[go: up one dir, main page]

DE875254C - Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen

Info

Publication number
DE875254C
DE875254C DEK6746D DEK0006746D DE875254C DE 875254 C DE875254 C DE 875254C DE K6746 D DEK6746 D DE K6746D DE K0006746 D DEK0006746 D DE K0006746D DE 875254 C DE875254 C DE 875254C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen sulfide
solution
regeneration
steam
gases
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK6746D
Other languages
English (en)
Inventor
Alfred R Powell
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Beazer East Inc
Original Assignee
Koppers Co Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Koppers Co Inc filed Critical Koppers Co Inc
Priority to DEK6746D priority Critical patent/DE875254C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE875254C publication Critical patent/DE875254C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Wiederbelebung von Waschflüssigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen Die Erfindung bezieht sich auf die `'Wiederbelebung von Waschflüssigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Bestandteilen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen oder Dämpfen durch alkalische Lösungen, wie -Natriumphenolatlauge, die zwischen einer Absorptionsstufe für den Schwefelwasserstoff und einer Regenerationsstufeumlaufen, in welcher der aufgenommene Schwefelwasserstoff durch Abtreiben mittels Wasserdampf oder einem anderen kondensierbaren Dampf entfernt wird. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Verbesserung der Flüssigkeitsregenerationsstufe für solche Verfahren, bei denen die ausgebrauchte Waschlösung durch Erhitzen und Kochen wiederbelebt wird, d. h. also die Absorptionsfähigkeit der verbrauchten Waschlösung mittels der sog. Heißaktivierung wiederhergestellt wird.
  • Es ist eine Reihe von Kreislaufverfahren zur Abscheidung von Schwefelwasserstoff und- ähnlichen schwach sauren Gasen aus Gasen und Dämpfen mittels alkalischer Waschlösungen bekannt, die Alkalisalze solcher Säuren enthalten, die in wäßriger Lösung eine geringere Azidität zeigen. Beispielsweise werden alkalische Lösungen des Phenols und dessen Homologe, Borate, Phosphate, Carbonate und die Amino- und Iminoderivate der aliphatischen Säuren, wie Alanin, Glykokoll u. dgl., verwendet, die in wäßrigen Lösungen, für solche Gasreinigungsverfahren geeignet sind. Mit ähnlicher Wirkung können hierfür auch ungebundene und nicht flüchtige Alkalisalze, wie eine Suspension von Magnesiumhydroxyd oder aliphatische Derivate des Ammoniaks, z. B. Triäthanolamin und ähnliche Verbindungen, verwendet werden.
  • In der Absorptionsstufe dieser bekannten Gasreinigungsverfahren wird die frische oder vorher regenerierte wäßrige Waschlösung mit den zu behandelnden Gasen oder Dämpfen in Berührung gebracht, wobei der darin enthaltene Schwefelwasserstoff von der Lösung absorbiert wird. In jenen Lösungen, in welchen das Alkali an eine schwach saure Verbindung wie Phenol, Bor- oder Phosphorsäure gebunden ist, ist die Absorption mit dem Freiwerden von schwach sauren Bestandteilen begleitet.
  • Es ist bekannt, die Waschlösung in der Flüssigkeitsregenerierstufe, die durch die Absorptionsstufe gegangen ist, bis zu ihrem Siedepunkt durch direkte oder indirekte Berührung mit Dampf zu erhitzen. Der Dampf dient hierbei nicht nur zur Erhitzung der Lösung, sondern auch als Spülgas, um den vorher absorbierten Schwefelwasserstoff, welcher aus der Waschlösung durch Erhöhung der Temperatur frei geworden ist, aus dem Behandlungsbehälter auszutreiben. Mit' der Entfernung des Schwefelwasserstoffs geht eine Wiederverbindung der ursprünglichen sauren mit den alkalischen Bestandteilen der Flüssigkeit vor sich, wodurch die Absorptionsfähigkeit der Lösung wiederhergestellt wird.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, die Regeneration der ausgebrauchten Waschlösung bei Temperaturen weit unterhalb des Siedepunktes vorzunehmen, in der Meinung, daß es lediglich genüge, die Temperatur herabzusetzen, um eine in bezug auf den Dampfverbrauch der Regenerierung günstigere Arbeitsweise zu erreichen. Hierbei glaubte man, auch ohne Spülgas auszukommen.
