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Vorhangschloßgehäuse Die Erfindung bezweckt, ein Vorhangschloßgehäuse
zu schaffen, das bei einfacher Bauart und insbesondere einfachem Zusammenbau eine
große Sicherheit gegen gewaltsames Aufbrechen bietet. Die gestellte Aufgabe ist
erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß zwei den Boden und die Decke
bildende, in einen rahmenförmigen Umschweif eingesetzte und daran nach innen abgestützte
Platten durch eine von der Seite her auf das Gehäuse aufgezogene Hülse gehalten
sind, die ihrerseits durch den Schloßbügel gesichert ist. Die Abstützung von Boden
und Decke am Umschweif kann mit Hilfe von in Randaussparungen des letzteren eingreifenden
Randvorsprüngen geschehen. Die auf (las Schloßgehäuse aufgezogene Hülse kann aus
einer Platte gebogen sein; ihre durch Schweißen geschlossene Naht befindet sich
zweckmäßig an der oberen Schmalwand der Hülse, d. h. zwischen den Schenkeln des
Schloßbügels. Die Schmalwände der Hülse brauchen sich nur von der Achse des einen
Schenkels des Schloßbügels zur Achse des agderen Schenkels zu erstrecken, wobei
die obere Schmalwand Ausschnitte zum Freilegen der in der oberen Wandung des Umschweifes
vorgesehenen Durchtrittslöcher für den Schloßbügel enthält. Die Breitwände sind
dagegen über die Enden der Schmalwände hinaus so weit verlängert und so gestaltet,
daß sie die Fugen zwischen Schloßboden und Decke einerseits und Umschweif andererseits
ringsum abdecken.
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Das neue Schloßgehäuse ist, wie leicht ersichtlich, durch die aufgezogene
Hülse gegen gewaltsames Aufbrechen
wirksam geschützt.: Ein Abstreifen
der Hülse ist unmöglich, denn abgesehen davon, daß sie so stramm aufgezogen werden
kann, daß sie durch Reibung und Klemmung unverrückbar festsitzt, ist sie bei geschlossenem
Bügel durch dessen in das Schloßgehäuse eingreifende Schenkel gesichert, die eine
Verschiebung der Hülse in beiden Richtungen verhindern. Trotz dieser großen Sicherheit
ist das Schloßgehäuse in seiner Bauart, insbesondere in seinem Zusammenbau, einfach.
Es besteht nur aus vier Teilen, nämlich dem Umschweif, den beiden Platten für Boden
und Decke und der aufgezogenen Hülse. Die Platten für Boden und Decke können verhältnismäßig
dünnwandig sein, da sie durch die übergeschobene Hülse verstärkt und gleichzeitig
verdeckt werden, so daß sie unzugänglich sind. Auch die Hülse kann eine verhältnismäßig
geringe Wandstärke besitzen, weil sie überall fest auf anderen Wänden, nämlich dem
Umschweif und auf Boden und Decke aufliegt. Beim Zusammenbau brauchen Boden und
Decke nur lose in den Umschweif eingelegt zu werden, worauf sie durch die aufgezogene
Hülse festgehalten werden. Eine Befestigung der den Boden und die Decke bildenden
Platten durch Nieten, Bördeln o. dgl. ist also nicht mehr erforderlich. Lediglich
an der Hülse ist eine Schweißnaht anzubringen. Diese Naht hat aber nur eine geringe
Länge. Sie kann an der Innenseite der oberen Schmalwand der Hülse angebracht werden,
so d aß sie außen kaum in Erscheinung tritt. Das Aufziehen der Hülse ist einfach
und wenig zeitraubend, da es durch einen einfachen Preßdruck in einer Exzenter-
oder ähnlichen Presse vorgenommen werden kann. Irgend welche zusätzlichen Elemente
zur Sicherung der Hülse sind nicht erforderlich, da sie, wie gesagt, sowohl durch
Reibung und Klemmung als auch durch die Schenkel des geschlossenen Schloßbügels
wirksam gesichert ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dabei zeigt Fig. i die Vorderansicht eines Vorhangschlosses mit teilweisem Schnitt,
, Fig. 2 eine Seitenansicht des Schlosses, Fig. 3 eine Draufsicht mit Schnitt durch
den Schloßbügel, Fig. 4 einen waagerechten Querschnitt durch das Schloßgehäuse nach
der Linie A-A in Fig. i, Fig. 5 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie B-B
in Fig. i, Fig. 6 eine Vorderansicht und Fig. 7 eine Rückansicht des Schloßgehäuses
ohne die die Gehäuseteile zusammenhaltende Überschubhülse, Fig: 8 einen Umschweif
und Fig. 9 eine Überschubhülse allein in schaubildlicher Vorderansicht.
