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DE724855C - Verfahren zur Verbesserung juengerer, sauerstoffreicher Brennstoffe durch Erhitzung unter Luftabschluss mit nachfolgender Aufbereitung - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung juengerer, sauerstoffreicher Brennstoffe durch Erhitzung unter Luftabschluss mit nachfolgender Aufbereitung

Info

Publication number
DE724855C
DE724855C DEW100593D DEW0100593D DE724855C DE 724855 C DE724855 C DE 724855C DE W100593 D DEW100593 D DE W100593D DE W0100593 D DEW0100593 D DE W0100593D DE 724855 C DE724855 C DE 724855C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxygen
air
coal
fuels
younger
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEW100593D
Other languages
English (en)
Inventor
Ludwig Weber
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEW100593D priority Critical patent/DE724855C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE724855C publication Critical patent/DE724855C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03BSEPARATING SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS
    • B03B1/00Conditioning for facilitating separation by altering physical properties of the matter to be treated
    • B03B1/02Preparatory heating

Landscapes

  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung jüngerer, sauerstoffreicher Brennstoffe durch Erhitzung unter Luftabschluß mit nachfolgender Aufbereitung Das vorliegendeVerfahren bezweckt eineVerbesserung jüngerer, sauerstoffreicher Brennstoffe. wie Torf, Lignite, Braunkohlen, Pechkohlen und jüngeren Steinkohlen, um sie für eine Brikettierung mit oder ohne Zusatz besonderer Bindemittel, für die Schwelung, die Verkokung oder die Hydrierung usw. geeignet zu machen.
  • Im Sinne des vorliegenden Verfahrens sollen, wie bereits erwähnt, nur jüngere, sauerstoffreiche Brennstoffe als Ausgangsgut dienen. In stofflicher Hinsicht sollen alle diese Ausgangsbrennstoffe durch einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 8o % und einen Sauerstoffgehalt von mehr als ro °/o, bezogen auf ihre Reinkohlenmenge, gekennzeichnet sein.
  • Für die Auswahl derjenigen Brennstoffe, die demnach für die Durchführung des neuen Verfahrens als geeignet in Frage kommen, mag die nachfolgende, auf Grund von Schrifttumsangaben zusammengestellte Übersicht als Anhalt dienen
    C 0z
    %u o!o
    Torf . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . bis 6o bis 33
    Braunkohle.,............. - 70 - 25
    Pechkohle............... etwa 75 etwa 1ß
    Steinkohle
    Flammkohle, z. B. 0/S... 75 bis So 18 bis 15
    Gasflammkohle ......... 81 - 85 15 - =I
    Koks- und Gaskohle..... 85 - 88 1z - 5
    Magerkohle und Anthrazit 88 - 92 5 - 2
    Diese Zusammenstellung läßt schon eine Aufgabe des neuen Verfahrens eindeutig erkennen, nämlich, die geologisch jungen Brennstoffe wie Torf, Braunkohle, Pechkohle und die jüngeren Steinkohlensorten in ihrem Kohlenstoff-Sauerstoffgehalt dem Zustand anzugleichen, wie er z. B. der in der Zusammenstellung angeführten Gasflammkohle eigentümlich ist.
  • In der Zusammenstellung ist die stoffliche Zusammensetzung in bezug auf Kohlenstoff und Sauerstoff auf die Reinkohlenmenge bezogen. In Wirklichkeit liegen aber die Verhältnisse für die geologisch jungen Brennstoffe noch weit ungünstiger, weil diese im ursprünglchen Zustande neben der Reinkohle noch eine ganze Reihe von Ballaststoffen einschließlich Wasser enthalten und zugleich mit der Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes auch eine Anreicherung des Brennstoffes mit Aschebildnern eintritt.
  • Hieraus ergibt sich die weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, nämlich die, die Beinkohle auch von diesen Fremdstoffen weitgehend zu befreien, d. h. also eine Anreicherung der Beinkohle im Brennstoff zu bewirken.
