DE584607C

DE584607C - Verfahren zur Herstellung von Koks unter gleichzeitiger Gewinnung von Leichtoelen

Info

Publication number: DE584607C
Application number: DEV26078D
Authority: DE
Original assignee: GIUSEPPE PISANELLO
Current assignee: GIUSEPPE PISANELLO
Priority date: 1929-07-22
Filing date: 1929-12-05
Publication date: 1933-09-21

Description

Verfahren zur Herstellung von Koks unter gleichzeitiger Gewinnung von Leichtölen Es ist bereits bekannt, eine Mischung von Kohle, Hölzmehl oder Sägespänen, die vorher mit einer schwachen Kaliumcarbonat-,l:ösung befeuchtet worden ist, mit 50 % Mineralöl' zu brikettieren und die Brikette sodann bis 8oö° C zu erhitzen. Man erhält dabei _Mineralöldestillate mit Krackprodukten sowie eine kleine. Menge eines sehr leichten hochporösen Kokses.
Es ist auch schon bekanntgeworden, Kohlenstaub oder, ähnliches Material mit Pech zu brikettieren und sodann. die Brikette zu erhitzen.
Teere und Peche besitzen aber kein Lösevermögen auf die in der Kohle .:enthaltenen herauslösbaren Stoffe.
Die Erfindung bezweckt die Herstellung eines sehr guten, insbesondere festen Kokses, der z. B. für Verhüttungszwecke geeignet ist, aus Köhleklein bzw. Kohlenstaub von verkokungsfähigen Kohlen. Sie benutzt die Erkenntnis; daß. Mineralschweröle bei derartigen Kohlen die Eigenschaft'haben, bei einer gewissen Temperatur (etwa q.00°) die lösungsfähigen Stoffe ,aus den Kohlen herauszulösen und in der ganzen Masse gleichmäßig zu verteilen.. .
Die Erfindung besteht darin, daß man fein zerkleinerte verkokende Kohle mit ungefähr 15 bis 2o % Naphtha oder Rohpetroleum mischt, die Mischung brikettiert und die Brikette in einem üblichen Destillationsofen der Hochtemperaturverkokung unterwirft. Dabei genügen in der Regel Temperaturen, die niedriger sind als die bei der üblichen Hochtemp:eraturverkokung verwendeten; auch ist die Erhitzungsdauer kürzer. - .
Ein sehr großer Vorteil der Erfindung ist, abgesehen von der Gewinnung eines sehr guten festen Kokses, darin zu sehen, daß die verwendeten Schweröle einer Krackung unterworfen werden, so daß man einen Teil der Schweröle als Benzine bzw. Leichtöle gewinnt, während man den anderen nicht gekrackten Anteil für die Aufarbeitung der nächsten Charge wieder verwenden kann. Durch die Aufteilung des Mineralöles in den Kapillargängen der Brikette kommt eine sehr ausgiebige und wirksame Krackung zustande. Ferner geht die Destillation und das Krakken sehr schnell sowie bei Temperaturen vor sich; die bedeutend niedriger liegen als bei -den bekannten Verfahren. Die in den Briketten eingeschlossenen ölteilchen stehen infolge der durch die Wärme wirkenden Expanslon unter .einem starken Druck, welcher die Erzielung des gewünschten Ergebnisses begünstigt. Bei fortschreitender Erhitzung destillieren- die flüchtigen Anteile der Kohle selbst und erhöhen. dadurch die Ausbeute an Leichtölen sowie an flüchtigen gasförmigen Stoffen. Die nichtkondensierbaren Gase können gesammelt und zur Heizung des Destillationsofens benutzt werden. Die Schweröldestillationsrückstände bleiben in dickflüssigem, trockenem und verkokbarem Zustand in der Kohle zurück und bilden so ein ausgezeichnetes und zähes Bindemittel für die Brikette.
Das Verfahren kann mit Mineralölen, wie Naphtha, einigen Sorten Rohpetroleum, biluminösen Schieferölen und Asphaltsteinen angewendet werden, während als Kohle Anthrazit, Steinkohle, Halbkoks und andere verkokungsfähige Kohle verwendet werden können. Die Beschaffenheit des Öles und der Kohle kann je nach den Erfordernissen wechseln.
Die aus dem Kohleklein hergestellten Brikette werden in einen Destillationsofen von einstellbarer Temperatur eingeführt und der Trockendestillation und Krackung bei einer Temperatur unterworfen, die je nach Art der verwendeten Öle geändert und bis zur vollständigen Verkokung gesteigert wird. Die gewonnenen Öle werden sodann gereinigt, gegebenenfalls rektifiziert und jentfärbt.
Bei Verarbeitung von Halbfettkohle werden pyrogen.e Gase erzeugt, die zum größten Teil kondensierbar sind und die Ausbeute .an Ölen erhöhen, während die' nichtkondensierbaren Gase als Brennstoff für die Diestillation verwendet werden können. Da die hergestellten Koksbrikette -einer Destillation unterworfen waren, so verbrennen sie rauchlos.
Im folgenden ist in einem-Ausführungsbeispiel das Verfahren nach der Erfindung erläutert.
Ausführungsbeispiel Man stellt icine Mischung aus 5o Teilen deutschem Anthrazit, 5o Teilen . deutscher Kokskohle und 15 Teilen deutschem Masut her. Die :Mischung wird brikettiert. Sodann werden die Brikette einer Trockendestillation bei einer Temperatur unterworfen, die allmählich bis auf t ooö° C gesteigert wird.
Der erhaltene Koks war geschmolzen, fest, und von besserer Qualität a_ 1s der ohne Masut ' hergestellte Koks. -

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Koks unter gleichzeitiger Gewinnung von Leichtölen aus -einem brikettierten Gemisch von kohlehaltigen Stoffen -mit Mineralölen, dadurch gekennzeichnet, daß fein zerkleinerte verkokende Kohle mit ungefähr 15 bis 20 % Naphtha oder Rohpetroleum gemischt, die Mischung brikettiert und das brikettierte Gut in einem der üblichen Sonderöfen für die Destillation von Kohle in Brikettform einer Hochtemp:eraturArkokung unterworfen wird.