DE76529C - Transportgefäfs und Vorrichtung zum Entlüften, Sterilisiren und Füllen desselben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. April 1893 ab.

Zur Verwerthung sterilisirter Flüssigkeiten ist es nicht allein erforderlich, letztere unter Luftabschlufs auf vorher steril gemachte geschlossene Transportgefäfse abzuziehen, sondern es ist auch nothwendig, dies in solcher Weise zu bewirken, dafs die abgezogenen sterilen Flüssigkeiten in den Transportgefäfsen, welche auch zum Lagern 'derselben zu benutzen sein müssen, gesund und zum Genufs tauglich erhalten bleiben.

Dies ist nur zu erreichen, wenn die Transportgefäfse vor ihrer Sterilisirung gründlich gereinigt und entlüftet sind, and wenn ihre Anfüllung mit der sterilen Flüssigkeit schaumfrei und vollständig bewirkt werden kann, was mittelst des nachstehend beschriebenen Apparates ermöglicht wird.

Auf beiliegender Zeichnung ist.

in Fig. ι das Transportgefäfs im Höhenschnitt,

in Fig. 2 dasselbe in Verbindung mit der Abfüllvorrichtung bei seiner Sterilisirung, und

in Fig. 3 dasselbe in Verbindung mit der Abfüllvorrichtung bei seiner Anfüllung mit steriler Flüssigkeit dargestellt.

Das Transportgefäfs A, hier beispielsweise als Kanne ausgebildet, ist mit einer gröfseren Oeffnung 0 versehen, welche durch einen Deckel B mittelst Klappschrauben α dicht, aber leicht lösbar zu verschliefsen ist.

Auf dem Deckel B ist ein Hahn b angegeordnet, welcher zur Sterilisirung und zur schaumfreien Anfüllung des Gefäfses A mit steriler Flüssigkeit mit einem Rohr c ausgestattet ist, welches nahezu bis auf den Boden / des Gefäfses A reicht.

Ein zweiter Hahn d, welcher, mit einem nach aufsen selbstthätig sich öffnenden Ventil e versehen, am Deckel B angebracht ist, dient beim Sterilisiren des Gefäfses A zum Auslassen der Luft, des Condenswassers sowie des Dampfes und beim Anfüllen des Gefäfses A als Ueberlauf, um eine vollständige Anfüllung des Gefäfses unter Abhaltung der atmosphärischen Luft zu ermöglichen.

Zum Zweck der Sterilisirung und Füllung wird das vorher unter Abnahme des Deckels B sorgfältig gereinigte, danach wieder verschlossene Gefäfs A, wie in den Fig. 2 und 3 veranschaulicht ist, an den Zweiweghahn C, welcher zwischen dem Dampfrohr/ und dem Flüssigkeitsrohr g in den Stopfbüchsen h und i drehbar gelagert ist, mittelst einer Mutter m dicht angeschlossen.

In der in Fig. 2 dargestellten Stellung des Gefäfses A und des Hahnes C erfolgt die Sterilisirung des Gefäfses A, indem nach Oeffnung der Hähne b und d, sowie des Ventils k Dampf von entsprechend geringer Spannung ' durch das Rohr c direct gegen den Boden / geleitet wird. Der Dampf füllt das Gefäfs A aus, drängt die Luft vor sich her, treibt sie durch den Hahn d und Ventil e aus und macht hiernach das Gefäfs A steril.

Nach erfolgter Sterilisirung wird das Ventil k und Hahn d geschlossen, .das Gefäfs A und der Zweiweghahn C in die durch Fig. 3 dargestellte Stellung gedreht und der Hahn d

wiederum geöffnet. Die durch das Rohr g zugeleitete sterile Flüssigkeit tritt alsdann so lange durch das Rohr c und aus diesem ohne Schaumbildung in das Gefäfs A, bis sie durch Hahn d auszufliefsen beginnt.

Alsdann werden die Hähne d und b geschlossen, der Zweiweghahn C in die in Fig. ι angegebene Stellung gedreht und das Gefäfs A von Hahn C losgekuppelt und fortgenommen, um mit einem anderen Gefäfs A dieselbe Behandlung vorzunehmen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung, um Abfüll- und Transportgefäfse für sterilisirte Flüssigkeiten, ohne sie von der Dampf- und Flüssigkeitsleitung abnehmen zu müssen, in umgekehrter Stellung sterilisiren und in gewöhnlicher Stellung füllen zu können, dadurch gekennzeichnet, dafs das mit dem Abfüll- und Transportgefäfs verbundene Leitungsstück beiderseitig in Stopfbüchsen geführt und mit einem Umstellhahn versehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.