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DE821345C - Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Kaliumhydroxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Kaliumhydroxyd

Info

Publication number
DE821345C
DE821345C DEP1361A DEP0001361A DE821345C DE 821345 C DE821345 C DE 821345C DE P1361 A DEP1361 A DE P1361A DE P0001361 A DEP0001361 A DE P0001361A DE 821345 C DE821345 C DE 821345C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
potassium hydroxide
solution
heat
liquid
solid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP1361A
Other languages
English (en)
Inventor
Arthur George
Mathew Hedley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Imperial Chemical Industries Ltd filed Critical Imperial Chemical Industries Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE821345C publication Critical patent/DE821345C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/04Hydroxides
    • C01D1/42Concentration; Dehydration

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Kaliumhydroxyd Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von festem wasserfreiem Kaliumhydroxyd und insbesondere auf die Entwässerung von konzentrierten Lösungen desselben.
  • Bei dem üblicherweise angewandten Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Kaliumhydroxyd wird eine mehr oder weniger verdünnte Lösung als Ausgangsmaterial verwendet, welche zunächst in dampferhitzten Verdampfern verdampft, dann in Gefäßen eingedampft wird und schließlich zu einem festen Produkt führt, welches go°/o Kaliumhydroxyd enthält. Die Endverdampfung ist schwierig und stellt ein langw;eriges Verfahren dar, wobei es unmöglich ist, die letzten wenigen Prozent Wasser zu entfernen. Es wurde nein ein neues Verfahren gefunden, durch das es möglich ist, ein wasserfreies Produkt herzustellen, ohne die Notwendigkeit zum Erhitzen und ohne irgendwelche praktischen Schwierigkeiten.
  • Es wurde gefunden, daß bei der Hochkonzentrierung gewisse Bedingungen eintreten, die zur Umwandlung von Kaliumhydroxydlösungen in festes wasserfreies Kaliumhydroxyd und Wasserdampf angewandt werden können, wobei wenig oder überhaupt keine Wärme zugeführt zu werden braucht und lediglich eine Verringerung des Wasserdampfpartialdruckes notwendig ist. Unter gewissen, sehr engbegrenzten Bedingungen unterliegen hochkonzentrierte Lösungen von Kaliumhydroxyd bei oder in der Nähe der Temperatur, bei der sie gesättigt sind, wenn sie einer Druckverringerung in der noch zu beschreibenden Weise ausgesetzt werden, einer Trennung in Wasserdampf und wasserfreie Kristalle, und das Verfahren läuft bis zur Beendigung adiabatisch.
  • Bei einer Ausführungsform zur Durchführung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens wird von einer Lösung ausgegangen, die etwa io°/o Wasser enthält, wobei der Rest aus Kaliumhydroxyd besteht mit geringen Mengen von Verunreinigungen, welche zusammen etwa 0,5 bis 2°/o ausmachen. Die Temperatur dieser Lösung wird auf etwa 33o° eingestellt. Diese Lösung wird dann in einen Gas- oder Dampfraum gebracht, in dem der Partialwasserdampfdruck oberhalb der Lösung unter 150 mm Quecksilbersäule, beispielsweise bei 3o bis ioo mm Quecksilbersäule gehalten wird, und wobei der Oberfläche der Lösung eine große Oberfläche dargeboten wird, beispielsweise durch Versprühen derselben nach unten in einen leeren Turm. Hierdurch erfolgt eine rasche Selbstverdampfung des Wassers und das feste Kaliumhydroxyd wird durch diese einfache Arbeitsweise in Form eines körnigen trockenen im wesentlichen wasserfreien festen Stoffes abgeschieden. Diese kurze Erläuterung gibt den optimalen Fall wieder, wo es nicht notwendig ist, überhaupt irgendwelche Wärme zuzuführen, und die einzigen Wärmevoraussetzungen, auf die geachtet werden muß, die sind, daß die Wärmeverluste, beispielsweise gegenüber der Atmosphäre, 40ooo Kal. pro Tonne Produkt nicht überschreiten dürfen. Eine andere Arbeitsweise besteht darin, daß eine geeignete Lösung in einem Rohr versprüht wird, in dem ein Luftstrom aufsteigt, der den Wasserdampf abführt und so in dem Rohr ein Wasserdampfpartialdruck aufrechterhalten wird, der unterhalb i5o mm Quecksilbersäule liegt. Diese Arbeitsweise ergibt ebenfalls trockenes körniges im wesentlichen wasserfreies Kaliumhydroxyd. Die Luft kann gewünschtenfalls warm sein, so daß Wärmeverluste aus der Lösung nicht mehr als etwa ioooo Kal. pro Tonne Produkt betragen, oder die Luft kann heiß genug sein, um eine gewisse Wärmemenge dem Verfahren zuzuführen. Die Arbeitsweise zur Lieferung einer großen Oberfläche kann eine der bekannten sein, die für diesen '!.weck verwendet werden, beispielsweise Versprühen, Ausbreiten der Flüssigkeit als Film, Umrühren einer Lösung oder Verteilen derselben auf einem bereits hergestellten körnigen Kaliumhydroxyd, oder einem anderen festen Stoff, der als Träger für die Lösung dient.