  • Es ergibt sich somit als Gesamtaufgabe der Erfindung: Anreicherung des Reinkohlenhestandteiles im Brennstoff, verbunden mit einer Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes in der Beinkohle, wobei geologisch junge Brennstoffe zu Grunde gelegt werden, die einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 8o o/o und einen Sauerstoffgehalt von mehr als 1o % besitzen. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Vereinigung mehrerer Verfahrensstufen.
  • In der ersten Stufe werden Ausgangsbrennstoffe bis nahe zum Beginn des Austritts von dampf- und gasförmigen Wertstoffen so schnell unter Luftabschluß erhitzt, daß eine Zersprengung der Brennstoffstücke und eine Freilegung der eingeschlossenen Bergestücke erfolgt, so daß auch diese mineralischen Verunreinigungen der Beinkohle einer Ausscheidung durch geeignete AufbereitungsmaAnalimen, die anschließend vorgenommen werden, zugänglich werden. Die Erhitzung des Brennstoffes bis nahe zum Beginn des Austrittes von Wertstoffen hat aber vor allem zur Folge, daß nicht nur die oft sehr großen Mengen von grobem, einschließlich kolloidal and kapillar anhaftendem Wasser restlos ausgetrieben werden, sondern daß darüber hinaus auch eine wesentliche Verlagerung des Kohlenstoff-Sauerstoff-Verhältnisses nach der Gasflammkohlenseite hin bewirkt wird, und zwar deshalb, weil ein großer Teil des Sauerstoffes in Form von chemisch gebundenem Wasser, von CO. und teilweise auch CO, ferner S 02 usw. zur Austreibung kommt. Die Erhitzung kann auch in Gegenwart inerter Gase erfolgen. Die Erhitzung führt demnach eine starke Minderung des Sauerstoffgehaltes der Ausgangskohle herbei und bewirkt damit eine entsprechende Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes in dem Reinkohlenanteil.
  • In der zweiten Verfahrensstufe kommt die Trennung der mineralischen Verunreinigungen und gegebenenfalls auch die Ausscheidung störender Gefügebestandteile der Beinkohlen zur Durchführung. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß der vorerhitzte Brennstoff einer Trockenaufbereitung auf Luftherd oder Luftsetzmaschine zugeführt wird, wobei jedoch an Stelle von Luft irierte, d. h. sauerstofffreie Gase als Trennmittel zur Verwendung kommen.
  • Es ist bekannt, daß die naßmechanische Aufbereitung an Trennschärfe der Trockenaufbereitung überlegen ist; sie hat jedoch den großen Nachteil, daß ein gewisser Teil der Trennflüssigkeit auch in die Reinkohlenmasse eindringt und somit einen neuen Wärmeaufwand zum Austreiben notwendig macht für den Fall, daß sie nicht in den späteren Veredlungserzeugnissen vorgefunden werden soll. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird daher der Trockenaufbereitung der Vorzug gegeben, weil diese die Zuführung neuer Ballaststoffe in den Reinkohlenanteil vermeidet. Infolge der Erhitzung liegen ferner die mineralischen Verunreinigungen in scharf getrockneter und damit konzentrierterer Form als beim rohen Brennstoff vor, so daß sich dadurch eine klarere Trennung und schärfere Unterscheidung nach der Wichte zwischen den mineralischen Verunreinigungen einerseits und der vom Wasser befreiten Beinkohle andererseits ergibt. Auf dieser Grundlage kann aber auch die Trockenaufbereitung mit gutem Wirkungsgrade arbeiten.
