende Druckeffekte auf textilen und anderen Flächengebilden zu erzeugen,
die eine ziemlich gute Reibechtheit aufweisen. Die M'aschechtheit der nach diesen
bekannten Verfahren hergestellten Druckeffekte ist jedoch ungenügend. Insbesondere
halten Druckeffekte, bei welchen zur Erzeugung von silbrigen Tönen Aluminiumbronzepulv
er verwendet wird, dem Waschen nicht stand, da die Aluminiumbronze beim Waschen
sofort matt und grau wird, so daß der Silbereffekt verlorengeht. Dieser Nachteil
läßt sich in bekannter Weise beheben, indem die ganze Gewebefläche mit einer lackartigen
Schicht überzogen wird. Hierdurch läßt sich zwar die Wasch- und Reibechtheit verbessern;
der Grund der Ware verliert aber seinen ursprünglichen Charakter, so daß die mustergemäß
aufgedruckten Flächen sich in ihrer Oberflächenwirkung nicht mehr von den umliegenden,
unbedruckt gebliebenen Grundteilen abheben. Der geschilderte Mangel ganzflächiger
Schutzüberzüge wird durch die vorliegende Erfindung behoben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von metallisch
glänzenden, wasch- und reibechten Druckeffekten in beliebigen Farben auf textilen
Flächengebilden, Leder, Papier und anderen flächigen Gebilden mit Metallpulvern
unter Verwendung von Kunstharzvorkondensaten als Fixiermittel sowie Verdickungsmitteln
und gegebenenfalls anderen Zusätzen durch mustergemäßes Aufdrucken, gemäß
welchem
der Aufdruck durch Überdrucken mit einer zweiten, kein Metallpulver enthaltenden,
durchsichtigen Schicht aus hartbarem Kunstharz gegen mechanische und chemische-
Einflüsse geschützt wird.
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Dadurch; daß-auch der Schutzüberdruck nur musterweise erfolgt, hebt
sich das Druckmuster im Flächencharakter deutlich vom Grund der Ware- ab: Außerdem
ergibt sich die Möglichkeit, zusätzliche, neuartige Effekte zu erzielen, die bisher
nicht erzielt werden konnten. Sie beruhen auf einer Erhöhung des Kontrastes zwischen
bedruckten und nicht bedruckten Flächen, die durch geeignete Nachbehandlung,. wie
Kalandrieren, Überfärben, Quellen od. dgl., bewirkt wird. Das neue Verfahren gewährleistet
einen Schutz der musterweise bedruckten Flächen gegen mechanische sowie chemische
Einwirkungen und damit eine Verbesserung der Reib- und Waschechtheit, ohne daß die
durch den musterweisen Druck an sich möglich gewordenen. Kontrastierungseffekte
beeinträchtigt werden. Die Echtheiten entsprechen vollauf den praktischen Anforderungen.
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Die für den zweiten Aufdruck verwenddte Drucklösung oder Druckpaste
kann farblos sein. Man kann aber auch diese für den zweiten Aufdruck bestimmte Drucklösung
oder Druckpaste oder wenigstens eine Komponente derselben durch Zugabe geeigneter
Farbstoffe anfärben. Der metallische Glanz des ersten Aufdruckes bleibt'beim Überdrucken
mit einer solchen gefärbten, aber durchsichtigen -Drucklösung oder Druckpaste erhalten;
sein Farbton läßt sich jedoch, entsprechend der gewählten Farbe, beliebig verändern.
Pigmente eignen sich zum . Anfärben der für den zweiten Aufdruck bestimmten Drucklösung
oder Druckpaste weniger, weil. sie den Metallglanz des ersten Aufdruckes zu stark
herabsetzen oder sogar vollständig überdecken würden.
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Das Muster des zweiten Aufdruckes, d. h. des Schutzaufdruckes, kann
sich mit dem Muster des ersten Aufdruckes vollständig decken. Die mustergemäße Effektwirkung
kann jedoch wesentlich erweitert werden, wenn das Muster des zweiten Aufdruckes
über dasjenige des ersten Aufdruckes hinausragt. Dadurch ergeben sich auf der Ware
drei verschiedenartige Bereiche, nämlich erstens solche, welche mit Metall bedruckt
und schutzüberdruckt sind, zweitens solche, welche lediglich den Schutzaufdruck
aufweisen, so daß sie nicht metallisch glänzen, aber gleichwohl verschiedenen Nachbehandlungen
gegenüber reserviert sind, und drittens solche, bei welchen die Ware überhaupt nicht
bedruckt ist und welche sich überfärben und anderen Nachbehandlungen unterwerfen
lassen.