  • Die Größe der durch Versprühen gelieferten Oberfläche hängt von der Größe der erzeugten Tropfen ab und beträgt im allgemeinen zwischen 500 und 5ooo qm pro Tonne Flüssigkeit. Diese gleiche Oberfläche wird auch geliefert, wenn die Flüssigkeit auf Granalien verteilt wird. Die Größe der Fläche, welche dadurch entsteht, daß die Flüssigkeit als Film ausgebreitet wird, übersteigt im allgemeinen ioo qm pro Tonne Flüssigkeit. Durch Umrühren der Flüssigkeit wird zunächst nur eine ziemlich kleine Oberfläche geliefert, jedoch vergrößert sich diese während der Verdampfung beträchtlich, weil dann die Flüssigkeit auf dem sich abscheidenden festen Stoff verteilt wird. Eine große Oberfläche ist erforderlich, um hohe Verdampfungsgeschwindigkeiten zu erreichen. Wenn in der vorliegenden Beschreibung von einer großen Oberfläche die Rede ist, so wird darunter eine solche verstanden, die io und vorzugsweise ioo qm pro Tonne Flüssigkeit übersteigt.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft also die adiabatische oder im wesentlichen adiabatische Umwandhing einer geeigneten zu verarbeitenden Lösung in Dampf und festen Stoff ausschließlich dadurch, daß eine notwendige Verringerung des Wasserdampfpartialdruckes erfolgt. Im Idealfall ist dieses adiabatische Verfahren auch ein isothermisches.
  • Es ist besonders bemerkenswert und nicht zu erwarten, daß Bedingungen auftreten können, bei denen, wie festgestellt wurde, die für die Verdampfung des Wassers aus einer Kaliumhydroxydlösung erforderliche Wärme durch die bei der Kristallisation von wasserfreiem Kaliumhydroxyd aus der Lösung frei werdende Wärme geliefert werden kann. Es ist allgemein bekannt, daß bei der Auflösung von Kaliumhydroxyd in Wasser Wärme frei wird. Es wurde nun gezeigt, daßbeider Kristallisation von Kaliumhydroxyd aus seinen gesättigten Lösungen ebenfalls beträchtliche Wärmemengen frei werden. Es wurde nun weiterhin gefunden, daß die Arbeitsbedingungen so gewählt werden können, daß bei dieser Kristallisation gerade genug Wärme frei wird, um die Verdampfung des gesamten Wassers herbeizuführen, eine Erscheinung, die vollkommen im Gegensatz ztt den Erwartungen steht.
  • Im Idealfall wird mit einer 92 bis 95°oigen Kaliumhydroxydlösung bei ungefähr 330' gearbeitet, jedoch gibt es auch andere Arbeitsbedingungen in der unmittelbaren Nähe dieses Punktes, wobei die Arbeitsweise, obwohl adiabatisch, jedoch nicht isothermisch ist, so daß während der Selbstverdampfung ein Ansteigen oder Absinken der Temperatur eintritt. So kann beispielsweise mit einer Flüssigkeit, die nur 85°/o Kaliumhydroxyd enthält, bei einer Ausgangstemperatur zwischen 250 und 330° gearbeitet werden, jedoch mit Ausnahme von Durchführungen bei den höheren Temperaturen innerhalb dieses Temperaturbereiches sinkt die Temperatur während der adiabatischen Selbstverdampfung, und gleichzeitig muß auch der Partialwasserdampfdruck niedrig gehalten werden, in gewissen Fällen bis auf 20 mm Quecksilbersäule hinunter. Es besteht also ein verhältnismäßig begrenzter Konzentrationsbereich beim vorliegenden Verfahren, in dem das Verfahren ohne Zuführung irgendwelcher Wärme durchgeführt werden kann.