  • Das Spülgas ist aber bei diesen Verfahren erforderlich, weil der Teildruck des Schwefelwasserstoffs über der erhitzten Waschlösung nicht ausreicht, um wesentliche Mengen von sich aus aus dem Behandlungsgefäß auszutreiben. Vorzugsweise verwendet man dabei als Spülmittel einen Teil des wäßrigen Bestandteils der Lösung nach Umwandlung in Dampf. Hierbei kann das verdampfte Wasser leicht, aus der Mischung von Schwefelwasserstoff und Wasserdampf kondensiert werden, so daß konzentrierter Schwefelwasserstoff gewonnen wird, der komprimiert und auf Flaschen gefüllt- oder verbrannt und in Schwefel oder Schwefelsäure umgewandelt werden kann.
  • Wegen des verhältnismäßig niedrigen Teildruckes des Schwefelwasserstoffs über der verbrauchten Waschlösung, selbst wenn letztere auf die Temperatur ihres Siedepunktes bei atmosphärischem Druck gebracht wird, enthält die Mischung von Dampf und Schwefelwasserstoff, die aus der Flüssigkeitsregenerationsstufe abgezogen wird, überwiegend Dampf. Die erforderliche Dampfmenge, die entweder durch die verbrauchte Lösung durchgeleitet oder aus, ihr durch Kochen entwickelt wird, beträgt sogar ein Vielfaches der Menge Schwefelwasserstoff, die mitgerissen wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß der Energieaufwand, welcher gewöhnlich in Form von Hochdruckdampf für die Regenerierung der ausgebrauchten Waschlösung einmal zur Erhöhung der Temperatur der ausgebrauchten Waschlösung auf die Regeneriertemperatur und zum andern zur Herstellung des Spülgases (Wasserdampf) erforderlich ist, ganz beträchtlich mit wachsender Regeneriertemperatur steigt.
  • Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß der Teildruck des Wasserdampfes bei Erhöhung der Temperatur der Lösung schneller steigt als der Dampfdruck des frei gewordenen Schwefelwasserstoffs und daß das Übergewicht des Wasserdampfes gegenüber Schwefelwasserstoff sehr groß wird im Temperaturbereich von etwa 2o° unterhalb des Siedepunktes bis zu dem Siedepunkt der 'Waschlösung bei atmosphärischem Druck. Dieses bedeutet, daß um so größere Dampfmengen als Spülgas für die Austreibung einer bestimmten Menge Schwefelwasserstoff aus der ausgebrauchten Waschlösung in der Regenerierstufe benötigt werden, je näher die Aktivierungstemperatur dem Siedepunkt der Lösung bei atmosphärischem Druck kommt. Es steigt also mit Erhöhung der Temperatur, auf welche die ausgebrauchte Waschlösung erhitzt wird, das Verhältnis von Wasserdampf zu Schwefelwasserstoff unproportional an.
  • Wenn die Regenerierung der ausgebrauchten Waschlösung bei etwa zoo° durchgeführt wird, wie dieses bisher üblich war, also beim Siedepunkt der Waschlösung unter atmosphärischem Druck, sind daher infolge der größeren Mengen Spüldampf sehr beträchtliche Energiemengen für das Austreiben des Schwefelwasserstoffs aus der verbrauchten Waschlösung erforderlich, gegenüber dem Arbeiten bei niedrigeren Temperaturen.