  • jedoch steht der seither als Trenmnittel bei Luftsetzmaschinen oder Luftherden ausschließlich verwendeten Luft die Gefahr der Entzündung und der Verminderung des Gehaltes an Wertstoffen entgegen; vor allein aber würde bei Verwendung von Luft als Trennmittel eine Wiederoxydation des vorerhitzten und dabei reduzierend behandelten Brennstoffes erfolgen. Damit würde der Brennstoff also wieder mit Sauerstoff angereichert, vor allem aber würde infolge der Oxydation der Backbitumina die Backfähigkeit des Brennstoffes erheblich vermindert oder völlig vernichtet. Diese Nachteile lassen sich vermeiden, wenn die Trockenaufbereitung unter Verwendung sauerstofffreier Gase als Trennungsmittel durchgeführt wird. Falls die Vorerhitzung in der ersten Verfahrensstufe mit Hilfe von inerten Gasen durchgeführt wird, so stehen diese auch als Hilfsmittel für die Trockenaufbereitung zur Verfügung.
  • Mit Hilfe dieser besonderen Art von Trokkenaufbereitung ist -es möglich, den in der ersten Verfahrensstufe bereits von Sauerstoff usw. befreiten Reinkohlenanteil nunmehr auch von den mineralischen Verunreinigungen zu befreien, und zwar nicht nur von den von Anfang an lose beigemengten Aschebildnern, sondern vor allem auch von den in den Rohkohlenstücken eingeschlossenen Bergestücken, den Verwachsungen, die in der zweiten Verfahrensstufe infolge der Zersprengung der Brennstoffstücke freigelegt worden sind.
  • Neben der Freilegung dieser mineralischen Einschlüsse erfolgt auch eine völlige oder teilweise Freisetzung 'von fusitischen und holzkohlenartigen Gefügebestandteilen der Reinkohlen, die mit Hilfe der Aufbereitungsmaßnahmen ebenfalls zur Ausscheidung gebracht werden können. Bekanntlich wirken ebenso wie der Sauerstoff auch diese fusitisehen Gefügebestandteile äußerst nachteilig auf die Backfähigkeit eines Brennstoffes ein.
  • Der so gewonnene Brennstoff eignet sich nunmehr für die Brikettierung mit oder ohne Bindemittel oder für die Schwelung, Verkokung wie auch für die Hydrierung.
  • Man kennt ein Verfahren, wonach die Abscheidung von mineralischen Verunreinigungen aus Brennstoffen durch die Einschaltung einer Brennstofferhitzung auf 25o bis 35o° C erfolgen soll. Die Erhitzung hat dabei den Zweck, eine Volumenvergrößerung der einzelnen Brennstoffstücke und damit eine Minderung ihres spezifischen Gewichtes herbeizuführen. Danach erfolgt die Abscheidung der unbeeinflußten Verunreinigungen durch nasse oder trockene Aufbereitung.
  • Ein solches Verfahren kann sich, wie beschrieben, erstens nur auf solche Brennstoffe beziehen, welche bei der Erhitzung auch tatsächlich eine Volumenvergrößerung erfahren und zweitens nur auf solche mineralischen Verunreinigungen, die nicht in den Brennstoffstücken eingeschlossen sind. Diese Voraussetzungen treffen aber, gerade für diejenigen Brennstoffe, auf welche die Erfindung sich bezieht, überhaupt nicht zu. Die jungen, sauerstoffreichen Brennstoffe neigen nämlich bei der Erhitzung nicht zur Volumenvergrößerung, sondern erfahren dabei =durchweg eine Schrumpfung; sie neigen- auch niemals zum Zusammenbacken, sondern zum Zerfall.
  • Auch bei einem anderen vorbeschriebenen Verfahren soll die Erhitzung zu dem Zweck vorgenommen werden, die Wichte zu ändern. Hierbei soll Pyrit aus Kohle, insbesondere Braunkohle oder Torf, dadurch ausgeschieden werden, daß man die Kohle genügend lange Zeit bis auf 3oo° erhitzt, um so das gesamte Wasser auszutreiben und die Wichte der Kohle auf weniger als i zu bringen, wodurch sie schwimmfähig gemacht wird. Die Kohle wird dann anschließend in Wasser abgeschwommen, während die Pyrite untersinken. Bei dieser Arbeitsweise handelt es sich ebenfalls um etwas ganz anderes als bei der Erfindung.
