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DE855830C - Verfahren zur Reinigung von Staerke auf enzymatischem Wege - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Staerke auf enzymatischem Wege

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Publication number
DE855830C
DE855830C DEST3209A DEST003209A DE855830C DE 855830 C DE855830 C DE 855830C DE ST3209 A DEST3209 A DE ST3209A DE ST003209 A DEST003209 A DE ST003209A DE 855830 C DE855830 C DE 855830C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
starch
treatment
milk
protein content
enzyme
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEST3209A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dipl-Chem Dr Wegner
Ottomar Dipl-Chem Dr Wolff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
STARCOSA GES ZUR ERRICHTUNG VO
Original Assignee
STARCOSA GES ZUR ERRICHTUNG VO
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by STARCOSA GES ZUR ERRICHTUNG VO filed Critical STARCOSA GES ZUR ERRICHTUNG VO
Priority to DEST3209A priority Critical patent/DE855830C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE855830C publication Critical patent/DE855830C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Grain Derivatives (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Stärke auf enzymatischem Wege Das Ziel der Stärkefahrikation ist es, die im Rohstoff enthaltene Stärke möglichst vollständig und in möglichst hoher Reinheit zu gewinnen. Unter den, insbesondere hei Getreidestärken, zu nennenden Begleitstoffen sind es vor allem Eiweißkörper und Fett, die von der Stärke infolge ihrer Adsorptionskraft besonders festgehalten werden und bei der weiteren technischen Verarbeitung vielfach stören. Das Eiweiß führt z. B. bei der Säurehydrolyse (Verzuckerung der Stärke) zu starken Trübungen und Verfärbungen der Säfte und erfordert bei der Beseitigung dieser unerwünschten Nebenerscheinungen einen besonderen Aufwand an Klärungs- und Entfärbungsmitteln; ein höherer Eiweißgehalt macht die Stärke für die genannten Zwecke überhaupt unbrauchbar. Das aus dem Keimöl stammende Fett haftet ebenfalls sehr hartnäckig am Stärkekorn und kann nach einer gewissen Lagerzeit leicht zum Ranzigwerden der Stärkeveredelungserzeugnisse (z. 13. Puddingmehl) führen. Nach den gebräuchlichen technischen Verfa'hren sind Fett und besonders Eiweißstoffe in manchen Fällen schwer zu entfernen, so daß gewisse abfallende Stärkesorten, z. B. Weizenkleberstärke, stets einen verhältnismäßig hohen Eiweißgehalt besitzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß es auf enzymatischem Wege möglich ist, die genannten Begleitstoffe soweit zu entfernen, daß sie bei der weiteren Ver- arbeitung der Stärke nicht mehr stören. Das ist der Fall, wenn der Eiweißgehalt unter 0,5 O/o und der Fettgehalt unter 0,I °/o liegt. Man führt den enzymatischen Reinigungsprozeß in der Weise durch, daß man die Stärke in wäßriger Suspension (Stärkemilch) mit den Enzymen reagieren läßt, wobei man zweckmäßigerweise rührt, damit die Stärke nicht absetzt. Die proteolytisch wirksamen Enzyme können verschiedener Art sein, z. B. Pepsin, Trypsin, Proteasen aus Schimmelpilzen u. a. Die fettspaltenden Enzyme (Lipasen) können tierischer oder pflanzlicher Herkunft sein. Die Enzympräparate brauchen nicht besonders rein zu sein, sondern können in der für technische Prozesse üblichen Beschaffenheit verwendet werden. Die anzuwendende Enzymmenge richtet sich nach der Aktivität des Präparates und dem Eiweißgehalt des Substrats. Es ist zweckmäßig, die für das angewandte Enzym optimalen Bedingungen hinsichtlich des pH-Wertes und der Temperatur einzuhalten.
  • Die enzymatische Wirkung kann verbeslsert werden, indem man die Stärkemilch mit schwachem Alkali vorbehandelt, um die zu entfernenden Stoffe (Eiweiß und Fett) für die Enzyme leichter angreifbar zu machen. Die Eiweißstoffe gehen bei dem vorliegenden Verfahren nicht verloren, sondern werden nur in wasserlösliche Abbauprodukte übergeführt; ihre Wiedergewinnung kann in gleicher Weise durch Eindampfen der wäßrigen Lösung geschehen, wie es bei der Aufarbeitung des Kleberwassers in der Getreidestärke-Industrie (Maisstärkefabrikation) üblich ist.
  • Es ist nach dem vorliegenden Verfahren weiterhin möglich, die Wirkung mehrerer Enzyme zu kombinieren, indem man sie, wenn sie das gleiche pH-Optimum besitzen, gleichzeitig, oder, wenn sie ein verschiedenes pH-Optimum aufweisen, nacheinander anwendet. Es läßt sich auf diese Weise z. B. die Wirkung einer Protease und einer Lipase kom-,inieren. Zur Verbesserung ihrer Farbe können die gereinigten Stärken anschließend mit sehr verdünnter Natriumhypochloritlösung oder einem anderen in gleicher Weise lvirkenden Bleichmittel behandelt werden. Die Aufbereitung der gereinigten Stärkemilch erfolgt in üblicher Weise durch Absitzenlassen oder Zentrifugieren und anschließendes Trocknen.