  • Es wurde weiter gefunden, daß sich gegenüber der bisherigen Arbeitsweise erhebliche Ersparnisse an Hochdruckdampf, der für die Regenerierung der verbrauchten Lösung benötigt wird, erzielen lassen ohne Beeinträchtigung des Ausmaßes der Regenerierung, wenn die in mechanische Arbeit umwandelbare Energie des Dampfes nicht zur Erhitzung, sondern für die Erzeugung eines Vakuums während der Regenerierung verwandt wird, so daß die verbrauchten Lösungen bei Temperaturen von 6o bis 7o° regeneriert (gekocht) werden können, und dann der anfallende Abdampf für die Erhitzung der Waschlösung und als Spülgas ausgenutzt wird. Die günstigste Betriebsweise ist die, eine solche Menge Hochdruckdampf zu verwenden, daß der nach Ausnutzung der in mechanische Arbeit umwandelbaren Energie anfallende Abdampf genügt, um die ausgebrauchte Waschlösung bei dem angewandten Vakuum auf die Siedetemperatur zu erhitzen und um als Spülgas zu' wirken. Diese Siedetemperatur liegt etwa bei 6o°.
  • Gemäß der Erfindung wird die Regenerierung der verbrauchten Lösungen bei einem Unterdruck bewirkt, der einer Siedetemperatur der Waschlösung von nicht unter 4o°, aber nicht über 8o° und vorzugsweise ungefähr zwischen 6o und 7o° entspricht. Dieses bezieht sich auf solche verbrauchten Waschlösungen, deren wirksame Regenerierung davon abhängt, daß Dampf als Spülgas für die aus der Lösung abzutreibenden Gase wirkt und vorzugsweise auf die Regenerierung der Flüssigkeit eine Kondensation in einer weiteren Verfahrensstufe folgt. Dirn Vorteile des erfind z 2,;söemäßen Verfahrens der Regenerierung der Lösung bestehen darin, daß bedeutend weniger Spülgas für das Austreiben des Schwefelwasserstoffs aus der Waschlösung bei niedrigen Temperaturen erforderlich ist als bei Temperaturen, die nahe dem Siedepunkt bei normalem Druck liegen.
  • Die Absorptionsfähigkeit einer Waschlösung hängt von dem Ausmaß der Regenerierung ab. Den bisher bekannten Verfahren liegt die Annahme zugrunde, daß die Absorptionsfähigkeit der Waschlösung für den Schwefelwasserstoff um so größer ist, je höher der Unterschied zwischen der Temperatur der Absorptionsstufe und der Regenerierstufe ist. Die Erfindung schafft demgegenüber die Möglichkeit, die Absorption und die Regenerierung bei im wesentlichen den gleichen, und zwar erhöhten Temperaturen durchzuführen.
  • Die Möglichkeit, die Absorption bei verhältnismäßig hohen Temperaturen und mit geringem Verbrauch von Dampf in der Regenerierstufe durchzuführen, ist besonders bedeutungsvoll bei der Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Gasen, beispielsweise aus den Gasen oder Dämpfen der Krackanlagen der Erdölindustrie. Hier ist es häufig erwünscht, den Schwefelwasserstoff od. dgl. ohne gleichzeitige Ausscheidung von dampfförmigen Stoffen zu entfernen, die bei niedrigen Temperaturen kondensieren und die vorzugsweise einer weiteren Verfahrensstufe in dampfförmigem Zustand zuzuführen sind. Dieses Ziel läßt sich mit dem Verfahren nach der Erfindung erreichen, da die Absorption von Schwefelwasserstoff bei erhöhten Temperaturen, wie 5o bis 6o°, praktisch vollständig vorgenommen werden kann.