  • Bei einem anderen bekannten Erhitzungsverfahren sollen Mineralien, wie Diamanten, Kohlenstoffe, Gold, Silber, Platin usw., dadurch aus dem sie enthaltenden Gestein befreit werden, daß dieses einer Erhitzung, der unter Umständen eine plötzliche Abkühlung, z. B. durch Eintauchen des erhitzten Gesteins in Wasser, folgen kann, unterworfen wird. Durch diese Erhitzung soll infolge der Spannungs- und Ausdehnungsunterschiede der einzelnen Bestandteile eine Freilegung eingeschlossener Teile durch Zerfall und Sprengung des Gutes erzielt werden. Jedoch ist dadurch das Kombinationsverfahren nach der Erfindung nicht bekanntgeworden.
  • Es ist auch eine Arbeitsweise beschrieben worden, wonach Steinkohle, insbesondere bituminöse Steinkohle, mit Säuren bei Temperaturwechsel behandelt wird, um dadurch eine Ausdehnung der die Kohle miteinander verbindenden Bestandteile und eine Lockerung bzw. ein Zerbrechen des Kohlengefüges durch den Ausdehnungsdruck zu erzielen, wodurch die nachfolgende mechanische Zerkleinerung und Aufbereitung erleichtert wird.
  • Man kennt ein weiteres Verfahren, wonach eine hochwertige, nicht hygroskopische Flammkohle aus niederwertigen Brennstoffen, wie lignitischen Braunkohlen, Torf usw., dadurch gewonnen werden soll, daß die stückige Rohkohle bei mäßiger Temperatur ausgiebig vorgetrocknet und sodann unter Luftabschluß auf Temperaturen von i8o bis 25o° C so lange erhitzt wird, als Ballaststoffe, wie Wasser, Kohlensäure, stickstoffhaltige Gase, aber nicht heizkräftige Bestandteile entfernt werden. Ziel dieses Verfahrens ist es, ein stückiges, gebrauchsfertiges Feuerungsgut herzustellen. Um den Formwert des in Stückform gewonnenen Gutes trotz der Wärmebehandlung zu erhalten, muß allein schon die eigentliche Erhitzung nach den Vorschriften dieses Verfahrens 8 bis io Stunden dauern. Die vorhergehende Trocknung bei mäßiger Temperatur benötigt aber erfahrungsgemäß noch mehr Zeit, so daß demnach die gesamte Wärmebehandlung des Brennstoffes 2o und mehr Stunden in Anspruch nimmt. Die Vortrocknung erfolgt, um im Gegensatz zu der Erfindung einen Zerfall der Stoffe zu verhüten. Hierbei ist bereits darauf hingewiesen worden, daß .das Gefüge der Kohle infolge der mit der Wasserentziehung verbundenen plötzlichen Schrumpfung zerstört wird, wenn die nassen Rohstoffe ohne Vorbehandlung Temperaturen ausgesetzt werden, bei denen eine schnelle Dampfentwicklung stattfindet. Da die Wichte der Kohle durch die Hitzbehandlung verringert worden ist, sollen danach die mineralischen Bestandteile von der Kohle durch einen Abscheidungsvorgang nach Art der bekannten Kohlenwäsche abgetrennt werden.
  • Bei dem bekannten Fleißner-Verfahren wird insbesondere stückige Braunkohle dadurch getrocknet, daß man sie längere Zeit in geschlossenem Gefäß mit hocherhitztem, unter Druck gesetztem Wasser behandelt. Nach Entfernen des Druckes und Ablassen des Wassers hat die Braunkohle einen wesentlichen Teil ihrer Feuchtigkeit verloren. Bei Verarbeitung von Braunkohlen mit viel wasserlöslichen Anteilen wird bei einer bekannten Abart des Fleißner-Verfahrens ein erheblicher Teil derselben (z. B. Na Cl, Nag S 0,1) mit dem bei der Trocknung ausgetriebenen Wasser entfernt, d. h. die Kohle, die danach brikettiert werden soll, entascht. Die Entaschung von Kohle mit nachfolgender Schwelung oder Hydrierung ist auch bereits bekannt; desgleichen die Entaschung von Torf oder Braunkohle mit nachfolgender Verkokung.