  • Obwohl der Erfindungsgegenstand bisher an Hand eines adiabatischen Verfahrens beschrieben wurde, das in dem Idealfall auch ein isothermisches Verfahren ist, umfaßt die Erfindung aber auch im wesentlichen adiabatisch verlaufende Verfahren, bei denen eine gewisse Wärmemenge zugeführt wird, die jedoch 8oooo und im allgemeinen sogar 40ooo Kal. pro Tonne Kaliumhydroxyd nicht überschreitet. Diese Arbeitsweise wird zweckmäßig dann angewandt, wenn das Verfahren in einer waagerecht angeordneten Mischmaschine, die mit Schaufeln ausgestattet ist, einer Art Mörtelmischer oder Bandmischer (s. Chemical Engineers Handbook, J. H. Perry, Auflage 1941, S. 1543-53) durchgeführt wird. Die Erfindung umfaßt auch den Fall, wo eine geringe Wärmemenge verlorengeht, beispielsweise durch Strahlung von dem Stoff oder von den Wandungen des Kessels oder durch Übergang an kühle Luft, die verwendet wird, um die Selbstverdampfung durchzuführen, und in diesem Fall betragen die Wärmeverluste nicht über 40000 Kal. pro Tonne Produkt.
  • Das Verfahren kann kontinuierlich in einer wärmeisolierenden Mischvorrichtung durchgeführt werden, die mit einem Deckel versehen ist, welcher zum Luftzutritt geöffnet werden kann. Die Schaufelradschnecke enthält körniges Kaliumhydroxyd und am Eintragende dieser Vorrichtung wird eine 92°/oige Kaliumhydroxydflüssigkeit tnit einer Temperatur von 33o° eingegeben. Hierbei entsteht am Eintragende ein Flüssigkeitssumpf und auf der Länge dieser Vorrichtung wird der Inhalt breiig und schließlich trocken, wobei am Austragende ein frei fließendes im wesentlichen wasserfreies körniges Kaliumhy-droxvd abgezogen wird. Obwohl es theoretisch nicht notwendig ist, dem Verfahren Wärme zuzuführen, können notwendigenfalls die Wandungen der Vorrichtung erwärmt werden und/oder die Luft, welche frei über die Oberfläche des in der Vorrichtung enthaltenen festen Stoffes geleitet wird und die den Wasserdampf abführt, erwärmt sein, beispielsweise auf zSo bis 300°. Bei diesem Verfahren ist die der Luft ausgesetzte Oberfläche nicht gerade die Oberfläche des Bettes, sondern die Oberfläche der ausgebreiteten Granalien, weil nämlich ein erheblicher Teil der Verdampfung zwischen den das Bett bildenden Granalien erfolgt. In der Praxis ist naturgemäß die Wärmemenge, die durch die Metalloberfläche auf einen breiigen festen Stoff oder auf einen trocken scheinenden oder frei fließenden festen Stoff, wie er in der Vorrichtung zugegen ist, außerordentlich gering wegen des schlechten Wärmeüberganges zwischen den Wandungen und dem festen Stoff. So wird also nur eine zu vernachlässigende Wärmemenge durch die Wandungen einer derartigen Vorrichtung zugeführt im Vergleich zu der Wärmemenge, die einem ähnlich bemessenen Kessel bzw. einer in ihm enthaltenen Flüssigkeit auf die gleiche Weise zugeführt werden kann. Trotz dieser Schwierigkeiten erfordert das beschriebene Verfahren nur Z bis 2 Stunden zur vollkommenen Umwandlung einer 9oo/oigen Flüssigkeit in einen trockenen wasserfreien Stoff, der weniger als 0,30,.'o Wasser enthält. In dem Fall, wo nicht unter genauen adiabatischen Bedingungen gearbeitet wird, sondern eine gewisse Wärmemenge entweder durch die Wandungen oder durch die Berührung mit heißer Luft zugeführt wird, kann bei etwas längerer Arbeitszeit das Verfahren so geleitet werden, daß eine Flüssigkeit verarbeitet «erden kann, die nur 8o0/, Kaliumhydroxyd enthält.
