DE86829C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
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- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
Die bekannten Verfahren zum Destilliren von Flüssigkeiten, insbesondere von Glycerin,.durch
überhitzten Dampf unter Anwendung des Vacuums : haben insofern Mangel, als bei denselben Dampf
von zu hoher Temperatur' mit der zu destillirenden.
Flüssigkeit in unmittelbare Berührung kommt. Die Folge davon, sind-Zersetzungen
der Flüssigkeit und besonders bei Glycerin eine fehlerhafte Färbung desselben· durch die
Zersetzungsproducte, sowie dadurch auch ein Materialverlust. Durch die Expandirung des
überhitzten Dampfes unmittelbar in der Destillirblase
wird infolge der bei der Expansion, zumal bei Anwendung eines Vacuums eintretenden
bedeutenden Temperaturabnahme, die Destillation verzögert, während eine Erhitzung
des Dampfes, da "derselbe in der Destillirblase expandirt, nicht möglich ist. Diese Mängel der
bekannten Verfahren werden, nach der vorliegenden Erfindung dadurch, vermieden, dafs
die Expansion des Kesseldampfes in einer getrennten, in einem besonderen Heizkessel untergebrachten
Rohrschlange bewirkt wird, die indirect durch Kesseldampf geheizt wird, so
dafs dadurch der expandirte Dampf, ehe derselbe mit der Flüssigkeit in der Destillirblase
in Berührung kommt, wieder erhitzt wird und so eine gleichmäfsige Temperatur des auf die
Flüssigkeit zwecks Destillirung derselben eini
wirkenden Dampfes innegehalten werden kannl Der1 bei Benutzung eines Vacuums eintretende
Wärmeverlust des expandirenden Dampfes ist ein sehr erheblicher; es wird derselbe nach
der Erfindung durch die Heizung des in einem besonderen Rohrsystem expandirten Dampfes
ausgeglichen.
Die Erfindung soll unter Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen beispielsweise als
Verfahren zum Destilliren von Glycerin in Folgendem ausführlich beschrieben werden.
Fig. 1 ist eine Uebersichtsdarstellung eines Theiles des Destillirapparates zur Veranschaulichung
der Durchführung des Verfahrens.
Fig. 2 stellt in senkrechtem Durchschnitt eine zweckmäfsige Ausführungsform des Destillirund.
Heizkessels dar.
In Fig. 1 bezeichnet A das Destillirgefäfs mit der Rohrschlange a\ b ist ein ringförmiges,
unten gelochtes Rohr, um Wasserdampf in das Destillirgefäfs einzuführen. B ist ein Condensator,
C ein Behälter zur Aufnahme des con-. densirten Destillatiorisproductes, der an eine
Luftpumpe D angeschlossen ist. E ist ein Heizkessel mit einer inneren Schlange c (Expansionsschlange),
in welche durch ein Rohr d Wasserdampf geleitet wird; dieses Rohr hat
entweder einen kleineren Durchmesser als die Schlange oder ist mit einem Hahn versehen,
um den Zutritt nach der Expansionsschlange kleiner als den Auslafs machen oder zu diesem
in ein bestimmtes Verhältnifs setzen zu können, so dafs auf diese Weise eine beliebige Verdünnung
oder Expansion des eingeleiteten Dampfes erzielt werden kann, e ist ein Rohr,
welches das obere Ende der Expansionsschlange mit dem Vertheilungsrohr b verbindet, und/
ein Rohr, welches den Heizkessel E an einen Dampferzeuger anschliefst, g ist ein Rohr zur
■Verbindung des Dampferzeugers mit der Heizschlange
α. Das Rohr /i dient zur Ableitung j
des Copdenswassers oder Fortleilung des
Dampfes, aus der Schlange a. /i1 ist ein Abzugsrohr
für den Heizkessel E und dient zürn Ablassen des gebildeten Niederschlagwassers.