  • Das Kochen der ausgebrauchten Waschlösungen bei den angegebenen niedrigen Temperaturen wird dadurch ermöglicht, daß man sie unter Vakuum behand-lt. Die Herstellung und Aufrechterhaltung eines solchen Vakuums erfordert natürlich ebenfalls einen En?rgieaufwand, entweder in Form von Wasserdampf, elektrischem Strom od. dgl. Der gesamte Energieaufwand zur Erzeugung des Spüldampfes und des Vakuums ist jedoch, geeignete Wahl der Temperatur und des Vakuums vorausgesetzt, bedeutend niedriger als der Energieaufwand für die Aktivierung durch Kochen der ausgebrauchten Waschlösung bei atmosphärischem Druck.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist es nunmehr möglich, solche Absorptionsmittel in den Waschlösungen anzuwenden, welche bei den bisher bekannten Verfahren wegen des hohen Dampfverbrauchs bei der Regenerierung der verbrauchten Lösungen unter normalem Druck unwirtschaftlich waren. Bei Anwendung der Erfindung ist also der Energiebedarf für die Regenerierung für verschiedene Stoffe praktisch gleich, sobald der Siedepunkt auf 6o bis 70= erniedrigt wird. Die etwa dann noch feststellbaren, an sich unbedeutenden Vorteile des einen oder anderen Stoffs fallen zudem fort, wenn die Regenerierung bei dem angegebenen Siedepunkt in Verbindung mit dem sog. Doppelkreislauf durchgeführt wird.
  • Der Umstand, daß Absorptionsstoffe mit stark verschiedenem Bedarf an Spülgas bei normalem Siedepunkt der Lösungen doch praktisch den gleichen Spüldampfverbrauch bei den bevorzugten Regeneriertemperaturen gemäß der Erfindung haben, wird besonders deutlich bei Lösungen von Phosphaten und Boraten. Eine Boratlösung, die so viel Schwefelwasserstoff enthält, daß über ihr ein Dampfdruck von 46 g,'m3 bei 25° herrscht, benötigt beim Sieden unter atmosphärischem Druck ungefähr die zweifache Energiemenge für die Verdampfung des kondensierbaren Spülgases, um ein bestimmtes Gewicht Schwefelwasserstoff aus der Lösung zu entfernen, als zur Behandlung einer Phosphatlösung erforderlich ist, bei der derselbe Schwefelwasserstoffdruck herrscht. Wenn jedoch diese Lösungen unter einem Vakuum regeneriert werden, bei welchem der Siedepunkt bei 6o bis 7o° liegt, besteht praktisch nur ein unerheblicher UnterschiedimBedarf an Spülgasbeidenbeiden Stoffen.
  • Die mit 6o bis 7o° angegebene günstigste Siedegrenze für die Regenerierung der verbrauchten Lösungen gemäß der vorliegenden Erfindung beschränkt die Erfindung nicht auf eine solche Temperaturgrenze. Auch Temperaturen, die etwas über und unter den angegebenen Temperaturen liegen, sind mit Vorteil anwendbar. Jedoch werden die Energiekosten bei Temperaturen unter 4o bis 45= für die Aufrechterhaltung des dann erforderlichen hohen Vakuums so hoch, daß der Vorteil des geringeren Spüldampfbedarfs nichtig wird. Andererseits treten bei Siedetemperaturen über 8o bis 85° die Vorteile der Erfindung weniger in Erscheinung.
  • Bei der Siedegrenze von 6o bis 70° wird die Bestmöglichste Wirtschaftlichkeit der Regenerierung erzielt, weil in diesem Temperaturbereich der Abdampf einer Pumpe, die imstande ist, das notwendige Vakuum aufrechtzuerhalten, als Spülgas ausreicht.
