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Verfahren zur Richtungsbestimmung Zusatz zum Patent 767 3S4 Die Erfindung
betrifft eine Weiterbildung des in dem Hauptpatent 767 354 betschrie;be nen Verfahrens
zur Richtungsbestimmung mittels rotierenden Funkfeuers, welches in Abhängigkeit
von der jeweiligen Strahlungsrichtung bestimmte Kenn.zeichen aus sendet.
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Das wesentliche Merkmal des Hauptpatents besteht darin, daß am Empfangsort
der Feldstärkeverlauf der rotierenden Strahlung und die einer besonderen Strahlung
au,fgedrückten, die einzelnen Winkelgrade der rotierenden Strahlung kontinuierlich
markierenden Kennzeichen ihrem Werte nach unmittelbar übereinander aufgeschrieben
werden.
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Auf der Empfangsseite ist es nun erforderlich, eine Regelung der
Empfindlichkeit des Empfängers vorzunehmen, da die Feldstärke in Abhängigkeit von
der Entfernung des Senders vom Funkfeuer verschieden groß ist.
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Diese Regelung ist um so schwieriger, als sich bereits infolge der
Drehung des Richtstrahls um den Sender die Feldstärke auch bei konstantem Abstand
stets verändert.
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Als Weiterbildung des im Hauptpatent beschriebenen Verfahrens ist
bereits eine Empfangseinrichtung vorgeschlagen. worden, die mit zwei getrennten
Empfängern für die Aufnahme des Leitstrahl- und des Kennzeichendiagramms
arbeitet.
Jeder dieser beiden Empfänger soll eine Einrichtung zur automatischen Empfindlichkeitsregelung
mit vorzugsweise einstellbarem Ansprechwert sowie mit einer Rückregelzeitkonstante
besitzen, die groß ist gegenüber der Zeit eines Umlaufes der Richtstrahlung.
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Die Erfindung macht von dieser Weiterbildung des im Hauptpatent beschriiebenen
Verfahrens teilweise Gebrauch, vermeidet jedoch die Verwendung vo zwei getrennten
Empfängern. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß ein Leitstrahl- und
ein Kennzeichensender mit benachbarten, verschieden modulierten Trägerfrequenzen
vorgesehen sind, die von einem gemeinsamen Hochfrequenzempfangsteil aufgenommen
werden, daß beide Strahlungen in einer Weiche getrennt werden und der gemeinsame
Hochfrequenz- bzw. Zwischenfrequenzteil durch eine im Ausgang des niederfrequenten
Leitstrahlkanals liegende Einrichtung zur automatischen Empfindlichkeitsregelung
gesteuert wird, die einen einstellbaren Ansprechwert sowie eine gegenüber der Zeit
eines Umlaufes der Richtstrahlung große Rückregelzeitkonstante besitzt. Es soll
also von dem Ausgang des Leitstrahlkanals der Teil der Empfangsanlage geregelt werden,
der vor dem Gleichrichter liegt. Dem niederfrequenten Kennzeichenkanal kann man
eine zusätzliche und in gleicher Weise arbeitende Regelung geben, die jedoch nur
auf diesen Kennzeichenkanal einwirkt. Schließlich wird die im Ausgang des Kennzeichenkanals
auftretende und über einen bestimmten Schwellwert hinausgehende Spannung zur Unterbrechung
der weiteren Zufuhr einer Spannung an die Regeleinrichtung des Hochfrequenz- bzw.
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Zwischenfrequenzteiles benutzt. Dadurch wird erreicht, daß der bis
dahin eingestellte Pegel während des Durchlaufes des Hauptdiagramms unverändert
bleibt. Wie bereits aus dem Hauptpatent hervorgeht, darf ja der Leitstrahlkanal
bei Einfall der Hauptstrahlung nicht mehr geregelt werden, da eine scharfe Nullanzeige
nur bei Übersteuerung dieses Kanals zu erreichen ist.
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Ein Asuführungsbeispiel des Erfindungsgedankes soll an Hand der Abb.
1 und 2 beschrieben werden. In Abb. 1 ist das mit einer ausgeprägten Nullzone versehene
Leitstrahldiagramm mit a, b bezeichnet, das Kennzeichendiagramm c ist gestrichelt
eingezeichnet. Wie aus Abb. 1 zu ersehen ist, besitzen beide Diagramme Nebenziepfel,
von denen haputsächlich die ersten Nebenzipfel störend sind. Diese beiden Strahlungen
werden auf so benachbarten Trägerwellen ausgesandt, daß sie von dem in Abb. 2 dargestellten
Hochfrequenzteil e der Empfangsanlage über die Antenne d gleichmäßig verstärkt werden.
Da die beiden Strahlungen verschieden moduliert sind, können die Modulationsfrequenzen
in der Weiche f voneinander getrennt werden und dem niederfrequenten Leitstrahlkanal
g einerseits und dem niederfrequenten Kennzeichenkanal m andererseits zugeführt
werden. Im Ausgang des niederfrequenten Kanals g liegen der Schreibgleichrichter
h und die Einrichtung k, in der eine Regelspannung erzeugt wird. Diese Regelspannung
wird, wie angedeutet, dem Hoch-oder Zwischenfrequenzteil als zusätzliche Gittervorspannung
zugeführt.
