DE814097C

DE814097C - Einrichtung an vorzugsweise durch Fluessigkeitsdruck betriebenen Pressen

Info

Publication number: DE814097C
Application number: DEP3189D
Authority: DE
Inventors: Rudolf Vedder
Original assignee: Otto Fuchs KG
Current assignee: Otto Fuchs KG
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-09-20

Description

Einrichtung an vorzugsweise durch Flüssigkeitsdruck betriebenen Pressen

Bei durch Flüssigkeitsdruck betriebenen Pressen

ist es üblich, die von der Druckflüssigkeit auf einen

Kolben ausgeübte Kraft (PreSdruck) unmittelbar

auf den beweglichen Teil der Presse zu übertragen.

Zu diesem Zweck wird im allgemeinen das Oberteil

der Presse beweglich ausgestaltet und unter Füh-

rung am Pressengestell unmittelbar mit dem Preß-

kolben verbunden, der in dem über der Presse an-

geordneten Arbeitszylinder für das hydraulische

Druckmittel verschieblich sitzt.

Eine solche Ausgestaltung hat den Nachteil, daß

die Bauhöhe der gesamten Einrichtung sehr groß

wird, wobei oftmals nur der geringere Teil der

Bauhöhe auf die eigentliche Presse entfällt, wäh-

rend der größere Teil der Höhe von den Antriebs

und Zusatzeinrichtungen beansprucht wird. Dies

ist in erhöhtem Maße der Fall, wenn es sich, wie

beispielsweise bei schweren Gesenkpressen, um Ein-

richtungen handelt, die sehr hohe Arbeitsdrücke er-

fordern. Es muß dabei eine bedeutende lichte Höhe zum Einbau von Betriebseinrichtungen der genannten Art zur Verfügung stehen, die wiederum an die Ausführung der betreffenden Gebäude erhöhte Ansprüche stellt. Außerdem sind besonders starke Fundamente und Zusatzeinrichtungen, wie Beobachtungs- und Wartebühnen u. dgl., erforderlich sowie oftmals komplizierte Tragkonstruktionen zur Aufnahme der Steuergeräte, der Rohrleitungen usw.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Weg für eine wesentlich einfachere und insbesondere in bezug auf Raumbedarf erheblich anspruchslosere Ausgestaltung .des Antriebs einer vorzugsweise durch Flüssigkeitsdruck betätigten Presse vorzuschlagen. Eine wesentliche Vereinfachung in der Gesamtausführung der Pressenanlage wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Übertragung des Preßdruckes auf den beweglichen Teil der Presse über einen in einer widerstandsarmen Führung bewegten Schiebekeil erfolgt. Für die Übertragung hoher Preßdrücke ist es dabei vorteilhaft, den Steigungswinkel des Schiebekeils so zu wählen, daß er kleiner als der Reibungswinkel ist. Auf diese Weise wird gleichzeitig eine wirksame Übersetzung der Kraft des hydraulischen Antriebskol.berns erzielt. Aus Gründen der Raumersparnis und des leicht zugänglichen Einbaues der einzelnen Teile der Anlage ist es besonders vorteilhaft, die Anordnung so zu treffen, daß das Pressenunterteil (Pressentisch) mit dem an ihm festgelegten Unterwerkzeug sich auf den Schiebekeil abstützt derart, cLaß es von diesem bei seiner Verschiebung bewegt wird, und ferner, daß das das Oberwerkzeug tragende Presseno'oerteil unbeweglich am Pressengestell festgelegt ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wesenhaft dargestellt.
An den zum Pressengestell gehörenden Säulen i°, i6 ist das das Oberwerkzeug 3 tragende Oberteil 2 der Presse .durch .Schraubenmuttern 4°, 46 festgelegt. Das das Unterwerkzeug 5 tragende Pressenunterteil 6 ist beweglich gestaltet und an den Säulen 1°, i6 .mit möglichst wenig Spiel geführt. An seiner Unterseite ist ein Führungsstück 7 angeordnet, mit welchem es sich auf die Arbeitsfläche 8 eines Schiebekeils 9 abstützt, der seinerseits in einer gegenüber dem Pressegestell oder dem Fundament festgelegten Führung to verschoben werden kann. Zu diesem Zweck greift an dem einen Ende des Schiebekeils 9 eine Stange 15 an, welche den Schiebekeil 9 kraftübertragend mit einem Kolben i i verbindet, der in einem Arbeitszylinder 12 unter der Wirkung einer über die Leitungen 13 oder 14 zugeführten Druckflüssigkeit bewegt wird.
