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Gleitlager Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleitlager in Form eines
Kugel- oder Rollenlagers zur Aufnahme von Radial- und Axialbelastung, bestehend
aus einem inneren, auf einer Welle o.dgl. anzuordnenden drehbaren Lagerteil, einem
diesen drehbaren Lagerteil umgebenden und drehbar tragenden stillstehenden äußeren
Lagerteil, einem nicht drehbaren Druckring, der gleitend gegen eine Seitenfläche
des drehbaren Lagerteils anliegt und sich bei Axialdruck gegen eine nicht drehbare,
ringförmige, aus Blech bestehende und eine Seitenwand eines Schmiermittelraumes
bildende Seitenscheibe abstützt, die ihrerseits gegen einen festen Axialdruck aufnehmenden
Teil liegt.
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Die Erfindung hat zur Aufgabe, solche Gleitlager unter Beibehaltung
einer gedrängten, die ungefähren Abmessungen eines gewöhnlichen Kugel- oder Rollenlagers
aufweisende Bauform so auszubilden, daß der Axialdruck auf die Flächen der Enddruck
aufnehmenden Teile gleichmäßig verteilt wird und bei Schiefstellung zwischen dem
Lager und der Achse des vom Lager getragenen Teils Selbsteinstellung vorhanden ist.
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Es sind bereits Lager bekannt, bei denen zur gleichmäßigen Verteilung
des Axialdruckes -und zur Selbsteinstellung ein Druckring kardanisch abgestützt
wird durch eine Zwischenscheibe mit diametral gegenüberstehenden Erhöhungen, die
gegen eine weitere Scheibe anliegen, die ihrerseits wieder -mit zwei diametral gegenüberliegenden
Erhöhungen, welche mit Bezug zu denen der Zwischenscheibe um 9o° versetzt angeordnet
sind, gegen eine Unterlage anliegt.
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Die Anwendung einer solchen Scheibenanordnung bei Lagern der obengenannten
Art würde es nicht zulassen, den Lagern die ungefähren Abmessungen von Kugel- oder
Rollenlagern zu geben.
Um jedoch bei Lagern der eingangs genannten
Art die gleichmäßige Verteilung des Axialdruckes und die Selbsteinstellung
zu bewerkstelligen und außerdem die Herstellung der kardanischen Abstützung zu vereinfachen
und zu verbilligen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, , die aus Blech bestehende
uni ein-, Seitenwand eines Schmiermittelraumes bildende Seitenscheibe zur kardanischen
Abstützung des drehbaren Lagerteils auf jeder Seite mit zwei diametral gegenüberstehenden
Ausbuchtungen zu verschen, von denen die auf der einen Seite sich befindenden Ausbuchtungen
zu denen auf der anderen Seite um 9o ;ueinander versetzt sind.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform b
der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Schnitt durch das Lager in einer Axialebene
desselben, Abb. 2 eine Seitenansicht des Lagers, Abb. 3 einen Schnitt durch eine
Seitenscheibe nach Abb. i, Abb. 4 den Druckring, von der Kante aus gesehen, und
Abb. 5 eine Seitenansicht des Druckringes. Wie aus Abb. i ersichtlich ist, besteht
das Lager aus einem inneren Lagerteil i, der innerhalb eines stillstehenden äußeren
Lagerteils 2 drehbar gelagert ist. Axialdruck aufnehmende Druckringe 3 und
4 sind am inneren Lagerteil und innerhalb der Seitenscheiben 5 und 6 beiderseits
des Lagers vorgesehen. Das auf der Zeichnung veranschaulichte Lager ist für Ölschmierung
vorgesehen und taucht zu diesem Zweck: in ein Ölbad 7 ein, das sich in einem auf
der Zeichnung nicht gezeigten Behälter befindet. Das Öl wird dem Lager durch in
der Seitenscheibe vorgesehene Löcher 8 zugeführt, von denen es zur inneren konischen
Fläche 9 des Außenflansches i o des inneren Lagerteils i herabrinnt. Durch die Fliehkraft
wird das Schmiermittel weiter zu den radialen Kanälen i i geleitet, durch welche
es zur zylindrischen Gleitfläche 12 zwischen den Teilen i und 2 gelangt. Nach erfolgter
Schmierung der Lagerfläche 12 rinnt das Öl an den Kanten der zylindrischen Lagerfläche
12 heraus und schmiert die Enddruck- aufnehmenden Flächen 13 und 14 des Flansches
Io bzw. der Druckringe 3 und 4. Um das Eindringen des Öls zwischen diese Flächen
zu erleichtern-, sind die Druckringe 3 und 4 an zwei diametral gegeneinanderliegenden
Stellen mit in radialer Richtung verlaufenden Nuten 15 versehen, wie aus den Abb.
