DE870825C - Vorrichtung zum gemeinsamen Bewegen der Haltungs- und Trogtore von Schiffshebewerken - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum gemeinsamen Bewegen der Haltungs- und Trogtore von Schiffshebewerken Bei Schiffshebewerken mit senkrecht zu hebenden Schiffströgen erfolgt das Öffnen und Schließen der an jedem Trogende vorhandenen, ebenfalls lotrecht zu bewegenden Haltungs- und Trogtor.e vielfach durch nur ein für beide Tore gemeinsames Windwerk, das an jedem Trogen:de in dem dort befindlichen feststehenden Haltungsgerüst eingebaut ist. Vor dem gleichzeitigen Heben der beiden Tore muß bisher zunächst der Schiffstrog in genauer Höhenlage eingestellt und festgehalten werden, um gesondert eine Vorrichtung zur Verriegelung des Trogtores mit dem durch das Huborgan unmittelbar zu hebenden Haltungstor bedienen zu können. Hierbei ist diese Vorrichtung meistens zusätzlich noch nach der Genauigkeit der Höhenlage des angefahrenen Schiffstroges nachzustellen. Die Führung oberhalb des Wasserspiegels von dem durch das Haltungstor mitgenommenen Trogtore erfolgt bei diesen Ausführungen- in einem auf das Trogende aufgebauten Gerüst, das auch die Umlenkrollen flür die Seile der Gegengewichte des Trogtores trägt und diese Gegengewichte ebenfalls führt. Die Gewichte der Trogtore selbst, ihrer Führungsgerüste und Gegengewichte müssen beim Heben des Schiffstroges mit bewältigt werden.
• Um nun das Bewegen der Haltungs- und Trogtore von Schiffshebewerken zu vereinfachen, schlägt die Erfindung eine Vorrichtung vor, die durch die an dem Haltungstor angreifenden Hubseile betätigt wird und die das Trogtor ohne vorhergehendes genaues Einstellen des Schiffstroges selbsttätig mit dem Haltungstor verriegelt. Diebeiden Tore sind dadurch so miteinander verbunden, daß sich die Führung des Trogtores oberhalb des Trograndes erübrigt. Dadurch, daß auch noch die Umlenkrollen der Seile für die Gegengewichte der Trogtore in dem feststehenden Haltungsgerüst gelagert werden, fallen die Führungsgerüste auf den Enden des Schiffstroges ganz fort, wodurch dieser eine nicht unwesentliche Verringerung seines Gesamtgewichtes erfährt. Die bisher übliche An- und Abdrückvorrichtung der Tore nach oder von den Dichtungsflächen zur Schonung des Dichtungswerkstoffes während der Bewegung der Tore kommt sinngemäß zur Anwendung und ,ist mit Hebeln in Verbindung gebracht, die in der Schließstellung die Tore vor einem unbeabsichtigten Anheben sichern.
• Gegenstand der Erfindung ist also eine Vorrichtung zum gemeinsamen Bewegen der Haltungs- und Trogtore von Schiffshebewerken mit in der Höhe verstellbarem Schiffstrog, deren kennzeichnendes Merkmal darin besteht, daß ein an dem Haltungstor unmittelbar angreifendes Huborgan vor dem Heben selbsttätig einen oberen.Kupplungsriegel vermittels eines Zahnrades und einer Stange unter eine mit einer Stange verbundene Rolle am Trogtor schiebt, wodurch während der ersten Hubstrecke des Haltungstores auch die untere Kupplung des Trogtores mit dem Haltungstor durch einen Drehriegel mit Hilfe eines Zahnrades zwangsläufig wirksam wird und damit die Mitnahme und das Festhalten des Trogtores ohne gesondert zu tätigende Handhabungen und ohne genauestes Anfahren des Schiffstroges zur oberen und unteren Haltung gewährleistet sind. Dabei ist das Trogtor mit Gegengewichten versehen, deren Seile über feste, in dem Haltungsgerüst gelagerte Rollen geführt sind, so daß die Hebevorrichtung des Schiffstroges um die Gewichte der Trogtore, -deren Gegengewichte und FührungsgeriÜste entlastet sind, und es sind .an Hebeln, die zusammen mit Hebeln und, Stangen eine an sich bekannte An- und Abdrückvorriehtung zur Schonung der Dichtungen bilden, Nasen angeordnet, die unter die Führungsschienen der Tore greifen und diese Tore in der Schließstellung vor einem vorzeitigenunbeabsichtigtenAnhebensichern.