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Nach Aufbringen des Schutzüberzuges kann das Muster noch mechanisch
verwalzt werden. Diese Behandlung kann z. B. auf einem Roll- oder Friktionskalander
oder auf einer Muldenpresse heiß oder kalt vorgenommen werden. Diese Behandlung.
bewirkt eine Verdichtung und Homogenisierung der Oberfläche des Aufdruckes. Durch
das Verwalzen des Aufdruckes wird außerdem dessen Metallglanz stark erhöht, derart,
daß der Eindruck erweckt wird, es seien dem Muster entsprechende Ausschnitte einer
Metallfolie auf die. Ware aufgeklebt. »Die Ware kann ferner nach dem Härten des
Aufdruckes gefärbt werden. Je nach der hierfür gewählten Farbstoffgruppe reservieren
die mustergemäß bedruckten Stellen oder werden ganz oder teilweise angefärbt. Es
können in dieser Weise weitere farbige Effekte erzielt werden.
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Schließlich kann die Ware in jeder Phase der Nachbehandlung mit einem
geeigneten Quelhnittel behandelt werden, wobei der mustergemäße Aufdruck ebenfalls
reservierend wirkt, wodurch weitere, z. B. Schrumpfungseffekte erzielt werden können.
Ausführungsbeispiele 1. Ein farbloses Gewebe wird mustergemäß mit folgender Lösung
bedruckt: zoo g Aluminiumbronzepulver ioo g Melaminformaldehyd-Vorkondensat io g
Ammoniumrhodanid 50o g 5°/oige Cellulosemethyläther-Lösung 29o g Wasser iooo
g Nach Antrocknen des Aufdruckes wird die zweite Schicht mit folgender Lösung aufgedruckt
ioo g Melaminformaldehyd-Vorkondensat io g Ammoniumrhodanid 60o g 5°/oige Cellulosemethyläther-Lösung
29o g Wasser 1000 g Nach Trocknen an der Luft wird die Ware 6 Minuten
bei z40° gehärtet und dann mit Chlorantiniichtblau 2 GL(Schultz-Lehmann: Farbstofftabellen,7.Aufl.,
Bd. II, S. 47) gefärbt.
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Auf diese Weise erhält man einen wasch- und reibechten Silberaufdruck
auf blauem Grund.
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2. Ein schwarz gefärbtes Gewebe wird mustergemäß mit folgender Lösung
bedruckt: ioo g Aluminiumbronzepulver ioo g Melaminformaldehyd-Vorkondensat io g
Ammoniumrhodanid 50o g 5%ige Cellulosemethyläther-Lösung 290 g Wasser iooo
g Nach Antrocknen des Aufdruckes wird die zweite Schicht mit folgender Lösung aufgedruckt:
ioo g Melaminformaldehyd-Vorkondensat 2 g Chlorantinlichtgrün BLL conc. (Schultz-Lehmann:
Farbstofftabellen, 7. Aufl., Erg.-Bd. I, S. 79, bzw. Bd. II, S._ 48) io g Ammoniumrhodanid
60o g 50/aige Cellulosemethyläther-Lösung 288 g Wasser 1000 g Nach
Trocknen an der Luft wird die Ware durch einen Kalander unter hohem Druck durchlaufen
gelassen, dann 6 Minuten bei 14o° gehärtet und schließlich gewaschen und getrocknet.
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Auf diese Weise erhält man einen metallfolienartigen Aufdruck von
silbriggrünem Ton auf schwarzem, Grund.
3. Ein druckvorbehandeltes
weißes Gewebe wird mustergemäß mit folgender Lösung bedruckt Zoo g Goldbronzepulver
2i0 g Harnstofformaldehyd-Vorkondensat 75o/oig 15 g Ammoniumrhodanid 4509 5o/oige
Cellulosemethyläther-Lösung io g Essigsäure 8oo/oig 1159 Wasser iooo g Nach Antrocknen
des Aufdruckes wird die zweite Schicht, teils übergreifend, mit folgender Lösung
aufgedruckt: 140 g Harnstofformaldehyd-Vorkondensat 75o/oig io g Ammoniumrhodanid
60o g 5o/oige Cellulosemethyläther-Lösung 250 g Wasser 1000
g Nach Trocknen an der Luft wird die Ware durch einen Kalander unter hohem Druck
durchlaufen gelassen, dann 6 Minuten bei 14o° gehärtet. Anschließend wird mit Siriuslichtrot
4BL (Schultz-Lehmann: Farbstofftabellen, 7. Aufl., Erg.-Bd. II, S. 256) gefärbt.
Die Ware zeigt mustergemäß einen hochglänzenden Gold- und glänzenden Rotaufdruck
auf mattrotem Grund.