DE79378C

DE79378C - Haspel für Schläuche, Kabel u. dergl

Info

Publication number: DE79378C
Application number: DENDAT79378D
Authority: DE
Original assignee: PH. SCHNEIDER, Grofs-Gerau
Also published as: DE76082C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 61: Rettungswesen.

PHILIPP SCHNEIDER in GROSS-GERAU. Haspel für Schläuche, Kabel und dergleichen.

Zusatz zum Patente JU 76082 vom 20. August 1893.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1893 ab. Längste Dauer: 19. August 1908.

Bei der Haspelanordnung nach dem Haupt-Patent hat es sich als Uebelstand herausgestellt, dafs, wenn die mit einem Spritzenschlauch oder elektrischen Kabel bewickelte Rolle selbst wieder auf einem fahrbaren Gestell gelagert war, dann der Zug an dem Schlauch nach vorn, der die Abwickelung bewirken soll, die Rolle zum Drehen bringen kann, ohne dafs der Wagen sich dabei vorwärts bewegt. Dann bewegt sich das nach hinten sich abwickelnde Schlauchende frei in die Luft und legt sich in Schleifen auf den Boden nieder, statt durch die Bewegung des Wagens gestreckt zu werden und zur Ueberwindung der Distanz nach dem arbeitenden Ende des Schlauches oder des Kabels beizutragen.

Um diesem Uebelstand abzuhelfen, mufs die Drehung der Rolle so erschwert werden, dafs die zur Drehung nöthige Zugspannung in dem vorderen Schlauchende gröfser ist, als die zur Ueberwindung des Wagenwiderstandes gegen die Fortbewegung nöthige Spannung in einem den W^Tagen fortschiebenden Zugseile. Wenn die Drehung der Rolle derart gehemmt ist, wird das vordere wie das hintere Schlauchende fortwährend gestreckt und auch das hintere etwas angespannt sein.

Die einfachste Hemmung der Rollendrehung wird durch die Bremsung derselben mittelst einer Klotz- oder Bandbremse bewirkt. Man kann aber auch dadurch hemmen, dafs man durch die Drehung der Rolle eine Arbeit verrichten läfst, z. B. um eine Feder aufzuwickeln, welche später selbstthätig die Wiederaufwickelung des Schlauches durch Rückdrehung der Rolle bewirkt, oder aber auch um einen Transmissionsriemen nach den Rädern des tragenden Wagens in Bewegung zu setzen.

Die letztere Anordnung hat noch den besonderen Vortheil, dafs durch das Zurückschieben des Wagens dann auch zugleich die Rolle in Rückdrehung versetzt wird und eine selbstthätige Aufwickelung des Schlauches stattfindet.

Die beiliegende Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen der Erfindung, und zwar stellt Fig. ι eine Ansicht und

Fig. 2 eine Aufsicht einer Haspel mit Riementrieb dar.

Fig. 3 und 4 zeigen eine Haspel mit Klotzbremse.

Die Haspel steht auf dem auf vier Rädern (H) fahrbaren Wagengestell (K). Auf diesem aufgeschraubt ist das Lagergestell J für die Trommel A, an der die Riemscheibe C angebracht ist. Trommel und Riemscheibe sind auf derselben Achse B befestigt. Von einer auf der Achse F des Räderpaares H fest'aufgezogenen Riemscheibe E¹ wird die Bewegung des Wagens auf die Haspel mittelst des Riemens D übertragen. Soll die Haspel während des Stehens des Wagens in Bewegung gesetzt werden, so wird mit der an einem Riegel befestigten Riemengabel M der Riemen auf die

leer laufende Riemscheibe E geleitet. Um den Wagen nach der Seite hin in Bewegung setzen zu können, sind vorn und hinten je zwei Zughaken N angebracht. Zur Führung des mit seiner Mitte in einer in der Trommel A befindlichen Rille O gelegten Schlauches oder des Kabels ist eine Schlauchführung L angebracht.

Es ist zweckmäfsig, das Uebersetzungsverhältnifs der Riemscheiben C und E¹ so zu wählen, dafs der Riemen auf der Scheibe C ein wenig gleitet, also auch direct als Bremsband wirkt und so die Anspannung des hinteren Schlauchendes sichert.

In den Fig. 3 und 4 ist eine Construction dargestellt, bei welcher die Schlauchrolle A durch eine Bremse P in ihrer Bewegung gehemmt wird, wenn man die Bremsspindel Q umdreht.

Claims

Pa tent-Ansprüche:

1. Bei der durch das Patent Nr. 76082 geschützten Haspel für Schläuche, Kabel und dergl. die Anordnung einer Hemmvorrichtung an der Trommel, welche für die Drehung der Trommel durch das abgezogene Schlauchende eine solche Zugspannung in demselben erforderlich macht, dafs durch diese auch der Widerstand des Wagens gegen Vorwärtsbewegung überwunden wird.

2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Hemm vorrichtung, bestehend in der Verbindung der Schlauchrolle mit einer Treibachse des Wagens durch Riementrieb oder dergleichen, wodurch gleichzeitig die Aufrollung des Schlauches bei Rückwärtsbewegung des Wagens gesichert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.