4 und 5 ersichtlich ist.
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Die Anordnung der Seitenscheiben und Druckringe ist wie folgt: Die
Seitenscheiben sind ringförmig und haben einen S-förmigen Querschnitt. Die Druckringe
3 und 4 passen in eine der Nuten oder Vertiefungen der beiden Seitenscheiben.
Die Druckringe werden an ihrem Platz dadurch festgehalten, daß man die Teile 16
der Kanten der Seitenscheiben so biegt, daß die Teile mit den an zwei diametral
gelegenen Stellen vorgesehenen Aussparungen i" des Druckringes in Eingriff kommen.
Die Seitenscheiben sind an zwei diametral entgegengesetzten Seiten mit Ausbuchtungen
18 versehen, die gegen die Mittelebene des Lagers gegen die Außengerichtet sind
und sich b
seite der Druckringe 3 und 4 abstützen. Die nach außen gewendeten
Stützflächen der Druckringe gelangen nur gegen die Ausbuchtungen zur Anliegung und
liegen also nicht auf andere Weise gegen die Flächen der Seitenscheiben an. An zwei
diametral züieinander entgegengesetzten-, im Verhältnis zu den Ausbuchtungen I8
-um 9o° verschobenen Stellen sind die Seitenscheiben mit Ausbuchtungen I9 versehen,
die sich in entgegengesetzter Richtung im Verhältnis zu den Ausbuchtungen 18 erstrecken.
Wenn das Lager in ein Gehäuse eingebaut ist, gelangen die Ausbuchtungen 19
gegen die Flächen 2o des Lagergehäuses oder des Gehäusedeckels 21 zur Anlage. Die
Seitenscheiben 5 und 6 bilden also selbsteinstellende Stützen für
die Druckring 3 und 4, und zwar können die Druckringe 3 und 4 mit Bezug zu
den Seitenscheiben eine Schwenkbewegung um eine durch die Ausbuchtungen 18 gehende
Achse ausführen, und, ferner können die Druckringe zusammen mit den Seitenscheiben
mit Bezug zum Gehäuse um eine Achse herumschwenken, die durch die Ausbuchtungen
ig senkrecht zur erstgenannten Achse geht. Es können also die Druckringe immer Lagen
einnehmen, bei denen ihre Enddruck aufnehmenden Flächen 14 parallel zu den Enddruck
aufnehmenden Flächen 13 des inneren Lagerteils i sind, wodurch eine gleichmäßige
Verteilun g des Axialdruckes auf die sie aufnehniende Fläche erreicht wird.
Um eine Bewegung um die durch die Ausbuchtungen iS gehende Achse herum zu ermöglichen-,
sind die Nuten 17 und die Ausbuchtungen ig an demselben Teil des Umkreises anzuordnen.
Ferner soll die Nute 15 vorteilhaft mitten zwischen den Ausbuchtungen 18 angebracht
sein, damit die 'Enddruck aufnehmenden Ringe 3 und 4 an diesem Punkt nachgeben
können zur Bildung von ölkeilen, die an den Nuten 15 anfangen und sich längs der
Gleitflächen der D Mckringe 3 und 4 erstrecken.
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Die Druckringe 3 und-. 4 sind an den Stellen 22 abgeschnitten,
so daß das Schmiermittel um die Kanten der Druckringe herum und hinter die Ringe
zwischen diese und die
Seitenscheiben 5 und 6 zu den
Löchern --3
der Seitenscheiben gelangen kann, von denen das Schmiermittel
wieder nach dem Ölbad zurückgeht.
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Die Erfindung ist im Zusammenhang mit Lagern für Ölschmierung beschrieben
worden; sie kann aber auch bei Lagern für Fettschmierung verwendet werden, wobei
keine Löcher 8 und 23 in der Seitenscheibe erforderlich sind, da das Schmiermittel
sich im Raum zwischen den Seitenscheiben befindet. Um eine reichlichere Zufuhr von
Schmiermittel zum Lager herbeizuführen, können die inneren Teile der Seitenscheiben
weiter nach außen angebracht werden, wobei die axial herausragenden Flansche 24,
statt nach außen, wie in Abb. i gezeigt ist, nach innen gewendet sind.