  • Die vorliegende Erfindung schlägt also ein Verfahren zur Herstellung von festem im wesentlichen wasserfreiem Kaliumhydroxvd aus einer wäßrigen Lösung vor, die zwischen 8o und d60,.0 Kaliumhydroxvd enthält, bei einer Temperatur zwischen 200 und 35o°, wobei eine große Oberfläche der Lösung einem Gas oder Dampf ausgesetzt wird, in dem der Partialwasserdampfdruckunterhalb 15o mm Quecksilbersäule absolut gehalten wird, und zwar unter adiabatischen Bedingungen oder unter solchen Wärmebedingungen, daß nicht mehr als 8o ooo Kal. gewonnen werden oder nicht mehr als 40000 Kal. pro Tonne Produkt verlorengehen. Die angewandte Lösung ist von einer solchen Konzentration, die bei oder in der Nähe des Sättigungspunktes bei diesen Temperaturen liegt. Das Verfahren kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß eine 85 bis 95°/oige Kaliumhydroxydlösung bei 250 bis 35o° in ein Vakuum eingesprüht wird oder durch Versprühen einer 8o bis 95o/oigen Lösung bei Zoo bis 30o° durch einen Heißluftstrom oder durch Einführen einer 8o bis 95°/oigen Kaliumhydroxydlösung in ein Gefäß, welches körniges Kaliumhydroxyd enthält und welches bewegt wird, während die Luft darüber streicht oder durch Ausbreiten der Flüssigkeit als dünnen Film. Bei den angegebenen Temperaturen und Konzentrationen der Flüssigkeit findet eine Selbstverdampfung derselben statt. Es ist auch möglich, mit einer überhitzten Flüssigkeit zu arbeiten, die unmittelbar nach dem Einführen in das Verfahren eine niedrigere Temperatur und eine höhere Konzentration annimmt, und diese Arbeitsweise wird ebenfalls durch den Erfindungsgegenstand umfaßt. Die Wärmemenge, welche im Idealfall zugeführt werden muß bzw. verlustig geht, ist gleich Null, aber die Wärmemenge, welche in der Praxis angewandt wird, ist nur so groß, daß sie ausreicht, die Summe der Wärmeinhalte des Wasserdampfes und des festen Kaliumhydroxyds gegenüber dem Wärmeinhalt der Ausgangslösung auszugleichen.
  • Charakteristische Merkmale der Erfindung sind erstens die im wesentlichen adiabatische Natur des Verfahrens, wodurch der schwierige Wärmeübergang auf einen festen Stoff vermieden wird, und zweitens die Vermeidung der Armendung hoher Temperaturen, welche sonst zur Herstellung von geschmolzenem Kaliumhydroxyd erforderlich sind. `'Während der Selbstverdampfung scheidet sich ein fester Stoff aus und die Lösung bleibt in ihrer Zusammensetzung im wesentlichen unverändert, bis sie getrocknet ist. Es besteht also eine Diskontinuität und die Selbstverdampfung bewirkt bei dieser Diskontinuität eine fortschreitende Verringerung der Menge an Lösung, jedoch keine Änderung ihrer Zusammensetzung, und eine fortschreitende Vergrößerung der Menge des entfernten Wasserdampfes. Hierdurch wird also erreicht, daß die Lösung unter Bildung von festem Kaliumhydroxyd trocknet, das nicht geschmolzen wird.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die endgültige und schwierige Entwässerung durchgeführt wird, ohne daß, im Idealfall, eine Senkung des Wasserdampfdruckes von seinem maximalen Wert erfolgt, d. h. also, daß selbst der letzte Tropfen Wasser in der Mutterlauge, welche auf der Oberfläche des festen Stoffes zugegen ist, einen Wasserdampfdruck von nahezu 150 mm Quecksilbersäule besitzt und auf diese Weise schnell entfernt wird. Aus diesem Grund stellt das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren eine verbesserte Arbeitsweise zum Trocknen von Kaliumhydroxydkristallen dar, denen noch Mutterlauge anhaftet, indem diese Flüssigkeit verdampft wird, wenn sie auf den Kristallen verteilt .den geschilderten Bedingungen ausgesetzt wird. