DE710206C

DE710206C - Rohrklemmverbindung mit durch Axialschub radial auf das Rohr gepresstem Spreizring

Info

Publication number: DE710206C
Application number: DEM143387D
Authority: DE
Inventors: Konard Mielke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1938-11-19
Filing date: 1938-11-19
Publication date: 1943-08-03

Description

Rohrklemmverbindung mit durch Axialschub radial auf das Rohr gepreßtem Spreizring Wenn das Verbinden von Rohren miteinander, wie üblich, durch in die Rohrenden geschnittenes Gewinde und darauf geschraubte Muffen, Abzweigstücke o. dgl. ausgeführt wird, muß die Rohrwandung besonders stark gehalten werden, um .den Gewindeschnitt zu ermöglichen, und auch die Muffen, Abzweigstücke usw. muß man mit sehr starken Abmessungen herstellen, damit sie die starke auseinandertreibende Spannung aushalten. Das alles erfordert viel Werkstoff, z. B. Eisen. Ferner ist dabei das Gewinde, mindestens zum Teil, der im Rohr befindlichen Flüssigkeit ausgesetzt, Nvas zu Rostbildung und Festfressen führt. Bei Wiederherstellungsarbeiten durch Zwischensetzen von; Rohren wird, weil diese nicht nachgeben, das Zwischensetzen von Langgewinde erforderlich, was unter manchen Umständen, z. B. bei an Kellerdecken verlegten Rohren, in hohem Grad schwierig ist. Die Handhabung solcher Verbindungen erfordert daher auch fachmännische Erfahrung. Diesen Schwierigkeiten hat man dadurch abzuhelfen versucht, daß man als Verbindungselement einen scheibenförmigen Ring gewölbten bzw. U-förmigen Querschnitts zwischen das Rohr und eine Überwurfmutter schaltete, der beim Herstellen der Verbindung durch Anziehen der Überwurfmutter zwischen dieser und einem vor die Gewindemuffe gelegten plastischen Ring so zusammengepreßt wird, daß er sich gegen die Innenwand der Überwurfmutter und sein an dem plastischen Ring anliegender Rand an die Außenwand des Rohres stemmt. Weil dieser Rand in den hinter ihm befindlichen freien Raum gegen den von dem plastischen Ring geleisteten Widerstand zurückweicht, läßt er sich nicht zu radialem Angreifen des Rohres bringen.
Die bei bekannten Rohrverbindungen bestehenden Nachteile werden, durch die Erfindung dadurch behoben, daß der Preßring als Spreizring ausgebildet ist und mindestens an seinem der Rohrwand zugekehrten Schenkel mit einem Schneidansatz versehen ist, der nach dem Anziehen der Verbindung die Rohrwand radial angreift.

Zwecks Unterstützung des Spreizens h.t;

die Anpreßvorrichtung auf ihrer dem Spr-@ ;

ring zugekehrten Seite mit einer Ringw

versehen sein, die beim Anziehen der Vc

Bindung den Spreizring auseinandertreibt. Zur Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt in Fig. i Axialschnitt durch eine Klemmverbindung gemäß der Erfindung nach dem Aufbringen auf ,zwei miteinander zu verbindende Rohre vor dem Anziehen der Überwurfmuttern, Fig. 2 Unteransicht einer der beiden überwurfmuttern der Fig. z nebst Spreizring, Fig. 3 teilweiser Axialschnitt gemäß Fig. i in größerem Maßstab, , Fig. d. lotrechter Schnitt und Fig. 5 Ansicht des Spreizringes zu Fig. 3. Um die Rohre a-, b flüssigkeitsdicht miteinander zu verbinden, wurde zunächst auf das noch freiliegende Ende des einen Rohres die Rohrklemme lose aufgeschoben, die folgendermaßen zusammengesetzt ist: In jede der beiden Überwurfmuttern e ist ein Sprenzri.ng d und eine Keilpackung f zentrisch eingelegt.
Der Spreizring d hat einen etwa V-förmigen Ouerschnitt.
In der dargestellten Ausführung sind bei h Segmentstücke von ihm abgeschnitten, was seine federnde _NN achgiebigkeit erhöht.
Die überwurfmutter e ist in der konzentrischen Ringzone, mit der sie in die Ringnut des Spreizringes eingreifen soll, mit einer Ringwulst i versehen.
Die Weichpackung f ist in der Zone, in der der Spreizring mit seiner keilförmigen Kante einen Druck auf sie ausüben soll, mit einem Metallring lt versehen.
Die Überwurfmuttern e sind auf die beiden Enden der überschubhülse c aufgeschraubt. Die Hülse c ist an ihren beiden Enden kegelig ausgebohrt, um die entsprechend geformten Keilpackungen f aufzunehmen.
'Zachdem die Rohrklemme genügend weit auf das eine Rohr aufgeschoben ist, wird das Rohr zu dem anderen Rohraxial ausgerichtet, und dann wird die Rohrklemme zur Hälfte auf jenes andere Rohr geschoben, so daß sie auf jedem Rohr zur Hälfte sitzt. Dann zieht man die beiden Muttern e unter gleichzeitigem Festhalten der Überschubhülse c an. Dadurch gelangt der Ringwulst i jeder Überwurfmutter e zur Anlage an den zugehörigen Spreizring d und schiebt ihn gegen die Keilpackung f, auf deren Metallring lt er mit seiner keilförmigen Kante auftrifft. Schließlich treibt der Spreizring die Keilpackung in die kegelige Ausnehmung der Überschubhülse c. worauf der zwischen dem Metallring lt, und ..der Ringwulst i eingeklemmte Spreizring cl -,eine Formänderunz erleidet, derart, daß er ra-

