DE723179C

DE723179C - Regenerierung von bei der Abtrennung von Stickoxyden aus Gasen ausgebrauchter Aktivkohle durch Ausdaempfen mit Wasserdampf

Info

Publication number: DE723179C
Application number: DEB194808D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Wilhelm Riese
Original assignee: BERGBAU AG EWALDI KOENIG LUDWI
Current assignee: BERGBAU AG EWALDI KOENIG LUDWI
Priority date: 1941-07-08
Filing date: 1941-07-08
Publication date: 1942-07-30

Description

Regenerierung von bei der Abtrennung von Stickoxyden aus Gasen ausgebrauchter Aktivkohle durch Ausdämpfen mit Wasserdampf Bei der Stickoxydentfernung aus Gasen mittels Aktivkohle nimmt die Wirksamkeit der letzteren mit der Zeit ab, so daß, eine Wiederbelebung notwendig wird. Die Art der Wiederbelebung und die Einfachheit ihrer Durchführung sind für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zur Entfernung des Stickoxydes insbesondere aus an harzbildenden Bestandteilen. armen Gasen von großer Bedeutung.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Regenerierung durch Entspannung etwa--3oo° heißen Wasserdampfes in die zu regenerierende Kohlemasse vorzunehmen. Die so regenerierte Kohle weist jedoch etwa nur noch 3oo!o der Wirksamkeit von ungebrauchter Kohle auf.
Nach einem anderen Vorschlag wird die ausgebrauchte Kohle aus der Stickoxydreinigung durch Ausglühen bei 6oo° unter einem absoluten,Druck von nur 7 mm Quecksilber-Säule regeneriert. Eine auf diese Weise regenerierte Kohle soll die ursprüngliche Wirksamkeit aufweisen. Das Verfahren ist jedoch umständlich, kostspielig und erfordert die Umfüllung der Kohle in einen besonderen, auf Glühtemperaturen heizbaren Regenerier-6ehälter.
Das Durchleiten von Wasserdampf durch die zu regenerierende Kohle bei niedrigem Druck von t ata und darunter hat zudem immer den Nachteil, daß, die Strömungsgeschwindigkeit des Dampfes in der Kohle leicht zu hoch gewählt wird, wodurch die Kohlelörner in Bewegung geraten und mehr oder weniger zerrieben werden. Arbeitet man jedoch bei geringem Druck mit niedriger Dampfgeschwindigkeit, so ist die Wärmemenge, die der Kohle in der Zeiteinheit zugeführt wird, nur gering, und das Aufheizen auf die gewünschte Abtreibetemperatur dauert sehr lange. Es wurde durch Versuche festgestellt, daß auch die Regenerierung ausgebrauchter Aktivkohle aus der Stickoxydreinigung mittels Wasserdampfes unter Druck kein befriedigendes Ergebnis ergibt, wie der nachfolgende Versuch zeigt. . Versuch i Mit 9,3 cbm Aktivkohle konnten bei Außentemperatur und i2,5 atü Gasdruck 3,9 Millionen Normalkubikmeter eines durch thermische Spaltung von Kokereigas gewonnenen Spaltgases im Mittel zu 93,4% von ihrem 1,34ccm/cbm betragenden NO-Gehalt befreit werden.
Nach einer bei i2 atü mit etwa 7 t 375° heißem Wasserdampf durchgeführten Regenerierung der Kohle betrug die unter praktisch denselben Betriebsbedingungen mit 93.4% Wirkungsgrad durchleitbare Gasmenge nur 2,5 Millionen Normalkubikmeter, entsprechend einem auf die Regenerierung bezogenen Wirkungsgrad von etwa 64%.
Demgegenüber wurde jedoch gefunden, daß ohne Schädigung eine über cjoo;oige Regenerierung der Kohle erzielt werden kann, wenn das Abtreiben mit Wasserdampf von etwa 3oo bis 45o° nacheinander zunächst bei erhöhtem Druck und dann bei Normaldruck ausgeführt wird, wobei es zweckmäßig ist, die Kohle vor der Wasserdampfdruckbehandlung durch Wasserdampf von i ata auszudämpfen, bis die gesamte Aktivkohle eine Temperatur von ioo° erreicht hat. Die neuartige Arbeitsweise und ihr überraschender Erfolg werden durch Versuch 2 veranschaulicht. Versuch 2 Durch 9,3 cbm Aktivkohle konnten 3,9 Millionen Normalkubikmeter Spaltgas mit i,34 ccm/cbm NO-Gehalt bei i 2, 5 atü und Außentemperatur mit einem mittleren Wirkungsgrad von 93,4% von ihrem Stickoxydgehalt befreit werden. Bei Durchleiten weiterer Gasmengen wurden durch die Kohle nur noch weniger als 8o% des NO entfernt. Zur Wiederbelebung wurde in die Kohle zunächst bei i ata i/2 Stunde lang Wasserdampf mit einer Geschwindigkeit von i t/h eingeblasen, wobei die Temperatur der Kohle auf etwa ioo° anstieg. Darauf wurde die Kohle unter i 2 atü Dampfdruck gesetzt und nunmehr der Dampf erst hinter der Kohle in einer Menge von 2 t/h ins Freie entspannt. Nach 7 Stunden, als die Kohle durch die Abtreibung unter Druck über 36o" heiß war, wurde der Dampfdurchsatz auf i t/h und gleichzeitig der Dampfdruck der Kohle auf praktisch i ataermäßigt. Anschließend wurde noch i/4 Stunde lang bei gleicher Kohletemperatur Wasserdampf von i ata durchgeblasen. Durch die auf diese Weise wiederbelebte Kohle konnten 3,55 Millionen Normalkubikmeter Krackgas mit 93 %igem Wirkungsgrad gereinigt werden. Durch die in der beschriebenen Weise erfolgte Dampfbehandlung wurde die Kohle also auf 9 i % ihrer ursprünglichen Wirksamkeit regeneriert.
Bei einer zweiten parallel ausgeführten Regenerierung, bei der jedoch auf das der Druckdampfbehandlung vorhergehende 1/2stündige Abtreiben mit Wasserdampf bei 1 ata verzichtet wurde, konnten 3,45 Millionen Normalkubikmeter Krackgas gereinigt werden.
Die Regenerierung wurde in allen Fällen in dem auch der Sörption dienenden Behälter, also ohne Umfüllen der Aktivkohle in eine andere Apparatur, vorgenommen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Regenerieren von bei Abtrennung von Stickoxyden aus Gasen ausgebrauchter Aktivkohle durch Behandlung dieser mit überhitztem Wasserdampf im Absorptionsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß, die Kohle nacheinander bei erhöhtem und bei normalem Druck mit Wasserdampf bestimmter Strömung von etwa 3oo bis 45o° unter Entspannung des Dampfes hinter der Kohle im Druckbehälter behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß. die Kohle vor dem Abtreiben mit Wasserdampf unter gewöhnlichem Druck ausgedämpft wird.