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Im Ausgang des niederfrequenten Kennzeichenkanals m liegen ebenfalls
ein Schreibgleichrichter n, eine Regeleinrichtung o und die Start-Stop-Einrichtung
p für den Papiertransport. Die in Anordnung o erzeugte Regelspannung wirkt nur auf
den Niederfrequenzteil m, also nur auf den Kennzeichnenkanal zurück. Schließlich
wird von der Ausgangsspannung des niederfrequenten Kennzeichenkanals m noch eine
Relaiswicklung q gespeist, die einen Kontakt r betätigt, der zwischen Leitstrahlkanalausgang
und Regelspannungserzeugungseinrichtung liegt.
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Die zur Erzeugung der Regelspannung vorgesehenen Einrichtungen k
bzw. o können etwa folgendermaßen aufgebaut sein. Die im Niederfrequenzteil g bzw.
m verstärkten Spannungen werden einer Diode zugeführt, die durch eine regelbare
Hilfsspannung so vorgespannt ist, daß sie erst oberhalb eines bestimmten Hochfrequenzpegels
zu regeln beginnt. Der durch die Diode fließende Strom ladet einen Kondensator auf,
der mit den Gittern der zu regelnden Röhren verbunden ist. Bei Sperrung der Diode
kann sich der Kondensator nur über einen Widerstand entladen. Die Zeitkonstante
dieser Entladung ist so gewählt, daß der Empfänger in dem Zeitraum von einer Peilung
bis zur nächsten Peilung nur unwesentlich empfindlicher geworden ist. Eine solche
Regeleinrichtung ist bereits eingangs erwähnt.
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Die Regeleinrichtung des Empfängers arbeitet nun folgendermaßen:
Wie aus Abb. 1 zu ersehen ist, fällt zunächst der erste Nebenzipfel des Leitstrahldiagramms
ein. Dieser Nebenzipfel besitzt eine verhältnismäßig große amplitude, die eine sofortige
Rückregelung des Hochfrequenzteiles e zur Folge hat. Damit wird auch die Verstärkung
des niederfrequenten Kennzeichenkanals m herabgeregelt. Die besondere, im niederfrequenten
Kennzeichenkanal m vorgesehene Regelung wird daher nicht bei Einfall des ersten
Nebenzipfels des Kennzeichenempfängers, sondern erst bei Einfall des Strahlungsmaximums
in Tätigkeit treten: denn von da
an soll die Zufuhr weiterer Spannung
zur Regelung des Hoch- bzw. Zwischenfrequenzteiles unterbrochen, der Leitstrahlkanal
also nicht weer zugeregelt werden, da, wie bereits erwähnt, nur bei einer Übersteuerung
des Leitstrahlkanals ein genügend scharfes Peilminimum zu erhalten ist. Diese Ausschaltung
der auf den Hochfrequenzteil arbeitenden Regelung erfolgt über die Relaiswicklung
q, die den Schalter r öffnet.
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Um eine solche Regelung überhaupt zu erzielen, ist es aber erforderlich,
daß das Kennzeichendiagramme c (Abb. 1) eine größere Breite besitzt, d. h. einen
größeren Strahlungssektor ausfüllt als das Leitstrahldiagramm. Dieser Fall ist auch
in Abb. 1 dargestellt. Es kann nun vorkommen, daß diese Bedingung aus irgendeinem
Grunde auf der Empfangsseite nicht mehr erfüllt ist, z. B. dadurch, daß der Verstärkungsgrad
des Kanals für die Kennzeichensignale abgefallen ist. Der Hochfiequenzteil wird
dann zwar wieder von dem ersten Nelienzipfel des Leitstrahl diagramms geregelt.
Diese Regelung wird jedoch, da nunmehr das Leitstralildiagramm eine größere Empfangsspannung
erzeugt als das Kennzeichendiagramm, durch das Relais q nicht mehr abgeschaltet,
und der Empfänger wird von dem Strahlungsmaximum des Leitstrahldiagramms (a oder
b) vollständig zugeregelt. Infolge der großen Energie dieses Maximums und der verhältnismäßig
großen Rückregelzeitkonstante wird der Empfänger bei der nächsten Peilung noch nicht
wieder eine so große Empfindlichkeit besitzen, daß die Registriereinrichtung einwandfrei
anspricht, so daß eine oder mehrere Peilungen ausfallen. Zur Vermeidung dieses Mangels
wird vorgeschlagen, im Empfänger eine Schalteinrichtung vorzusehen, welche die Verzögerungsmittel
für die Rückrelgelzeitkonstante unwirksam macht. Dies kann beispielsweise ein Schalter
sein, der den die Regelenergie aufspeichernden Kondensator kurzzeitig kurzschließt.
Dieses Kurzschließen wird man zweckmäßig dann vornehmen, wenn die Empfindlichkeit
des Empfängers auf einen Mindestwert heraubgesunken ist. Um die jeweils vorhandene
Empfindlichkeit des Empfängers und damit den Zeitpunkt des Kurzschließens des Kondensators
anzuzeigen, wird man zweckmäßig ein Anzeigeinstrument in den Anodenkreis einer der
geregelten Röhren, z. B. einer Zwischenfrequenzröhre legen. Bei Absinken des Anodenstromes
dieser Röhre unter einen Mindestwert hat der den Empfänger Bedienende dann den Ku
rz schlußschalter zu betätigen. Der Empfänger erreicht dann sofort wieder seine
maximale Empfindlichkeit, so daß bereits die nächste Peilung wieder richtig registriert
wird.