  • Weiterhin ist bereits vorgeschlagen worden, feste Brennstoffe vor der Hydrierung einer Erhitzung zu unterwerfen, die mehr als 10o°, aber weniger als die Verkokungstemperatur ausmacht, im allgemeinen einer Erhitzung bei Temperaturen zwischen Zoo und q.50°. Die gleichzeitige Anwendung von Druck sowie die Anwesenheit von Katalysatoren kann hierbei vorgesehen sein. Durch die Erhitzung sollen die festen Brennstoffe aufgebrochen und locker gemacht werden, so daß sie für die weitere chemische Behandlung geeigneter sind. Eine schnelle Erhitzung. so daß das Brennstoffgefüge aufgesprengt und die eingeschlossenen Bergestücke freigelegt werden, ist bei dem bekannten Verfahren nicht beschrieben; es handelt sich also hierbei um etwas ganz anderes als bei der Erfindung.
  • Schließlich ist noch ein Verfahren bekannt, bei dem die Trennung von Kohle in einem elektrischen Scheider in Gegenwart von inerten Gasen erfolgt, um eine die Backfähigkeit der Kohle verschlechternde Oxydation derselben während der elektrostatischen Aufbereitung bzw. während der Trocknung feuchter Kohle zu vermeiden.
  • Die Eigenart der Erfindung, die sich von allen bekannten Verfahren wesentlich unterscheidet, wird durch die folgende Beschreibung von Versuchen deutlich, welche der Erfinder mit Waschgriefa von oberbayrischer Pechkohle vorgenommen hat.
  • Dieser Waschgries wurde einer Schwelung ohne Vorbehandlung unterworfen, wobei sich das nachstehende Bild ergab:
    Rohkohle Schwelkoks
    Hygroskopisches Wasser .... 9,60/0 1,9%
    Asche..................... 13,6% 24,8%
    Flüchtige Bestandteile ...... q.0,40/0 350/0
    Oberer Heizwert . . . . . . . . . . . 5 33o Kcal/kg 612o Kcal/kg
    Der Waschgries wurde in einer zweiten Versuchsreihe bis nahe an die Schwelgrenze gemäß der Erfindung erhitzt und dann einer Schwimm- und Sinkanalyse unterworfen. Das Ergebnis dieser Analyse ist auf dem anliegenden Kurvenblatt in Vergleich zu dem Ergebnis der Schwimm- und Sinkanalyse des rohen Waschgrießes gesetzt worden. Aus dem Kurvenblatt geht z. B. hervor, daß der rohe Waschgrieß bei einem Aschengehalt von 5 0/0 nur einen Reinkohlengehalt von 6o 0/0 besitzt, während der vorerhitzte Waschgrieß bei dem gleichen Aschengehalt einen Reinkohlengehalt von 8o 0/0 besitzt.
  • Durch die Vorerhitzung nach der Erfindung wird jedoch nicht nur die Voraussetzung für die Minderung des Aschengehaltes mittels Aufbereitung geschaffen. Auch in bezug auf die stoffliche Zusammensetzung und insbesondere Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes tritt durch die Vorerhitzung eine wesentliche Verbesserung ein, wie der nachstehende Vergleich der chemischen Analysen erkennen läßt:
    Roh Vorerhitzt
    o10 @o
    Kohlenstoff .......... 5510 66,5
    Wasserstoff........... 4,0 3,9
    Schwefel............. 5.3 3,8
    Sauerstoffund Stickstoff 12,5 7,3
    HygroskopischesWasser 9,6 1,3
    Asche ............... 13,6 17,2
    100,0 100,o
    Die vorstehende Zusammenstellung gibt die Wirkung der Verfahrensstufe i deutlich wieder. Wird im Anschluß daran die Aufbereitung gemäß Verfahrensstufe 2 zur Durchführung gebracht, so folgt zwangsläufig, daß bei der Verschwelung des erfindungsgemäß vorbehandelten Gutes ein wesentlich besserer Koks entsteht, als oben für den Waschgrieß angegeben.