In Fig. 2 stellen FF kräftige Träger dar, die
zur Aufnahme von Trägern G dienen, welche durch Querträger H verbunden sind. Der
Destillir- und Heizkessel erhalten Trageklötze zur Anbringung der Kessel neben einander auf
den Trägern. ..·.: ' . · .
An dem unteren Ende des Dcstillirkessels ist eine: dicht schlicfsende Reinigungsthür j
eingepafst, die mit einem Abzugsrohr k versehen
ist, und ein grofseres Abzugsrohr I wird gewöhnlich neben der genannten Thür. angebracht.
Beide verschliefsbare Abzugsrohre k und / dienen zum Abziehen des Bodensatzes
im Destillirkessel.
Durch das mit zwei Hähnen versehene Rohr m in der Wand des mit Wasserstandsglas η und
Abzug ο ausgerüsteten Destillirkessels wird der zu dcstillirende Stoff eingeführt.
ρ ist ein Rohr, welches' den Heizkessel mit
einem Dampferzeuger verbindet und das ein Vierwegstück q aufnimmt, von welchem zwischen dem Destillir- und Heizkessel ein Dampfrohr
r nach unten führt; am unteren Ende desselben ist ein mit Ablafs versehenes" Condeiisationsroiii
zur Aufnahme des Condenswassers aus den Dampfrohren ρ und r angeschlossen.
Oberhalb des Gondensationsrohres s zweigt sich von dem Rohre r das Rohr t ab,
welches in den Heizkessel E führt, um daselbst
an das untere Ende der Expansionsschlange c angeschlossen zu werden, so dafs der züge-·
führte Dampf sich beim Eintritt in die Expansionsschlange rasch ausdehnen oder verdünnen
kann, wobei seine Temperatur sich entsprechend vermindert. Das Dampfrohr t
ist mit einem Hahn tl versehen, um die Menge des durch dasselbe gehenden Dampfes regeln
zu können. Das obere Ende der Expansionsschlange schliefst an ein Rohr ti an, das: durch
die Wand des Gefäfses E in den Destillirkessel
A geleitet wird Und mit dem unteren Ende an das ringförmige Vertheilungsrohr b
anschliefst, das an der unteren Seite durchlöchert ist. Es ist zweckmä'fsig, das Rohr ti
ebenso weit oder weiter als die Expansionsschlange zu machen, damit der Dampf aus der
letzteren leichten Durchgang durch dieselbe findet. Das Rohr ti erhält gewöhnlich einen.
Thermometer ti1 zwischen dem Destillir- und Heizkessel. An einen der horizontalen Schenkel
des Vierwegstückes q ist das Rohr ν angeschlossen,
welches mit Hahn v1 versehen ist und in den Deckel des Heizkessels E einmündet, ' um diesem Dampf zuzuführen. Von
dem Vierwegstück q lüuft auch ein mit Hohn
versehenes Rohr χ aus, welches in den Destillirkessel führt und hier an die Heizschlange a
anschliefst.
!Das Destillationsverfahren vollzieht sich in
folgender Weise:
; Die zu behandelnde Masse, die entweder theilweise rafrinirtes Glycerin oder mit Chlornatrium gesättigtes Glycerin ist, wird in den
Destillirkessel in solcher Menge eingeführt, um ungefähr ein Drittel des Raumes zu füllen.
Alsdann wird Dampf durch das Rohr/ (Fig. i) in den Heizkessel E geleitet, um denselben zu
erhitzen. Ebenfalls dem1 Dampferzeuger entnommener Dampf tritt durch das Rohr g.\n
die Schlange a, um die Masse zu erwärmen·, der frische Dampf hat eine Temperatur, die
über dem Siedepunkt des zu destillirenden Stoffes liegt. Um die Destillation zu beschleunigen
Und den Wärmegrad}· bei welchem dieselbe stattfindet, zu erniedrigen, wird durch
die Luftpumpe D der Destillirkessel evacuirl, darauf wird Dampf durch das Rohr d in die
Expansionsschlange c geleitet, und wegen des gröfseren Durchmessers dieser Schlange dehnt
sich der Dampf schnell aus und erleidet daidurch eine Temperaturverminderung. Da jedoch
die Expansionsschlange c vom Dampfe in dem ;Kessel E erwärmt wird, so wird der expandirte
Dampf in der Schlange c bis etwa zu derselben Temperatur, als der umgebende Dampf
hat, wieder erhitzt. Der Heizkessel E kann auch expandirten Dampf erhalten, der durch
eine Dampfschlange erhitzt wird. Die Wiedererhitzung des expandirten Dampfes kann auch
. durch einen Dampfmantel oder durch heifse Luft, ein Metallbad oder in anderer passender
Weise erfolgen.
