DE706172C - Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols bei der Entphenolung des Gaswassers - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols bei der Entphenolung des GaswassersInfo
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Description
- Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols bei der Entphenolung des Gaswassers Zum Auswaschen der Phenole aus Gasrohwasser werden in der Hauptsache Leichtöle benutzt, wie Benzol, Toluol, Lösungsbenzol usw. Es läßt sich hierbei nicht vermeiden, daß Waschmittelteile von dem entphenolten Wasser mitgenommen werden. Wird das Wasser weiteren Arbeitsgängen unterworfen, wie das z. B. auf den Zechenkokereien der Fall ist, wenn die Abdämpfe des Ammoniakabtreiliers nach Durchgang durch den Sättiger dem Rohgasstrom vor dessen Eintritt in die Benzolwäscher zugeführt werden, so wird das Benzol zum größten Teil wiedergewonnen. Führt man die Abgase jedoch ins Freie, oder soll der in den Abdämpfen der Sättiger in erheblichen. Mengen enthaltene Schwefelwasserstoff ebenfalls z. B. in Form von Schwefelsäure gewonnen werden, so würde bei den bisher üblichen Verfahren das von dem entphenolten Wasser mitgenommene Waschmittel verlorengehen.
- Die bisher bekannten Vorschläge zur Rückgewinnung des bei der Entphenolung ins Wasser übergehenden Benzole, . z. B. mittels aktiver Kohle in besonderen Adsorptionstürmen, mittels Auswaschens mit Waschöl, entweder aus den Sättigerabgasen oder aus dem Gaswasser selbst, mittels Kühlens der Abdämpfe und Auskondensierens des Benzols, sind in der praktischen Durchführung entweder zu kostspielig oder führen nur zu einer unvollkommenen Benzolrückgewinnung oder sind noch mit anderen Nachteilen behaftet.
- Beim halbdirekten Ammoniakgewinnungsverfahren, bei dem das wäßrige, bei der Kühlung der Destillationsgase anfallende Kondensat zur Gewinnung des Ammoniaks abgetrieben und die Abtreibedämpfe in den Rohgasstrom zurückgegeben werden, wird, wenn vor der Ammoniakabtreibung eine Entphenolung des Wassers mittels Benzols eingeschaltet ist, das hierbei ins Wasser gehende Öl mit dem Ammoniak abgetrieben und gleichfalls in den Rohgasstrom zurückgeführt.
- Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols beim indirekten Ammoniakgewinnungsverfahren, bei dem ein ähnlicher Weg beschritten wird wie der für das halbdirekte Verfahren geschilderte. Es wurde erkannt, daß es zur Rückgewinnung des Benzols nicht einer derart weitgehenden Abtreibung bedarf wie zur Gewinnung des Ammoniaks aus dem Kondensat. Es wird also dadurch, daß gemäß der Erfindung beim indirekten Verfahren zunächst nur das Benzol entbunden und in deti Rohgasstrom zurückgeführt wird, während (las Ammoniak im Wasser belassen und nach der Abtreibung unmittelbar dem Sättiger zugeführt wird, eine erhebliche Energieersparnis erzielt. Das bei der Kühlung des Destillationsgases anfallende Gaswasser wird also entphenolt und danach, bevor es dein Amnioniakabtreiber zugeführt wird, durch Erwärmung, Entspannung oder ähnliche Maßnahmen z. B. in einem Kolonnenapparat üblicher Bauart derart mit Wärme behandelt, daß das Benzol frei wird, wobei nur ein unwesentlicher Teil des Ammoniaks mitausgetrieben wird. Die entweichenden benzolhaltigen Gase werden den von den Koksöfen abgesaugten heißen Rohgasen beigemischt. Das auf diesem Wege ins Rohgas gelangte Benzol wird in Benzolwäschern, durch die das Rohgas, wie üblich, geht, festgehalten. Dem Amnioniakabtreiber wird neben dem angereicherten Ammoniakwaschwasser auch das bereits entbenzolte Gaswasser zugeführt, so daß nach Erwärmung und der üblichen Behandlung mit Kalk hieraus das gesamte von den Koksofengasen zugeführte Ammoniak in Gasform entweichen und dem Sättiger zugeführt werden kann. Auf eine Entphenolung des von den Ammoniakwäschern kommenden Wassers kann in der :Mehrzahl der Fälle verzichtet werden, da die größere Phenolmenge und Phenolkonzentration in dein bei der Kühlung der Destillationsgase anfallenden Gaswasser vorliegt.
- Wenn im vorstehenden von der Wiedergewinnung des Benzols die Rede ist, so ist darunter auch die Wiedergewinnung der höheren Homologen des Benzols zu verstehen. Der Gang des neuen Verfahrens ist schematisch auf der anliegenden Zeichnung dargestellt.
- Das von der Vorlage kommende Gas gelangt durch die Leitung i in die Gaskühler 2, 3 und .4, von diesen durch den Sauger 9 in die Ammoniakwäscher 5, 6, 7, von wo es durch Leitung 8 den Benzolwäschern zugeführt wird. Die Kondensatabläufe der Gaskühler 2, 3 und 4. gelangen durch die Leitung io zur Phenolanlage i i, das entphenolte Wasser durch die Leitung 12 in den Benzolwiedergewinnungsapparat 13, dessen Ablauf zusammen mit dem vom ersten Ammoniakwäscher 5 durch die Leitung 14 kommenden angereicherten Ammoniakwasser den Ammoniakabtreibern 15 und 16 zugeführt wird, aus denen das Wasser durch die Leitung 17 ammoniak- und benzolfrei abläuft. Die im Apparat 13 entbundenen Dämpfe, die praktisch das gesamte in der Phenolanlage vom Wasser mitgeführte Benzol enthalten, werden durch die Leitung 18 in die Rohgasleitung i zurückgeführt. Die Dämpfe des Ammoniakabtreihers 15 gelangen durch die Leitung i9 in den Sättiger 20, wo das Ammoniak gebunden wird: die aus dem Sättiger entweichenden, Schwefelwasserstoff enthaltenden sogenannten Faulgase werden der Schwefelgewinnungsanlage 22 zugeführt, deren Abdämpfe durch die Leitung 23 ins Freie geführt werden.
Claims (1)
- PATENTnhsriitica: Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols, das bei der Entphenolung des Gaswassers zur indirekten Gewinnung der Kokereinebenprodukte in diesen mitgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gaswasser, bevor es dem Ammoniakabtreiber zugeführt wird, durch Erwärmung, Entspannung oder ähnliche Maßnahmen derart behandelt wird, daß das Benzol frei wird und die entweichenden benzolhaltigen Gase den von den Koksöfen abgesaugten heißen Rohgasen beigemischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW107184D DE706172C (de) | 1938-10-22 | 1938-10-22 | Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols bei der Entphenolung des Gaswassers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEW107184D DE706172C (de) | 1938-10-22 | 1938-10-22 | Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols bei der Entphenolung des Gaswassers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE706172C true DE706172C (de) | 1941-09-22 |
Family
ID=7616720
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW107184D Expired DE706172C (de) | 1938-10-22 | 1938-10-22 | Verfahren zur Wiedergewinnung des Benzols bei der Entphenolung des Gaswassers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE706172C (de) |
-
1938
- 1938-10-22 DE DEW107184D patent/DE706172C/de not_active Expired
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