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht auch darin, daß das Produkt in besonderer Form gewonnen wird. Dieses Produkt ist im wesentlichen wasserfrei, d. h. es enthält weniger als i0/, und im allgemeinen sogar weniger als 0,30/a Wasser. Es wird im allgemeinen in Form eines körnigen staubfreien Materials erhalten, welches in seinem Aussehen grobem Sand oder Aggregaten desselben ähnelt. Es ist einleuchtend, daß dieses ein wesentlich besseres Handelsprodukt ist als das verfestigte go°/°ige Material, welches sich nur schwierig handhaben läßt. Je nach der Art des angewandten Verfahrens kann die Dichte des festen Stoffes (bestimmt in der in »The Manufacture of Soda« von T. P. Hou, 2. Auflage, S. 485, beschriebenen Weise) zwischen 0,3 und 1,2 g/ccm liegen. Wenn die Verdampfung dadurch erfolgt, daß die Lösung in einem evakuierten Turm versprüht wird, erfolgt die Verdampfung rasch in den versprühten Tropfen und infolgedessen entstehen in diesem Fall porige oder poröse Körner, deren Dichte zwischen o,2 und o,7 und im allgemeinen zwischen 0,3 und o,5 g/ccm liegt. Für Handels- und Haushaltszwecke ist eine niedrige Dichte häufig besonders erwünscht, insbesondere bei einem so hoch reaktionsfähigen Stoff, wie es bei Kaliumhydroxyd der Fall ist, denn es erleichtert die Zugabe geringer Gewichtsmengen des Materials infolge des hohen Volumens bei Verfahren, wo mit Kaliumhydroxyd gearbeitet wird. Wenn die Flüssigkeit in einem Turm nach unten versprüht wird, im Gegenstrom zu einem nach oben fließenden Warm-oder Heißluftstrom, oder einem Gas bei Atmosphärendruck, besitzen die so erhaltenen Granalien die Größe von Sand und ihre Dichte liegt im allgemeinen zwischen o,6 und o,8 g/ccm. Wenn das Verfahren in einer waagerecht liegenden, mit Schaufeln versehenen Mischmaschine in Berührung mit Luft durchgeführt wird, entsteht ein Produkt in Form von staubfreien Körnern, die unter Umständen einen Durchmesser von mehr als 2 mm haben können, und die Dichte dieses Produktes liegt zwischen o,8 und 1,3 9/ccm und im allgemeinen zwischen o,9 und 1,2 g/ccm. Alle diese Produkte sind an sich neu und vorteilhaft. Sie können leicht gehandhabt, abgemessen und aufgelöst werden, und zwar besser als die handelsüblichen Produkte.
  • Das Verfahren kann als absetzend arbeitendes Verfahren durchgeführt werden, jedoch für die industrielle Verwertung ist es wesentlich zweckmäßiger, es als kontinuierliches Verfahren durchzuführen, beispielsweise in einer Art Betonmischer. Zur Herstellung der Anlage kann Stahl oder Eisen verwendet werden, wenn 'eine geringe Verfärbung des Produktes von reiner Weiße zulässig ist. Die Apparatur kann auch aus Gußeisen bestehen. Wenn ein rein weißes Produkt erwünscht ist, müssen widerstandsfähige Materialien verwendet werden, beispielsweise silberplattierte Kessel oder Nickelkessel. Im übrigen kann ein Angriff des Kessels durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren dadurch vermieden werden, daß eine dünne Schicht von Kesselstein auf der Oberfläche des Kessels, der Rührer und anderer metallischer Teile, niedergeschlagen wird. Diese dünne Schutzschicht kann leicht aus der bei dem Verfahren zur Anwendung gelangenden Lösung niedergeschlagen werden, indem die Kessel mit dieser Lösung gefüllt werden und dann eine leichte Abkühlung erfolgt. Der so gebildete Schutzbelag haftet gut und ermöglicht die Herstellung von weißem Kaliumhydroxyd selbst in Stahlkesseln. `Feil bei Verfahren gemäß der Erfindung durch die Wandungen der Kessel keine Wärme zugeführt wird, ist es auch möglich, mit einer derartigen Schutzschicht zu arbeiten.
  • In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens angegeben, worauf diese jedoch nicht beschränkt ist. Beispiel i.