  • Bei Vereinigung der Vorerhitzung und der Trockenaufbereitung auf Luftherden oder Luftsetzmaschinen mit sauerstofffreien Gasen nach der Erfindung wird die Aufgabe der Erfindung, nämlich Anreicherung des Reinkohlenanteiles in Brennstoffen und Anreicherung des Kohlenstoffgehaltes in der Reinkohle erreicht. Damit hat man den Brennstoff als Ausgangsstoff für die verschiedenen Kohlenveredlungsverfahren geeignet gemacht. ZNTÜrde z. B. roher Waschgrieß der Hydrierung zugeführt, so würde der hohe Gehalt an Asche und an Sauerstofferhebliche technologische Schwierigkeiten und einen starken Wasserstoffverbrauch bedingen. Diese Schwierigkeiten fallen bei der Erfindung weg, ferner besitzt der vorbehandelte Brennstoff eine wesentlich bessere Reaktionsfähigkeit.
  • Auch für die Schwelung oder Verkokung ergeben sich wesentliche Vorteile. Bisher konnte man den rohen Waschgrieß höchstens in einem Verhältnis von i : i mit guten Ruhrfettkohlen mischen, um einen brauchbaren Schwel- oder Hochtemperaturkoks zu erhalten. Mit dem vorbehandelten Waschgrieß kann man dagegen das Mischungsverhältnis ohne weiteres auf 3 : i steigern.
  • Ähnliche Vorteile treten auch dann auf, wenn man den Brennstoff brikettiert. Diese Brikette vertragen einmal wegen des höheren Heizwertes eine weitere Beförderung; sie sind aber andererseits vor allem bei Feuerungen oder Gaserzeugern von wesentlich höherem Gebrauchswert, da sie besser im Feuer stehen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung jüngerer, sauerstoffreicher Brennstoffe, wie Torf, Lignite, Braunkohlen, Pechkohlen und jüngere Steinkohlen, durch Erhitzung unter Luftabschluß mit nachfolgender Aufbereitung, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Maßnahmen: i.
  2. Die Brennstoffe werden bis nahe zum Beginn des Austrittes von dampf- und gasförmigen Wertstoffen so schnell unter Luftabschluß erhitzt, daß eine Zersprengung der Brennstoffstücke unter unversehrter Freilegung der eingeschlossenen Bergestücke erfolgt und 2. alsdann einer Trockenaufbereitung auf Luftherd oder Luftsetzmaschine unter Verwendung sauerstofffreier Gase als Trennungsmittel zur Vermeidung einer Verringerung der Backfähigkeit unterworfen.
  3. 3. Sodann erfolgt die Brikettierung mit oder ohne Bindemittel oder die Schwelung, Verkokung oder Hydrierung.
DEW100593D 1937-02-28 1937-02-28 Verfahren zur Verbesserung juengerer, sauerstoffreicher Brennstoffe durch Erhitzung unter Luftabschluss mit nachfolgender Aufbereitung Expired DE724855C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030823B (de) * 1951-11-14 1958-05-29 Union Carbide Corp Verfahren zum schnellen Vorerhitzen von zerkleinerter Kohle mit anschliessender Hydrierung
DE1150332B (de) * 1956-03-20 1963-06-20 Bergwerksverband Ges Mit Besch Verfahren zur Herstellung eines Erzeugnisses von niedrigerem Aschengehalt aus hochaschehaltigen bzw. stark verwachsenen kohlehaltigen Stoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030823B (de) * 1951-11-14 1958-05-29 Union Carbide Corp Verfahren zum schnellen Vorerhitzen von zerkleinerter Kohle mit anschliessender Hydrierung
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