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DE747426C - Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus kohlensaeurehaltigen Gasen - Google Patents

Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus kohlensaeurehaltigen Gasen

Info

Publication number
DE747426C
DE747426C DEC55790D DEC0055790D DE747426C DE 747426 C DE747426 C DE 747426C DE C55790 D DEC55790 D DE C55790D DE C0055790 D DEC0055790 D DE C0055790D DE 747426 C DE747426 C DE 747426C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen sulfide
phenol
gases containing
carbon dioxide
washer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC55790D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Paul Stoller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FJ Collin AG
Original Assignee
FJ Collin AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FJ Collin AG filed Critical FJ Collin AG
Priority to DEC55790D priority Critical patent/DE747426C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE747426C publication Critical patent/DE747426C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus kohlensäurehaltigen Gasen Es ist ein Verfahren zur Reinigung von kohlensäurehaltigen Gasen bekannt, bei welchem zunächst mittels Ammoniakwasser der Schwefelwasserstoff einschließlich der Kohlensäure ausgewaschen und anschließend das Ammoniak abgeschieden werden soll. Bei diesem bekannten Verfahren durchströmt das Gas nacheinander -zwei Schwefelwasserstoffwascher und zwei NH,-Wasch,er, während die' Waschflüssigkeit . im Gegenstrom zum Gas diese verschiedenen Wascher nacheinander passiert. Um hierbei in dem Schwefehv,asserstoffwascher eine Bindung der Säuren zu erreichen, werden diese Wascher zusätzlich. mit in einer Destillieranlage gewonnenem 'leonzentriertem Ammoniakwasser beaufschlagt, welches sich also mit dem Hauptwasserstrom, in -welchem Ammoniak an Säuren gebunden ist, mischt. Der Hauptfiüssigkeitsstromenthält vorwiegend Annmoniumbicarbonat und andere Ammonsalze, z. B. Ammoniumchlorid. Ein Teil des zugeführten freien Ammoniaks Avird in dem Schwefelwasserstoffwascher sofort dadurch, verbraucht, daß .das Ammoniuinbicarbonat in Ammoniumcarbonat umgewandelt wird. Dieses freie Ammoniak geht also für die H2S-Auswaschung verloren. Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, daß die Reaktionsgeschwindigkeit des Ammoniaks für die Aufnahme von H, S durch die Anwesenheit der erwähnten AmmonsaIze stark verringert wird, so daß eine längere Berührungsdauer zwischen Gas und Waschfiüssigkeit erforderlich ist. Wie die Erfindung festgestellt hat, wird dadurch wiederum in stärkerem Maße Kohlensäure von. dem freien Ammoniak gebunden und sogar H2 S aus der .bereits erfolgten Bindung an NH3 verdrängt. Daraus ergibt sich, daß
    man bei den bekannten Verfahren nur dann
    eine restlose Abscheidung von H2 S erhalten
    kann, wenn man die Waschflüssigkeitsinenge
    so groll wählt, daß der Ammoniakgehalt
    nicht nur dem H. S-G.ehalt entspricht, son-
    dern zur Bindung der gesamten. Kohlensäure
    ausreicht, da der restliche H=S-Gehalt erst
    in)it völliger Bindung der Kohlensäure vom
    .-@ininonial: aufgenommen werden kann,. Da
    nun bei Ko4;sofengasen der Kohllensäure-
    gehalt ein Vielfaches des H. S-Gehaltes be-
    trägt, benötigt das bekannte Verfahr'ern riesen-
    hafte Waschflüssigkeitsmengen, -wenn eine
    völlige Auswaschung von H.S erzielt wer-
    den soll.
    Von der Erfindung wurde festgestellt, daß
    man die Aufnahmefähigkeit der Amnioniak-
    lösung für Schwefelwasserstoff aus kohlen-
    säurehaltigen Gasen, Gasen, vergrößern, d. h. die-
    jenige für C0.. verringern kann, wenn man
    der Waschflüssigkeit eine geringe Menge von
    Phenol oder dessen Homologen zusetzt.
    Dabei werden unter Homologen des Phenols
    solche Abll:ömiinlinge dieses Stoffes ver-
    standen, bei deinen ein oder mehrere Wasser-
    stoffatome des Benzolkerns durch die Met'hvl-
    ;srtipp:-n er=setzt sind.
    Zum Beispiel ergab die Zugabe von i g
    Kresol zu i oo cma --\.mino@niia:,lclösung, unter
    den gleichen Versuchsbedingungen wie beim
    Waschen mit reiner Ammoniaklösung durch-