  • Die zur Anwendung gelangende Apparatur besteht aus einem senkrechten Turm vorn i m Durchmesser und 5 m Länge, der an seinem Boden mit einer Schale versehen ist, welche durch eine Öffnung entleert werden kann. An der Oberseite des Turmes ist eine Sprühdüse vorgesehen, welche über ein Steuerventil mit einem Vorratsbehälter in Verbindung steht. 'Der Turm ist an sich leer und gegenüber der Atmosphäre abgeschlossen. Er steht über einen Kondensator mit einer Vakuumpumpe in Verbindung. Bei der Durchführung des Verfahrens wird der absolute Druck innerhalb des Turmes auf 0,07 kg/cm2 mit Hilfe einer Vakuumpumpe verringert. Der Vorratsbehälter wird mit einer Flüssigkeit gefüllt, welche 93,5°/0 Kaliumhydroxyd, 60/0 Wasser und o,50/0 Verunreinigungen einschl. Kaliumcarbonat und Kaliumchlorid enthält. Diese Konzentration der Ausgangsflüssigkeit wird durch Vakuumverdampfung eingestellt. Das Steuerventil wird geöffnet und in den Turm Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von 3001 pro Stunde eingeleitet. Die Flüssigkeit kann durch in den Wandungen des Turmes vorgesehene Fenster beobachtet werden, und es ist festzustellen, daß diese in Form von zahlreichen Tropfen von der Sprühdüse nach unten fällt. Während des Fallens der Tropfen in dem Turm gehen diese in einen festen Stoff über, der sich in der Schale in Form eines Schneefalles sammelt. Wenn die Schale voll ist, wird das Flüssigkeitsventil geschlossen, das Vakuum abgelassen, die Schale in einen Behälter entleert und die Arbeitsweise beginnt von neuem. Das Produkt, welches hierbei erhalten wird, ist zu heiß, um direkt aus dem Turm von Hand weiter behandelt zu werden und wird abkühlen gelassen. Es besitzt nur einen Wassergehalt von o,20/0 und die Dichte beträgt 0,4 bis 0,5 9/ccm. Mikroskopisch ist festzustellen, daß die Struktur des festen Stoffes zackig und schnitzlig ist. Beispiel 2 Die zur Durchführung des Verfahren zur Anwendung gelangende Einrichtung besteht aus einem geneigten Trog, 6o cm breit und 6o cm tief, der mit einem umlaufenden Schaufelmischer versehen ist und der auf seiner ganzen .I m betragenden Länge von außen leicht erwärmt wird. Die angewandte Flüssigkeit enthält 90°/o Kaliumhydroxyd und io" " Wasser und besitzt eine Temperatur von 30o bis 33o°. Über die Oberseite des offenen Troges läuft Heißluft um. Der Trog ist im wesentlichen gefüllt mit festem körnigem Kaliumhydroxydund in dasZuführungsende desTroges wird kontinuierlich Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von o, i cbm pro Stunde zugeleitet. Hierdurch entsteht an dem Zuführungspunkt eine schlammige Masse und der Inhalt des Troges geht aus dieser schlammigen Masse in einen feuchten festen Stoff, einen trocken scheinenden festen Stoff und am Austragende zu einer frei fließenden wasserfreien Masse aus Kaliumhydroxyd über. Am Austragende des Troges wird trockenes festes Kaliumhydroxyd in einer Form abgezogen, die grobem Sand und Aggregaten desselben ähnelt. Das Produkt enthält o,i°/° Wasser, besitzt eine Dichte von i bis i,i g/ccm, ist frei fließend und stattt)frfi.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. `'erfahren zur H.@jstellung von festem, weitgehend wasserfreiem Kaliumhydroxyd aus seiner 8o bis 96° °igen Lösung bei zwischen 200 und 35o° liegenden Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Lösung unter weitgehender Vergrößerung ihrer Oberfläche ein Gas oder Dampf mit einem Wasserdampfpartialdruck unter iSo Torr unter im wesentlichen adiabatischen Bedingungen zur Einwirkung gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die große Oberfläche dadurch geliefert wird, daß die Lösung in ein Vakuum oder einen Luftstrom versprüht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die große Oberfläche dadurch geliefert wird, daß die Lösung auf Granalien von Kaliumhydroxyd versprüht wird, die in Bewegung gehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit Heißluft gearbeitet wird.
  5. 5. Verfahren zum Trocknen von feuchten wasserfreien Kaliumhydroxydkristallen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kristallen anhaftende Mutterlauge unter Anwendung des Verfahrens gemäß Anspruch i verdampft wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren kontinuierlich in einer waagerecht liegenden mit Schaufelmischern ausgestatteten Mischmaschine durchgeführt wird. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine 92 bis 950;'o Kaliumhydroxyd enthaltende Lösung, wobei der Rest hauptsächlich aus Wasser besteht, bei einer Temperatur von 3oo bis 33o° verwendet wird.
DEP1361A 1947-12-10 1949-01-06 Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Kaliumhydroxyd Expired DE821345C (de)

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DE (1) DE821345C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973033C (de) * 1952-04-06 1959-11-19 Monsanto Chemicals Verfahren zur Konzentration waessriger Alkalihydroxydloesungen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973033C (de) * 1952-04-06 1959-11-19 Monsanto Chemicals Verfahren zur Konzentration waessriger Alkalihydroxydloesungen

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