  • Beispiele I. Milostärke wird mit Wasser zur Stärkemilch von etwa 10 bis 150 Be angerührt, durch Zugabe von Sodalösung auf ein p, von 8 bis 9 gebracht, mit einem trypsinhaltigen Enzympräparat versetzt und unter Erwärmen auf 30 bis 400 mehrere Stunden gerührt. Anschließend wird die Stärke in üblicher Weise vom Wasser getrennt, gegebenenfalls nachgewaschen und zum Schluß getrocknet. Eiweißgehalt vor der Behandlung I,3 O/o (i. Tr. Sbst.), nach der Behandlung 0,3 O/o 2. Kleberstärke (Weizenstärke IIa) wird mit Wasser zur Stärkemilch angerührt, durch Zugabe von Sodalösung auf ein PH von 7 bis 8 gebracht, mit einem aus Schimmelpilzen bereiteten proteolytisch wirksamen Enzympräparat versetzt und unter Èrwärmen auf 30 bis 400 mehrere Stunden gerührt.
  • Man gibt die Stärkemilch dann zur Abtrennung der Fasern (Kleiereste) zweckmäßigerweise über ein Raffiniersieb und arbeitet anschließend in üblicher Weise auf. Eiweißgehalt vor der Behandlung 2,5 °/o (i. Tr. Sbst.), nach der Behandlung 0,4 O/o.
  • 3. Kleberstärke wird mit o,250/oiger Natronlauge zur Stärkemilch angerührt und mehrere Stunden bei Raumtemperatur oder auch unter schwachem Erwärmen (30 bis 400) gerührt, dann läßt man die Stärke absitzen, trennt die überstehende bräunlichgelb gefärbte Lauge möglichst vollständig ab, rührt die Stärke mit frischem Wasser zur Stärkemilch von IO bis 200 Be an, stellt durch Zugabe von Salzsäure auf einen pH-Wert von I bis 2 ein, gibt Pepsin oder ein pepsinhaltiges Enzympräparat zu und rührt einige Stunden unter Erwärmten auf 30 bis 400 I)ann neutralisiert man mit Sodalösung, gibt die Stärkemilch zur Abtrennung der Robfaser (Kleiereste) über ein Raffiniersieb und arbeitet anschlieflend in üblicher Weise auf. Eiweißgehalt vor der Behandlung 4,1 0/o (i. Tr. Sbst.), nach der Behandlung 0,4 O/o.
  • 4. Maisstärke wird mit Wasser zur Stärkemilch angerührt, durch Zugabe von Sodalösung auf ein p, von etwa 8 gebracht und mit einem gemischten Enzympräparat, das Schimmelpilz- und Pankreasprotease enthält, versetzt. Man rührt mehrere Stunden unter Erwärmen auf 30 bis 400 und arbeitet anschließend in üblicher Weise auf. Eiweißgehalt vor der Behandlung I,3 O/o (i. Tr. Sbst.), nach der Behandlung 0,3 0/0.
  • 5. Maisstärke (ranzig) wird mit Wasser zur Stärkemilch angerührt, durch Zugabe von Sodalösung auf ein p, von 8 bis 9 gebracht und mit einem gemischten Enzympräparat, das Pankreasprotease und Lipase enthält, versetzt. Man rührt mehrere Stunden unter Erwärmen auf 30 bis 400, arbeitet anschließend in üblicher Weise auf. Eiweißgehalt vor der Behandlung 1,2 O/o (i. Tr. Sbst.), nach der Behandlung 0,2 0/0. Der ranzige Geruch und Gesclh,mack Ider Maisstärke sind versPhxvunden (Puddingprobe).
  • 6. Kleberstärke wird mit o,250/oiger Natronlauge zur Milch angerührt und mehrere Stunden bei Raumtemperatur oder unter schwachem Erwärmen (30 bis 400) gerührt; dann läßt man die Stärke absitzen, zieht die überstehende bräunlichgelb gefärbte Lauge möglichst vollständig ab und rührt die Stärke mit frischem Wasser zur Stärkemilch von IO bis 200 Be an, man stellt auf einen pH-Wert von 8 bis 9 ein, gibt ein proteolytisch wirkendes Enzympräparat zu und rührt mehrere Stunden, wobei man die Temperatur zwischen 30 und 400 hält. Für die Nachbehandlung mit Natriumhypochlorit oder einem anderen Bleichmittel kann man das eiweiß'haltige Wasser zuvor abziehen und erneuern, oder das Bleichmittel auch sofort zugeben. Vom Natriumhypochlorit setzt man soviel zu der Stärkemilch, daß Jodkaliumstärkepapier gerade deutlich gebläut wird, läßt einige Stunden einwirken, wobei man zweckmäßigerweise rührt, und gibt die Stärkemilch an- schließend zur Entfernung der Rohfaser (Kleiereste) über ein Raffiniersieb. Dann neutralisiert man mit Säure, wäscht die Stärke aus und arbeitet sie in üblicher \\reise auf. Eiweißgehalt vor der Behandlung 2,5 0/0 (i. Tr. Sbst.), nach der Behandlung 0,280/0. rATENTANSPRCCHE: I. Verfahren zur Reinigung von Stärke, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stärke in wäßriger Suspension mit einem eiweiß- und (oder) fettspaltenden Enzym behandelt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man verschiedene Enzyme neben- oder nacheinander anwendet.
    3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem für das verwendete Enzym optimalen Temperatur- und p,-Bereich arbeitet.
    4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stärke einer alkalischen Vorbehandlung unterwirft.
    5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stärke zur Verbesserung ihrer Farbe einer Nachbehandlung mit Natriumhypochlorit oder einem anderen Bleichmittel unterzieht.
    6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Enzympräparate in der für technische Prozesse üblichen Beschaffenheit verwendet werden.
DEST3209A 1951-03-25 1951-03-25 Verfahren zur Reinigung von Staerke auf enzymatischem Wege Expired DE855830C (de)

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