    geführt, eine Verminderung der Kolilfensäure-
    aufnahnie firn 20 bis 3o°1": Eine weitere Ver-
    tresserung erhält man, wenn man dem Phenol
    oder seinen Hoinologen: einem Zusatz von
    Alkalicarbonaten von vorzugsweise der
    gleichen Menge beifügt. Zum Beispiel ergab
    die Zumischung von i °/" Kresol und i 11/"
    N '-7atriti#rnibicarbc,n#at aur Ammoniaklösung
    unter den gleichen Versuchsbedingungen wie
    reit reiner Amnioniaklösung eine Verminde-
    rung der CO=-Aufnahine uni etwa 5011/". plan
    kann also auf diese Weise die benötigte
    Menge von Ainnionialcwasser bei den be-
    kannten Verfahren wesentlich verringern.
    ES ist bekannt, alkalischen Eisenoxvd-
    lösung:n, die zur Entfernung des Schwefel-
    wasserstoffes aus Gasen dienen, kleine @en-
    glri von Phenol, Kresol o. dgl. zuzusetzen.
    Hierbei handelt es sich um eine.Aufgabe, die
    von der der Erfindung verschieden ist, indem
    durch diesen Zusatz die alkalischen Eisen-
    haltbar gemacht werden sollen.
    Es ist ferner bekannt, Kokereigase zur
    Abscheidung von flüchtigen Schwefelverbin-
    dungen und auch von Kohlensäure mit höher-
    siedenden Kohlenwasserstoffei oder Phenolen
    unter hohen Drücken so lange zu waschen,
    bis dis Konzentration des Schwefelwasser-
    stoffes in den Gasen weniger als 0,3 -\'Cluni-
    prozent beträgt. Bei diesem Verfahren -wird
    durch das als Waschöl benutzte Öl neben
    dem Schwefelwasserstoff auch die größte
    Menge von Kohlensäure aus dem Gas ent-
    fernt. lin Gegensatz zu dem Verfahren nach
    der Erfindung wird bei diesem bekannten
    Verfahren das Phenol oder Kresol in flüssiger
    Form oder als Bestandteil von Ölen benutzt,
    während bei der Erfindung eine geringe
    Menge von Phenol o. dgl. zu wässerigen
    Lösungen von Am@m@onia'k zugesetzt wird auf
    Grund der neuen Erkenntnis, daß die An,
    wesenbeit des Phenols die Aufnabmefähig9:eit
    der @@nnnonialaösung für Schwefelwasserstoff
    vergrößert und diejenige für Kolilen:äure
    verringert, -wobei das Phenol nicht t1riiilittel-
    bar am Waschvorgang beteiligt ist.
    Es ist ferner ein Verfahren bekannt, bei
    welchem dem \H3-Wasser zum Zwecke der
    H=S-Auswaschung Phenol zugesetzt wird,
    und zwar auch in der Form, daß mehr
    Ammoniak als Phenol benutzt wird. Bei
    diesem Verfahren handelt es sich aber um
    eine regelrechte Phenolwäsche, bei welchem
    grolle Phenolm;ngen als Waschmittel be-
    nutzt -werden. Der Gedanke der vorliegen-
    den Erfindung, die Aufnahmefähigkeit der
    :3innionialclösung für Schnvefelwasserstoft
    aus kohlensäurehaltigen Gasen durch ein!
    geringe Zugabe von Phenol zu vergrößern,
    wird bei diesem bekannten Ver7ahren nicht
    benutzt.
    Der Erfindungsgedan4:e hat besonderen
    Vorteil bei einem neuartigen Gasreinigungs-
    @-erfahren der Erfinderin, welches sich da-
    durch kennzeichnet, daß der H_ S-Wascher
    ausschließlich mit einem geschlossenen. (1.1i.
    von der Waschflüssigkeit für den NH.,-
    Wascher getrennten Kreis-stroni von Amino-
    niakwasser hoher Konzentration (i,5 bis
    a,5111", vorzugs%veise 2111u) beaufschlagt wirr-,
    welcher zwischen H,S-Wascher und einem
    1?ntsäurer u,inläuft. Bei diesem Verfahren
    kann mit sehr geringer Berührungsdauer
    zwischen Gas und Waschflüssigkeit gearbeitet
    werden, so daß von vornherein die Auf-
    nalitnefähigkeit der Waschflüssigkeit für das
    H,S auf Kosten der Kohlensäure vergrößert
    wird. Dieses Verfahren wird am zweck-
    mäßigstes in der Weise durchgeführt, dall
    das \H,,-Wasser in zerstäuibter Form, ins-
    besondere durch Zerstäuberdiisen, dein frei
    von Horden oder sonstigen Füllkörpern ge-
    lialtenen 11.,S-Wascher zugeführt und gleich-
    zeitig eine so hohe Gasgeschwindigkeit ge-
    wählt wird, daß die Berührung zwischen Gas
    und Flüssigkeit derart innig und kurz ge-
    halten ist, daß .eine völlige H. S-:@uscvascliung
    bei -:einer oder nur geringer CO.,-Aus-
    waschung stattfindet. Die Gasgesclill-in@figkeit
    soll zweckmäßig hierbei mindestens 3 in@sek.