Der Steigungswinkel des Schiebekeils 9 wird, insbesondere wenn es sich um die Übertragung hoher Preßdrücke handelt, zweckmäßig so gewählt, da.ß er kleiner eist als der Reibungswinkel, welcher seinerseits abhängt von dem Material und der Ausgestaltung der Führung to für den Schiebekeil 9 sowie von der Art der zur Reibungsverminderung dienenden Maßnahmen, Schmierung, Anwendung rollender Reibung usw.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Richtung der Achse des Arbeitszylinders 12 in der Verschieberichtung des Keiles 9. Aus räumlichen Gründen könnte es bisweilen auch zweckmäßig sein, den Arbeitszylinder 12 so anzuordnen, daß seine Achse mit der Verschieberichtung des Keiles 9 einen Winkel bildet. In diesem Fall wird die Kolbenstange 15 nicht unmittelbar am Keil 9 festgelegt, sondern mit diesem durch ein, Winkelgelenk (Winkelhebel) verbunden.
Bei der dargestellten und. beschriebenen Einrichtung können der Arbeitszylinder und alle eine Beobachtung oder Wartung erfordernden Teile der Anlage in gleicher Höhenlage wie die Presse angeordnet werden. Diese weist nunmehr eine mäßige Bauhöhe auf, so daß Sonderforderungen hinsichtlich der Gebäudeausführung nicht bestehen und schwere und die Übersicht beeinträchtigende Hilfseinbauten, wie Stützgerüste u. dgl., weitgehend vermieden werden können. Bei der geringen Bauhöhe einer mit einem gemäß der Erfindung ausgestalteten Antrieb versehenen hydraulischen Presse sind naturgemäß auch die einen Teil des Pressengestells bildenden, zur Führung des beweglichen Teils der Presse dienenden Säulen erheblich kürzer als bei den bekannten Bauarten. Damit wird auch die Dehpting, welche diese Säulen unter den Beanspruchungen des Betriebs erfahren, erheblich kleiner.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Ausbildung eins Pressenantriebs nach der Erfindung wird durch folgende Überlegung klar: Bei hydraulischen Pressen üblicher Bauart muß das Preßwerkzeug immer möglichst genau mutig auf dem Pressentisch festgelegt werden, damit einseitige Kippwirkungen vermieden werden. Dies ist aber nicht immer einfach durchzuführen. Man kann wohl das Werkzeug so ausrichten., daß es sich in ,der Mitte des Presseigisches befindet; das Maximum des Preßdruckes ist aber abhängig von der Form des Preßteils, d. h. von den unterschiedlichen Querschnitten an verschiedenen Stellen. Bei einem großen Werkzeug können also je nach Form des Werkstückes außermittige Belastungen auftreten, , durch die ein hoher Verschleiß der Führungen hervorgerufen und damit die Arbeitsgenauigkeit beeinträchtigt wird. Bei einer Presse mit einem Antrieb gemäß der Erfindung hingegen spielen außermittige Beanspruchungen nur eine untergeordnete Rolle; sie können höchstens durch Anordnung des Werkzeuges weit außerhalb der Mitte in beachtlichem Maß auftreten, äußern sich aber nur in verschiedener Zugbeanspruchung .der einzelnen Säulen des Pres.sengestells.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung an vorzugsweise durch Flüssigkeitsdruck betriebenen Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung des Preßdruckes auf den beweglichen Teil (6) der Presse über einen in einuer widerstandsarmen Führung (to) bewegten Schiebekeil (9j erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel (a) des Schiebekeils (9) kleiner ist als der Reibungswinkel.
3. Einrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressenunterteil (6) mit dem an ihm festgelegten Unterwerkzeug (5) -sich auf den Schiebekeil (9) abstützt derart, daß es von diesem bei seiner Verschiebung bewegt wird und daß das das Oberwerkzeug (3) tragende Pressenobeiteil (2) unbeWeglich am Pressengestell (1°, 16) festgelegt ist.