Hochdruckformen
Es ist bekannt, Hochdruckformen und Einzel- |
teile solcher, z. 1i. Klischees und Lettern, aus nicht |
metallischen Werkstoffen im Preß- oder '.Spritzguß- |
verfahren herzustellen. Die Druckformen müssen |
:ich nach Gehrauch wieder genügend reinigen und |
sich auch unter mehrmaligem Umgießen, wie es bei |
Letterninetall oder anderen Druckmetallen möglich |
ist, verwenden lassen. Cellulosederivate oder härt- |
liare Kunstharzpreßmassen haben sich deshalb nicht |
in gri>lierein Maßstabe in die Praxis einführen |
kiinneii. HI., kommt hinzu, (laß die meisten Kunst- |
stoffe keine sehr hohe Wärmebeständigkeit besitzen |
und sich infolge zu geringer Oberflächenhärte bei |
großen 1)rtickatiflagen verhältnismiißig bald ab- |
nutzen. |
Es wurde nun gefunden, daß Superpolyamide, d. h. hochmolekulare, polypeptidartige,
in der Wärme zu Fäden ausziehbare Kondensations- oder PolvnierisationSprodukte,
die beispielsweise durch Erhitzen von c). (o'-Dicarbonsäuren mit (o. (,)'-Diaminen
oder deren Salzen, z. R. Adipinsäure und läexametli,#-lendiamin, von m--\minocarlionsäuren.
z. 13. F-Aminocapronsäure, oder von Lactamen, z.13. Caprolactam, erhältlich sind,.
sich ausgezeichnet für die Herstellung von Hochdruckformen oder Einzelteilen solcher
eignen. Diese Stoffe, die auch mit Füllstoffen oder Farbstoffen versehen, z. ß.
verschmolzen werden können, sind hellfarbig und erleichtern dadurch die Lesbarkeit
des Drucksatzes. Ihr spezifisches Gewicht liegt nur sehr wenig Tiber i.
Die
Superpolyamide lassen sich vornehmlich im Spritzgußverfahren, daneben aber auch
im Gieß-und Preßverfahren sowie durch spanabhebende Bearbeitung, z. B. mit Grabstichel,
zu feinsten Druckprofilen, einzelnen Lettern, ganzen Drucksätzen oder Klischees
verarbeiten und geben selbst sehr dünne Linien, z. B. feinste Strichzeichnungen
einer Radierung, in vorzüglicher Schärfe wieder. Nach der Formgebung erstarren sie
sehr rasch und besitzen dann große Zähigkeit, Festigkeit und hohe Oberflächenhärte,
die sich über einen Temperaturbereich von etwa -5o° bis über + 200° konstant erhält.
Die Druckformen sind deshalb auch außerordentlich bruchfest. Andererseits lassen
sich dünne Druckplatten aber auch leicht biegen, so daß sie die Anwendung im Rotationsdruck
gestatten. Die hohe Oberflächenhärte ermöglicht sehr große Druckauflagen ohne merkliche
Abnutzung der Druckprofile. Schließlich lassen sich die Druckformen nach Gebrauch
von den anhaftenden Druckfarben sehr bequem reinigen, da die Superpolvamide in den
gebräuchlichen Lösungsmitteln völlig unlöslich sind. :Ulan kann die gebrauchten
Klischees, Druckformen usw. leicht wieder umarbeiten. Zu erwähnen ist noch, daß
die Superpolvamide fast nicht entflammbar und gegen zahlreiche Chemikalien beständig
sind.