In jedem Falle aber ist es wünschenswerth, dafs durch die Vorrichtung zur Wiedererwärmung
des verdünnten Dampfes eine bemerkefiswerthe Veränderung des Wärmegrades nicht
stattfindet. Der Dampf, der auf die angegebene Weise verdünnt und wieder erhitzt worden
ist, geht durch das Rohr e und wird durch das durchlöcherte Vertheilungsrohr b in die
zu destillirende Masse eingeführt, wodurch eine schnelle Destillirung der Masse veranlafst
und das Destillat in den Condensator B überführt wird, wo es condensirt und darauf in
die Vorlage C fliefst, aus der es entfernt und concentrirt werden kann.
Das Verfahren an der Hand des in Fig. 2 dargestellten Apparates vollzieht sich im wesentlichen
ebenso. Dampf wird aus dem Dampfkessel und unter dessen Druck den Rohren r, V und χ zugeleitet. Der Dampf aus dem
Rohr r geht durch das Dampfrohr t und von da in das Expansionsrohr c, in welchem er
rasch expandirt. Die Verminderung der Wärme dieses verdünnten Dampfes wird durch die
Hitze des Dumpfes in dem Heizkessel E wieder
ausgeglichen. Dampf aus dem Rohr .ν geht
in die Heizschlange λ und erhitzt während der Destillation die Flüssigkeit im Destillirkessel A.
per besondere Vorzug, den der verdünnte
und wieder erhitzte Dampf bei der Destillation hat, besteht darin, dafs der Dampf sich hierbei
nur wenig verdünnt und folglich durch diese Expansion nur eine geringe Absorption von
Warme veranlafst. Wird gewöhnlicher, freier Dampf bei der Destillation verwendet, so verdünnt
sich derselbe im Dcstillirgefäfs bedeutend und' entzieht der Masse Wärme, so
dafs ■ die Destillation verlangsamt wird, und zwar «nicht nur wegen der Wärmeabnahme,
sondern auch wegen des Ueberganges von
Condenswasser in die Masse. ·
Durch Flamme oder dergl. überhitzter Dampf
ist für die Destillation fvon Glycerin und ähnlichen
Stoffen aus dem Grunde nicht geeignet, weil sich, unvermeidlich Zcrsetzungsproducte
bilden. - ■ ..■ '■■.■·■. ν . ■ ■ .. ■■ '
Man kann das so gewonnene Glycerin nach der Concentration nochmals destilliren, um die
letzten Spuren von anhaftendem Chlornatrium zu entfernen.
Die Destillation kann natürlich auch ohne Vacuum oder ohne unabhängiges Heizmittel
bezw. unter Weglassung beider bewerkstelligt werden, so lange die Destillation selbst durch
expandirten und wieder erhitzten Dampf durchgeführt wird, welcher die Bildung von Zersetzungsproducten
des Glycerins bei der für die Destillation desselben nothwendigen Temperatur ausschliefst.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Destilliren von Flüssigkeiten, insbesondere Glycerin, mit erhitztem Dampf und unter eventueller gleichzeitiger Anwendung des Vacuums, dadurch gekennzeichnet, dafs der expandirte Dampf durch indirecte Beheizung mittels gesättigten Dampfes bestimmter Temperatur wieder erhitzt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE86829C true DE86829C (de) |
Family
ID=358842
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT86829D Active DE86829C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE86829C (de) |
-
0
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