  • Beispiel i Ein Koksofengas, welches 22,885 g Schwefelwasserstoff je Kubikmeter enthält, wird in einer Menge von 68o ooo m3 je Tag bei einer Temperatur von 25° mit einer Lösung zur Absorbierung von Schwefelwasserstoff gewaschen, welche die Reaktionsprodukte des Natriumhydroxyds, Phenols und Kohlendioxyds in Mengen von 155 bzw. 9i und 25,6 g/1 Lösung enthält. 30 % des N atriumhydroxy ds liegen in Form von Natriumcarbonat vor. Das aus der Absorptionsstufe austretende Gas enthält noch 1,144 9/m3 Schwefelwasserstoff. Von der Natriumphenolatlösung läuft eine Menge von o,ooio691 pro Liter behandeltes Koksofengas um, wenn nur eine Stufe für die Absorption und die Regenerierung verwandt wird. Die regenerierte Lösung, die in die Absorptionsstufe zurückgeführt wurde, enthält 56,496 g Schwefelwasserstoff je Liter Lösung und die verbrauchte Lösung 77,04 g pro Liter. Die Gase, die aus der Aktivierstufe austreten, bestehen zu 8o0/, aus H, S und 20')/, CO,.
  • Bei Umstellung der Betriebsweise auf den sog. doppelten Kreislauf wurden von dem Teil der Waschlösung, der in weniger regeneriertem Zustande zurückfließt, o,ooi229 1 pro Liter behandeltes Koksofengas durch die Aktivierstufe geschickt. Gleichzeitig werden von dem stärker regenerierten Teil 0,000441144 1 pro Liter behandeltes Gas umgetrieben.
  • Die folgende Aufstellung der Betriebsergebnisse zeigt, wie das Verhältnis von Wasserdampf zu Schwefelwasserstoff in den Gasen und Dämpfen, die aus dem Regenerierturm heraustreten, entweder durch die Änderung der Siedetemperatur der verbrauchten Lösung oder durch Änderung des Verfahrens in Anwendung des Doppelkreislaufes nach der amerikanischen Patentschrift 1971798 oder durch Änderung von beiden sich ändert.
    Einfacher Kreislauf in Doppelter Kreislauf in
    beiden Behandlungsstufen beiden Behandlungsstufen
    (Absorptions- (Absorptions-
    und Regenerierstufe) und Regenerierstufe)
    Verbrauchte Verbrauchte Verbrauchte
    Waschlösung Waschlösung Verbrauchte Waschlösung
    gesiedet gesiedet Waschlösung gesiedet
    bei atmosphä- bei 6o° gesiedet bei 6o°
    rischem Druck (6q.2,56 mm bei phä- (6q2,56 mm
    ' (1o8°) Hg vac.) rischem Druck gg vac.)
    HZ S in heißen Dämpfen vom Regenerierturm
    in g/m3 ............................... 4.3,68 12,1847 80,465 25,289
    Gesamter Dampfverbrauch für die Erhitzung
    . der Waschlösung und der Erzeugung von
    Spülgas in kg/m3 Koksofengas .......... 0,3395 o,2578 011777 0,1153
    Es ergibt sich aus dieser Tabelle, daß der Schwefelwasserstoffgehalt der aus dem. Regenerierturm abströmenden Gase je Raumeinheit bei einem Siedepunkt von 6o° geringer ist als bei einem Siedepunkt der Lösung bei atmosphärischem Druck. Das beruht jedoch darauf, daß eine Raumeinheit Wasserdampf bei der niedrigen Siedetemperatur bzw. dem dabei herrschenden Vakuum ein geringeres spezifisches Gewicht hat als bei dem Siedepunkt unter atmosphärischem Druck, oder gewichtsmäßig, daß eine bestimmte Menge Dampf das Mehrfache des Volumens des Spülgases bei einer Siedetemperatur von 6o° ergibt als bei einer Temperatur nahe dem. normalen Siedepunkt von Wasser.
  • Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der Untersuchungen von Natriumphenolatlauge als Waschlösung zum Absorbieren des Schwefelwasserstoffs aus dem Rohgas und läßt erkennen, daß derselbe Regenerierungsgrad der Waschlösung mit nur 75 °/o des Wasserdampfverbrauchs bei 6o° Siedetemperatur unter Vakuum erreicht wird, gegenüber der Regenerierung bei atmosphärischer Druck. Bei Regenerierung der Lösung unter Vakuum bei 6o° Siedepunkt in Verbindung mit dem Kreislauf der Absorptionslösung nach dem sog. Doppelkreislaufverfahren kann die Menge (Gewicht) des für denselben Grad der Regenerierung erforderlichen Dampfes noch weiter verringert werden, und zwar auf 33 °/o der bei atmosphärischem Druck und nur einfachem Kreislauf in der Absorption und der Regenerierung erforderlichen Dampfmenge. Beispiel 2 Es wurde ein Gas von gleichem Schwefelwasserstoffgehalt gewaschen. Als Waschlösung wurden Triäthanolamin- und Boraxlösungen verwendet. Es wurde im Doppelkreislaufverfahren gearbeitet.
    Triäthanol- WäBrige
    amine Lösung von
    5o 0% wäBrige Kalium-
    Lösung des Borax
    Volumens
    Temperatur der Absorption ° C . . . . . . . . 65,5 65,5
    Temperatur der Regenerierung ° C ..... 65,5 65,5
    Eintritt H2 S 9/m3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183,08 183,08
    Auslaß H. S g/m3.................... 4,577 4577
    Prozent erzeugtes H, S . . . . . . . . . . . . . . . 97,5 97,5
    i. Absorber, Anzahl der Böden. . . . . . . . . 5 5
    2. Absorber, Anzahl der Böden . . . . . . . . . 5 5
    i. Regenerierturm, Anzahl der Böden ... 14 14
    2. Regenerierturm, Anzahl der Böden ... io io
    i. Lösung 1/i . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . .. . 0,01484 0,01443
    ,2. Lösung 1/i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3,9
    Gesamte Dampfmenge für die Regenerie-
    rung kgl'm3 ............ ........... o,6566 0,6566
    Um die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens klarer herauszustellen, ist in der folgenden Tabelle der Dampfverbrauch aufgeführt, der erforderlich ist bei Siedetemperatur der Waschlösung unter atmosphärischem Druck, aber sonst gleichen Verhältnissen wie in dem vorhergehenden Beispiel. (Die Gesamtzahl der Kolonnenböden des Regenerierturins bleibt dieselbe. Ihre Anordnung ist lediglich bei den einzelnen Stufen verschieden.)
    Triätlianol- Borax
    amine
    z. Stufe Regenerierung
    Anzahl der Böden... 1o 12
    2. Stufe Regenerierung
    Anzahl der Böden... 14 12
    Dampf für Regenerierung
    = kg,m3 ........... 1,553 '.3222
    Diese Betriebsergebnisse lassen die überraschende Feststellung zu, daß die Kombination des Doppelkreislaufverfahrens mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Regenerierung der Waschlösung bei niedriger Temperatur und vermindertem Druck den Dampfverbrauch für die Regenerierung von 1,553 bzw. 2,322 kg ;'m3 für Triäthanolamin- und Boraxlösungen auf o,6566 kg/M3 für jede Lösung herabsetzt und daß die gleiche 1lenge Schwefelwasserstoff gewonnen wird. Wärmeaustauscher und Kühler erübrigen sich dabei.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist hauptsächlich anwendbar für solche Anlagen zur Reinigung der Gase von Schwefelwasserstoff, bei denen Hochdruckdampf zur Verfügung steht, der vorteilhaft zunächst zum Antrieb der benötigten Vakuumpumpe ausgenutzt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, zur Erzeugung des Vakuums billige elektrische Energie zu benutzen und nur für die Beheizung der verbrauchten Waschlösung Dampf, vorzugsweise Niederdruck-oder Abdampf, zu verwenden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Wiederbelebung von Waschflüssigkeit zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Verunreinigungen aus Gasen, beispielsweise Koksofengas, Erdölkrackgas od. dgl" durch eine Wäsche mit alkalischen Lösungen wie Natriumphenolatlauge, aus deren der aufgenommene Schwefelwasserstoff durch Abtreiben mittels Wasserdampf oder einem anderen kondensierbaren Dampf unter Rückbildung einer für die Gaswaschungen wirksamen Lösung entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs durch die ausgebrauchte Waschlösung unter vermindertem Druck und nach Erhitzung auf Siedetemperaturen zwischen 40 und 8o- der Abdampf des Triebwerks der zum Erzeugen des Vakuums dienenden Einrichtung geleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Siedetemperatur der Lösung zwischen 6o und 70' gehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Waschlösung während der Behandlung des Gases und der Entfernung des Schwefelwasserstoffs im wesentlichen gleich ist.