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Das dargestellte Schloßgehäuse hat einen starkwandigen Umschweif a
in Form eines in sich geschlossenen Ringes oder Rahmens, der eine rechteckige Umrißfigur
besitzt und an seinen vier Ecken gerundet ist. Der Umschweif ist aus einem Flachstahl-oder
Blechstreifen derart gebogen, daß seine Stoßstelle oder Naht b sich in der Mitte
der oberen Rahmenwandung befindet. Er enthält in seiner oberen Wandung auf entgegengesetzten
Seiten der Naht zwei kreisrunde Löcher c zum Durchtritt der Schenkel eines Schloßbügels
d, der in bekannter Weise so angeordnet ist, daß er nach seiner Entriegelung bis
zur Freilegung seines kürzeren Schenkels aufwärts verschoben und dann um die Achse
des längeren Schenkels gedreht werden kann. An der Vorderseite sind die obere und
untere Wand des Umschweifes a je mit zwei niedrigen, rechteckigen Randaussparungen
f versehen, die zum Eingriff von Lappen der Schloßdecke dienen. Übereinstimmende
Randaussparungen g zum Eingriff von Lappen des Schloßbodens sind an der Rückseite
des Umschweifes vorgesehen.
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Das Schloßgehäuse besitzt einen Boden h und eine Decke i, die je aus
einer rechteckigen an den Ecken abgerundeten Stahlblechplatte von verhältnismäßig
geringer Stärke bestehen, deren Abmessungen mit der lichten Höhe und Weite des Umschweifes
a übereinstimmen. Sowohl die Bodenplatte h als auch die Deckenplatte i sind am oberen
und unteren Rande mit je zwei rechteckigen Randklappen k, m von solcher Breite
und Anordnung versehen, daß sie in die Randaussparungen f bzw. g des Umschweifes
passen. Der Boden h ist von der Rückseite und die Decke i von der
Vorderseite her in den Umschweif a so eingesetzt, daß die Randlappen k und
m in die Aussparungen f
und g eingreifen und den Boden bzw. die Decke
am Grund der Aussparungen abstützen. Die Tiefe der letzteren ist so gewählt, daß
der Boden h mit dem hinteren und die Decke i mit dem vorderen Rand des Umschweifes
a bündig liegt. Auf ihrer senkrechten Mittellinie enthält die Decke i ein
Schlüsselloch n,
während in den Boden h ein gleichachsig zum Loch angeordneter
und mit seinem vorderen Ende darin eingreifender Schlüsselführungsdorn o eingenietet
ist.