    betragen. Bei einem derart ausgestalteten
    Verfahren werden also von vornherein nur geringe Mengen Kohlensäure an die Waschflüssigkeit gebunden. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung führt dazu, diese Mengen der aufgenommenen Kohlensäure noch weiterhin zu verringern oder die Bindung von Kohlensäure überhaupt zu verhindern und dadurch die Menge der im Kreislauf umzuwälzenden Waschflüssigkeit auf die theoretische Menge zu beschränken.
  • Es wurde festgestellt, daB der Zusatz von Phenol oder dessen Homologen sich auch auf den Entsäurungsvorgäng günstig auswirkt, indem die bei der üblichen Entsäurung in der Waschflüssigkeit verbleibenden geringen Reste von H. S vollständig oder nahezu vollständig entfernt, werden, und zwar deswegen, weil bei der im Entsäurer herrschenden hohen Temperatur diese zugesetzten schwächeren organischen Säuren das Austreiben von H2 S und C02 beschleunigen.
  • In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • Das- Gas wird über die Leitung s .der Vo.rkühlanlage .4 und dann dem H2 S-Wascher 6 zugeführt. Dieser H,S-Wascher wird mit NHg-Wasser höherer Konzentration beaufschlagt, welches über die Leitung d in einem geschlossenen Kreisstrom zwischen dem Wascher 6 und einem Entsäurer io umläuft. In dem Entsäurer io wird das H.,S und die etwa gebundene Kohlensäure abgetrieben. In den Kreisstrom ist selbstverständlich eine nicht zur Darstellung gebrachte Pumpe einzuschalten. Diese soll die Waschflüssigkeit mit hohem Druck, z. B. 3 bis 4 Atm., den-Zerstäuberdüsen 1a zuführen. Der Wascher 6 ist frei von Füllkörpern, Horden o. dgl. genalten und die Gasgeschwindigkeit soll nicht unter 3 m/Selc. betragen. Die Führung von Gas und Flüssigkeit kann in Gleichstrom oder Gegenstrom erfolgen. Das Gas tritt aus dem H2 S-Wascher 6 aus und wird d4nn über die Leitung r dem NH3-Wascher 7 zugeführt. Dieser wird in bekannter Weise finit Waschflüssigkeit beaufschlagt, die aber eine von dem dem Wascher 6, zugeordneten Kreisstronn -trennte Führung besitzt. Dem Kreislauf des NH3 Wassers wird an beliebiger Stelle eine geringe Menge von Phenol oder dessen Homologen, gegebenenfalls gleichzeitig mit einem Zusatz von APkalicarbonat. beigefügt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i: Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus hohlemsäurehaltigen Gasen, bei welchem der Schwefelwasserstoff durch AinmoniakwaSser ausgewaschen wird, bevor die Auswaschung von NH3 erfolgt, dadurch gelcenn:zeichnet, d:aB der Waschflüssigkoit für den HZ S-Wascher eine geringe Menge, z. B.. i °/0, von Phenol oder dessen Homo logen zugesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den Zusatz einer Mischung von Phenol oder dessen Homologen mit einem- oder mehreren A19:alicarbonaten, z. B. Natriumbicarbonat.
  3. 3. Verfahren nach. Anspruch i oder; a, dadurch gekennzeichnet, daß cler Zusatz von Phenolen, gegebenenfalls gleichzeitig mit einem Afkalicarbanat, einem zwischen Entsäurer und dem H., S - Wascher um-.laufenden geschfossenen, d. h. von der Waschflüssigkeit für die NH3-Waschung getrennten Kreisstrom beigefügt wird. Zur Abgrenzung .des . Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften , . Nr. 570 ..1:a.8, 333 755, 617 d-77: I_TS A.-Patentschrift ....... - 2 o28 i2.1.
DEC55790D 1940-05-04 1940-05-04 Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus kohlensaeurehaltigen Gasen Expired DE747426C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE880780C (de) * 1950-11-17 1953-06-25 Bamag Meguin Ag Verfahren zur selektiven Auswaschung von Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Kohlendioxyd aus Kohlendestillationsgasen
DE921226C (de) * 1951-04-19 1954-12-13 Harry Dipl-Ing Pauling Verfahren zur Reinigung von Gasen der Brennstoffdestillation von Ammoniak und Schwefelwasserstoff

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DE617477C (de) * 1931-10-18 1935-08-20 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Kohlensaeure aus solche enthaltenden Gasen
US2028124A (en) * 1931-10-24 1936-01-14 Koppers Co Delaware Separation and purification of gaseous mixtures

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