DEK6746D 1940-11-02 1940-11-02 Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen Expired DE875254C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK6746D DE875254C (de) 1940-11-02 1940-11-02 Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK6746D DE875254C (de) 1940-11-02 1940-11-02 Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE875254C true DE875254C (de) 1953-04-30

Family

ID=7211395

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK6746D Expired DE875254C (de) 1940-11-02 1940-11-02 Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE875254C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1951277A1 (de) Verfahren zur Beseitigung und zur Gewinnung von Verunreinigung in Gasgemischen
DE875847C (de) Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen, von Schwefelverbindungen
DE875254C (de) Verfahren zur Wiederbelebung von Waschfluessigkeiten zur Entfernung von schwach sauren Stoffen, wie Schwefelwasserstoff od. dgl., aus Gasen
DE3042824A1 (de) Isolierung von aromaten aus dem abgas der styrol-produktion
DE620932C (de) Verfahren zur Entfernung schwacher gasfoermiger Saeuren aus Gasen
DE654373C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Gasen
DE730668C (de) Verfahren zur Entphenolung von Abwaessern
DE705275C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Gasen und Fluessigkeiten
DE500981C (de) Erzeugung und Wiederbelebung aktiver Kohle
DE545324C (de) Verfahren zur Durchfuehrung katalytischer Gasreaktionen
DE594949C (de) Verfahren zur Reinigung von Waessern, insbesondere Abwaessern, unter Abscheidung von in diesen enthaltenen Bestandteilen
DE723179C (de) Regenerierung von bei der Abtrennung von Stickoxyden aus Gasen ausgebrauchter Aktivkohle durch Ausdaempfen mit Wasserdampf
DE220067C (de)
DE855751C (de) Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen
DE695575C (de) nd anderen Verunreinigungen aus Gasen (Kohlendestillationsgasen)
DE639193C (de) Verfahren zur Auswaschung von schwachen Saeuren aus Gasen
DE464006C (de) Verfahren zur Behandlung von ammoniakhaltigem Gas
AT60592B (de) Verfahren zur getrennten Gewinnung praktisch einheitlicher und reiner Teerbestandteile bei der Reinigung von Kohlendestillationsgasen.
DE888104C (de) Verfahren zur Entfernung von ein- und mehrwertigen Phenolen aus Abwasser
DE1642851C3 (de) Verfahren zur Entsalzung von wäßrigen Lösungen durch Perkolieren über Ionenaustauscher
AT220129B (de) Verfahren zum Regenerieren von alkalische Arsenite enthaltenden, mit Kohlendioxyd beladenen Absorptionslösungen
DE449287C (de) Verfahren zum Niederschlagen von Spuren nitroser Gase in Form von Salpetersaeure undihrer Gewinnung durch Erhitzen mittels Waermeaustauschs
DE559759C (de) Verfahren zur Absorption von Ammoniak aus Kohlengas und aehnlichen Industriegasen mittels Gaswasser
DE402093C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff
DE814632C (de) Verfahren zur Reinigung von Kokereigasen