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Zur festen Verbindung von Umschweif, Schloßboden und -decke dient
eine Überschubhülse P, q, die von einer Seite her in Richtung der Quermittellinie
auf das Schloßgehäuse aufgeschoben ist, so daß sie dieses von vorn und hinten sowie
oben und unten umschließt. Die Hülse P, q ist aus einer verhältnismäßig dünnen Stahlblechplatte
gebogen derart, daß ihre Naht y .sich an der oberen Schmalwand befindet. Die Naht
ist durch Schweißen, und zwar am besten an der Innenseite durch Abschmelzschweißung
geschlossen. Die Schmalwände q der Hülse haben eine dem Mittenabstand der beiden
Schenkel des Schloßbügels d entsprechende Länge, und die obere Schmalwand enthält
an ihren Enden je einen halbkreisförmigen Ausschnitt s zur Freilegung der in der
oberen Wandung des Umschweifes a vorgesehenen Löcher c. Die Breitwände der Hülse
sind über die Enden der Schmalwände q hinaus verlängert und so bemessen und gestaltet,
daß sie den Umschweif a auf einem Teil seiner Wandstärke übergreifen und somit die
umlaufenden Fugen zwischen dem Umschweif einerseits und dem Boden h bzw. der Decke
i andererseits sowie die Aussparungen f, g
und Randlappen k, m abdecken.
In der vorderen Breitwand der Hülse ist ein mit dem Schlüsselloch n in der Decke
i übereinstimmendes Schlüsselloch t vorgesehen. Die Hülse umschließt
das Schloßgehäuse mit einem so strammen Sitz, daß sie nur mit angemessenem Druck
unter einer Presse aufgebracht
werden kann und dementsprechend durch
starke Reibung und Islemmung unverrückbar gehalten ist. Befindet sich der Schloßbügel
d in Schließstellung, dann wird sie durch den Bügel noch besonders gesichert, da
dessen durch die Randausschnitte s der oberen Hülsenwand hindurch in die Löcher
c des Umschweifes a eingreifende Schenkel die LTberschubhülse in beiden Richtungen
sperren.
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Das auf der Zeichnung nicht mit c'argestellte Schloßeingerichte kann
in üblicher Weise auf dem Schloßboden 1a montiert sein. Es kann aber auch auf zusätzlichen
Blechplatten angebracht sein, die in das Schloßgehiuse eingesetzt und an Boden,
Decke und Umschweif abgestützt und erforderlichenfalls durch in die Ausschnitte
k oder m eingreifende Randlappen in ihrer Lage gesichert sind. Teile
des Eingerichtes, insbesondere die Zuhaltungen, können auch auf einem am Boden,
Decke und Umschweif verschiebbar geführten Schloßriegel montiert sein.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind mancherlei Abänderungen desselben sowie andere Ausführungen
möglich. Die Abstützung der den Boden und die Decke bildenden Blechplatten
h, i am Umschweif a
könnte statt durch in Randausschnitte eingreifende
Randvorsprünge gegebenenfalls auch dadurch erfolgen, daß die Platten sich mit ihren
Rändern auf innere Schultern des an seinen Rändern abgestuften bzw. mit einem Versenk
versehenen Umschweifes aufsetzen. Die dargestellte Ausführung ist jedoch deshalb
vorzuziehen, weil dabei der Umschweif aus gewöhnlichem Flachstahl oder einfachen
Blechstreifen gefertigt werden kann und die Aussparungen f, g für den Eingriff
der Vorsprünge k, m gestanzt werden können. Die Schmalwände q der Cberschubhülse
können gegebenenfalls die gleiche Länge besitzen wie die Breitwände P, in welchem
Falle die obere Schmalwand mit ringsum geschlossenen Löchern für den Durchlaß der
Schenkel des Schloßbügels zu versehen ist. Die dargestellte Ausführung ist jedoch
vorzuziehen, einmal weil dabei nur eine von der einen Aussparung s zur anderen verlaufende
Schweißnaht erforderlich ist, das andere Mal deshalb, weil sich aus der Verkürzung
der Hülsenschmalwände in Verbindung mit den überstehenden Teilen der Breitwände
ein geschmackvolleres Aussehen des Schloßgehäuses ergibt. Statt daß die Hülse aus
einer Blechplatte gebogen und geschweißt ist, könnte sie gegebenenfalls auch nahtlos
gezogen oder aus einem Abschnitt eines Profilrohres gefertigt sein.