• In den Zeichnungen ist die Einrichtung gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel in zwei verschiedenen Stellungen dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die beiden Tore. in Schließstellung, während Fig. 2 die Stellung darstellt, in der die Tore miteinander verriegelt sind und bei der Aufwärtsbewegung gerade die unteren Führungsschienen verlassen.
• In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet i einen durch- den Triebstock an der Zugstange 2 und durch das Zahnrad 3 waagerecht verschiebbaren Riegel, der bei dem Trogtor unter die Rolle q. greift, beim Heben des Haltungstores das Trogtor mitnimmt und oben die Tore -in "dem durch die Wirkung der Hebel 5; 6, 7, 8 und 9 bedingten -gegenseitigen Abstand hält. Unten werden die Tore durch .den Drehriegel io, der durch den Triebstock an der Zugstange i i und das Zahnrad 12 bewegt wird, in dem vorgeschriebenen Abstand gehalten. An Stelle des Antriebes mittels Zahnrades und Zahnstange kann die Bewegung der Riegel i und io auch anderweitig eingeleitet werden, z. B. von den Zugstangen 2 und i i aus durch Seilzüge nach beiden Richtungen oder durch Seilzüge und Gegengewichte. Durch die bei anderen Bauwerken schon angewendete An- und Abrürkvorrichtung werden in der Schließstellung die Führungsrollen der Tore über die Druckstangen 13, die Hebel 5, 6, 7, 8 und 9 und die Zugstangen 1,4 und i i beim Haltungstor gegen die linke, beim Trogtor gegen die rechte Führungsschiene gedrückt, und somit werden die Torkörper nach rechts bzw. links gegen die Dichtungsflächen geschoben. Beim Anheben wird über die Zugstangen 2 und i i die entgegengesetzte Bewegung der Tore und damit bei den Dichtungen 15 der in Fig. 2 angedeutete Zwischenraum erzeugt. Durch die Haken 16 an den Hebeln 7 und 9 werden die Tore in der Schließstellung festgehalten und sind somit gegen ungewolltes vorzeitiges Anheben gesichert. Die Seile 18 an den Gegengewichten 17 des Trogtores sind über die in dem stillstehenden Haltungsgerüst gelagerten festen Rollen i9 und 2o geführt.
• Auf die Möglichkeit des Einbauens von elektrischen Abhängigkeitsschaltern in -dem Bewegungsbereich des Riegels i und der Zugstange 2, durch die die elektrischen Antriebe zum Verriegeln des Schiffstroges, zum Schließen des Spaltes zwischen den beiden Toren sowie zum Füllen und Entleeren dieses Spaltes selbsttätig bedient werden könnten, sei an dieser Stelle hingewiesen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum gemeinsamen Bewegen der Haltungs- und Trogtore von Schiffshebewerken mit in der Höhe verstellbarem Schiffstrog, dadurch gekennzeichnet, daß ein an dem Haltungstor unmittelbar angreifendes Huborgan vor dem Heben selbsttätig einen oberen Kupplungsriegel (i) vermittels eines Zahnrades (3) und einer Stange (2) unter eine mit einer Stange (ii) verbundene Rolle (3) am Trogtor schiebt, wodurch während der ersten Hubstrecke des Haltungstores auch die untere Kupplung des Trogtores mit dem Haltungstor durch einen Drehriegel (io) mit Hilfe eines Zahnrades (12) zwangshäufig wirksam wird und damit die Mitnahme und das Festhalten des Trogtores ohne gesondert zu tätigende Handhabungen und ohne genauestes Anfahren des Schiffstroges zur oberen 'und unteren Haltung gewährleistet sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Trogtor mit Gegengewichten (17) versehen ist, deren Seile über feste, in dem Haltungsgerüst gelagerte Rollen (2o, i9) geführt sind, so claß die Hebevorrichtung des Schiffstroges um die Gewichte der Trogtore, -deren Gegengewichte und die Führungsgerüste entlastet ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch I und z, dadurch gekennzeichnet, daß an Hebeln (7, 9) die zusammen mit Hebeln (5, 6, 8) und Stangen (I3, 14) eine an sich bekannte An- und Abdrückvorrichtung zur Schonung der Dichtungen (I5) bilden, Nasen (I6) angeordnet sind, die unter die Führungsschienen der Tore greifen und diese in der Schließstellung vor einem vorzeitigen unbeabsichtigten Anheben sichern. Angezogene Druckschriften: »V. D. I.-7eitschrift«, 1899, S. 966, 967 und 969, Sonderdruck »Das Schiffshebewerk Niederfinow«, Berlin 1935, Verlag Wilhelm Ernst u. Sohn, S. 13 und 14.