@If:Ll am Rohr u bzw. b angreift. Die Sprei-

@ig des Ringes d wird durch die Form und

säße der Ringwulst i gefördert.

Das stramme Erfassen des Rohres durch die Spreizringe sichert die Unv erschiebbarkeit der Überschubhülse c und der Weichpackungen f. Ferner ist aber auch die Mutter c durch den ihr von den Spreizringen und von der Packung gebotenen Widerstand, der sich auf ihr Gewinde ausübt, gegen unbeabsichtigtes Drehen gesichert.
Eine auch für keramische Rohre erträgliche Stärke der Pressung braucht bei dieser Dichtung nicht überschritten zu werden.
Weil diese Rohrklemmverbindung kein Gewinde auf den Rohren erfordert, können die Rohre mit durchlaufend gleich geringer Wandstärke ausgeführt werden.
Weil keine übermäßige Spannung an der Überschubhülse und an den überwurfmuttern auftritt, können auch diese in geringer Stärke ausgeführt werden.
Somit wird eine wesentliche Werkstoffersparnis sowohl an der Klemmvorrichtung selbst als auch an den Rohren erzielt.
Arbeiten zu Verbindungszwecken sind somit an den Rohren nicht erforderlich; vielmehr ist die Herstellungsarbeit auf die in der Werkstatt erfolgte Anfertigung der Klemmvorrichtung beschränkt.
Das Anbringen und das Abnehmen der Rohrklemmen kann von Ungelernten ausgeführt werden.
Die Rohrleitungen können nach genauem Aufmaß in der Werkstatt ohne jedes Gewinde zugeschnitten und auf der Baustelle numeriert zusammengesetzt werden.
Zur Herstellung gekrümmter Leitungen braucht man nur die Krümmer an geeigneten Stellen durchzuschneiden und durch Anstücken mittels dieser Rohrklemmen eine Leitung von gewünschter Krümmung herzustellen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Rohrklemmverbindung, bei der als Halteglied ein scheibenförmiger 'Metallring gewölbten Querschnitts dient, dessen Gestalt beim Herstellen der Verbindung bis zur Abstützung an der Rohrwand sich verändert, dadurch gekennzeichnet, daß der -Metallring als Spreizring idl ausgebildet und mindestens an seinem der Rohrwand zugekehrten Schenkel mit einen Schneidansatz versehen ist, der nach den Anziehen der Verbindung die Rohrwand radial angreift.
2. Rohrkleinniverbindung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreß:vorrichtung, z. B. Üb:erwurfmutter (e), auf der .dem Spreizring zugekehrtem Seite mit einer Ring ,wu'lst (i) versehen ist, die .durch ihre Keilwirkung ,den Spreizring auseinandertreibt.
3. Rohrklemmverbindung nach den Ansprüchen i und 2, .dadurch gekennzeichnet, daß am Muffenende eine an sich bekannte Weichstoffpacktung (f) angeordnet ist, welche an der Stelle des Auftreffens des Spreizringes mit einer Metallbewehrung (h.) versehen ist.